Dienstag, 23. Juni 2015

Von einem wochenende für die ewigkeit, von lektüre für den präsidenten und von einer endlich zu ende gehenden unendlichen geschichte


Toronto, 22.06.2015, 20:17 est

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, falls sich da der eine oder die andere aus der vorstandsetage des övv oder jemand anderer, den ich kürzlich in meinen wöchentlichen auslassungen nicht ganz so pfleglich behandelt hatte, am dienstag früh, mitteleuropäischer zeit, hoffnungen gemacht haben sollte, dass die giftspritze endlich versiegt ist, dann muss ich diese hoffnungen leider enttäuschen. Nein, der blog ist nicht eingestellt und dem blogger sind – bedauerlicherweise – auch nicht die themen ausgegangen. Nein, ich bin nur schon wieder einmal nicht zuhause, ich bin schon wieder unterwegs – beruflich uhpir, alles im grünen bereich, kein grund meinen arbeitgeber zu alarmieren – und diesmal in einer anderen zeitzone.

Also a propos themen, na da gibt’s ja tatsächlich einiges berichtenswertes. Also da gab’ s ja, zumindest sieht das uhpir so, ein megawochenende für den österreichischen volleyballsport. Zumindestens kann man unter http://oevv.volleynet.at/News/0000089403 nachlesen wie sich uhpir über die geballte erfolgsladung freut, und das entsprechende begleitporträtbildchen darf natürlich nicht fehlen. Aber wie das halt meine ungute art ist, muss ich die euphorie von uhpir schon ein bisserl einbremsen. Also schön der reihe nach. Da belegen clemens doppler und alexander horst beim nicht von alexander jagerhofer ins leben gerufenen grand slam in st. petersburgg in den usa den ausgezeichneten vierten platz und dazu ist den beiden wirklich von herzen zu gratulieren (http://oevv.volleynet.at/News/0000089399). Und mit diesem erfolg arbeiten sich die beiden in der weltrangliste weiter nach vorne und liegen zur zeit auf platz fünf (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WorldRanking_m.asp). Aber das war es dann auch schon wieder mit den erfolgen  beim nicht von hannes jagerhofer ins leben gerufenen grand slam in florida. Sonst hat es dort nämlich für die österreichischen beachvolleyballerinnen und beachvolleyballer gar nicht mega sondern eher nur traurig ausgesehen. Bei den herren ging die serie der nicht geschafften qualifikationen für den hauptbewerb munter weiter. Da blieben hupfer/hörl, kunert/dressler und auch huber/seidl in der quali hängen (http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/06/0000089364). Und bei den damen scheiterten klopf/freiberger ebenfalls in der quali während für stefanie schwaiger und barbara hansel nach überstandender quali schon in der gruppenphase des hauptbewerbes endstation war (http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/06/0000089370, http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/06/0000089399). Diese anhaltendene misserfolgsserie schlägt sich natürlich auch in der weltrangliste zu buche. Bei den herren liegt das zweitbeste paar nach doppler/horst, das sind im moment huber/seidl auf platz 53 (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WorldRanking_m.asp) und bei den damen rutschen schwaiger/hansel nach anfänglichen erfolgen immer weiter zurück, aktuell liegen sie auf platz 22, das nächstbeste paar, schützenhofer/plesiutschnig, liegt auf dem 43. platz (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WorldRanking_w.asp).

Und dann bleiben wir gleich noch in der sandkiste, wechseln allerdings den schauplatz und begeben uns nach baku, zu den holli-knolli-ferienspielen. Sorry, das war jetzt wieder böse und außerdem sollte ich mit diesen sogenannten europaspielen keine scherze machen. Aber dazu später. Also bei diesen was-auch-immer-spielen in azerbaijan haben katahrina schützenhöfer und lena plesiutschnig die silbermedaille im beachvolleyball geholt und dazu gratuliere ich den beiden ganz herzlich (http://oevv.volleynet.at/News/0000089395). Aber ganz so glatt wie bei uhpir geht die geschichte bei mir nicht ab. Da ist zum einem noch anzumerken, dass das zweite damenpaar, nämlich zass/teufl bereits in der quali scheiterte (http://www.cev.lu/BeachVolley-Area/BeachVolley_2BOX.aspx?ID=763&mID=1825&sID=&pID=0&chID=0&phaseID=0&champID=0&Mod=) und bei den herren eglesser/müllner in der ersten ko-runde und winter/petutschnig im viertelfinale scheiterten (http://www.cev.lu/BeachVolley-Area/BeachVolley_2BOX.aspx?ID=762&mID=1827&sID=&pID=0&chID=0&phaseID=0&champID=0&Mod=). Aber, ok, eine silbermedaille ist eine silbermedaille ist eine silbermedaille und ist als solche erfreulich, zumindest für die beiden sportlerinnen. Aber schauen wir uns doch diese sogenannten europaspiele ein bisschen genauer an. Was ist das denn für ein ...äh... event? Also, dass dort nicht in allen disziplinen – und das gilt auch für die beachvolleyballturniere-  die topathletinnen und –athleten vetreten sind bzw. waren ist wohl offensichtlich. Aber trotzdem könnten wir uns über die errungene medaille – vielleicht ein wenig leiser und bescheidener als das uhpir tut – freuen, wäre da nicht noch ein viel größeres problem. Und das ist die menschenrechtssituation im veranstalterland azerbaijan. Also ich stelle da einmal einen im letztwöchigen falter erschienen artikel zum thema in meinen blog.



