Wien, 26.09.2022, 23:08 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
so, also zu beginn möchte ich kurz auf den kommentar stefan krejcis antworten, mit dem ich in vielen dingen einer meinung bin. Aber offenbar sind wir uns was das gendern bestimmter hauptwörter angeht nicht einig. Mag schon sein, dass die verwendung von doppelpunkten, sternchen oder unterstrichen sterng genommen grammatikalisch unkorrekt ist. Zu meiner rechtfertigung möchte ich erwähnen, dass ich an der medizinischen universität wien seit einiger zeit dazu angehalten bin in der beruflichen korrespondenz den doppelpunkt zum gendern bestimmter hauptwörter zu verwenden. Und so halte ich es hier auch. Ich muss jetzt, wie es so meine art ist hier in meinen einträgen, aber schon ein wenig sticheln. Seit jahr und tag erlaube ich mir hier mit der durchgehenden kleinschreibung einen – meiner einschätzung nach – viel schlimmeren verstoß gegen die grammatik der deutschen sprache. Das hat dich, lieber stefan, bisher nicht gestört. Ein schelm, wer da jetzt böses denkt. Und noch eine anmerkung hätte ich: das was ich hier schreibe ist meine subjektive sicht der dinge und die meinung eines privaten schreiberlings. Und wenn dieser schreiberling eigenwillige grammatikalische konstrukte verwendct, dann fällt eine allfällige peinlichkeit ganz allein auf ihn zurück. Wenn allerdings der övv auf seiner homepage überschriften mit fallfehlern veröffentlicht, dann ist das für einen offiziellen österreichischen sportverband peinlich. Da sehe ich dann halt schon einen gewissen unterschied.
Mit dem zweiten teil der kritik stefan krejcis, peter kleinmann und seinen einsatz für mehr bewegung in den schulen betreffend gehe ich durchaus konform. Ich habe immer wieder, und das ist in diesen einträgen nachzulesen, geschrieben, dass niemand vernünftiger gegen mehr bewegung unserer kinder sein kann. Ich habe aber auch immer wieder über die tägliche kniebeuge gespottet, weil mir die einseitigkeit der argumentation des herrn kleinmann und seine sich ständig wiederholenden zitate wie das von der gesetzlich angeordneten körperverletzung, das ja auch in dem letzte woche hier hochgeladenen rezenten artikel verwendet wurde, auf die nerven gegangen sind. Der kampf gegen den bewegungsmangel ist nur ein mosaikstein um der epidemie der adipositas unter kindern und jugendlichen einhalt zu gebieten. Zuckersteuer, werbeverbot für hochkalorische nahrungsmittel und getränke und ein verbot des verkaufs solcher kalorienbomben in schulkantinen, aufklärung der eltern sind mir jetzt auf die schnelle eingefallen. Und ja, da gibt’s studien dazu, sogar brandaktuelle. Egal. Ich bin natürlich für mehr bewegungsangebote für kinder und damit für die tägliche kniebeuge ...äh... turnstunde. Geburtstagswünsche gibt’s von mir trotzdem keine an den herrn kommerzienrat. Gründe dafür wurden hier in der vergangenheit ausreichend dokumentiert. Und langgediente leserinnen und langgediente leser meiner einträge können sich an den einen oder anderen vermutlich auch noch erinnern. Ah ja, und dass ich dem herrn kleinmann diese wünsche verweigere, wird ihn mit sicherheit nicht kränken.
So, na servas, das war jetzt aber ausführlich, diese antwort auf stefan krejcis kommentar. Nix für ungut stefan.
