Dienstag, 23. August 2022

Von der nächsten seuchenwoche in der sandkiste und in der halle, von nicht einmal mehr halblustigen überschriften auf der övv-facebookseite und von einem transferknallerbserl in der steiermark

Wien, 22.08.2022, 23:02 mez

 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

 

so, also irgendwann sollten sich die övv-verantwortlichen doch beginnen zu fragen, ob das wirklich nur meinem, vor jahren vom herrn kommerzienrat diagnostizierten, übermaß an negativer energie geschuldet ist, dass ich hier wöchentlich ein deja vu nach dem anderen erlebe und beschreibe, oder ob es doch vielleicht andere gründe hat, dass ich schon wieder meinen eintrag mit einem satz beginne, der da in leicht abgewandelter form heißt: die vergangene woche war selbst für die leidgeprüften und nicht gerade erfolgsverwöhnten österreichischen volleyballfans eine selten unerfolgreiche, eher schon desaströse.

 

Aber schön der reihe nach: bei den beachvolleyball-europameisterschaften hat sich das vom övv gestellte feld der teilnehmer:innen schon relativ rasch ziemlich ausgedünnt. Bei den damen war für das duo klinger/klinger nach zwei niederlagen – und ich erspar‘ mir jetzt das mit dem one two barbecue, weil’s schön langsam fad wird – in der gruppenphase schluss. Für schützenhöfer/plesiutschnig war es in der ersten k.o. runde vorbei, mit einer 0:2 niederlage gegen zwei zwanzigjährige däninnen, die in der fivb rangliste auf platz 67 liegen (https://www.fivb.com/en/beachvolleyball/rankingwomenhttps://www.fivb.com/en/beachvolleyball/beachplayersdatabase/158176-sofia-nørager-bisgaardhttps://www.fivb.com/en/beachvolleyball/beachplayersdatabase/158177-clara-windeleff). Ergebnis? Einmal mehrfach geteilter 25. und damit letzter platz, einmal mehrfach geteilter 17. und damit vorletzter platz. Ah ja, angeblich war der zweite satz von schützenhöfer/plesiutschnig gegen die däninnen auf hohem niveau. Also zumindest hat das kathi schützenhöfer laut https://www.volleynet.at/seidl-waller-folgen-hoerl-horst-ins-em-achtelfinale/ so zusammengefasst. Ob da die innensicht noch etwas mit der außensicht zu tun hat, darf man schon fragen. Bei den herren bleiben ermacora/pristauz, verletzungsgehandicapt in der gruppe hängen, huber/dressler scheiden in der ersten k.o. runde aus. Die ergebnisse sind damit die gleichen wie für die beiden damenduos (https://eurobeachvolley.cev.eu/en/2022/men/#final-ranking). Dafür schreiben die beiden anderen herrenduos hörl/horst und seidl/waller, erstere sogar als gruppensieger, geschichte, weil erstmals zwei övv-herrenduos das viertelfinale einer em erreichen, wie man beim övv stolz vermeldet (https://www.volleynet.at/hoerl-horst-im-em-viertelfinale/). Und sogar der sonst eher nüchtern berichterstattende orf träumt unter https://sport.orf.at/stories/3099532/ schon von einem österreicher-duell im semifinale und damit von einer sicheren medaille. Aber leider wird die geschichte nicht zum heldenroman weitergeschrieben sondern endet als eher tragische kurzgeschichte mit dem ausscheiden beider paare im viertelfinale und damit mit zwei fünften plätzen, was einen nicht ganz unprominenten treuen leser meiner einträge – nein, nein es ist nicht der herr kommerzienrat, der hat ja angeblich meinen blog nie gelesen, aber trotzdem gewusst, was da so drinnen stand – zu der nicht ganz ernst gemeinten frage veranlasst hat, ob zwei fünfte plätze jetzt einen zehnten ergeben (https://eurobeachvolley.cev.eu/en/2022/men/#final-ranking). Gewonnen haben übrigens zwei zwanzigjährige schweden. Mit ahman/hellvig kommen da schon die nächsten skandinavier, die den beachvolleyballsport prägen werden, in den nächsten jahren. Großartig, was die gezeigt haben. Ah ja, blöderweise hat keines der övv-teams gegen die beiden gespielt und eine satz gewonnen. Und damit gibt’s dieses mal nicht einmal den vizeeuopameistertitel der herzen.

