Dienstag, 7. August 2012

Von gießkannen und schläuchen, von der infrastruktur im österreichischen sport und von treuen leserinnen und lesern


Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

na diesmal wird es ein kurzer blog werden und schuld sind die olympischen spiele. Zuerst beachvolleyball deutschland gegen brasilien, da haben die deutschen gewonnen; und jetzt gerade gleich nochmals deutschland gegen brasilien, diesmal in der halle und mit umgekehrten ausgang. Die österreichische beteiligung am olympischen beachvolleyballtunier ist diese woche zu ende gegangen. Doppler horst haben es um einen einzigen punkt nicht geschafft und sind als gruppenletzte ausgeschieden, weil sie – nach eigenen aussagen – im letzten gruppenspiel gegen bellaguarda und heuscher nicht mit einem rechenschieber im kopf gespielt haben. Ein wenig kritik ist da aber wohl angebracht. Jeder durchschnittliche nachwuchstrainer weiß vor einem entscheidenden spiel wieviele punkte seine mannschaft machen muss, um weiterzukommen. Und die beiden profis wussten das nicht? Das ist, mit verlaub, schwach. Die schwaigers haben wesentlich besser abgeschnitten. Sie erreichten immerhin das viertelfinale und damit den fünften platz. Das ist erfreulich, aber das semifinale wäre natürlich noch erfreulicher gewesen. Und auch hier darf ich mir eine, wenn auch leisere, aber meiner ansicht doch berechtigte kritik erlauben. Die aussage der schwaigers, dass sie eigentlich das ziel hatten, wieder den fünften platz zu erreichen ist für mich nicht ganz verständlich. Sollte es nicht das ziel eines jeden sportlers, einer jeden sportlerin sein, sich zu steigern und sich zu verbessern? Aber gut, das ist jetzt vielleicht übermäßig kritisch, und wahrscheinlich auch dadurch gefärbt, dass diese olympischen spiele für die österreichischen athleten und athletinnen bisher insgesamt enttäuschend verlaufen. Mittlerweile haben nicht nur von ihrer bevölkerungsgröße und von ihrer wirtschaftsleistung her vergleichbare länder wie dänemark, schweden und die schweiz bereits medaillen gewonnen sondern auch jede menge länder, deren bevölkerung es bei weitem nicht so gut geht wie der unseren und  die über keine auch nur annähernd vergleichbare infrastruktur im sportbereich verfügen wie österreich. Zugegebenermaßen habe ich das zauberwort „infrastruktur“ hier absichtlich eingebaut, weil es so schön zum höhepunkt der vergangenen woche überleitet, zum zib24 interview mit uhp, der dort als vertreter eines mäßig erfolgreichen verbandes, quasi als der dr. paal des österreichischen sports, also als experte für eh alles (http://de.wikipedia.org/wiki/Günther_Paal), die gründe für das magere abschneiden der österreichischen sportler und sportlerinnen in london in mehr als fünf minuten live darlegen durfte (http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/08/0000079416, http://tvthek.orf.at/programs/1225-ZIB-24/episodes/4419873-ZIB-24). Uhp sieht die gründe für die schlechten leistungen unserer athleten und athletinnen in der mangelnden infrastruktur. Das wort infrastruktur kommt in seinen antworten derartig oft vor, dass man den verdacht hegen könnte, uhp bringt sich für den posten des infrastrukturministers in stellung. Apropos politik und sport: Vielleicht sollten seine freunde aus der bso oder dem öoc uhp einmal auf bildungsreise in die mongolei, nach grenada, in die dominikanische republik oder nach guatemala schicken – sportler und sportlerinnen aus diese ländern haben im gegensatz zu ihren österreichischen kollegen und kolleginnen bereits medaillen in london geholt - um sich über die dort vorhandene infrastruktur im sportbereich zu erkundigen. Da wird er sicher mit überraschenden erkenntnissen nachhause kommen, der gute uhp. Außerdem ist ja uhp in seiner funktion als hhvm geradezu ein warnendes beispiel, wie man trotz hervorragender infrastruktur und großzügiger finanzieller förderung in form des budo centers und der wiener volleyballakademie in den letzten jahren was die erfolge angeht sich auf einem eher bescheidenen niveau bewegt. Ich bin in dem zusammenhang ja dann auch sehr gespannt, wie die von uhp im geforderte leistungsorientierte sportförderung funktionieren soll, nach welchen  kriterien die leistung gemessen werden soll und wie die erfolge der förderung evaluiert werden soll. Über dieses heikle thema hat sich uhp in dem interview leider nicht ausgelassen. Aber vielleicht kann uhp ja sportminister darabos, der den sport statt mit der gießkanne in zukunft gezielt – sozusagen mit dem schlauch – fördern will, davon zu überzeugen, dass es als förderungswürdige leistung angesehen wird, dass uhp als hhvm mit seinem expertenteam den amerikanischen volleyballherren geholfen hat olympiasieger zu werden (http://sport.orf.at/london2012/stories/790003/). Darüber habe ich mich hier schon in meinem letztwöchigen eintrag lustig gemacht. Dieses „gschichterl“ findet sich selbstverständlich nicht nur auf der homepage der hotvolleys, sondern natürlich auch auf der offiziellen övv-homepage (http://oevv.volleynet.at/News/0000079346). Dort ging es in dieser tonart auch letzte woche lustig weiter. Wir erfahren, dass der amerikaner und „ehemalig hotvolley“ priddy offenbar im budocenter nicht nur auf seinem weg zu olympischen gold unterstützt wurde, sondern dort auch gelernt hat wie man den matchball verwandelt (http://www.volleynet.at/News/0000079415). Früher nannte man so etwas schleichwerbung, im heutigen neusprech spricht man in so einem fall vornehmer von product placement. Es ist aber im grunde egal wie man diese form der selbstvermarktung auch bezeichnet. Sie ist ein beispiel für den hier schon oft thematisierten interessenskonflikt in dem sich uhp als hhvm oder umgekehrt permanent befindet und hat auf der offiziellen homepage des övv absolut gar nichts verloren. Aber was macht man nicht alles, wenn es um fördergelder geht. Sollte der schlauch mit den fördergeldern des herrn sportminister tatsächlich das budocenter treffen, kann man sicher wieder ein paar legionäre kaufen, denen man, mit der unendlichen expertise, die es dort gibt, helfen kann, 2016 olympiasieger zu werden. Irgendwie muss es uhp/hhvm doch schaffen, mit volleyballern der hotvolleys in rio dabei zu sein. Die antwort auf die frage warum dem schelm in mir in diesem zusammenhang der alte wiener dialektausdruck schlaucherl, mit dem man in wien einen auf seinen vorteil bedachten sympathieträger bezeichnet, einfällt, überlasse ich wieder einmal meinen geschätzten leserinnen und lesern.

