Dienstag, 6. Mai 2014

Von einer entwertung der u21 meisterschaft, von einer langen reaktionszeit auf der övv-homepage und von einer präsidialen sphinx, die in rätseln spricht



Wien, 05.05.2014, 22:49 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also dieses mal muss ich wirklich mit einem ganz großen lob beginnen. Auch wenn der herr präsident des wiener volleyball verbandes aufgrund seiner mitgliedschaft im vorstand der hotvolleys sich aus einem interessenskonflikt heraus davor drückt bei seinen vorstandskollegen herauszufinden warum über mich ein hallenverbot im budo center verhängt wurde, muss ich ihm dazu gratulieren, dass er einen ziemlich raschen und noch dazu ziemlich gelungenen relaunch der homepage des wiener volleyball verbandes veranlasst hat. Unter http://www.volleyball-wien.at kann man die verwandlung von der unnötigsten zur informativsten – ok, ok, der menupunkt „vorstand“ funktioniert noch nicht, und das ist ja bei dem selbstdarstellungstrieb anderer bekannter personen aus dem volleyballbereich richtig sympathisch – und am besten les- und navigierbaren web-site unter allen landesverbands-web-site nachprüfen. Von pfui zu hui, sozusagen, und das in wenigen wochen. Chapeau!

Aber damit hat es sich auch schon wieder mit dem lob und den positiven aspekten. Aber ein paar gratulationen sind auch noch zu verteilen bevor wieder die negative energie sich ihren weg aus meinem tiefsten innersten bahnt, und zwar an die u21-burschen von hypo tirol, die im finale uvc graz 3:1 besiegten und damit ihren titel aus dem vorjahr erfolgreich verteidigen konnten. Dritte wurden die hotvolleys, die gegen vca amstetten mit 3:2 gewannen. Und gratulation auch an die u15 burschen aus amstetten, die im finale die hotties mit 3:2 besiegten und die u15 mädchen von svs,  die die klagenfurterinnen mit dem gleichen ergebnis besiegen konnten. Im spiel um platz drei siegte bei den burschen klagenfurt gegen bisamberg und bei den mädchen hartberg gegen vc tirol.

Dass es bei den u21 meisterschaften am samstag bis um 19 uhr 55 dauerte und bei den u15 meisterschaften am sonntag gar bis um 21 uhr 39 bis auf der övv-homepage ein bericht über den ausgang der turniere zu finden war, hat mit sicherheit aber schon überhaupt gar nichts damit zu tun, dass bei den burschen wieder einmal die falschen gewonnen hatten (http://oevv.volleynet.at/News/0000086283, http://oevv.volleynet.at/News/0000086290). Und dass in den eher dürren berichten auch keine topscorer erwähnt werden, hat sicher auch nichts mit der vereinszugeörigkeit der sieger in dieser wertung zu tun. Es ist halt schon ein hund, dass bei den einträgen offenbar automatisch einstellungsdatum und einstellungszeit rechts oben im beitrag aufscheinen. Das sollte man in zukunft vielleicht auch nicht mehr veröffentlichen, ähnlich wie man schon seit ein paar jahren mit den geburtsjahrgängen der teilnehmer und teilnehmerinnen an den nachwuchsmeisterschaften verfährt.

Na wenn man sich die ergebnisse der u21 ein bisschen näher ansieht, dann drängt sich da schon der verdacht auf, dass manche mannschaften da nicht gerade mit einer grundsieben, die am alterslimit kratzte, am start waren. Ein spielergebnis wie das 25:2, 25:1 und 25:5 (!) zwischen hypo tirol und enns darf einen an der sinnhaftigkeit eines solchen turniers schwer zweifeln lassen. Und dass die u21 mannschaft des vizemeisters und championsleague-teilnehmers aich/dob in 5 spielen 4 sätze und einen sieg bei vier niederlagen einfahren konnte und die rote laterne nur deswegen nicht nachhause tragen durfte, weil enns noch schwächer war, zeigt, welchen stellenwert man der nachwuchsarbeit dort einräumt. Aber das hat ja leider schon traurige tradition. Neu war dafür in diesem jahr eine maßnahme von seiten von uhtt, der, so berichteten mir zumindest üblicherweise gut informierte kreise, darauf bestand, dass spieler wie die grazer florian ertl und anton menner, der tiroler lorenz koraimann und der hartberger maximlian thaller an einem gleichzeitig mit den u21 meisterschaften angesetzten trainingslehrgang des nationalteams teilzunehmen hatten. Das nenne ich gelungene terminplanung von seiten des övv. Und die betroffenen vereine lassen sich das einfach gefallen. Die grazer schreiben auf ihrer web-site beschönigend vom „ausfall von florian ertl und toni menner“ (http://www.uvcgraz.at/cms/index.php/newsarchiv/1994-u21-oesterr-vizemeister). Nicht einmal den tatsächlichen grund für den sogenannten ausfall getraut man sich zu nennen. Und wenn man sich offenbar von seiten der betroffenen vereine nicht getraut, dagegen zu protestieren, dass durch eine solche widersinnige terminlegungen von seiten des övv der zweitwichtigste bewerb des österreichischen volleyballsports entwertet und zur farce gemacht wird, weil top-nachwuchsspieler nicht daran teilnehmen können bzw. dürfen, dann hätte ich mir bei der knappheit an finanziellen resourcen bei den vereinen wenigstens erwartet, dass zumindest das entgangene preisgeld motivation genug gewesen wäre, einmal klartext zu reden.
Noch etwas fällt bereits nach zwei nachwuchsmeisterschaften auf: die dominanz der akademiemannschaften hotvolleys und graz mit den plätzen 3 und 2 bw. 2 und 5 in den kategorien u21 und u15 ist offenbar vorbei. Damit stellt sich die frage, ob solche akademien wirklich der weisheit letzter schluss in der nachwuchsarbeit sind. Aber für eine grundlegende analyse sollte man besser doch noch die restlichen nachwuchsmeisterschaften abwarten.