Aber jetzt zu aktuellen ereignissen, oder eher nicht-ereignissen aus der kleinen österreichischen volleyballwelt. Da geht’s zuerst in die sandkiste und da findet diese woche das letzte elite 16 turnier der beachvolleyballtour mit dem langen namen in diesem jahr auf europäischem boden oder eigentlich sand statt und zwar in paris (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour-2022/events/). Nachher geht’s dann der jahreszeit entsprechend mit turnieren in brasilien, südafrika und australien auf die südhalbkugel. Überraschend wird es, wenn man sich die teilnehmer:innen des turniers in paris anschaut. Weder bei den damen noch bei den herren findet sich im hauptbewerb oder in der qualifikation ein övv duo. Unfreiwillig lustig wird es dann erst bei den reservepaaren. Da stehen bei den herren leitner/pascariuc und schnetzer/petutschnig auf position 16 und 20. Nur als kleine anmerkung: qualifiziert sind 12 paare, in der quali spielen 16 paare. Ok, ich nehme das mit dem lustig zurück, ich ersetze es durch sehr optimistisch (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour-2022/events/elite16/paris-france/teams/men/main-draw, https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour-2022/events/elite16/paris-france/teams/men/qualification,https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour-2022/events/elite16/paris-france/teams/men/reserve). Nur unwesentlich besser schaut es bei den damen aus. Da liegen friedl/freiberger an der 10. position der reserveliste (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour-2022/events/elite16/paris-france/teams/women/main-draw,https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour-2022/events/elite16/paris-france/teams/women/qualification, https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour-2022/events/elite16/paris-france/teams/women/reserve).
So, und was von seiten der övv beachteams hinter dieser nichtbeteiligung steckt, lässt sich nur vermuten. Ist es den spieler:innen schon zu kalt geworden, oder – ernsthafter – ist die marie, der flieder, das gerschtl ausgegangen? Seidl/waller, ermacora/pristauz und hörl/horst hätten es bei den herren doch zumindest in die quali schaffen müssen. Verletzungen? Unstimmigkeiten zwischen den teampartnern. Auflösungserscheinungen? Bei den erstgenannten war die stimmung nach der niederlage im viertelfinale des nations cups nicht die beste, wenn man den fernsehbildern glauben durfte. Bei den damen wäre es für schützenhofer/plesiutschnig und besonders für klinger/klinger wahrscheinlich mit der quali rechnerisch knapp geworden. Also die im beachvolleyball angeblich so erfolgreichen övv paare lassen damit das letzte elite 16 turnier in diesem jahr in europa, aus welchen gründen auch immer, sausen.
Ah ja a propos nations cup: der wurde von der cev als event of the year ausgezeichnet. Na auch fein, zumindest nicht bei aber mit den ...äh... events reißt der övv etwas. In dem artikel unter https://www.volleynet.at/a1-cev-beachvolley-nations-cup-zu-event-of-the-year-gekuert/ ist zu lesen, dass im offiziellen cev-statement vom beachvolleyball mekka wien die rede ist. Ob das jetzt schon unter kulturelle aneignung fällt oder doch noch als woke durchgeht mögen in diesem feld versiertere beurteilen.
So, und jetzt zur nächsten peinlichkeit, und die liefern die weisen alten männer mit ihrem verein volleyball bundesligen und dessen website. Auf meine freche e-mail hat erwartungsgemäß sich niemand von den silberrücken die mühe gemacht zu antworten. Diese gesprächs- bzw. kommunikationsverweigerung kenn‘ noch aus der sogenannten ära des weiter oben schon genannten herren sehr gut. Auf die gefahr hin sich zu blamieren sagt man lieber gar nichts und lässt die taten bzw. die fakten für sich sprechen. Das kann aber auch ins auge gehen, besonders wenn die fakten so ausschauen wie auf der website unter https://volleyball-bundesliga.at. Den ersten saisonhöhepunkt hat man gleich einmal verpasst, den erstmals ausgetragenen supercup zwischen meister und cupsieger. Gratulation an dieser stelle an die walviertler herren und die damen von linz-steg zum ersten titelgewinn in der noch sehr jungen saison 2022/2023. Und was macht man beim verein der weisen alten männer, um die sache noch peinlicher zu machen? Man kopiert einfach den unter https://www.volleynet.at/avl-supercup-eroeffnet-am-samstag-volleyball-saison/ stehenden artikel von der övv-website und stellt in auf https://volleyball-bundesliga.at online.