Aber beim övv blickt man schon ganz aufgeregt in die – goldene – beachvolleyballzukunft. Beim future turnier, einem turnier der untersten kategorie der tour mit dem langen namen, in baden sind die övv duos favorit:innen. Zumindest sieht das der övv so, wie unter https://www.volleynet.at/oevv-teams-favoriten-beim-volleyball-world-tour-pro-baden-future/ zu lesen ist. Ah ja, zwei zitate aus dem artikel kann ich meinen werten leserinnen und meinen werten lesern auch nicht ersparen, zu thema innensicht versus außensicht: Kathi schützenhöfer: „ich freue mich schon sehr darauf, wieder vor heimpublikum spielen zu können. Das motiviert uns zusätzlich. Mit dem druck gehen wir entspannt um, wollen sowieso immer jedes spiel gewinnen. Mit einer guten leistung ist alles möglich.“ Lena plesiutschnig: „Die em in münchen war super, man hat die begeisterung gespürt, das nehmen wir nach baden mit. Wir wollen an die guten spiele der vergangenen wochen anschließen.“ Da ist wahrscheinlich der zweite satz gegen die beiden jungen däninnen, der laut kathi schütznehöfer auf hohem niveau gespielt wurde und siehe oben dann auch verloren wurde, mitgemeint. Aber achtung, die zwei däninnnen sind in baden auch mit dabei (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour-2022/events/future/baden-austria/teams/women/by-country).

So und die nächsten misserfolgsmeldungen kommen aus der halle. Am samstag verlieren die damen ihr erstes qualispiel für die em auswärts gegen slowenien mit 0:3, nach einer 24:17(!) führung im dritten satz, den man dann 28:26 verliert (https://eurovolley.cev.eu/en/2023/women/qualifiers-area/#matches). Ich hab‘ mir das spiel angesehen, in der videothek des orf, und  ich sag einmal so: technische und athletische mängel bei den österreicherinnen waren deutlich zu erkennen. Und auch das auf australian rules football bezogene postulat meines besten freundes in australien „short (wo)men get tired but tall (wo)men don’t get any shorter“ muss nach beobachtung des spiels um den zusatz erweitert werden „however, a minimum of motor skills is required also for tall (wo)men“.

Und am sonntag blieb es dem herrennationalteam vorbehalten mit einer 2:3 niederlage auswärts, nach 2:0 führung und matchball im 4. satz, to put the icing on the cake, wie die anglikaner:innen das nennen würden (https://www.cev.eu/match-centres/cev-eurovolley-2023/cev-eurovolley-2023-men/mb-06-latvia-v-austria/). Bilanz einer weiteren gescheiterten quali: 4 spiele, 4 niederlagen (https://eurovolley.cev.eu/en/2023/men/qualifiers-area/#body-tab-0801ffb5-26c1-487a-bb3b-040a31818fd8-1). Das övv herrennationalteam steht jetzt auf einer stufe mit volleyballgroßnationen wie azerbaijan, island, faroer inseln, luxemburg, island, zypern, norwegen, ungarn, georgien, bosnien-herzegowina und albanien, die es alle nicht geschafft haben sich für die em zu qualifizieren. Und was findet man dann unter https://www.facebook.com/Volleyball.AUSTRIA? Einen eintrag mit der überschrift „övv-herren holen in lettland punkt“.

Äh, wer schreibt so etwas und was ist das jetzt genau? Galgenhumor, sarkasmus, selbstironie oder doch nur realitätsverlust und dummheit, zu der mir nichts anders einfällt als https://www.youtube.com/watch?v=Uz62O4TBwA0. Bilanz der ära gacic: zweimal em-quali, einmal silberne holli-knolli-ferienliga, 11 niederlagen in 14 bewerbsspielen. Will der trainer noch weitermachen? Will der övv ihn weitermachen lassen? Ah ja, übrigens, die dänen, die voriges jahr die silver league gewonnen hatten, haben sich heuer mit zwei siegen gegen azerbaijan und einem sieg gegen die türkei für die em-endrunde qualifiziert (https://www.cev.eu/national-team/european-league/european-silver-league/history/2021/men/#home). Dänemark hat knapp 6 millionen einwohner:innen (https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Dänemark).

