Dienstag, 16. Oktober 2012

Von einem "schawachen" aber trotzdem irgendwie süßen schulaufsatz, von unterschiedlichen zugängen zur mathematik und von problemzonen in der bundesliga


Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

Irgendwie wollte ich mich ja von dem leidigen thema der täglichen turnstunde verabschieden, aber uhpir hat mir schon wieder das bereits sprichwörtliche hölzel zugeworfen. Er beschreibt in einem eintrag auf der övv-seite, den user blowfly in einem kommentar als süß bezeichnet und der mich ein wenig an einen mittelschulaufsatz zum thema „sport und politik“ erinnert, wortreich das stiefkinddasein des sport, der laut uhpir einen viel geringeren politischen stellenwert aufweist als kunst und kultur (http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/10/0000080149). Sein hauptargument zur absicherung dieser gewagten these ist einerseits die aussage von alexander van der bellen, sich bei etwaigen koalitionsverhandlungen nicht mit dem sport(minsterium) abspeisen zu lassen und andererseits der im artikel akribisch dokumentierte wechsel der ressortierung des sports zu verschiedenen ministerien. Das ist zwar nicht „schawachsinn“ wie johann k. in einem hier unlängst vorgestellten video in anderem zusammenhang sagte (https://www.youtube.com/watch?v=cYjMtgCpbJ4), aber doch ziemlich „schawach“. Und wenn ich mich zwischen van der bellens aussage und den niveauvollen ergüssen des hans krankls zur einführung der täglichen turnstunde zu lasten von mathematik und latein entscheiden muss, dann fällt mir diese entscheidung leicht. In analogie zum lob von uhpir für hans krankl kann ich nur sagen: bravo sascha, nachträglich, zur richtigen politischen gewichtung. Es gibt wohl auch noch andere und wichtigere probleme, die einer politischen lösung harren, als die einführung der täglichen turnstunde auch wenn das uhpir nicht verstehen wird. Und ich halte absolut nichts davon, hier – so wie es uhpir versucht – kultur und kunst gegen den sport auszuspielen. Kunst- und kulturfeindlichkeit wird üblicherweise von einer bestimmten politischen richtung geschürt, an die uhpir hoffentlich nicht anstreifen möchte. Ich halte es da eher mit dem user blowfly, der durchaus ironisch aber gleichzeitig auch nachvollziehbar die frage stellt, wann denn die tägliche zeichenstunde und die tägliche musikstunde eingeführt werden. Ich würde uhpir ganz dringend empfehlen anstatt mit seinem schulaufsatz der entstehung eines kunst- und kulturfeindlichen klimas vorschub zu leisten, sich mit kunst- und kulturschaffenden zu treffen und sich da von kompetenter stelle über die angeblich so gute dotierung von kunst und kultur informieren zu lassen. Und ich gestatte mir hier noch eine ganz persönliche bemerkung: ich arbeite in der wissenschaft und ich würde mir wünschen, wenn die wissenschaft von den zuständigen politikern und politikerinnen ähnlich stiefmütterlich (achtung ironie) behandelt würde wie der sport. Na ja da höre ich sie schon, die hansi krankls dieses landes, wie sie im chor rufen: „schawachsinn, schawachsinn, alles schawachsinn.“ Apropos johann k.: bei der von ihm im oben erwähnten video – beabsichtigt oder unbeabsichtigt - zur schau gestellten bildungsfeindlichkeit könnte man versucht sein den folgenden alten witz über johann k. einen gewissen wahrheitsgehalt zuzusprechen. Johann k. antwortet in diesem witz auf die frage eines journalisten, was er denn von toulouse-lautrec hielte mit den worten: „ein sehr schawerer gegna, oba a unentschidn soit ma erreichn.“Aber bevor ich hier wieder einmal ins kabarettistische abgleite möchte ich doch noch etwas ernstes anmerken. Die kühnheit, man kann fast sagen die frechheit mit der dieser schüleraufsatzes über die ach so böse geringschätzung des sports durch die politik verfasst wurde, besteht darin, dass der verfasser, uhpir, in seiner funktion als hhvm jahrelang von der politik in großzügigster weise unterstützt wurde. Ihm wurde von der politik ein volleyballakademie finanziert, die es ihm ermöglicht hat in wien mit seinem verein eine monopolstellung zu erlangen, mit nicht zu unterschätzenden negativen auswirkungen auf andere vereine in der bundeshauptstadt. Jahrelang war hhvm liebkind der wiener lokalpolitik. Und dieser herr hat tatsächlich die stirn über den mangelnden politischen stellenwert des sports zu jammern und zu klagen? Wie glaubwürdig ist das denn?

