Wien, 12.08.2025, 22:49 cet
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
so jetzt sind die vom övv ausgerufenen cringe time weeks schon fast vorbei und die ergebnisse sind trotz zum teil euphorischen hyperventilierens bestenfalls durchwachsen (https://www.volleynet.at/die-tv-uebersicht-zu-den-volleyball-austria-crunch-time-weeks/).
Da waren zuerst einmal die – gelinde gesagt – mehr als enttäuschenden leistungen der övv sandhüpfer:innen beim challenge turnier, einem turnier der zweiten kategorie der bvtmdln, in der heimischen sandkiste in baden. Im damenturnier waren die spekulationen über einen möglichen spitzenplatz ziemlich rasch dahin. Klinger/klinger, als medaillenkandidatinnen gehandelt, schieden im ersten ko-spiel, im achtelfinale gegen das australische duo fleming/fejes, ein team das in der weltrangliste jenseits der top 50 liegt, aus (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/world-ranking/women). Berger/hohenauer blieben schon in der gruppenphase nach zwei niederlagen hängen. Weitere drei damenduos scheiterten in der quali für deen hauptbewerb. Ziemlich mager, wenn man bedenkt, dass da 5 övv-damenduos am werk waren in baden (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour/2025/challenge/baden-aut/standings/women/#round-f).
Noch jämmerlicher war das abschneiden von 6 der 7 övv-herrenduos. Drei von den sieben, grösig/seiser, seidl/huber und klemen/sponer scheiden schon in der quali aus, für zwei, hörl/pristauz und petutschnig/horst, war nach zwei niederlagen in der gruppenphase schluss mit lustig. Dressler/waller fliegen in der ersten ko-runde aus dem turnier und einzig und allein hammarberg/berger zeigen eine ansprechende leistung und scheiden erst im viertelfinale aus (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour/2025/challenge/baden-aut/standings/men/#round-f).
Das „purzeln“ aus der krone muss ich mir merken, klingt irgendwie putziger als mein fliegen.
Fazit: die gesamtbilanz beim heimturnier kann man nur als jämmerlich bezeichnen. So und jetzt mach‘ ich mir sicher gleich ein paar gute freunde mehr: wer hat beim övv die cojones um beispielsweise einem 42-jährigen ex-vizeweltmeister, der heuer schon mit dem dritten partner antritt und in der weltrangliste unter ferner liefen, genau genommen auf platz 67, liegt, mitzuteilen, dass er wertvolle resourcen bindet und die gezeigten leistungen – bestes resultat im jahr 2025 ist ein 9. platz beim challenge turnier in xiamen, in china - in keinem verhältnis dazu stehen und dass es jetzt gut aber aus ist mit dem nationalteam (https://www.fivb.com/players/players-database/player/103677,https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/world-ranking/men)? Wer beim övv hat den mut, zuzugeben, dass die diversen neuzusammenstellungen von beachvolleyballduos bei den herren gescheitert ist? Und wer hat den mut, bei diversen duos mit mehr als mäßigen resultaten die zugehörigkeit zum nationalteam in frage zu stellen? Beispiele gefällig? Dressler/waller, zur zeit nummer 26 der welt, bestes resultat 2025 ein 4. platz beim challenge turnier in yucatan, mexiko, im märz. Tendenz seither absteigend (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/world-ranking/men). Hörl/pristauz, rang 55 in der weltrangliste, bestes resultat 2025 ein 9. platz beim elite16 turnier in ostrava, tschechien, im mai. Tendenz seither absteigend (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/world-ranking/men).
Und wer beim övv trifft endlich die entscheidung, die vorhandenen resourcen ausschließlich auf das einzige duo mit potential, sich in die erweiterte weltklasse zu spielen, zu fokusieren? Hammarberg/berger liegen zur zeit auf platz 16 der weltrangliste und haben als bestes resultat 2025 einen 5. platz beim elite turnier in brasilia im april aufzuweisen, mit seither konstanten top-10 platzierungen (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/world-ranking/men).
Die schweden zeigen gerade vor wie man es macht. Die bringen nach den olympiasiegern ahman/hellvig, beide gerade einmal 23 jahre alt (https://www.fivb.com/players/players-database/player/166274/,https://www.fivb.com/players/players-database/player/160555/) –rechenkünstler:innen können sich ausrechnen wie alt die beiden bei ihrem olympiasieg 2024 waren – schon das nächste duo in die weltklasse: hölting nilsson/andersson, sieger des challenge turniers in baden und zur zeit auf platz 8 in der weltrangliste sind 20 bzw. 19 jahre alt (https://www.fivb.com/players/players-database/player/171940/, https://www.fivb.com/players/players-database/player/202200/, https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/world-ranking/men). Nur zum vergleich, hammarberg/berger sind 21 bzw. 20 jahre alt (https://www.fivb.com/players/players-database/player/172603/,https://www.fivb.com/players/players-database/player/169104/).
Und beim övv muss man sich halt über die kleinen dinge im leben freuen, also die kleinen …äh… events, bei denen die övv-teams den internationalen stars paroli geboten haben, wie man unter https://www.volleynet.at/win2day-beach-tour-oevv-teams-bieten-internationalen-stars-in-wolfurt-paroli/ lesen darf. Oder haben da gar die flaschen …äh… was für eine freudsche fehlleistung, ich schwöre die falschen sollte das heißen, in baden gespielt, also ich mein jetzt die övv-duos und nicht die internationalen stars.
So und jetzt mache ich in der halle gleich weiter als euphorie- und spaßbremse. Das damennationalteam hat mit einem 1:3 gegen griechenland und einem 3:0 gegen nordmazedonien die qualifikation für das finalturnier der europameisterschaften geschafft (https://www.cev.eu/match-centres/cev-eurovolley-2026/cev-eurovolley-2026-women/wf-05-greece-v-austria-1/, https://www.cev.eu/match-centres/cev-eurovolley-2026/cev-eurovolley-2026-women/wf-06-austria-v-north-macedonia/). Und da wird auf der website des övv gehörig hyperventiliert und ein historischer erfolg abgefeiert (https://www.volleynet.at/historischer-tag-fuer-oesterreichs-volleyballerinnen-stimmen-zum-em-traum/). Und der erfolgscoach kriegt sich unter https://www.volleynet.at/oevv-damen-loesen-das-em-ticket/ gar nicht mehr ein. Da gilt wohl der satz, wes das herz voll ist des geht der mund über (https://www.logo-buch.de/logo-aktiv/wissensbibliothek/christliches-lexikon/wes-das-herz-voll-ist-des-geht-der-mund-ueber). Also gut, em-quali als viertbestes gruppenzweites team mit zwei pflichtsiegen gegen die nummer 36, der 40 nationalmannschaften umfassenden europäischen rangliste geschafft unter sehr kräftiger mithilfe der schweiz die finnland mit einer 2:3 niederlage einen wichtigen punkt abnahm und montenegro, das lettland 3:1 besiegte (https://www.cev.eu/national-team/rankings/#women,https://www.cev.eu/match-centres/cev-eurovolley-2026/cev-eurovolley-2026-women/wd-06-montenegro-v-latvia/,https://www.cev.eu/match-centres/cev-eurovolley-2026/cev-eurovolley-2026-women/wa-06-switzerland-v-finland/). Und die bilanz der damennationalmannschaft kann man sich unter https://en.volleyballworld.com/volleyball/world-ranking/women genauer zu gemüte führen. Platz 38 steht zu buche, erfolge hat man in den letzten zwei jahren gegen kaliber wie nordmazedonien, island, faroer, azerbaidjan und lettland gefeiert. Gegen mögliche gegnerinnen bei der em wie tschechien, der slowakei, griechenland, rumänien und die ukraine setzte es niederlagen. Dazu kamen noch niederlagen gegen estland, georgien(!) und die schweiz. In summe hat die nationalmannschaft in den letzten beiden jahren mit diesen ergebnissen 10 weltranglistenpunkte verloren, seit einführung der neuen punktwertung 2019 sind dem team sogar fast 20 ranglistenpunkte abhanden gekommen.
Neben der geschafften quali ist das erfreulichste, dass srna vardjan wieder für die nationalmannschaft spielt. Unter https://www.derstandard.at/story/3000000282919/sie-ist-der-leuchtturm-der-volleyballerinnen-und-hilft-oesterreich-zur-ersten-em-seit-55-jahren?ref=niewidget kann man neben anderen interessanten digen lesen, dass sie bei ihrem verein nur einmal (!) pro woche trainiert. Äh ja, echt jetzt. Für eine spielerin der österreichischen nationalmannschaft reicht ein traingstag pro woche aus. Und was sagt uns das über die anderen spielerinnen im nationalteam, fragt ein treuer leser in einer e-mail, die er mir geschickt hat? Nichts allzu gutes, fürchte ich.
Und was ist von der damennationalmannschaft bei der em zu erwarten? Ich hab‘ mir ja weiter oben heute vermutlich ein paar neue freunde mehr gemacht und jetzt kommen vermutlich noch ein paar mehr dazu. Ich erwarte mir im besten fall ein paar good learnings und ein paar sätze auf augenhöhe. Mehr wird nicht drinnen sein. Punktlieferant, watschenbaum? Hoffentlich nicht. Dabei sein wird vermutlich alles gewesen sein.
So, und die herrenantionalmannschaft hat im rahmen der em quali auch ihr zweites spiel gegen belgien verloren, diese mal daheim und mir 1:3 (https://www-old.cev.eu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=72703). Ob es mit der quali, für die das team unter die fünf besten gruppenzweiten kommen muss, klappen wird, entscheidet sich erst am kommenden wochenende. Ein sieg und drei punkte auswärts gegen aserbaidjan ist die minmalvoraussetzung dafür.
Ah ja, ganz zum schluss noch zu einem ärgernis. Und damit meine ich jetzt, trotz kürzlich hier mehrfach geäußerter kritik and hannes kronthaler nicht die unter https://www.volleynet.at/volleyball-ehrungen-in-hartberg-und-baden/ beschriebenen ehrungen an sich, sondern eine nicht erfolgte oder vergessene ehrung für philipp krois. 34 nationalteameinsätze für niklas krontahler versus 173 nationalteameinsätze für philipp kroiss (https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Kroiss).
Zweierlei maß? Nepo-baby, wie das die anglikaner:innen nennen würden, auf der einen seite (https://en.wikipedia.org/wiki/Nepo_baby) versus mangel an respekt auf der anderen seite? Geniert man sich da wenigstens beim övv für diesen affront?
Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!
Und hier die niederösterreich-kompatible version meines schlusssatzes:
Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!
Wien, 13.08.2025, 01:43 cet