Dienstag, 10. Juni 2014

Von allerlei ausreden, von der bandscheibe des aufspielers und von den augen des präsidenten



Pietracorbara, 09.06.2014, 21:39 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also der geist ist ja willig aber das fleisch ist urlaubsbedingt schawach, was jetzt wohl ein bisschen paradox klingt. Aber besser paradox als umgekehrt schwacher geist und.... äh... ich schreib’ mich da in einen wirbel fällt mir auf. Also zur sache, zu den wichtigen volleyballereignissen der letzten woche. Da haben clemens doppler und alex horst die bronzemedaille bei den beach-europameisterschaften geholt (http://oevv.volleynet.at/News/0000086557). Das ist sehr erfreulich, vor allem deswegen, weil clemens doppler ja lange verletzt war. Und daher ganz besonders herzliche gratulation an die beiden auch von dieser stelle aus. Die beiden müssen ja wirklich beflüglt gewesen sein nachdem sie sich „vor den augen von övv-präsidenten kleinmann ins semifinale durchgeschlagen“ hatten wie man wörtlich so auf der övv-homepage lesen kann (http://oevv.volleynet.at/News/0000086548). Doppler und horst spielten also vor den augen seiner majestät. Dass da nicht die knie geschlottert oder das händchen gezittert haben ist bewundernswert. Und neben seiner funktion als stimulans hat uhpir in cagliari bei den „italenern“ gleich noch einen erfolg eingefahren: die beach-em kommt 2015 schon wieder nach klagenfurt (http://oevv.volleynet.at/News/0000086552). Abgesehen davon, dass die letzte beach-em voriges jahr in klagenfurt zugegebenermaßen hervorragend organisiert und besucht war, beschleicht einen nach der zweiten vergabe innerhalb dreier jahre doch der verdacht, dass die veranstaltung niemand anderer haben wollte. Aber dem ego des frischbestätigten uhpir tut das natürlich gut, weil abgesehen davon hat er im moment nicht allzuviele gelegenheiten sich erfolgreich im rampenlicht zu positionieren. Da hat er doch auch die herrennationalmannschaft bei ihrem ersten spiel in der holli knolli ferienliga – und mehr ist das nicht, wenn man weiß, dass beispielsweise polen dort mit dem „zweiten anzug“ spielt (www.cev.lu/News.aspx?NewsID=17565&TagType=0&TagContent=0&ID=5&Paging=4&Sd=1/1/1900&Ed=1/1/1900) - gegen die fyr macedonia, die übrigens zum ersten mal in der european league mitspielt (http://www.cev.lu/News.aspx?NewsID=17575&ID=5), mit seiner geschätzten gegenwart beehrt. Genützt hat’s aber nix. Er musste die niederlage nummer 7 – 1:3 - im siebten bewerbspiel dieses jahres miterleben. Ob er dann bei der achten niederlage, wieder gegen mazedonien und wieder mit 1:3, live dabei war oder sich schon frustriert nach italien verfügt hatte war mangels fernsehübertragung – zumindest für mich – nicht feststellbar. Ebenfalls nicht nachvollziehbar war die auf datavolley mit 600 angegebene zuschauerzahl für das zweite spiel (http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=26335). Gezweifelt darf daran auf alle fälle werden, dann nämlich wenn die zahl ähnlich zustande gekommen ist wie die angeblich 800 zuschauer beim fernsehspiel am donnerstag. Die müssen sich nämlich überwiegend während der gesamten übertragung beim buffet, auf den toiletten oder im rücken der fernsehkameras aufgehalten haben (http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=26334). Aber zurück zur nationalmannschaft und ihrer bilanz in diesem jahr. 8 bewerbspiele und 8 niederlagen, satzverhältnis 5:24. War es in der eurovolley das – laut uhtt – lospech, das uns so übermächtige gegner wie moldawien beschert hatte so war es jetzt in der european league gegen mazedonien, die nummer 117 der welt (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2013-10.asp), die renintente bandscheibe des olli binder, die unsere burschen entscheidend schwächte (http://oevv.volleynet.at/News/0000086531, http://www.cev.lu/News.aspx?NewsID=17575&ID=5). Mir ist es jetzt einfach zu blöd – siehe urlaubsmüdes fleisch weiter oben – alle datavolley-sheets zu verlinken, aber wer möchte kann gerne unter http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionMatches.aspx?ID=700 überprüfen, dass olli binder, dessen fehlen die mannschaft in der european league angeblich so entscheidend schwächte, in ganzen drei(!) von insgesamt 21 sätzen in der em-quali in der anfangsformation stand. Und das sind genau die dinge die mich, und vermutlich nicht nur mich ärgern. Ausrede folgt ausrede und das publikum wird für blöd verkauft. Ärgerlich sind auch die unvorbereiteten orf reporter, die es verabsäumen diese plumpen ablenkungsmanöver durch kritisches nachfragen als solche zu entlarven. A propos kritisch hinterfragen: da sitzt das wiederaufgetauchte u-boot aleks blagojevic im teamtrainingsanzug neben dem athletiktrainer beim ersten spiel der österreicher gegen mazedonien im publikum und der reporter schwadroniert über die bevorstehende rückkehr des herrn blagojevic ins team. Na geht’s noch? Könnte da vielleicht irgendein reporter uhtt dazu befragen, wie das gelaufen ist? Vorige woche hat ja uhpit noch darüber nachgedacht, was da bei den rücktritten von doris schwaiger und den karriereenden von marcus guttmann und aleks blaogojevic schief gelaufen ist (http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/05/0000086481). Ist die pardonierung des aleks blagojevic jetzt das ergebnis des präsidialen nachdenkprozesses? Wenn das so ist, dann fordere ich dringend eine denkpause von uhpir! Aber irgendwie passt das ja zum stil des övv, heimlich still und leise wird herumgemauschelt, entscheidungsprozesse laufen unter ausschluss der öffentlichkeit völlig intransparent ab und plötzlich ist uhpir und sein team einstimmig wiedergewählt, michael merten ist co-trainer und aleks balgojevic spielt wieder im nationalteam, als wäre nichts gewesen. Es bleibt nur ein komischer beigeschmack und bei manchen freundinnen und freunden des gepflegten volleyballsports ein sich immer starker manifestierender brechreiz.