Aber jetzt noch kurz, wie letzte woche versprochen, ein paar anmerkungen zum aktuellen zustand der 1. bundesliga der herren. Der aktuelle zustand der liga ist meiner ansicht nach mehr als besorgniserregend. Da gibt es zwei profivereine, tirol und aich/dob, die international, mehr oder weniger erfolgreich, (mit)spielen und erst in den play-offs in die heimische meisterschaft eingreifen werden. Dann gibt es zwei vereine, arbesbach und amstetten, die auf die von mir immer wieder kritisierte legionärsschiene setzen und zwei vereine, graz und hartberg, die ich hier schon mehrfach für ihre gute nachwuchsarbeit und für den von ihnen seit jahren beschrittenen weg, fast ausschließlich mit österreichern zu spielen, gelobt habe. Und der rest ist schweigen. Gleisdorf konnte sich offenbar nur dadurch retten, indem man eine spielgemeinschaft mit weiz einging. Die bjhv sind zwar nicht mehr so bj (blutjung) werden aber wie in den vergangenen jahren wöchentlich abgewatscht, dass es sogar mir schon fast weh tut. Das ist die rechnung, die hhvmir präsentiert bekommt, dafür, dass man den weg mit österreichischen spielern nicht wie die beiden steirischen vereine aus überzeugung und mit entsprechender aufbauarbeit beschritten hat sondern, dass man durch die dramatische wirtschaftliche situation auf diesen weg gezwungen wurde ohne entsprechende vorarbeit geleistet zu haben. Ich frage mich wirklich ernsthaft, wie lange die motivation der burschen ausreicht sich das weiterhin anzutun. Zum glück für hhvmir gibt es für seine spieler ja in ganz wien keine alternative auf entsprechendem niveau in der 1. oder 2. bundesliga zu spielen. Vielleicht besteht da ja ein zusammenhang mit der liquidierung der mit einem ganz anderen konzept durchaus erfolgreich gewesenen jungen mannschaft von svs/sokol. Und dann gibt es noch zwei problemkinder, die die liga komplettieren, klagenfurt und enns. Und ich bitte das folgende jetzt nicht als kritik an den beiden vereinen zu verstehen, beide vereine werden von „volleyballbesessen“ geführt, denen uhpir die füße küssen müsste, dass sie es sich antun, unter den für ihre beiden vereine sehr schwierigen bedingungen, eine mannschaft zu stellen um die liga aufzufüllen. Hätten diese beiden vereine ihre nennung zurückgezogen, hätte es, wie man sich, wenn man noch ausreichend mathematikunterricht genießen durfte, leicht ausrechnen kann, statt 14 runden in der 1. bundesliga nur noch 10 runden gegeben. Aber da stimmt doch etwas ganz gewaltig nicht und das und nicht die tägliche turnstunde sollte uhpir umtreiben und beschäftigen. In klagenfurt spielt eine aus beachvolleyballern und ein paar leginonären zusammengewürfelte mannschaft mehr schlecht als recht in der liga mit. Gleichzeitig wird geld in ein „volleyball-komeptenzzentrum“ in klagenfurt investiert. Was für ein widerspruch. Sollte man das geld nicht eher in die arbeit der vereine investieren? Und enns hat in den ersten zwei runden gerade 6(!) spieler zu den spielen geschickt. Der, bei allem respekt und bei aller wertschätzung, nicht mehr ganz junge trainer spielt als aufspieler. Die erfolgsbilanz ist demzufolge  enden wollend und hat sich trotz des engagements dreier legionäre vorerst nicht verbessert. Im cup hat enns mit der ersten mannschaft übrigens gegen arbesbach 3(!!!):25, 6(!):25 und 8(!):25 verloren und eine zweite mannschaft konnte man offenbar gar nicht stellen, sodass die vc roadrunners durch den nichtantritt von enns 2 zu einem 25:0, 25:0 und 25:0 erfolg kamen. Das darf doch alles nicht wahr sein, da gehen vereine, die jahrelang im österreichischen volleyball präsent waren, zugrunde. Und uhpir kämpft unbeeindruckt von diesen entwicklungen für die tägliche turnstunde, übrigens seit kurzem, wie man auf seiner facebook seite sehen kann, im verein mit klaus küng, einem der, um es vorsichtig zu sagen, konservativsten vetreter der österreichischen bischöfe (http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/49840.html).

Und zum schluss noch ein schmankerl. Weil es heute ja schon mehrfach um die mathematik und auch um alexander van der bellen ging, stelle ich hier den link zu einem legendären video einer rede von alexander van der bellen ein, in der es auch um einfache mathematische fragestellungen geht und in der van der bellen darauf verweist, dass „die beherrschung der arithmetik keine frage der überheblichkeit darstellt“ (http://www.youtube.com/watch?v=fHrLCkPLufk&feature=related). Dieses statement leitet wieder einmal ganz zwanglos zur folgenden frage über. Und zu dieser frage habe ich mir auch schon etwas einfallen lassen, doch dazu mehr nächste woche.

Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.




6 Kommentare:

  1. Hallo Armin

    sorry für die späte Antwort auf den letzten Post. Ich möchte Deine Motivation und Bemühungen nicht von Anfang an herunterschrauben, aber ich schätze, die wahren Zahlen der Förderungen wird man nicht (so schnell) herausfinden (können).