A propos analyse. Das bringt mich zu einem hölzel, wie es mir uhpir schon lange nicht mehr zugeworfen hatte. Auf seiner facebookseite wendet sich uhpir hilfesuchend an seine freunde mit der frage warum in italien und in deutschland ein paar zuschauer mehr die finalserien im volleyball besuchten als in österreich.

So richtig groß war das echo nicht auf die präsidiale oder heißt es präsidentielle anfrage. Insgesamt sechs personen fühlten sich angesprochen, fanden allerdings keine rechte antwort auf die frage, die uhpir bewegt.


Aber dann kommt’s: uhpir erklärt uns, wie wir es gewohnt sind und wie wir es ja eigentlich erwartet haben,  die welt des volleyballs. Nach „vielen interessanten gesprächen“ – über den inhalt der gespräche und über die gesprächspartner und gesprächspartnerinnen lässt uns uhpir leider im dunklen – fühlt sich uhpir in der lage zur analyse zu schreiten.

Also ich muss zugeben, ich habe trotz mehrfachen lesens die präsidiale analyse noch immer nicht verstanden. Also entweder bin ich zu blöd oder ich hab’ zu wenig geturnt, oder war’s zu viel. Ich kenn’ mich nicht mehr aus. Also ist volleyball in österreich jetzt eher coca cola oder red bull oder doch vielleicht nur almdudler oder frucade oder gar ein abgestandenes lauwarmes obi g’spritzt vom vortag mit einer toten fliege drin? Oder ist österreichisches volleyball apple und steve jobs oder eher windows und bill gates. Oder mehr bayern münchen oder rapid oder austria. Ah ja, wenn wir schon beim fußball sind, dann würde mir sankt pauli schon reichen. Und dann erst die zusammenfassung. Wer versteht diese drei punkte? Oh großes, allwissendes, allanalysierendes orakel, oh rätselhafte sphinx aus dem budo center, erkläre dich deinen einfachen und einfach gestrickten untertanen, die alle zuwenig geturnt haben und deswegen nicht mehr sinnerfassend, oder zumindestens das was du, oh allwissendes orakel, oh rätselhafte sphinx, unter sinn verstehst, nicht erfassend, lesen können.

