Dienstag, 5. Januar 2016

Von jubelhymen und fortgesetzter realitätsverweigerung, von bildern aus der meisterklasse für fotografie und von ein paar gerüchten und sehr vielen zugriffen

Wien, 04.01.2016, 22:54 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, der erste eintrag im neuen jahr wird, wenn mich mein gefühl nicht täuscht, ein bisschen kürzer ausfallen als gewohnt, weil halt nicht allzu viel passiert ist über den jahreswechsel. Aber zu berichten gibt es schon etwas, also geradezu hymnen sind zu singen über die erfolge unserer nachwuchsteams, wenn man den überschriften zu diversen berichten über die mevza-turniere der jugend- und juniorInnen-nationalteams auf der övv-website unter http://oevv.volleynet.at/News/0000090262, http://oevv.volleynet.at/News/0000090269, http://oevv.volleynet.at/News/0000090276 und http://oevv.volleynet.at/News/0000090277 glauben schenkt. Da wird von einem positiven abschluss gefaselt, von guten bilanzen und starken leistungen phantasiert. Ich mein’, geht’s noch? Wer schreibt diesen unfug? Was soll das? Will man da alle leserinnen und alle leser, die auch nur ein bisschen ahnung vom volleyballsport haben kollektiv verarschen, oder was? Mich würde ja dringend interessieren, wer für diese berichterstattung fern aller realität verantwortlich ist. Wie weit muss dem schreiber dieser berichte die fähigkeit zur kritischen analyse und jeglicher realitätssinn abhanden gekommen sein? Kommt das gar aus höchster feder? Es ist mir einfach zu blöd auf diese jubelartikel im einzelnen einzugehen. Ich fasse lieber ganz schnörkellos das abschneiden der österreichischen nachwuchsnationalteams zusammen. Die jugendnationalmannschaft der mädchen beendet das turnier mit einem sieg und vier niederlagen auf dem sechsten und letzten platz (http://mevza.volleynet.at/Ligen/17306). Das jugendnationalteam der burschen belegt mit der gleichen bilanz den fünften und vorletzten platz in der abschlusstabelle (http://mevza.volleynet.at/Ligen/17305). Die junioren qualifizieren sich mit einem sieg und zwei niederlagen für das play-off um die plätze fünf bis sieben, gewinnen dort zweimal und belegen am ende platz fünf unter sieben teilnehmenden teams (http://mevza.volleynet.at/Ligen/17363, http://mevza.volleynet.at/Ligen/17364, http://mevza.volleynet.at/Ligen/17301) und die juniorinnen werden mit zwei siegen und drei niederlagen schlussendlich vierte unter sechs mannschaften (http://mevza.volleynet.at/Ligen/17302). Und das bezeichnet man beim övv als starke leistungen und gute bilanz. Ein vierter, zwei fünfte und ein sechster platz, oder anders ausgedrückt: ein letzter, ein vorletzter und zwei vorvorletzte plätze. Echt. Stark. Also ein starkes stück halt. Na offenbar ist man bescheiden geworden beim övv. Also das mit der bescheidenheit entkräftet jetzt irgendwie meinen oben geäußerten verdacht, dass uhpir himself diese berichte in die tasten klopft.

