Dienstag, 4. September 2012

Von unterschriften für das gute und gegen das böse, von vielversprechenden jobaussichten und von einer geschluckten kröte


Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

der bloggist meldet sich zurück aus dem urlaub und muss feststellen, dass nicht allzuviel passiert ist im österreichischen volleyball in den vergangenen zwei wochen. Ok, die österreichischen meisterschaften im beachvolleyball fanden statt und wurden mit viel liebe zum detail auf der övv-homepage kommentiert (http://www.volleynet.at/News/0000079673). Der artikel setzt einiges an insiderwissen voraus, da in sehr dürrer form ohne namensnennung darüber berichtet wird, dass sich sowohl bei den damen wie auch bei den herren die favoriten durchsetzten. Aha! Alles klar, also die favoriten haben gewonnen, sehr schön. Danke für diese informative journalistische meisterleistung.
Die sonstige ereignisarmut muss wohl durch das sommerloch begründet sein, in dem auch trotz massiver, man kann fast sagen verzweifelter medialer anstrengungen von uhp und politprominenz aus der zweiten reihe die von diesen proponenten mit neunjähriger verspätung angezettelte diskussion um die tägliche turnstunde so schnell wie sie aufgetaucht ist wieder untergegangen ist. Dabei entstand diese idee beim diesjähirgen forum alpbach, wie der orf berichtete, sozusagen als intellektuelle großtat beim traditionellen treffen von geistesgrößen aus allen bereichen (http://tirol.orf.at/news/stories/2546791/). Uhp durfte dementsprechend dort auch seine schon im vorfeld der eurovolley überaus erfolgreiche idee präsentieren botschafter für dieses anliegen zu gewinnen. Wenn dieses ernennen von botschaftern schon sonst nichts bringt, dann werden wir uns sicher an jeder menge auf der övv-homepage im tagesrhythmus publizierten fotos von uhp mit promis der kategorien von a (eher selten) bis z (eher häufiger) delektieren können. Und unterschriften für die tägliche turnstunde möchte er auch sammeln, uhp, wie er  den verschiedensten zeitungen mitteilte (http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/sport/sportpolitik/481419_Unterschriften-sammeln-fuer-die-taegliche-Turnstunde.html, http://lehrer.diepresse.com/home/pflichtschulen/1281795/BSO_Unterschriftenaktion-fuer-taegliche-Turnstunde-). Oops, jetzt habe ich ihm aber unrecht getan, dem uhp. Laut standard will er nicht botschafter ernennen sondern „prominente testimonials“ als botschafter gewinnen (http://derstandard.at/1345164908298/BSO-sammelt-Unterschriften-fuer-taegliche-Turnstunde). Na das ist ja dann etwas ganz anderes. Aber fotos werden da wohl auch drin sein für uhp, mit den „testimonials“. Diese unterschriftenaktion könnte man dann gleich mit einem weiteren versuch von uhp sich im öffentlichen rampenlicht zu platzieren, mit der aktion „volleyballern gegen krebs“ (man beachte das obligate belegfoto mit uhp) kombinieren, unter dem motto „wir sind für die tägliche schulstunde aber gegen den krebs“ (http://www.volleynet.at/News/0000079766). Ok das war jetzt sehr zynisch. Aber wie wäre es mit unterschriftenaktionen unter dem titel „volleyball und uhp - für da gute, gegen das böse, oder alternativ „volleyball und uhp - für das schöne, gegen das schiache.“ Wie schon gesagt, das ist jetzt alles vielleicht übertriebener zynismus, aber was bleibt einem sonst noch über angesichts dieses drangs von uhp vor jedem mikrophon die immer gleichen stehsätze abzusondern? Was bezweckt uhp eigentlich damit? Geht es ihm bei seinem einsatz für die tägliche turnstunde, die ja von jedem eingermaßen vernünftig denkenden menschen befürwortet werden muss, wirklich um die körperliche ertüchtigung unserer kinder und jugendlichen, oder geht es da einem bekannt altruistischen menschen wie uhp vielleicht um etwas anderes. Einen zugegebenermaßen versteckten hinweis, der den schelm in mir wieder einmal angeregt hat böses zu denken, findet man als link auf der facebook-seite von uhp.

Dieser link führt zu einem standard-artikel, in dem es unter dem titel „gute pläne dort, böse worte da“ um strategien geht, die der britische premierminister david cameron bzw. seine regierung zur förderung des sports in großbritannien entwickelt hat (http://derstandard.at/1343744747960/Gute-Plaene-dort-boese-Worte-da?fb_action_ids=408940119155199&fb_action_types=og.recommends&fb_ref=article&fb_source=aggregation&fb_aggregation_id=288381481237582). Cameron ernannte sebastian coe, den ok-chef der olympischen spiele in london, zum sportbeauftragten der regierung, der ein programm zur föderung des sports umsetzen soll, in dessen rahmen in den nächsten fünf jahren fast 1.3 milliarden euro fließen sollen. Das wär doch was, oder? Da ist es wohl kein wunder, dass der schelm, der böses denkt in mir geweckt wurde. Man stelle sich vor, sportbeauftragter der regierung mit toller visitenkarte und 1.3 millarden euro. Wer braucht da noch „italenische“ diamantenhändler und bauunternehmer mit ihren mickrigen 14 millionen (http://johnny-meinblock.blogspot.co.at/2012/04/von-einem-strahlenden-ritter-und-von.html). 1.3 milliarden, das sind doch glatt 1300 millionen. Da bliebe doch sicher auch etwas für ein paar legionäre, mit denen man dann endlich – auch ohne hilfe eines dosengetränkefabrikanten - die championsleague gewinnen könnte und damit eine doch schon vor einiger zeit, nämlich 2007 getätigte ansage erfüllen könnte (http://www.volleynet.at/News/All/2007/09/_A00004519; ja, ja, das archiv ist halt ein hund).
Die realität für uhp oder besser gesagt für hhvm schaut im moment allerdings weniger rosig aus. Keine milliarden, kein mateschitz, ja nicht einmal ein italienischer diamantenhändler mit zuviel kleingeld und daher auch keine legionäre. Seinen bjhvs ist kürzlich mit olli binder der einzige routinierte spieler abhanden gekommen. Die situation ist offenbar so ernst, dass man dem vernehmen nach buchstäblich die kröte schluckt und spieler der aufgelösten mannschaft des ehemaligen spielgemeinheits... äh... spielgemeinschaftspartners svs/sokol kontaktiert um sie für die truppe von hhvm zu rekrutieren. Na, wer hätte das noch vor einem jahr gedacht? Und noch etwas, was außer hhvm nur wenigen leuten aus der österreichischen volleyballfamilie sorgen bereiten wird: zum ersten mal seit gefühlten hundert jahren ist kein spieler der hotvolleys im kader der nationalmannschaft (http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/08/0000079733).

Und zum schluss noch ein auf der website des orf veröffentlichtes zitat: „Auch der österreichische verband kam nicht gut weg. Dort herrschten veraltete strukturen, und es sei veraltetes personal am ruder, so der auf veränderungen pochende clubchef. Es gehören entscheidende reformen her, sonst wir der karren an die wand gefahren.“ Nein, nein, und nochmals nein, es geht hier nicht um den övv und seine funktionäre, niemand würde so etwas zu behaupten wagen, und ich würde so einer äußerung ob ihrer klar erkennbaren unsinngkeit hier auch keinen raum geben. Es handelt sich natürlich nicht um den övv, sondern um den österreichischen eishockey verband (http://sport.orf.at/stories/2138210/).

Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.



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