Und game of thrones hat man auch geschaut. Beeindruckend.
Ah ja, a propos quartett und so: autoquartett war ja einmal ein sehr beliebtes spiel und volleyballquartett könnte noch eines werden, mit angriffshöhe und blockhöhe, angriffs- oder annahmeneffizienz statt hubraum, höchstgeschwindigkeit und gewicht (https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.kartenspiele-warum-spielt-niemand-mehr-autoquartett.011ba369-725e-40ac-9df1-9d21b7946d5f.html, https://de.wikipedia.org/wiki/Supertrumpf).
Und für nächste woche gilt dann das alte sprichwort wer dreimal lügt, dem glaubt man nicht. Oder zählt der supercup nicht zur neuen saison?
Oder setzen wir doch auf den glauben, dass die hoffnung zuletzt stirbt – obwohl viel zeit bleibt nicht mehr.
Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!
Wien, 27.09.2022, 01:49 mez
Es freut mich sehr nach so langer Zeit wieder einmal Teil des Blogs zu sein und das noch dazu betreffend eines Themas, das ja grundsätzlich rein gar nichts mit dem Volleyballsport zu tun hat, aber dennoch ein wichtiges ist.
AntwortenLöschenDer Blogger hat natürlich recht wenn er festhält, dass ich mich an der Groß-/Kleinschreibung bis dato nicht gestört habe und das tut es auch nach wie vor nicht, denn für mich zählt das wohl eher zum „Markenauftritt“ des Bloggers. Das schelmische erschließt sich mir jedoch vielleicht wie folgt:
Womöglich kann dies daran liegen, dass ich es als Verehrer des kritischen Rationalismus doch etwas kontrovers finde, wenn in bestimmten Themen, die Wissenschaft über alles erhoben wird, obwohl man durchaus auch auf Sir Karl Popper Bezug nehmen kann, der in wissenschaftlichen Fragen den Begriff des Vermutungswissens geprägt hat. Wenn also in manchen Bereichen, die vielleicht gerade politisch opportun sind, die Wissenschaft Autoritäts- oder Machtansprüche stellt, dann muss ich zugeben, finde ich es persönlich durchaus interessant, dass dieser Autoritätsanspruch immer nur Verwendung findet, wenn es in das eigene Weltbild passt. Als Beispiel kann hier der unterschiedliche Umgang „der Wissenschaft“ mit Covid-19 und der Germanistik angeführt werden.
Wenn dann gerade an Universitäten dieser Zugang Anwendung findet, dann widerspricht das aus meiner Sicht der, für mich doch prägenden Philosophien von Kant oder Popper, denn gerade Universitäten sind oder besser gesagt waren immer Epizentren der kritischen Diskussion und sollten nicht ohne eine solche Studenten oder Lehrpersonal zu einem vordefinierten Sprachgebrauch „anregen“, der noch dazu der gängigen wissenschaftlichen Meinung widerspricht.
In herausfordernden Zeiten bin ich der festen Überzeugung, dass ein Besinnen auf o.a. Grundsätze der einzige Weg ist, komplexe Probleme in einer komplexen Welt bestmöglich zu lösen.
Davon unbenommen stimmt es natürlich, dass die Außenwirkung von grammatikalischen Fehlern beim ÖVV eine andere und letztlich peinlichere ist, als wenn der Blogger zu eigenwilligen Satzkonstruktionen neigt, welche im übrigen auch immer einen großen Unterhaltungswert mit sich bringen.
Weiters stimme ich den, in Bezug auf den Bewegungsmangel/Adipositas angeführten Vorschlägen in vielen Bereichen ebenfalls zu – es ist tatsächlich nicht nachvollziehbar, wie man sehenden Auges derart schwerwiegende Folgen für eine gesamte Generation auf politischer Ebene unterstützend zulässt.