Ich möchte hier aber jetzt auch einem missverständnis vorbeugen. Meine kritische bewertung des abschneidens der nationalmannschaft der herren richtet sich nicht gegen die spieler, in keinster weise. Die meisten von ihnen kenne ich schon sehr lange und ich weiß, dass sie ihr bestes geben für ihren sport, für den sie brennen. Und das ist gut so und lobens- und – in anbetracht der gesamtsituation des österreichischen volleyballsports – absolut bewundernswert. Aber aussagen wie die von max thaller unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/06/0000086527 getätigte, dass die österreicher alle gegner in der european league schlagen können, sind kontraproduktiv, weil sie von völlig falschen voraussetzungen ausgehen. Mit einer derart jungen mannschaft, wie sie die österreicher zur zeit stellen, sind erfolge gegen erfahrenere teams äußerst unwahrscheinlich. Der gleiche max thaller stellte dann im fernsehinterview nach der ersten niederlage gegen mazedonien frustriert fest, dass ihn die gegnerischen blockspieler zu gut gelesen hatten. Und genau so war es und alles andere wäre auch eine sensation gewesen. Und genau da setzt meine kritik an, nicht bei den spielern, sondern bei der frage nach der verantwortung dafür, dass die personaldecke so dünn ist, dass die österreichische nationalmannschaft mit einem zwanzig- und einem neunzehnjährigen aufspieler antreten muss und dass dem zwanzigjährigen in der euro-quali die verantwortung aufgebürdet werden musste (siehe oben), weil der fast dreißigjährige olli binder mangels spielerfahrung in den letzten jahren (ein jahr reservist bei aich/dob, davor ein jahr beim cv mitteldeutschdland mit – höflich formuliert – nicht gerade sich überschlagenden erfolgen, davor bei den hotvolleys mit negativ zum zur verfügung stehenden budget des hhvmir korrelierenden einsatzzeiten) offenbar nicht eingesetzt wurde? Warum haben wir in der zweiten wichtigen position, in der des diagonalangreifers, einen solchen mangel an spielern, dass man einen offenbar nicht unproblematischen spieler nach einem eklat, der normalerweise die karriere beendet, unter ausschluss der öffentlichkeit pardonieren muss mit allen nebeneffekten auf die teamkollegn des aleks blagojevic? Warum haben wir auf der außenposition in der zweiten reihe spieler, die aufgrund ihrer körperlichen voraussetzungen bestenfalls die position eines zweiten liberos besetzen könne aber nie und nimmer auf internationalem niveau die eines durchschlagkräftigen außenangreifers? Wo ist das reservoir aus zwanzig 25- bis 28-jährigen spielern, mit denen uhtt jede position dreifach besetzen kann?  Hat sich uhtt vielleicht in einer oder zwei stillen stunden diese fragen gestellt und hat er vielleicht sogar antworten darauf gefunden? Und ist ihm da im stillen kämmerlein vielleicht, ganz ohne dass der zeigefinger reflexartig mahnend ausgefahren wurde, der gedanke gekommen, dass daran der jahrelange, nie in frage gestellte, übermäßige einsatz von – und jetzt kommt es wieder, das four letter word des bloggers – legionären ein ganz klitzekleines bisschen dazu beigetragen haben könnte. Aber nein, da sind sie schon wieder, die fehlerfreien moldawier, die unglücklich starke euro-quali-gruppe und die bandscheibe des olli binder, die einem allesamt den blick verstellen. Und das ist auch gut so, weil sonst müsste man  ja glatt einmal die hand, die einen füttert, beißen und das wäre vermutlich nicht ganz so schlau. In dem zusammenhang ist es ja schon auch bemerkenswert, wie schnell hhvmir bei seinem verein erfolglose trainer abservierte. Und das hatte ja ganz sicher nichts damit zu tun, dass er die aus seinem vereinsbudegt bezahlen musste.

