Dienstag, 15. Oktober 2013

Von einer reise aus der karibik nach afrika, von einem hölzel und einem bumerang und vom verfrühten faschingsbeginn bei der bso


Wien, 14.10.2013, 22:35 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

auch auf die gefahr hin mich wieder dem vorwurf des nationalteam-bashings auszusetzen möchte ich der geschätzten leserin und dem geschätzten leser einen faktencheck – ja, ja hab’ ich mir vom orf ausgeborgt – zur kenntnis bringen und zwar aus aktuellem anlass. Am 7. oktober wurde von der fivb die neueste weltrangliste der nationalmannschaften veröffentlicht und die österreichischen herren sind auf platz 70 zurückgefallen, übrigens ex aequo mit botswana, mozambique, zimbabwe, albanien, dem oman und jamaica (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2013-10.asp).


Das team ist sozusagen aus der nachbarschaft karibischer inseln richtung afrika gereist. Im jahr  2010 zum amtsantritt von uhtt, unserem herrn team trainer, lag das team, noch auf platz 58.

Nochmals, in aller deutlichkeit: ich kritisiere hier nicht die spieler, die machen ihre sache so gut wie es eben möglich ist. Meine kritik richtet sich gegen den övv und seinen obersten repräsentanten uhpir sowie uhtt, die mit ihrem fortschrittsgerede der, zugegebenermaßen nicht gerade großen, österreichischen volleyballfangemeinde einen iq in der höhe der raumtemperatur - den schönen vergleich hab’ ich von einem geschätzten leser meiner einträge – zugestehen. Für wie blöd halten die uns eigentlich? Die nationalmannschaft der damen hat sich übrigens um 7 plätze verbessert und liegt jetzt auf dem 73. platz (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_W_2013-10.asp). Interessanterweise hört man dazu von unserem frauenverstehenden vorstandsquintett nichts. Ich möchte ja lieber nicht wissen, was wir uns alles anhören hätten müssen, hätten sich die herren um 7 plätze in der rangliste verbessert.

Aber damit lasse ich es vorerst einmal mit den nationalteams gut sein und kehre zurück zur avl. Wie letze woche versprochen wende ich mich nach den hotties dem nächsten verein in der mannschaftsliste zu, dem hypo tirol volleyballteam (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-15390). Na, da fällt die bilanz ein wenig zwiespältig aus. Gezählte acht legionäre, zwei brasilianer, zwei us-amerikaner, ein italiener, ein ungar, ein kolumbianer und ein lette, sprechen nicht gerade für einen weiteren einbau junger österreichischer spieler in die grundsechs bzw. –sieben. Positiv anmerken sollte man allerdings, dass die legionäre der tiroler insgesamt um ein paar jahrzehnte jünger sind als die der hotties. Weiters ist zu hoffen, dass wenigstens alex berger seinen stammplatz behält und hoffentlich auch lorenz koraimann ab und zu die gelegenheit haben wird spielpraxis auf hohem niveau zu erwerben. Erfolgsaussichten in der championsleague: mäßig, erfolgsaussichten in der avl: sehr gut, wert für den österreichischen volleyballsport: zwiespältig.

Als nächster verein steht die sg supervolleys oö auf der liste. Die mannschaft ist sozusagen eine one man show von walter pellinger, dem man  für sein engagement und seinen einsatz höchste bewunderung zollen muss. Man fragt sich allerdings jedes jahr vor saisonbeginn, wie lange das projekt sg supervolley noch weiterlaufen wird bzw. wie hoch die frustrationstoleranz des walter pellinger wirklich ist. Spaß kann das nicht wirklich machen, sich seit jahren manchmal mit einer legionärstruppe oder so wie heuer vorwiegend mit österreichern um die hinteren tabellenplätze zu matchen. Im kader stehen heuer, ich vermute mal, wegen der nicht so rosigen finanziellen situation beim verein, mit einer ausnahme nur österreicher, unter ihnen der mit 43 (!) jahren älteste spieler der 1. bundesliga, robert zoister (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-15471). Von der qualität der mannschaft konnte sich das publikum des fernsehspiels der oberösterreicher gegen die hotvolleys ein bild machen. Mehr will ich dazu gar nicht sagen, nur so viel: herrenvolleyball in der höchsten österreichischen spielklasse sollte doch ein wenig anders ausschauen. Was die live-übertragung gerade des spiels der letztjährigen prügelknaben der avl rechtfertigte versteht vermutlich nur hhvmir, der die sache wahrscheinlich eingefädelt hatte. Werbung für den österreichischen volleyballsport stelle ich mir ein wenig anders vor. Und die erfolgsaussichten für die sg supervolley: äußerst gering, wert für den österreichischen volleyballsport: abgesehen  vom füllmaterial für eine 10-er liga, gering.