Ah ja, und eine transferbombe ist hochgegangen, zumindest laut website der hartberger unter https://tsv-hb.at/2022/08/16/transfer-bombe-beim-tsv-raiffeisen-volleyball-hartberg/.

Ein transferbomberl, oder besser transferknallerbserl trifft es eher: der aufgeweckte thaller max wird zum uwe seeler des österreichischen volleyballs, nachdem er zum tsv hartberg zurückgekehrt ist, trotz einiger guter auslandsangebote, wie er laut artikel sagt (https://www.welt.de/sport/fussball/article3106975/Wie-Uwe-Seeler-vom-Vorbild-zum-Idol-aufstieg.html). Papier ist halt geduldig, sag‘ ich einmal. Ok, ok das kann der thaller max jetzt auch auf mein geschreibsel bezogen sagen. Aber die guten auslandsangebote hätte ich gerne gesehen. Waren die von vc torshaven oder von pallavolo vaticano? Na gut, da ist jetzt wieder die negative energie mit mir durchgegangen,  ich hör‘ eh schon auf zu spotten. Aber irgendwie schaut’s halt ziemlich nach dem anfang vom karriereende aus, weil nichts mehr attraktives dabei war bei den angeboten aus dem ausland. 

 

So, und zum schluss würde ich den gestalter:innen der övv-website wieder einmal eine aktualisierung der seite https://www.volleynet.at/infocorner/transfers/transfers-herren/ unter nutzung von https://volleybox.net/de/homeempfehlen. Dort sieht man nämlich, dass der uvc ried weiter auf einkaufstour unterwegs ist und mit gracjan bozek einen mittelblocker aus polen verpflichtet hat (https://volleybox.net/de/sg-uvc-weberzeile-riedinnkreis-t4729). Und matthew pallot ist noch immer australier und nicht kanadier.

 

So und jetzt geht es in richtung ende august, und darüber wie die weisen älteren männer, die mit ihrem verein volleyball bundesliga versprochen hatten, alles besser zu machen, ihr objekt der begierde, die 1. bundesliga aufstellen wollen, herrscht lautes schweigen im walde. Ich zitiere dazu: „Ziel des vereins ist, zur positiven gesamtentwicklung des österreichischen volleyballsports aktiv beizutragen. Als ersten schritt sieht die vbl die eigenständige durchführung der 1. volleyballbundesliga der herren ab der saison 22/23. In weiterer folge geht das angebot auch an die vereine der 1. bundesliga damen, sowie den vereinen der jeweils 2. bundesligen“, teilte die vbl mit. Das zitat stammt vom 28. jänner 2022 (https://www.krone.at/2614721). Na ist ja noch ein bisschen zeit bis zum meisterschaftsbeginn, und wer weiß ob da überhaupt irgendwas beginnt, wenn die heizung und das licht ausfällt, im herbst und winter. Oder geht es in dieser sache gar nicht primär um den volleyballsport, sondern um die diversen, stark ausgeprägten egos der präpotenten ...äh... proponenten?

 

Ah ja, a propos starke egos und so: die hat man in funktionärskreisen des ösv auch nach dem abgang des winter-peters wie unter https://www.laola1.at/de/red/wintersport/ski-alpin/news/der-oesv-plant-die-zukunft-am--ende-der-welt-/?utm_medium=Social&utm_source=Facebook#Echobox=1660584563 zu lesen ist. 1000 paar ski fliegen über den atlantik, steht da, oder etwas von einer dauerhaft in argentinien geplanten trainingsbasis. Klimakrise? Ökologischer fußabdruck? Wurscht. Und wenn es in argentinien dann bald einmal auch nicht mehr ausreichend schnee gibt, dann geht’s ab in die antarkis. Wäre doch gelacht wenn sich so eine sondergenehmigung da nicht organisieren lassen würde mit den beziehungen vom winter-peter. Und der ösv is too big to fail, obwohl andererseits austria a too small country is to make good doping, wie der herr schröcksnadel anlässlich des dopingskandals bei den olympischen winterspielen 2006 in turin anmerkte (https://kurier.at/sport/austria-is-a-too-small-country-vor-exakt-zehn-jahren-erschuetterte-der-dopingfall-von-turin-die-sportwelt/181.606.576). 

  

 

 

Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!

 

Wien, 23.08.2022, 01:47 mez

 

 

 

1 Kommentar: