Dienstag, 29. April 2014

Von einem dreifach besorgten öoc-vorstandsmitglied, von positiven und weniger positiven entwicklungen im nationalteam und vom nicht zu vernachlässigenden sorgsamen umgang mit jungen talenten



Wien, 28.04.2014, 23:05 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

jetzt ist also die österreichsiche meisterschaft der avl der herren zu ende gegangen, im sechsten spiel in einer durchaus spannend, wenn auch nicht immer hochklassigen serie hat die mannschaft von hypo tirol den vierten sieg eingefahren und damit den titel geholt. Dazu herzliche gratulation nach tirol aber auch an die unterlegene mannschaft aus aich/dob. Übrigens stelle ich hier das mir von einem treuen leser zugeschickte fundtsück der woche ein, dass die tiroler offenbar so begeistert waren von ihrer leistung am letzten samstag, dass sie unbedingt noch weiter spielen wollen.

Aber zurück zu ernsterem: Was war außer der gebotenen spannung noch positiv an diesen sechs spielen? Absolut positiv hervorzuheben ist der zuschauerandrang vor allem in kärnten aber auch mit ein paar abstrichen in tirol, wobei die tiroler sicher den nachteil hatten, ihre spiele jeweils an einem mittwochabend, zum teil in konkurrenz zu tv-übertragungen der uefa-championsleague austragen zu müssen. Neagtiv ist aufgefallen, dass in der finalserie der österreichischen meisterschaft im volleyball ganze zwei österreicher – einer pro mannschaft - in der grundaufstellung standen. Und zu diesem eher betrüblichen zustand des österreichischen volleyballsports passt es auch, dass der orf offenbar außer uhtt und uhpir keinen experten findet oder finden will, der imstande wäre ein volleyballspiel zu analysieren. Man stelle sich die herren windtner oder koller als orf-analysatoren beim spiel salzburg gegen rapid vor. Die würden sich vermutlich bedanken, für die an- oder besser gesagt zumutung. Na zumindest uhtt hat ein vorwitziger orf-reporter gefragt, was er denn dazu sagt, dass eben nur zwei österreicher es in diesen finalspielen in die grundaufstellung geschafft hatten. Die standardantwort von uhtt in diesem fall ist der hinweis, dass sich die österreicher halt nicht gegen die legionäre... äh... also das wort verwendet uhtt ja nicht, also gegen die ausländischen spieler durchsetzen konnte. Die spannende und zwingend logische nächste frage, warum – wenn das denn tatsächlich so stimmt  - das denn so ist wurde leider weder uhtt noch am letzten samstag uhpir gestellt. Der hat im moment übrigens ganz andere sorgen, auf die ich später noch zu sprechen kommen werde.

Aber zunächst noch zu anderen ereignissen der letzten woche. Im nachwuchsbereich haben die burschen in der kategorie u20 und mädchen in der kategorie u19 qualifikationsspiele für die jeweils im herbst 2014 stattfindenden europameisterschaften bestritten. Die burschen verloren gegen italien nach 2:0 satzführung noch 2:3 und gingen gegen polen glatt mit 0:3 unter. Sie wurden damit in ihrer gruppe nur dritter und letzter und verpassten somit sowohl die direkte qualifikation für die endrunde als auch den aufstieg in die nächste qualirunde. Das ist wirklich schade, weil gerade in dieser alterskategorie einige vielversprechende talente spielen, die tatsächlich großes potential haben sich zu top-spielern zu entwickeln. Ich hoffe, dass die vereine sorgsam mit diesen spielern umgehen, sorgsamer als das besonders ein verein in der nahen vergangenheit mit seinen spielern gemacht hat. Auch darauf komme ich später noch zu sprechen. Positiv stimmt mich auch die tatsache, dass das gegenwärtige u20 nationalteam was die vereinszugehörgkeit der spieler eher bunt zusammengewürfelt ist, und dass die monochromen zeiten, wo die zugehörigkeit zu einem bestimmten verein sozusagen die eintrittskarte ins nationalteam darstellte, glücklicherweise der vergangenheit angehören. Also burschen, schade, dass es nicht geklappt hat, aber kopf hoch und weitermachen.
Auch bei den mädchen hat es nach 0:3 bzw. 1:3 niederlagen gegen russland und bulgarien und einem 3:0 sieg gegen aserbaidjan nicht mit der qualifikation für die nächste qualirunde geklappt. Ich muss zugeben, dass ich mich im nachwuchsbereich bei den damen nicht so gut auskenne wie bei den herren. Daher überlasse ich aussagen und analysen, das potential der u19 mannschaft betreffend, kompetenteren.