Ganz kurz möchte ich nochmals zum letztwöchigen live-spiel auf orf sport plus zwischen den hotties und der sg supervolley zurückkommen. Das niveau des spiels war – höflich formuliert – sehr bescheiden und der werbeeffekt bei den tausenden und abertausenden zuschauern und zuschauerinnnen vor den fernsehschirmen vermutlich ebenfalls. Das interessanteste und in gewisser weise unterhaltsamste an der übertragung waren die interviews mit hhvmir und uhtt. Hhvmir grinste in die kamera und erzählte ohne rot zu werden, dass er heuer aus strategischen gründen die mevza auslässt und nicht aus finanziellen. Das ist ja schon wieder eine massive beleidigung der intelligenz jedes auch nur halbwegs mit der situation des österreichischen volleyballsports im allgemeinen und mit der der hotvolleys im besonderen vertrauten zuschauers. Warum hat sich hhvmir beispielsweise keinen gelernten diagonalangreifer gekauft und lässt jetzt einen mittelblocker in der diagonalposition spielen? Hat das etwa auch strategische gründe oder doch eher finanzielle? Ich habe irgendwo einmal gehört, dass diagonalangreifer - neben aufspielern - die teuersten spieler wären und mittelblocker eher günstig zu haben sind. Aber noch unterhaltsamer war die antwort von uhtt, auf die überraschend kritische frage des orf-reporters, was er denn davon hielte, dass hhvmir wieder vom österreichischen weg abgebogen ist. Sinngemäß hat uhtt geantwortet, dass es ihm egal sei, ob österreicher oder legionäre bei einer mannschaft spielen. Hauptsache sei doch, dass gutes volleyball gespielt wird. Na da war uhtt ja so wie die angeblich 350 zuschauer, auf die ich noch zu sprechen kommen werde, im budocenter vorigen mittwoch zur richtigen zeit am richtigen ort. Na, die hand die einen füttert beißt man halt nicht so leicht. Aber man darf sich schon fragen, was macht uhtt überhaupt im budo center, wenn zeitgleich mannschaften wie beim spiel hypo tirol gegen tsv hartberg mit jungen österreichischen nationalteamspielern spielen. Hat er seinen assi-coach togan, der ja jetzt die hotties coachen darf, beobachtet, ob er schon etwas gelernt hat. Ein schelm, ein schelm, ein ganz, ganz böser schelm, wer da schon wieder auf dumme gedanken kommt.
A propos erkan togan. Ich bin ja schon einmal gespannt, wie lange der noch die hotties trainieren darf, nach der niederlage am samstag gegen die ausschließlich mit österreichern spielenden hartberger (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-15407, http://www.volleynet.at/DVStatistik/12131/53121). Gratulation dazu übrigens nach hartberg, es war sehr schön es hat mich sehr gefreut. Schadenfroh wie ich nun einmal bin, wäre ich ja gerne mauserl gewesen in der kabine der hotties nach der niederlage gegen hartberg oder die aus dem englischen bekannte fly on the wall. Nochmals ganz kurz zurück zur zuschaueranzahl beim fernsehspiel. Die wurde auf dem offiziellen data volley sheet mit 350 angegeben (http://www.volleynet.at/DVStatistik/12131/53117). Wer allerdings die fernsehübertragung verfolgte, musste den eindruck gewinnen, dass zumindest die hälfte von denen dauernd zwischen vip zelt – falls vorhanden – und der toilette hin- und herpendelte oder die meiste zeit rauchpausen vor der halle einlegte.
Das spiel hartberg gegen die hotvolleys wurde übrigens im vorfeld zum brüderduell zwischen thomas und markus tröthann hochstilisiert und zum anlass genommen wieder einmal in altbewährter weise fest am legendenstatus der expertenrunde aus der gutheil-schoder-straße zu arbeiten. Da werden spieler aufgelistet, die aus der, wie es dort in der üblichen bescheidenheit heißt, „kaderschmiede und volleyball akademie“ der hotties kommen und bei anderen vereinen tätig sind (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084020). Dass einem dann bei der schieren menge dieser spieler die vornamen der tröthann-brüder durcheinander kommen können, ist da ja durchaus verzeihlich. Da wird aus dem markus halt ein lucas (sic!), na wenigstens sind beide evangelisten.