Also jetzt lasse ich mich auf eine analyse ein. Die steht eigentlich in jedem meiner einträge als traditioneller schlusssatz. Aber für uhpir führe ich sie gerne ein wenig deutlicher aus: seit einer gefühlten ewigkeit schafft es ein zunehmend hilfloser uhpir mit seinem vorstandsquartett nicht hallenvolleyball in österreich für ein breiteres publikum attraktiv zu machen. Eine europameisterschaft hat man finanziell offenbar so gut über die bühne gebracht, auch wegen der unter den erwartungen gebliebenen zuschauerzahlen, dass man sich von seiten des övv bis heute weigert, mit den tatsächlichen, vermutlich eher roten als schwarzen, zahlen an die öffentlichkeit zu gehen. Ich darf noch an die tolle bewerbung der eurovolle erinnern, ein „negative campaining“, das man offenbar beim övv für besonders originell hielt. Ich erinnere mich an die bewusst unsympathische stimme, die – wenn ich mich nicht täusche – fragte: volleyball, wen interessiert volleyball? Logische antwort: niemand und mich schon gar nicht! Und dann der slogan: „volleyball – stark unterschätzt!“ Und die naheliegende antwort? Nein, volleyball ist gar nicht unterschätzt. Sinnlose und nicht überdachte hallenverordnungen – nein ich spreche jetzt nicht schon wieder vom über mich verhängten hallenverbot in der gralsburg – führten heuer dazu, dass vereine ganze viertelfinalserien in einer mehrere autostunden vom heimatort des betreffenden vereins enfernten halle, zum teil an wochentagen abends, austragen mussten. Und da wundert sich uhpir über die ausbleibenden zuschauer und zuschauerinnen. Eine tolle spielstätte wie das schwechater multiversum reicht nicht aus, um zuschauer zum volleyball zu bringen, wenn man es nicht schafft sie für volleyball zu interessieren, sie an einen verein zu binden. In der 1.8 millionen einwohner zählenden bundeshaupstadt hat eine jahrelange, noch dazu öffentlich geförderte, volleyball-monokultur der hotvolleys dazu geführt, dass die übrigen vereine entweder bereits mehr oder weniger selig entschlafen sind oder langsam ihrem ende entgegensiechen. In den beiden höchsten ligen gibt es einen einzigen wiener verein. Lokalderbies, die fans anziehen würden, gibt es damit nicht. Und die fehlende nachhaltigkeit und die ausbleibende wirkung der schuläktschn hat inzwischen sogar hhvmir zur kenntnis nehmen müssen. Den einen oder anderen hotspot was das zuschauerinteresse angeht gibt es, im waldviertel und in südkärnten. Die nachhaltigkeit dieser an sich positiven entwicklungen wird sich aber erst in den nächsten jahren zeigen. Und um nochmals auf die hallenfrage zurückzukommen: Gerade diese beiden vereine, arbesbach und aich/dob, spielten bis vor kurzem in regelmäßig mit zahlreichen zuschauerinnen und zuschauern gefüllten „schuhschachteln“.

Beim beachvolleyball gibt’s zumindest in klagenfurt keinen mangel an zuschauerinnen und zuschauern. Dafür droht dem övv von anderer seite ungemach, wenn hannes jagerhofer tatsächlich auf konfrontation mit der fivb geht, wie man unter http://sport.orf.at//stories/2206525/ lesen konnte. Dann wird es für uhpir eng, wenn er sich für eine seite entscheiden muss. Man darf gespannt sein.

Und als fundstück dieses mal ein video, das mehr sagt über den zustand des österreichischen volleyballsports als so manche präsidialen analysen und expertisen.



Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien 06.05.2014, 01:37 mez


1 Kommentar:

  1. Ein kleines Ratespiel:
    Was sind Anzeichen, dass uhhvmir nicht genau weiß, wie es mit den hv weitergeht?
    1.) Die tägliche Turnstunde wird thematisiert
    2.) Die "Sinnfrage" über Volleyball in Österreich wird gestellt.

    Wobei es schon verwunderlich ist, dass vor gar nicht allzulanger Zeit, als die hv ohne Legionäre antraten und ins Cupsemifinale aufgestiegen sind, eine deutliche Kritik seitens uhpir zu lesen war: "Die Top 3 der AVL sind mit ihren Österreicherabteilungen nicht in der Lage, Teams aus der 2. Bundesliga zu besiegen...." Oder "Es ist 5 Minuten nach 12 .. " . Das alles Im Jänner 2012 - hier nachzulesen: .
    http://2.bp.blogspot.com/-ZHEqkpR3dog/TxS_ZXhy3KI/AAAAAAAAACQ/zIWYw6Hnkkw/s1600/4.jpg

    http://1.bp.blogspot.com/-zUk9MsZQOvU/TxS_i2Qd_rI/AAAAAAAAACY/bu4ainKdgnI/s1600/5.jpg

    Heuer, 2 Jahre später, stand der Zweitligist Bisamberg gar im Finale - doch die kritische Stimme von uhpir blieb stumm - eventuell, weil diesmal die hotvolleys als 3. der AVL eine mit dritt- und viertklassigen Legionären bestückte Mannschaft war?

    Allerdings waren die Fakten und Argumente von uhpir in den oben stehenden Artikeln RICHTIG., und demnach müsste man folgende Fragen stellen (die passen fast schon zum Schlussatz):
    Was passierte im ÖVV in den vergangenen 2 Jahren, um diesen falschen Weg zu korrigieren?
    Welchen Weg schlug der Verein des Präsidenten in diesen 2 Jahren ein, um als positives Vorbild für die anderen Mannschaften voranzugehen?

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