So nun aber aber zum oben bereits angesprochenen sorgsamen umgang mit talentierten jungen spielern. Inspiriert auf diesen punkt einzugehen hat mich dieses foto des österreichischen herrennationalteams aus der wm-quali 2013.

Was fällt einem beim betrachten des bildes auf? Vier spieler haben ihre karriere seither beendet, einer davon, daniel gavan, aus altersgründen. Die gründe der drei anderen, stefan lechner, aleksandar blagojevic und marcus guttmann hatten wohl nichts mit ihrem alter zu tun. Die beiden ersteren sind geburtsjahrgang 1993, marcus guttmann ist 1991 geboren. Es gibt zwar jede menge gerüchte und spekulationen über ihre rücktrittsgründe, offizielles  hat man bis heute aber nicht erfahren. Ah ja noch etwas gibt es, was die drei burschen verbindet: alle drei kommen aus der kaderschmiede der hotvolleys, aus der hochburg der wahren experten. Und die übrigen spieler auf dem foto? Philipp kroiss und thomas zass haben sich in frankreich bzw. in griechenland bei ihren jeweiligen clubs montpellier und syros einen stammplatz erkämpft. Philip ichovski und oliver binder sind nach einem eher erfolglosen gastspiel bei mitteldeutschland in der heurigen saison nach österreich zurückgekehrt. Ichoski kam bei amstetten zumindest regelmäßig zum einsatz wohingegen binder bei aich/dob das dasein eines edelreservisten fristen musste, der nur durch eine verletzung des ersten aufspielers rok satler für wenige spiele in die grundaufstellung aufrückte. Alexander berger hat sich bei hypo tirol hervorragend entwickelt und ist dort zum leistungsträger und kapitän geworden. Peter wohlfahrtstätter hat es mit seiner rückkehr aus belgien nach österreich besser getroffen als sein mannschaftskollege olli binder. Er ist stammspieler bei aich/dob und hat von seiner zeit in der belgischen liga sichtlich profitiert. Maximilian thaller hat bei hartberg eine erfolgreiche saison als erster aufspieler absolviert und ist auf einem guten weg. Und simon frühbauer gibt nach einem missglückten jahr im ausland im familienbetrieb frühbauer/huber aka vbk klagenfurt seit nunmehr zwei saisonen den alleinunterhalter. Insgesamt ist die bilanz, wenn man den weg bzw. die entwicklung der spieler betrachtet also bestenfalls gemischt, selbst bei gutwilliger betrachtung ist nicht einmal bei der hälfte der spieler eine positive weiterentwicklung zu sehen. Dazu sollte man uhtt und ganz besonders uhpir fragen. Da läuft doch etwas falsch.
Aber – wie schon oben geschrieben – uhpir hat im moment andere sorgen. Uhpir ist besorgt und hhvmir auch. Begleitet von einem bildnis eines sichtlich sorgenvollen uhpir bzw. hhvmir findet man in vetrauter doppelter ausgabe sowohl auf der homepage der hotvolleys als auch auf der homepage des övv einen bericht über die unsägliche tägliche turnstunde (http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/04/0000086206). Offensichtlich ist im österreichischen volleyballsport nach ende der meisterschaften bereits die „saure gurken zeit“ angebrochen und in ermangelung andere interessanter themen wird die kampagne zur unsäglichen turnstunde wieder aufgewärmt.