Aber im ernst, spürt hhvmir da vielleicht einen gewissen druck, die üppigen subventionen von 200.000€ für seine akademie rechtfertigen zu müssen? Ah ja, und noch etwas fällt mir da ein: warum sind all diese spieler nicht bei den hotties geblieben, wenn dort so professionell gearbeitet wird, von hhvmir himself bis hinunter zu den gleichfarbigen socken? Haben diese spieler vielleicht gar erkannt, dass sie bei hhvmir keine weiteren karrieremöglichkeiten haben und haben sie deswegen den verein verlassen? Aber wenigstens sind diese spieler dem volleyballsport erhalten geblieben. Wie es meine art ist nehme ich das mir von hhvmir hiermit zugeworfene hölzel dankbar auf und verwandle es – simsalabim und abra kadabra – in einen veritablen bumerang. Ich gestatte mir hier nämlich auch einige namen – in alphabetischer reihenfolge und ohne anspruch auf vollständigkeit - zu nennen; die meisten der genannten waren nationalteamspieler im nachwuchs oder sogar bei den herren, die alle das privileg hatten, durch die „kaderschmiede“ von hhvmir zu gehen, denen dort aber offenbar die lust an ihrem sport vergangen ist und die dem volleyballsport in der folge verloren gegangen sind:

lukas-maximilian dobocky
mario fritsche
maximilian haslauer
bernhard heilig
aleksandar kamenica
markus knaus
stefan lechner
fabian liebel
stefan rudolf
david schindlegger
matej selem
philipp watz

Dazu kommen noch ein paar spieler, die zwar ursprünglich nicht aus dem hottie-nachwuchs kamen, aber in sehr jungen jahren von anderen vereinen zu den hotties gewechselt sind und ebenfalls ihren sport nicht mehr ausüben:

christoph janach
benjamin landsmann
florian mettenheimer
aleksandar todic
benjamin waldmann

Keiner der genannten spieler ist übrigens älter als jahrgang 1990. Die erfolgsgeschichte von hhvmir und seiner „kaderschmiede“ und akademie relativiert sich hier ein wenig, nicht wahr? Da können die experten  wohl nicht so wirklich stolz sein. Und dazu möchte ich noch zwei briefe, die die eltern von zwei der genannten spieler, maximilian haslauer und makus knaus, vor nicht allzu langer zeit geschrieben haben, um beim bürgermeister mehr an finanzieller unterstützung für die akademie von hhvmir zu erwirken, in den blog stellen. Ich will die eltern damit in keinster weise bloßstellen, ich will nur zeigen, wie schnell offenbar im von hhvmir zu verantwortenden professionellen umfeld träume von jungen sportlern und deren eltern platzen können. Ah ja, nur dass da kein falscher verdacht aufkommt: die briefe waren auf der facebook-seite der nachwuchskoordinatorin der hotties öffentlich einsehbar.





Und das wurde, aus welchem grund wohl, auch nicht gerade an die große glocke gehängt: moritz fabian kindl, ein uzweifelhaft hochtalentierter spieler, hat aus gründen, über die man nur spekulieren kann, die akademie von hhvmir verlassen und spielt jetzt für das grazer akademie-team  (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-15640). Aber vielleicht ist alles ganz harmlos, und die familie kindl ist aus beruflichen gründen nach graz gezogen. Na ich werde versuchen, das herauszufinden.

Dass man bei zusagen, die die sanierung von sportstätten betreffen, sehr vorsichtig sein sollte, zeigt das beipiel des sportklubplatzes in wien dornbach wie man unter http://wien.orf.at/news/stories/2607827/ lesen kann.

Selbst wenn hallen bereits gebaut sind, muss man sie erst kostendeckend betreiben, d.h. mit veranstaltungen bespielen und mit zuschauern füllen, sonst enden die dinge wie beim multiversum in schwechat, wie man unter http://www.profil.at/articles/1342/560/367841/multiversum-wie-schwechat-halle-finanzdeaster im dieswöchigen profil ausführlich lesen kann. Da geht es mittlerweile um eurobeträge in zweistelliger millionenhöhe und um politikerkarrieren.

Und das fundstück der woche  liefert mit unfreiwilligem humor das präsidium der bso unter seinem noch präsidenten peter wittmann, das unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084007 ein eigenes sportministerium fordert. Das wäre tatsächlich nur noch durch die forderung nach dem amt des sportministers für hhvmir/uhpir zu toppen.


Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien 15.10.2013, 02:08 mez

1 Kommentar:

  1. lieber bloger, warum immer so negativ? wenn man sich die profile der spieler der hotties durchschaut wird man erkennen, dass die akademie anscheinend sehr viel bringt. nicht nur dass j e d e r spieler in wien geboren ist ...nein (und da sieht man die gute arbeit der akademie) sie sind auch alle gleich schwer (83 kg), haben die selben volleyballstärken (block!! lustig bei einem Libero mit 165 cm) alle haben gleichzeitig im oktober 2013 mit dem volleyballspiel begonnen und sind auch seit der zeit bei den hotties und wen wundert es auch, bei den guten (hilfsbereit) und schlechten eigenschaften (ungeduldig) sind alle gleich, deutsch ist bei den hotties allgemeine muttersprache und last but not least alle machen außer volleyball noch verschiedenes. also nehmt euch ein beispiel, sowas nennt man kollektiv. herr teamchef ich bitte sie das team dringend mit den wienern nemec, serafim,szczerbaniuk, holly, hukel und kostic zu verstärken. DANKE

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