Und unter https://en.wikipedia.org/wiki/Human_rights_in_Azerbaijan, http://www.hrw.org/europecentral-asia/azerbaijan und http://www.hrw.org/news/2015/06/16/azerbaijan-s-european-games-giving-sport-bad-name findet man noch weitere artikel zum thema demokratie und menschenrechte in azerbaijan. Also irgndwie hat sich ja unser experte für frauenrechte im iran, uhpir, zu diesem thema noch nicht geäußert. Aber vielleicht tue ich uhpir unrecht, weil er von der prekären menschenrechtssituation in azerbaidjkan noch gar nichts weiß. Also da kann, nein da muss man helfen, und zwar ganz schnell. Und deshalb würde ich den herrn generalsekretär, der ja außer, dass er dankenswerterweise für rückfragen zu den betriebssport-meisterschaften im beachvolleyball zur verfügung steht (http://oevv.volleynet.at/News/0000089385) – nicht gerade unter überbeschäftigung zu leiden scheint, mit nachdruck ersuchen, dass er die oben erwähnten artikel bitte fein säuberlich ausdruckt und uhpir, weil dieser ja mein geschreibsel – zumindest nach eigenem bekunden – nicht liest, als lektüre zum frühstück im büro zur verfügung stellt. Also ich bin mir sicher, dass, sobald sich uhpir über die situation in azerbaijan ausreichend informiert hat, er eine so was von scharfe protestnote formulieren wird und diese gemeinsam mit der im beachvolleyball errungenen silbermedaille als zeichen seines abscheus für das regime in baku an den herrn ilham aliyev, seines zeichens präsident von azerbaijan, schicken wird. Also da werden sie schauen, diese azeris, genauso wie die mullahs damals geschaut haben, als uhpir so vehement die freilassung von goncheh ghavami gefordert hat. Und die ist ja, wie ich letzte woche hier berichtet habe, tatsächlich zwischenzeitlich freigelassen worden. Und plötzlich hat uhpir auch wieder das thema der frauenrechte im iran – ein weiteres seiner lieblingsthemen neben der täglichen, unsäglichen, turnstunden und den neun meter hohen hallen -  entdeckt, wie man auf seiner facebookseite verfolgen kann.



Also irgendwie habe ich ja den verdacht, dass er meinen blog doch liest, also so irgendwie im geheimen, wenn niemand zuschaut.

Aber im ernst: es ist halt eine sache sich heldenhaft für die freilassung einer im iran inhaftierten frau einzusetzen, die dagegen protestierte, dass sie ein volleyballspiel der herrennationalmannschaft nicht besuchen durfte. Und eine ganz andere sache ist es, sich gegen eine art commonwealth-spiele mit schweren demokratiedefiziten auszusprechen und dort auch noch keinen athletInnen hinzuschicken, besonders wenn man sich dort doch die eine oder andere medaille erhofft hatte, die man dann – übrigens genauso wie den protest gegen die inhaftierung von goncheh ghavami – für mediale selbstdarstellung bestens verwerten kann. Und noch ein letztes zum stellenwert dieser holli-knolli-ferienspiele mit demokratiedefizit: für die ausrichtung der ersten europaspiele gab es mit baku nur einen einzigen (!) bewerber (https://de.wikipedia.org/wiki/Europaspiele).