So und zur klarstellung, damit sich da nicht die falschen angegriffen fühlen. Das was ich hier an kritik geäußert habe richtet sich in keinster weise gegen die spielerinnen und spieler, die haben sicher ihr bestes gegeben und mehr war halt nicht drinnen. Die kritik richtet sich ausschließlich gegen die professionellen schönfärber und sonntagsredner, die jedwede kritsiche analyse solcher mehr als bescheidener resultate vermissen lassen. Fragt sich da niemand beim övv, was da vielleicht falsch läuft in der ausbildung des nachwuchses, sucht da niemand nach schwachstellen, an denen man ansetzen könnte um schon im nachwuchs konkurrenzfähiger zu sein? Fragt sich irgendjemand, ob die akademien, und da vor allem die wiener akademie, das geld wert sind, das sie kosten? Befasst sich irgendwer mit erfolgreicheren akademiemodellen in anderen ländern wie beispielsweise in belgien (http://www.topvolleybelgium.be/volleybalschool/)? Fragt sich irgendwer wie es slowenien mit seinen 2 millionen einwohnerInnen schafft beide dieser mevza-nachwuchsturniere beim weiblichen nachwuchs zu gewinnen und bei den burschen zweimal rang drei zu belegen (http://mevza.volleynet.at/Ligen/17306, http://mevza.volleynet.at/Ligen/17302, http://mevza.volleynet.at/Ligen/17305, http://mevza.volleynet.at/Ligen/17301). Sicher nicht. Nur keine selbstzweifel und schon gar keine selbstkritik auch nur ansatzweise aufkommen lassen, lasst unsere ausgewiesenen experten unter leitung unseres oberexperten für eh alles uhpir einfach weiter arbeiten. Dann sind wir aber ganz sicher in zukunft bei den olympischen spielen dabei. Also 2016 wird sich nicht machen lassen, aber da können wir immerhin bei einem coolen gewinnspiel mittun, wie man auf der facebookseite des övv lesen kann.


2020 ist auch eher unwahrscheinlich aber so ab der zweiten hälfte des einundzwanzigsten jahrhunderts könnte es vielleicht klappen, wenn das mit den starken leistungen und den erfolgen und der kürzlich von uhpir diagnostizierten aufwärtsentwicklung so rasant weitergeht. Voraussetzung ist natürlich, dass man uhpir und sein vorstandsquartett weiter werken lässt. Im englischsprachigen gibt es da das schöne sprichwort, das davor warnt ein erfolgreiches team zu wechseln: Never change horses running downhill. Wobei wenn man das jetzt so wörtlich übersetzt passt es irgendwie ganz gut zur situation im österreichischen volleyballsport und vielleicht erledigt sich mein traditioneller schlusssatz dann ja ohnehin ganz von selbst.

Irgendwie passend zur bilanz in der nachwuchs-mevza sind auch die fotos der teams, die man auf der övv-website bewundern darf.


Bitte sehr, wer hat denn die bilder geschossen? Darf das wahr sein? Offenbar waren da echte profis am werk, unscharf sind die bilder und teilweise abgeschnitten. Peinlich ist das. Aber wie. Bevor man so  etwas auf die offizielle verbandshomepage stellt, sollte man lieber ganz darauf verzichten. Statt unscharfer fotos und unbegründeter jubelberichte wären informationen über den kader der jeweiligen teams, über aufstellungen und über die vereinszugehörigkeit der spielerInnen interessant gewesen. Irgendwie beschleicht mich der verdacht, dieses infomationsdefizit könnte vielleicht damit zu tun haben, dass die spielerInnen eines bestimmten vereins möglicherweise ein wenig unterrepräsentiert waren in den teams. Das ungewohnte schweigen zu den nachwuchsturnieren auf der facebookseite der expertInnen-akademie deutet auch irgendwie darauf hin, dass ich mit meiner vermutung vielleicht nicht ganz so falsch liege.

So und jetzt noch zur mevza der großen. Da hat amstetten auch die zweite partie letzte woche verloren und zwar mit 1:3 gegen spartak myjava (http://mevza.volleynet.at/DVStatistik/16462/69772). Ein seltenes erfolgserlebnis gab es für die damen von svs/post, die im vierten mevza-spiel den ersten sieg feiern konnten. Sie haben vasas budapest mit 3:2 nicht niedergekantert und auch nicht niedergerungen, wie ich es erwartet hätte, sondern – auch sehr schön und beugungs- oder biegungstechnisch ähnlich - bezwungen (http://oevv.volleynet.at/News/0000090266, http://mevza.volleynet.at/DVStatistik/16463/69906).