    Dabei gehts nicht um offizielle Subventionen wie vom ÖVV/WVV/ASKÖ,... sondern um "versteckte" mit deren konsequenzen, wie:

    volleygala - haben die hotvolleys etwas für die Ausrichtung bekommen?
    Budocenter: steht igendwo, dass "nur" die hotvolleys das BC benutzen dürfen? wieviel haben die hotvolleys zahlen müssen pro Trainings- oder Wettkampfstunde. Wie oft / lange pro Tag war das Budocenter unbenützt und hätte anderen Vereinen als Trainingsplattform dienen können, die stattdessen in teuren & zu kleinen/niedrigen Turnsälen trainieren mussten
    Wer ist jetzt Pächter des Budocenter? hotvolleys oder uhpir? Wie hoch ist die Pacht (vor allem relativ zu marktüblichen Preisen für so ein Areal)
    Akademie. wie viel bekommen die Trainer? Um wieviel "weniger" müssen deswegen die hv den Trainern fürs eigene Vereinstraining zahlen?
    Schuläktschn: wurde diese nur von Sponsoren finanziert oder gabs auch dafür eine Subvention?
    etc.etc... das sind nur Sachen, die mir ad hoc einfallen.
    Und man muss ehrlich zugeben: das sind halt Sachen, die uns als volleyballer bzw. funktionäre von anderen Vereinen tw. überhaupt nichts angehen und deswegen werden wir auch keine Antworten bekommen und es muss auch niemand irgendws offen legen (und ehrlich gesagt, ich würds auch nicht tun, würde mein Trainer größtenteils von der Politik bezahlt wird) .

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  2. Die Professionalität der AVL sieht man ja an der homepage derer:
    www.volleyleague.at
    Bei den Vereinen gibt es immer noch Gewerbepark Mils, der auch Mitglied der MEVZA ist

    Das Logo hat als Alt-Text immer noch "aon Volleyleague" und verlinkt auf die Volleynetseite.

    Die Sponsoren de Liga sind Mikasa, Adidas und das Sportministerium (!!!!) :)

    ein Klick auf Tabellen bringt uns auf folgende Endtabelle der Aufstiegsplayoff des letzten Jahres:

    AVL, Aufstiegsrunde 2011/12
    Reihung Name Sp. S N S+ S- P+ P- Punkte
    1 supervolley Oberösterreich 14 14 0 42 7 1198 946 4960:00:99993.000000000:99997.733615222:0000010507
    2 SVS/hotVol. 14 9 5 32 20 1199 1072 4971:00:99997.400000000:99997.881529851:0000010508
    3 UVC Graz/2 14 10 4 35 21 1293 1198 4972:00:99997.333333333:99997.920701169:0000010515
    4 SVS/Sokol 14 9 5 29 21 1148 1106 4974:00:99997.619047619:99997.962025316:0000010514
    5 VC Mils 14 8 6 30 24 1209 1177 4976:00:99997.750000000:99997.972812234:0000010509
    6 Schwertb/P 14 2 12 11 37 912 1105 4992:00:99998.702702703:99998.174660633:0000010516
    7 Brixental 14 2 12 16 40 1085 1298 4993:00:99998.600000000:99998.164098613:0000010517
    8 Oberndorf 14 2 12 13 38 1065 1207 4994:00:99998.657894737:99998.117647059:0000010513

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    1. Bereits heute, 1 Tag nach meinem Post, kommt man über "www.volleyleague.at" nicht mehr auf die oben angesprochene volleyleague Seite sondern auf die volleynet-Seite "http://oevv.volleynet.at/Ligen/9929" - ich wollt ja schon drauf wetten, dass dies nicht sehr lange dauern wird.
      Nun könnten wir ja raten, wer den Artikel inkl. Kommentare gelesen hat und die Änderung so schnell vorangetrieben hat. uhpir war's ja nicht, wie wir wissen :)))

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  3. dafür müssen die teams ab der zweiten liga gleichfarbige socken tragen - nein das bringt nichts um die vereine besser aufzustellen!

    dafür dürfen wir uns vom ÖVV und vom kleinmann mit mist über die tägliche turnstunde zumüllen lassen - nein ich bin nicht der meinung, dass ein fachverband politisch meinungsbildend tätig sein sollte, schon gar nicht in dieser aufdringlichkeit!

    zahllose volleyballvereine (gleisdorf, enns, klagenfurt, eisenerz, feldbach, fürstenfeld, radkersburg, jennersdorf, leibnitz, deutschlandsberg, kindberg, ssv liebenau...)in österreich sind eher sportteam als verein und sind jederzeit aussterbensgefährdet - JA der övv sollte sich gedanken machen, wie man diese vereine unterstützen kann, um eine breitere basis und professionellere strukturen aufzubauen!

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  4. Haben die Vereine nicht das Recht den Verbandsvorstand vorzeitig zu entlassen? Oder kann nicht die BSO endlich eingreifen und klar Schiff machen? Und wen sollte sich die
    "Volleyballfamilie" als kompetenten Vorstand wünschen ? Weihnachten steht bald an sollen wir einen Brief an das Christkind schreiben? Es wäre außerdem schon ein großer Erfolg würde 50 Minuten geturnt und nicht zu spät angefangen und zu früh aufgehört.

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