Da liest man doch tatsächlich, dass sich das österreichische olympische comite um die umsetzung der täglichen turnstunde sorgt und dass das öoc-vorstandsmitglied uhpir/hhvmir - na zumindestens ein vizepräsident kleinmann ist uns erspart geblieben aber immerhin zum schriftführer hat er es gebracht - mit regierungsvertretern und interessenvertretungen gespräche zur raschen umsetzung der täglichen turnstunde führen wird. Na da bin ich jetzt aber wirklich beruhigt. Ich hab’ mir nämlich auch schon sorgen gemacht, wegen der geplanten erhöhung der schülerzahl pro klasse auf über 30 ab der neunten schulstufe und wegen der vorgesehenen einsparungen bei der neuen mittelschule. Aber dann habe ich mich erinnert an die überzeugenden rechenbeispiele von uhpir und seinen mitstreitern für die unsägliche turnstunde, die zeigen, wie viele millionen euro die einführung der täglichen turnstunde bringen wird. Und da war meine besorgnis wie weggeblasen. Hauptsache die tägliche turnstunde kommt, und wenn schon nicht als weg zur gewichtsreduktion übergewichtiger kinder, dann wenigstens  als prestigeprojekt geltungsbedürftiger sportfunktionäre. Also da wünsch’ ich uhpir schon mal viel erfolg bei seinen gesprächen mit politikern und anderen wichtigen und weniger wichtigen; und vielleicht fällt da bei den gesprächen auch noch etwas für sein alter ego hhvmir ab. Gerüchten zufolge ist der bedarf seines vereins nach zuwendung aller art ja durchaus gegeben. Fast hätte ich es vergessen: den artikel gibt es in ähnlicher fassung auch auf der web-site des öoc unter https://www.olympia.at/main.asp?kat1=87&kat2=538&vid=1&NID=1272&DDate=25.04.2014. Und als besonderes zuckerl gibt’s dort noch ein proträtfoto eines ganz besonders besorgt und gleichzeitig forsch dreinblickenden uhpir.

Und meine lieblingsserie „unsere (jetzt nur noch fünf früher sieben) stars in europa“ geht weiter. In der aktuellen folge zieht philipp kroiss eine bilanz seiner saison in frankreich (http://oevv.volleynet.at/News/0000086199. Und jetzt muss ich auch einmal ein lob aussprechen: das interview mit philipp kroiss ist durchaus gut gelungen, lesenswert und informativ. Das gibt ja hoffnung auf weitere spannende interviews z.b. mit aleks blagojevic und/oder marcus guttmann über deren jeweilige saison. Ich bin sicher, dass es die werten leserinnen und die werten leser der övv-homepage interessieren würde, näheres darüber zu erfahren, wie es den beiden ex-nationalteamspielern in italien ergangen ist. Aber ich vermute, dass meine dahingehende hoffnung enttäuscht werden wird, genauso wie meine hoffnung auf beantwortung der am ende des eintrags stehenden fragen.

A propos fragen: zur frage nach der fehlenden abrechnung der eurovolley ist mir jetzt, nach langem und intensivem nachdenken eine mögliche antwort eingefallen. Also wahrscheinlich war die eurovolley finanziell so überaus erfolgreich, dass man den profit, den der övv mit der veranstaltung einfuhr, nicht öffentlich bekanntgeben möchte um nicht den neid anderer sportverbände zu wecken.

Ah ja, noch etwas: bezüglich meiner bewerbung für den posten des övv-generalsekretärs habe ich noch keine rückmeldung vom övv erhalten. Na vermutlich ist die bewerbungsfrist noch nicht abgelaufen. Ich rechne dann aber schon mit einer antwort auf meine doch so konstruktive, und wie in der ausschreibung gefordert, aussagekräftige bewerbung, für deren erstellung ich einen ganzen sonntag-nachmittag geopfert habe.


Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien 29.04.2014, 01:37 mez


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