A propos erwachsenen-mevza. Also jetzt bin ich doch glatt gestern nach murska sobota gefahren, und wollte mir das laut mevza-website für 4. jänner, 0 uhr in der sportna dvorana os angesetzte spiel zwischen murska sobota und aich/dob ansehen.

Und dann stehe ich dort vor einer verschlossenen hallentür. Das ist aber echt ärgerlich gewesen und die benzinrechnung geht direkt an uhvp, der ja auch noch das amt des mevzapräsidenten innehat also quasi uhmp ist. Der hat ja erfahrung mit offenen spesenrechnungen von mir, aus meiner zeit als vizepräsident von sokol. Na, das war jetzt natürlich ein schmäh, also nicht das mit meinen offenen spesenrechnungen, mit den uhvp erfahrung gesammelt hat, sondern das mit meiner fahrt nach murska sobota. Aber professionalität schaut in der tat anders aus. Die verschiebung des dreierturniers in murska sobota auf den 25. bis 27. jänner war gestern erstmalig auf der mevza-website zu finden.


Und in der avl wird auch schon wieder gespielt, ja geradezu – erraten – gekantert (http://oevv.volleynet.at/News/0000090283). Die tiroler schießen die klagenfurter mit 3:0 und den satzergebnissen 14:25, 12:25 und 17:25 aus ihrer heimhalle. Knappe fünfeinhalb stunden nach dem ende des spiels gibt es noch kein datavolleyblatt auf der övv-website dazu. Wahrscheinlich nimmt man sich dieses mal, nach der hier geäußerten kritik, für die genaue auswertung der annahmeleistungen, ausreichend zeit. Ich bin schon sehr gespannt auf die statistik.

Aufgrund der über die feiertage pausierenden europäischen ligen entfällt leider die serie, srna, die sechs stars und uhbsie.

Aber dafür gibt es ein paar interessante neuigkeiten aus der gerüchteküche. Wie ich aus gewöhnlich gut informierten kreisen erfahren durfte wird an ein paar trainersesseln in der avl herren bereits eifrig gesägt, und bei einem der stühle sind angeblich die beine bereits abgesägt. Um welche trainer es sich handeln könnte, können meine mündigen leserinnnen und meine mündigen leser vermutlich erraten. Und igor prielozni ist informationen aus diesen kreisen zufolge nicht mehr trainer des beachduos schwaiger/hansel. So etwas erfährt man natürlich auf der övv-website nicht. Dazu müssen die interessierten leserinnen und die interessierten leser eben auf diese einträge zugreifen. 61090 mal haben sie das, werte leserinnen und werte leser, im letzten jahr gemacht, das macht rund 5090 zugriffe pro monat. Dafür sage ich ein ganz, ganz großes danke, an sie geschätzte leserinnen und geschätzte leser. Und darauf bin ich auch ein ganz klein wenig stolz. Ok, das war jetzt kokett, ich geb’s zu.   

Und das fundstück der woche kommt dieses mal direkt von der aktualisierten und daher aktuellen homepage der expertInnen. Dort findet man unter der überschrift „herren und damen“ folgenden, sich nur mit der herrenmannschaft beschäftigenden, text und ein geradezu historisch-nostalgisches foto aus besseren, längst vergangenen zeiten mit einer mittlerweile arbeitslosen alpha-waffe, einigen anderen, die dem volleysport adieu gesagt haben, und ein paar, die zu anderen vereinen abgewandert sind. Der einzige der abgebildeten, der nach wie vor im dienste seiner majestät ...äh... - da ist mir jetzt agent 007 hineingerutscht, aber das kommt sicher davon, weil uhpir von sich so oft im plural spricht - also im dienste der hotvolleys steht, ist der herr trainer, ganz links im bild, der mich, aus mir nicht ganz nachvollziehbaren gründen, seit ein paar jahren nicht mehr grüßt.  
    


Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.


Wien, 05.01.2016, 00:59 mez


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