Dienstag, 10. Juli 2012

Von den guten alten zeiten und der aktuellen wiener volleyballwüste, vom veröffentlichten jugendwahn und von wirtschaftlicher expertise


Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

ich möchte mich ganz kurz auf eine kommentar zu meinem letztwöchigen blog beziehen. Der user armin fuith hat uns mit einem link auf der övv-homepage daran erinnert wie populär volleyball in wien in den frühen fünfziger jahren war. 1953 im jahr der gründung des övv gab es in wien 50 vereine, darunter, und mir blutet das herz, wenn ich das hier nach den ereignissen der letzten wochen erwähne, alleine 4 sokol vereine, und weitere 10 vereine in der unmittelbaren umgebung von wien (http://oevv.volleynet.at/Inhalt/30). Und heute? Obwohl es uns heute wohl unbestritten materiell, trotz zur zeit herrschender finanzkrise, wesentlich besser geht als 1953, ist wien volleyballmäßig zur wüste verkommen. Die nachwuchsmeisterschaften bei den burschen werden, wie hier schon so oft erwähnt, in einigen alterskategorien von 3 oder 4 mannschaften, von denen dann 2 zum gleichen verein gehören, bestritten. Heute betreibt ein monopolist in gestalt des hhvm/uhp volleyball in wien als monokultur. Offensichtlich ist über jahre, alles oder fast alles was an öffentlichen geldern für volleyball ausgegeben wurde in die förderung dieser fragwürdigen monokultur geflossen. Und wo sind die erfolge von hhvm?  Wieviele spieler des nationalteams kommen denn aus der kaderschmiede des hhvm und spielen zur zeit in seinem team? Mir fällt gerade einmal ein spieler ein, nämlich aleksandar blagojevic. Das sieht beispielsweise im vergleich zu brixental, das als kleiner verein mit ungleich weniger mitteln mit wohlfahrtstätter und zass zwei, noch dazu sehr vielversprechende, nationalteamspieler hervorgebracht hat, ziemlich mickrig und armselig aus. Übrigens wird, so wie es aussieht auch brixental, aus ähnlichen gründen wie sokol nicht an der zweiten bundesliga teilnehmen (können). Traurig ist das. Ooops, jetzt war ich aber voreilig und ungerecht, jetzt habe ich doch glatt die vielen bjhvs, die vom teamchef in den sogenannten erweiterten kader einberufen wurden, vergessen (http://www.volleynet.at/Indoor/Nationalteams/Herren). Allerdings muss ich schon anmerken, dass ich mich weigere diese masseneinberufung als etwas anderes als einen leicht durchschaubaren marketinggag für hhvm zu sehen. Oder vielleicht ist es auch nur ein versuch das durchschnittsalter des kaders weiter zu senken, um das dauernde gerede von der jungen nationalmannschaft mit zahlen zu unterfüttern. Dazu nur ein kurzer exkurs zur vergangenen european league. Österreich hat dort in der letzten runde in den drei spielen gegen holland, die türkei und tschechien mit einer grundsechs/sieben mit einem durchschnittalter von 24.3, 24.5 und 24.5 jahren begonnen, holland war mit einem durschnittsalter von 25.1 etwas älter, die türkei mit 22.9 sogar deutlich jünger, nur die tschechen präsentierten sich mit einem durchschnittsalter von 27.4 deutlich älter. Apropos junge mannschaft: die cubaner belegten am letzten wochenende in der weltliga mit einer mannschaft mit einem durchschnittsalter von 23.3 jahren den dritten platz (http://www.fivb.org/EN/volleyball/competitions/WorldLeague/2012/).
Aber eigentlich wollte ich auch noch ganz kurz zur sitaution des männlichen nachwuchses in wien zurückkommen. In wien gibt es für eltern, die ihr kind nicht zu den berühmten hotvolleys schicken wollen (ja, hhvm, auch wenn das die vorstellungskraft sprengt, derartige ignoranten und ignorantinnen gibt es tatsächlich) keinen verein, der dem nachwuchs eine durchgehende perspektive und entwicklung bis zu einer in der 1. oder 2. bundesliga spielenden herrenmannschaft bietet bzw. bieten kann. Und ein bisschen schadenfreude hat hier wie meine werten leser und meine werten leserinnen wissen immer noch ihren platz gehabt: offenbar schlägt trifft die nachwuchskrise jetzt auch die experten aus der gutheil-schoder-straße. hhvm jammerte kürzlich, dass seine hotvolleys bei den u12 staatsmeisterschaften deswegen nicht gewinnen konnten, weil sie mit 11-jährigen antreten mussten. Ja wo sind sie denn, die zahlreichen kinder, die nach der ach so öffentlichkeitswirksamen eurovolley vor dem budocenter standen (http://sport.orf.at/stories/2080045/). Waren da nicht zumindestens drei zwöfjährige dabei? Oder waren die noch, oder besser gesagt, schon zu dick und konnten nicht auf einem bein hüpfen, oder wo lag denn sonst das problem? Schaut sie so aus, die rasant positive entwicklung des volleyballs in österreich, die hhvm/uhp kürzlich verkündet hat (http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/06/0000078930).

