Dienstag, 20. August 2024

Vom vorläufigen ende der hosendebatte, von neuen zielen und erfolgreichen wochen aus sicht des övv und vom erfreulichen comeback eines ausnahmespielers

 Wien, 19.08.2024, 22:53 cet

 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

 

so, aus gegebenen anlass möchte ich kurz auf die zwei kommentare zu meinem letztwöchigen eintrag eingehen.

 

User(:in?) unkown 1 stellt mir die frage, ob ich schon daran gedacht hätte, ob frauen die klamotten von männern anziehen wollen. Also ich bin jetzt ein bisschen spitzfindig, zugegeben, aber soweit ich mich erinnern kann, hab‘ ich nie gefordert, dass frauen die klamotten – gemeint ist, denke ich  die spielkleidung von männern - anziehen sollen, sondern ich fände es angebracht, wenn im beachvolleyball die gleiche spielkleidung für athleten und athletinnen vorgeschrieben wäre, so wie in den meisten anderen team-ballspielsportarten. Und außerdem – auch diese spitze gestatte ich mir – sind mir keine proteste von fußballerinnen, handballerinnen oder basketballerinnen gegen die in ihrem jeweiligen sport herrschenden kleidungsvorschriften, die sie zum tragen von ...äh... männerklamotten verpflichten, bekannt. Und keine angst, ich hab‘ mich da nicht verrannt, ich habe das thema anlassbezogen aufgegriffen, weil es offenbar, was ich begrüße und wichtig finde, mittlerweile auch bei den athletinnen selbst angekommen ist.

 

So und damit das jetzt nicht zu böse rüberkommt zu user:in unknown 1: das thema ist zugegebenermaßen schwierig und wird sogar in der unmittelbaren familie des bloggisten durchaus kontroversiell diskutiert.

 

Und noch ganz schnell zum kommentar von user:in mikasa: wahlfreiheit in der spielkleidung für männer und frauen mit dem beispiel der avp kann man durchaus diskutieren. Ich gestatte mir trotzdem das beispiel der anderen großen team-ballspielsportarten, die gleiche spielkleidung für männer un frauen vorschreiben, zu favorisieren, weil damit der peer-pressure und ein möglicher einfluss von sponsoren und rechteinhabern wegfällt.

 

Übrigens – ich komm‘ jetzt gleich wieder zu sportlichen inhalten, keine sorgen user unknown 1- bin ich ein wenig überrascht, dass mir noch niemand von meinen werten leserinnen und niemand von meinen werten lesern landhockey als gegenbeispiel zur einheitlichen spielkleidung in den großen teamballspielsportarten vorgehalten hat. Dort müssen frauen, wie man auch bei den olympischen spielen wieder  sehen konnte, in röcken und nicht, wie die männer, in shorts spielen.

 

Ah ja, und noch ein beispiel aus einer für die meisten meiner geschätzten leserinnen und für die meisten meiner geschätzten leser vermutlich exotischen sportart, dem australian rules football (https://en.wikipedia.org/wiki/Australian_rules_football). Auch dort gilt: gleiche spielkleidung für männer und frauen.



 
 

So, und jetzt ist’s wirklcih genug, zumindest bis zum nächsten anlassfall. Ah ja, danke für die erinnerung an user:in unknown 1, nachzuholen habe ich auch noch etwas und zwar die herzliche gratulation an alle medaillengewinner:innen bei den österreichischen meisterschaften im beachvolleyball und an deren betreuer:innen (https://www.volleynet.at/win2day-bv-tour-pro-hohenauer-berger-und-trummer-dressler-gewinnen-austrian-championships-2024/).

 

Und noch einen nachtrag gibt’s jetzt gleich, und der ist gar nicht freundlich und hat auch mit der sandhüpferei zu tun, und zwar mit der olympischen. Unter https://www.volleynet.at/oevv-pk-in-steinbrunn-nationalteams-starten-in-drei-tagen-in-em-qualifikation/ versteigt sich övv-generalsekretär philipp seel im rahmen einer pressekonferenz zu der aussage, dass mit der olympiaqualifikation im beachvolleyball ein großes ziel erreicht wurde.


Äh ja? Der herr generalsekretär hatte bei besagter pressekonferenz das große glück auf die übliche uninformiertheit der österreichischen sportjournalist:innen zu treffen, die offenbar das övv-struktur- und strategiekonzept aus 2014 nicht kannten. Dort findet man nämlich auf seite 50 folgendes:


  

Also der övv definierte 2014 das ziel bei den olympischen spielen 2016 und 2020 – achtung mehrzahl - goldmedaillen zu gewinnen. Na gut, 2016 hat es nicht geklappt, und 2020 waren keine olympischen spiele, und die olympischen spiele 2021 waren im struktur- und strategiekonzept nicht vorgesehen. Daher waren dort auch gleich einmal keine övv-beachvolleyballer:innen dabei und damit konnten die eingeplanten goldmedaillen nicht gewonnen werden. Und bis 2024 reicht das konzept nicht, also fängt man halt wieder einmal von vorne an und definiert die qualifikation als neues ziel, das ja großartigerweise erreicht wurde. Das abschneiden der qualifizierten hörl/horst, deren ausscheiden in der gruppenphase mit drei niederlagen und ohne satzgewinn, geht im glanz des erreichten ziels unter. Also, wenn dem herrn generalsekretär die verarschung der bei der pressekonferenz sicher zahlreich anwesenden und - wie gewöhnlich - mangelhaft informierten sportjournalist:innen auch gelungen ist, kann ich ihm versichern, dass er hier damit gescheitert ist und er damit sich einen düringer unter https://www.youtube.com/watch?v=7Pd6TYWP5YQ ehrlich verdient hat.

 

So, aber das wird heute nicht der einzige düringer bleiben und hurtig geht’s weiter in die nächsten sandkisten. Die waren in der vergangenen woche in holland aufgestellt, anlässlich der beachvolleyball-europameisterschaften, die vom övv quantitativ mit drei damen- und vier herrenduos beeindruckend beschickt wurden. Die quantität war aber das einzig beeindruckende von övv-seite und wie hier letzte woche schon befürchtet war das övv-motto offenbar masse statt klasse. Die herrenduos schnetzer/kindl und seiser/grössig schieden mit jeweils drei niederlagen schon in der gruppenphase aus ebenso wie das damenduo friedl/trailovic (https://eurobeachvolley.cev.eu/en/2024/men/#matches,https://eurobeachvolley.cev.eu/en/2024/women/#matches). Bei den damen erwischte es schützenhöfer/plesiutschnig in der ersten und klinger/klinger in der zweiten ko-runde (https://eurobeachvolley.cev.eu/en/2024/women/#matches). Bei den herren war für hörl/horst und waller/hammarberg in der zweiten ko-runde endstation (https://eurobeachvolley.cev.eu/en/2024/men/#matches). Und was vermeldet der övv? Unter https://www.facebook.com/Volleyball.AUSTRIA/?ref=embed_page halluziniert man von einer erfolgreichen woche bei den europameisterschaften.


Geht’s noch? 6 siege, davon einer durch nichtantritt der gegner, in 16 spielen bei den herren und 3 siege in 12 spielen bei den frauen bilden eine erfolgreiche woche ab? Wie schaut dann für den övv eine nicht ganz so erfolgreiche woche aus? Das schreit nach dem zweiten, wohlverdienten düringer dieser woche unter https://www.youtube.com/watch?v=7Pd6TYWP5YQ für die gestalter der facebookseite des övv.

 

So berichtet der övv auf seiner webiste über die so erfolgreiche woche unter https://www.volleynet.at/klingers-und-hoerl-horst-bei-em-auf-9-platz-hammarberg-waller-am-abend-gegen-luini-varenhorst/. Und so macht das der orf unter https://sport.orf.at//stories/3131432/. Wer findet den fehler?


So, und dann durfte gleich weitergejubelt werden beim övv. In den qualispielen des damen- und des herrenationalteams für die europameisterschaften 2026 besiegten die damen die nummer 33 der europäischen rangliste nord mazedonien auswärts mit 3:0 (https://www.cev.eu/national-team/rankings/#women). Die herren gewannen daheim gegen die nummer 26 in europa, aserbaidschan ebenfalls mit 3:0 (https://www.cev.eu/national-team/rankings/#men).

 

Und wenn man es dieses mal und bei diesem losglück wieder nicht schafft sich sowohl mit dem damenteam wie auch mit dem herrenrteam für die endrunde zu qualifizieren, dann ist das aber sowas von einem offenbarungseid für die verantwortlich beim övv im allgemeinen und für die trainer im besonderen und muss entsprechende konsequenzen haben.

 

Ah ja, und die verantwortlichen beim övv können sich alle zehn finger abschlecken, dass österreichs einziger weltklassevolleyballer, paul buchegger, sich wieder bereit erklärt hat, im nationalteam zu spielen. Wo das nationalteam ohne ihn steht hat man ja in der silbernen kasperlliga gesehen, wo man dreimal gegen die volleyballgroßmacht israel verloren hatte (https://www.cev.eu/national-team/european-leagues/european-silver-league/men/2024/#final-standing). Und noch etwas ist mir wichtig zu erwähnen, weil das meiner ansicht nach viel zu selten gewürdigt wird. Der övv kann sich auch glücklich schätzen, dass paul buchegger seine nachwuchszeit in graz im umfeld von anton fichtinger verbringen konnte und nicht dem expertenteam kleinmann/henschke in die hände fiel, so wie  andere vielversprechende talente wie marcus guttmann und aleks blagojevic, deren karrieren mäßig erfolgreich und sehr früh endeten.

 

Ah ja, und der paul buchegger hätte sich schon eine bessere würdigung auf der facebookseite des övv verdient, und nicht dieses unverständliche gestammel unter https://www.facebook.com/Volleyball.AUSTRIA: „Paul buchegger stellte gegen aserbaidschan eine große qualität unter beweis und beendete das mit als mvp der övv-auswahl.“ Wer bitte schreibt so etwas? Liest das niemand gegen? Peinlich ist das, sehr peinlich.


  

A propos peinlich und so. Es geht noch besser: untenstehenden screenshot aus instagramm hat mir ein treuer leser zukommen lassen.


 

 

Das tut mir weh, rechtschreibmäßig, seit ich es gelesen habe. Seid so nett und bessert das aus, bitte.

  

Und so bekommt volleyball dann die mediale aufmerksamkeit, die es sich verdient, zumindest in der kronenzeitung. Danke auch für diesen screenshot an einen treuen leser. 

 

 

 

 

Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!

 

Und hier die niederösterreich-kompatible version meines schlusssatzes:

Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!

 

Wien, 20.08.2024, 01:37 cet 

 

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