Na, aber wir – also ich und uhpir – sind ja mit dem megawochenende noch gar nicht fertig. Da hat doch tatsächlich die österreichische herrennationalmannschaft die volleyballgroßmacht schweiz nicht nur einmal, sondern sogar gleich zweimal besiegt und einmal davon sogar per kantersieg, wie es im auf der övv homepage publizierten bericht wieder einmal in aller bescheidenheit heißt (http://oevv.volleynet.at/News/0000089402, http://oevv.volleynet.at/News/0000089408). Na bumm. Also nur um diese erfolge, inklusive kantersieg, ein bisschen zurechtzurücken. Ich hab’ schon geglaubt, dass die schweiz in der aktuellen weltrangliste gar nicht geführt wird, so lange hab’ ich scrollen müssen und dann hab ich sie doch noch gefunden, am 138. platz, gemeinsam mit – das wären auch attraktive testspielgegner - andorra und oman (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2014-09.asp). Also im zusammenhang mit diesem erfolgsrun – hoppala diesmal ein semianglizismus - der nationalmannschaft unter ihrem teilzeitcoach muss ich schon noch etwas anderes loswerden: unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/06/0000089381 erklärt uns dummen ....äh.... verzeihung werte leserinnen und werte leser, das war jetzt mehr als unbedacht, da wollte ich meine geschätzten leserinnen und meine geschätzten leser nicht einbeziehen, also mir dummen blogger unser herr teilzeitteamtrainer - uhtztt wieder die große weite volleyballwelt. Da schickt man den florian ertl, der immerhin den großteil der vergangenen saison als erster aufspieler der grazer in der 1. bundesliga bestritten hat, nach hause und nominiert alex tusch, dessen spielzeiten bei den tirolern doch eher im überschaubaren bereich lagen und max thaller, dem die volleyballwelt in österreich zu klein geworden war und der sich statt bei hartberg zu – im wörtlichsten sinn gemeint – spielen, für das dasein eines bankangestellten - um nicht das böse wort vom bankwärmer zu strapazieren - in der auch nur mäßig glamourösen 2. französischen liga entschieden hatte. Dort lagen seine einsatzzeiten über die gesamte saison im maximal zweistelligen minutenbereich. Aber vermutlich hat halt uhtt bei diesem so erfolgreichen engagement beratend seine finger im spiel gehabt und da konnte er ja dann gar nicht anders als den max thaller für das nationateam zu nominieren, auch gerade deswegen, weil er mangels anderer und vor allem zählbarer erfolge die diversen auslandsengagments österreichischer spieler als die – achtung anglizismus – highlights seiner trainertätigkeit verkaufen muss. Ein ehemaliges, von den experten, die damals noch im budocenter zuhause waren, gehyptes – also das wird jetzt eine richtige unart von  mir, das mit den anglizismen und semianglizismen – talent unterbietet die einsatzzeiten von max thaller noch. Aleks – ich nehm mir dann mal eine auszeit – blagojevic hält wohl den negativrekord für spielzeiten im gesamten teamkader. Die einsatzzeiten dürften in diesem fall den einstelligen minutenbereich nicht überschreiten. Ich vermute ja, dass der gute herr blagojevic die saison bei molfetta quasi strafweise abdienen musste um gröbere konsequenzen für seine vorjährigen eskapaden zu vermeiden. Aber dafür, dass für die ehemalige alphawaffe der hotties platz auf der diagonalposition hinter thomas zass geschaffen wird, soll jetzt laut uhtztt paul buchegger auf mittelblocker umgeschult werden. Na ja, ich kenn’ mich halt nicht aus, aber uhtztt wird schon wissen was er da tut, und wenn’s nicht klappen sollte mit dem erreichen der ziele, dann hat uhtztt ja jetzt ein zweites standbein.

So, und zum ende hin komme ich schon wieder zur unendlichen geschichte die sich rund um die zukunft von svs/sokol in schwechat entwickelt. Wobei, so unendlich dürfte die geschichte nun nicht mehr sein, wenn man dem artikel in den nön glauben schenkt.


Da kann man lesen, dass der designierte oder doch noch nicht ganz designierte obmann von svs/sokol, peter eichstädt, mit ende juni in schwechat seine koffer packen wird müssen.

Also ich kenn mich ja mittlerweile bei all diesen rück- und wieder eintritten nicht mehr ganz aus, irgendwie hab’ ich in da den überblick verloren, der dampf des geplauders des designierten oder doch noch nicht ganz designierten obmanns von svs/sokol hat mir die klare sicht genommen.

Aber eigentlich hat es bei genauer betrachtung der neue svs obmann hans gloggnitzer in dem hier schon vor ein paar wochen online gestellten kroneartikel in zwei sätzen auf den punkt gebracht: „Er (karl hanzl, anm. des bloggers) hat seinen maroden verein durch die stadt schwechat aufgepäppelt – und so versucht ein privatduell mit peter kleinmann zu finanzieren. Jetzt zu sagen, dass volleyball von uns das wasser abgegraben wird, ist unverschämt.“


Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Wenn man die fördergelder jahrelang dazu verwendet sich eine – international - mehr als mäßig erfolgreiche legionärstruppe zu finanzieren, dann darf man sich nicht darüber wundern, wenn die politik in wirtschaftlich schwierigeren zeiten den förderhahn zudreht noch dazu, wenn das zuschauerinteresse an dieser mannschaft enden wollend war. Und ich bin mir sicher, dass sich die verantwortlichen politikerInnen auch gefragt haben, wo den die nachwuchsspielerinnen sind, die in die kampfmannschaft eingebaut wurden, wenn man schon so tolle aufbauarbeit geleistet hat, wie der designierte oder doch noch nicht so ganz designierte obmann von svs/sokol nicht müde wird in seinen diversen elaboraten zu betonen. Da läuft man halt dann gefahr, dass all diese briefe, stellungnahmen und gegendarstellungen und gegengegendarstellungen, die man unter https://www.facebook.com/peter.eichstaedt1?fref=ts findet, von den fördergebern schlussendlich als das  erkannt werden, was sie letztendlich sind, nämlich nicht mehr als heiße luft.


Und zum schluss noch eine art nachtrag zum kommentar von werner bader zu meinem letztwöchigen eintrag. Das war der zaubertrank in korsika, sehr zu empfehlen.



Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.

Toronto, 23.06.2015, 00:01 est


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