Und seit hhvm seinen facebook-account, der eine unerschöpfliche quelle für hier aufgenommene hölzerln aller art war, urlaubsbedingt (wie lange noch?) nicht mehr füttert, muss ich mich anderswo umsehen. Auf der hotvolleyhomepage habe ich erfahren, dass hhvm jetzt offenbar mit ganz europa gleichzusetzen ist, denn wie anders ist der zusammenhang zwischen der überschrift und dem unvermeidlichen portraitfoto von hhvm zu implet..., implentinier... äh... interpretieren .
Themenwechsel: den beachern doppler/horst und huber/seidl ist es beim finalen qualifikationsturmier in moskau sozusagen im letzten abdruck gelungen den österreichischen herren einen quotenplatz für den beachvolleyballbewerb der herren bei den olympischen spielen in london zu sichern (http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/07/0000079019). Das ist sehr erfreulich, und dazu herzliche gratulation an spieler un trainer. Aber um die euphorie ein wenig zu dämpfen sollte man doch auch anmerken, dass das im vergleich zu den olympischen spielen in peking einen klaren rückfall bedeutet. Dort war österreich bei den herren noch mit zwei paaren vertreten. Und noch etwas ist bemerkenswert, nämlich die entsendungpolitik des övv. Der övv hat sich entschieden, dem im „olympic ranking“ schlechter platzierten team, nämlich doppler/horst den quotenplatz zuzusprechen und damit die teilnahme am olympischen beachvolleyballturnier zu ermöglichen (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Competitions/WorldTour/2012/OlympicRanking_M.asp, http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/07/0000079026).

Und wie die erfahrene leserin und der erfahrene leser dieser einträge weiß, gibt es hier ab und zu für besondere positive wie negative verdienste und leistungen ein ständchen. Dieses mal gibt es als anerkennung und als moralische unterstützung musik für „meine“ mannschaft, die burschen von svs/sokol, die mir, und nicht nur mir, in den letzten beiden saisonen viel spaß und freude bereitet haben: http://www.youtube.com/watch?v=WeLIU1u2x84&feature=related

Und passend zur anschließenden traditionellen frage nach der finanziellen bilanz der eurovolley gibt es noch den link zu einem zeitungsartikel, in dem darauf hingewiesen wird, dass es im wiedergewählten övv vorstand neben einer riege an ehemaligen nationalteamspielern und langzeitfunktionären auch wieder eine ausgewiesene „wirtschaftsexpertin mit studienabschluss“ (!) gibt (http://www.kleinezeitung.at/sport/mehrsport/3050270/kleinmann-einstimmig-oevv-praesident-wiedergewaehlt.story). Und da frage ich mich dann doch wieso das mit der abrechnung so lange dauert. Das muss doch mit der offenbar vorhandenen expertise rasch zu erledigen sein, oder?

Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

3 Kommentare:

  1. Zum Beachen muss ich sagen .. naja, so bemerkenswert ist das auch nciht, das mit deer Ensendung..
    Dass sowohl Dopller/Mellitzer als auch Horst/Müllner soch weit vor Huber/Seidl liegen -und die kann man nciht (mehr) entsenden.
    Und da Doppler/Horst nach 5 Teilnahmen nur 8 Punkte hinter Huber/Seidl mit mehr als doppelt so vielen (11) Teilnahmen liegen, ist die Entscheidung absolut nachzuvollziehen.

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    1. Einverstanden, blowfly. Ausserdem glaub, dass ältere und erfahrererne sportler generell bei einem grossereignis bessere chancen haben. Hab mich selbst oft genug über einen aamodt oder kjus geärgert, wenn sie uns wieder und wieder wm oder olympiamedaillen weggeschnappt haben, obwohl sie die ganze vorige saison rein gar nichts g`rissen haben.

      Was anderes fällt mir bezüglich beach-vb und olympia noch auf. Was ist eigentlich mit andrea haas passiert? Immerhin war sie dreimal bei olympia und hat in sydney beide(!) finalis und in peking das damenfinale offenbar hervorragend gepfiffen. Mithin österreichs erfolgreichste olympiateilnehmerin beim beac-vb. Warum wurde sie nicht nach london geschickt und wird, soviel ich verstanden habe, auch bei keinem anderen beach grossereignis mehr dabei sein? Ich find das echt schade.

      So wie ich das sehe, ist die entscheidung, sie nicht mehr zu zu entsenden, ziemlich bald nach dem "skandal" im cupmatch arbesbach gegen hotvolleys gefallen, oder seh ich das falsch? Unmittelbar nachdem sie die ominöse "doppelberührung" für arbesbach, oder besser, nicht so wie sich's vb-mächtige leute in wien vermutlich gewünscht hätten, entschieden hat, ist in den rundhallen von wien schon gescherzt worden: "Das war das ende ihrer karriere"

      Und dann, baff!!, weg war sie!! Mir fehlen natürlich die nötigen informationen und ich geh auch davon aus, dass das alles völlig korrekt abgelaufen ist. Nur, in den letzten 15 jahren habe ich doch schon sehr viele dinge im vb erlebt, die mich den kopf schütteln haben lassen, ein restzweifel ist sicherlich da. Am besten wäre, andrea haas selbst zu fragen, aber mit sicherheit wird sie sagen, sie sei freiwillig zurückgetreten.

      Mich würde also sehr interessieren ob sie nun freiwillig freiwillig oder unfreiwillig freiwillig zurückgetreten ist. Kann mir da wer informationen geben?

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    2. Hallo Armin.

      Was ich moch erinnern kann, hat mir Mal Andrea gesagt, dass sie ihre internationale Schiri-Karriere von sich aus beendet hat (eh so nach den letzten Olympischen Spielen). Also noch weit vor der Arbesbach-Affäre.


      Lg

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