Außerdem hat uhp in dem interview auch noch seine späte freundschaft zu dinko jukic entdeckt, den er jetzt in seinem konflikt mit den funktionären des osv in schutz nimmt. Das hat sich vor zwei jahren noch ganz anders angehört. Da wurde der gute dinko jukic noch in einem offenen brief von uhp gemaßregelt und über die situation des sports in wien belehrt. Und das hatte damals sicher keine parteipolitischen sondern nur sportpolitische gründe. (http://www.sportnet.at/de/schwimmen/102466426296/jukic_teilt_aus_und_muss_einstecken, http://derstandard.at/1281829545214/Offener-Brief-Kleinmann-versenkt-Jukic?seite=3, http://www.sportlive.at/syndicate/extern/hotvolleys.at/artikel_showartikel.php?aid=0000067968). Es wäre aber kein richtig gelungenes interview mit uhp, wenn es nicht auch wieder unfreiwillige kabarettistische einlagen gegeben hätte. Was uns uhp mit dem satz, dass die kinder „....den sport im gehirn implizieren....“ müssen, sagen wollte blieb mir auch nach konsultation des dudens verborgen (http://www.duden.de/rechtschreibung/implizieren). Aber wie wir ja aus der vergangenheit wissen hat es uhp mit dem implet..., implentinier..., implementieren von fremdwörtern ja nicht so. Worum es sich bei den kreislaufsenkenden mitteln handelt, für die die österreicher und österreicherinnen laut uhp 318 millionen euro pro jahr ausgeben, kann auch nur vermutet werden. Ich nehme an, dass uhp blutdrucksenkende mittel gemeint hat. Und vielleicht bin ich an den ausgaben für diese medikamente nicht ganz unschuldig, falls uhp vielleicht doch – wie ich schon mehrfach vermutet habe – diese einträge liest.

Ganz zum schluss möchte ich mich noch bei meinen treuen leserinnen und lesern bedanken. Letzte woche hat dieser bog die grenze von 40.000 zugriffen  überschritten. Das macht mich schon ein wenig stolz. DANKE!


Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.


4 Kommentare:

  1. hmmm, vielleicht hat uhp "implantieren" gemeint ???

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  2. Was witzig ist ... uhp ist seit 2008 immer stolz darauf, dass hugh mccutcheon hotvolleys-trainer war, verschweigt aber mit Erfolg, dass dieser anscheinend für die hv's zu schlecht war, denn er wurde nach der Pool-Phase der CL 2002/03 auch von hhvm gefeuert (und von Giani Cretu ersetzt) :)

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  3. Anmerkung mccutcheon war anscheinend kein top-trainer für hhvm/uhp.

    "Die letzten beiden Projekte (Hugh McCutcheon, Gianni Cretu/Anm.) können wir als gescheitert betrachten. Wir brauchen unbedingt einen Toptrainer und beginnen schon heute mit der Suche, um wieder die Nummer eins in Österreich zu werden" (http://www.news.at/articles/0516/20/110146/die-tiroler-titel-mitternacht-wiener-tatendrang)

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