A propos vereinsbudget der hotvolleys: ich hab da schon wieder eine e-mail gekriegt, die ich ganz uneigennützig hier ins netz stelle. Das wär’ doch was für hhvmir, den herrn dr. jooma al ghurair von der abu dabi foundation – der ist ganz sicher so seriös wie der herr user oder die „italenischen“ diamantenhänder - zu kontaktieren und sich für den mit 5.5 millionen euro dotierten „good conduct award“ ins spiel zu bringen. Obwohl „good conducht award“ und hhvmir/uhpir.... da kommen mir jetzt schon ein paar zweifel. Aber was soll’s, probieren geht über studieren, wie es so schön heißt.

Und im dieswöchigen fundstück der woche ist mit dem schreiber dieses artikels auf der övv-homepage die vorfreude auf die diese woche beginnenden fußball-wm durchgegangen. Tor, tor, tor, i wear narrisch.......

Und noch ein zweites fundstück gibt’s diese woche und zwar zur causa blagojevic. Die nationalmannschaft stellt unter https://www.facebook.com/AUSTRIA.Volleyballteam folgendes foto online.

Na geschickt ist das nicht, meine herren, auch wenn der blago im text nicht erwähnt wird. Gute öffentlichkeitsarbeit schaut anders aus.

Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Pietracorbara 10.06.2014, 00:16 mez


1 Kommentar:

  1. Liebe Volleyballfreunde!

    die letzte Woche war sportlich betrachtet wirklich sehr spannend. Nein – nicht wegen der FIFA WM oder des Formel 1 GP, sondern viel mehr wegen der Football EM. Da schafft eine weitere Sportart, Handball, Basketball oder auch Eishockey machen das ja schon seit Jahren vor, medial präsent zu sein und noch dazu viele, viele tausende Zuschauer in die Stadien zu locken. Einmal ehrlich – 27.000 Zuschauer im EM Finale sind eine tolle Leistung aber auch bei den Spielen der Österreicher in Graz waren mehrere tausend Zuseher vor Ort.

    Und was macht der ÖVV? Der geht mit zwei Länderspielen in die Grazer Eishalle – Fassungsvermögen: rund 3.000 Sitzplätze und noch ca. 1.000 Stehplätze). Ist das das Realitätsempfinden der ÖVV-Funktionäre? Für die Spieler muss das ja toll sein – große und LEERE Halle, das ist das was das Sportlerherz höher schlagen lässt. Für diejenigen im ÖVV, die in Mathe nicht so gut aufgepasst haben: Selbst bei den geschätzten Zahlen des ÖVV von 800 (und die waren es mit Sicherheit nicht, wenn man den TV-Bildern glauben schenken darf) dann waren 80 % (!) der Zuschauerplätze leer. Gratulation für diese filmreife Kabaretteinlage. Ich bin gespannt wie lange es dauern wird, bis man sich im ÖVV und bei den viel zu wenig beachteten Landesverbandspräsidenten eingestehen muss: „Das war wohl nichts“. Nun – ob das jemals passiert sei dahingestellt aber die Hoffnung stirbt am Schluss.

    Über das sportliche Abschneiden braucht nicht weiter diskutiert zu werden. Tatsächlich ist es so, dass sich das Nationalteam seit Herr Warm das Zepter übernommen hat in keiner zählbaren Weise weiterentwickelt hat. Somit ist die Frage nach Konsequenzen zu stellen. Welche Ziele hat das Team überhaupt – zwei wurden ja klar kommuniziert: Erstens: Beide Spiele gegen Mazedonien zu gewinnen – Ergebnis: Ziel nicht erreicht. Zweitens: Quali für das European League Final Four: Ergebnis: Wir sich noch zeigen.

    Aber ich frage jetzt schon: Was passiert mit dem erfolgreichsten Teamchef in Österreich inkl. Handball, Basketball, Fußball, Eishockey, Football, Curling, etc. wenn auch das Final Four nicht erreicht wird? Darf der Herr Warm zwecks großer Erfolge weitermachen? Wie lange lassen sich das Theater eigentlich die Spieler noch gefallen? Ich bin da mit dem Blogger nicht einer Meinung – auch die Spieler haben eine Verantwortung und die wird in Erfolgen gemessen und von diesen liefern die Spieler letztlich viel zu wenig um den geleisteten Aufwand zu rechtfertigen.

    Es stellt sich schon die Frage wozu man das Nationalteam in dieser Form überhaupt braucht, dass es mit weniger Aufwand auch geht wird ja beim Damenteam seitens des Verbands vorgemacht.

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