Dienstag, 24. Mai 2022

Von erfreulichen entwicklungen im nachwuchs, von einerseits sehr ausführlicher und andererseits noch immer fehlender berichterstattung und von einer sandhüpfbilanz zum fremdschämen

 Wien, 23.05.2022, 22:53 mez

 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

 

so, heute stellt sich die frage, ob ich heute mit dem erfreulichen oder dem eher weniger erfreulichen beginnen soll. Also gut, dann fange ich mit dem erfreulichen an: sowohl die u22 burschenwie auch die u21 mädchen haben mit den jeweiligen nationalteams die qualifikation für die em-endrunde geschafft. Dazu einmal vorbehaltlose und herzliche gratulation von hier aus an die spielerInnen und an die trainerInnen. Aber da ich ja diesen blog nie als jubelpostille angelegt hatte, erlaube ich mir auch hier wieder die euphorie, die der övv auf seiner website unter https://www.volleynet.at/hirstorisch-auch-oevv-u22-maenner-loesen-em-ticket/ und unter https://www.volleynet.at/oevv-u21-damen-fahren-zur-europameisterschaft/ entfacht, ein wenig zu dämpfen, oder eigentlich nicht wirklich zu dämpfen sondern nur ein paar dinge anzumerken bzw. ein paar fragen zu stellen.

 

Erste anmerkung: der erfolg der u21 mädchen ist, wenn man sich die gruppengegnerinnnen ansieht höher zu bewerten als der erfolg der u22 burschen. Mit den bulgarinnen hatte man es bei den mädchen mit - zumindest auf dem papier – mit einer stärkeren mannschaft in der gruppe zu tun als die u22-burschen mit montenegro und albanien. Alles andere als der gruppensieg in dieser nicht übermäßig schweren gruppe wäre eine enttäuschung gewesen. A propos schwierige gruppe und so als zweite anmerkung: was bei genauerer betrachtung beim teilnehmerfeld an der quali bei den u22 burschen auffällt ist, dass nur 21 nationalteams zu einer einzigen qualifikationsrunde antraten (https://www.cev.eu/national-team/age-group-championships/u22m/#qualification). Was allerdings noch schwerer wiegt als die im vergleich zu anderen nachwuchsqualiturnieren geringe anzahl der teilnehmenden nationalmannschaften, ist die tatsache, dass aus den top 10 u20 nationen fünf, nämlich russland und weißrussland aus offensichtlichen gründen, und tschechien, belgien und deutschland aus zumindest mir nicht näher bekannten gründen nicht an der quali teilnahmen. Aus den top 20 fehlten dann mit finnland, griechenland, rumänien, spanien und der slowakei auch noch ein paar starke teams (https://www.cev.eu/national-team/rankings/#age-groups). In der quali der u21-mädchen traten überhaupt nur 15 teams an und große volleyballnationen wie russland und weißrussland fehlten wie bei den burschn aus den gleichen offensichtlichen gründen. Weiters waren aus den top 10 der u19 rangliste deutschland, frankreich und die slowakei nicht dabei (https://www.cev.eu/national-team/age-group-championships/u21w/#qualificationhttps://www.cev.eu/national-team/rankings/#body-tab-3939210f-d402-4273-9fb6-0a4b74e0d654-4). Warum die u21 quali der mädchen und die u22 quali der burschen damit deutlich schwächer besetzt waren als qualiturniere anderer altersklassen und im gegensatz zu letzteren auch nur in einer qualirunde abgewickelt werden konnten, erschließt sich mir nicht. Eine vermutung wäre, dass einige der großen nationen ihre spielerInnen bereits für spiele der allgemeinen klasse schonen.

 

Aber trotz dieser kritischen anmerkungen freu‘ ich mich schon auf die finalturniere und wünsche den spielerInnen und den betreuerInnen dafür viel glück.

 

So und es geht gleich weiter mit dem gratulieren: am wochenende standen die u16 staatsmeisterschaften auf dem programm. Gewonnen hat bei den mädchen sokol vor graz und bisamberg und bei den burschen klagenfurt vor schwertberg und den hotvolleys  (https://www.volleynet.at/oem-u16w-2021-22/https://www.volleynet.at/oem-u16m-2021-22/). Herzliche gratulation an spielerInnen und betreuerInnen. Ah ja und als honorary mention, wie die anglikanerInnen das nennen, quasi als wiedergutmachung für spott und schelte in der vergangenheit, ein glückwunsch an die waldviertler und ihren trainer zum nächsten top-ergebnis mit dem vierten platz. So und dieses mal geht meine schelte nicht ins waldviertel sondern direkt an den övv: könnte man sich vielleicht um den erwerb einer software bemühen, die es ermöglicht die ergebnisse der österreichischen meisterschaften in den verschiedenen alterskategorien ein bisschen weniger unübersichtlich darzustellen? Die jetzige darstellung der ergebnisse, in der auf den ersten schnellen blick nicht zu unterscheiden ist, ob ein dargestelltes ergebnis das resultat eines viertelfinalspiels, eines semifinalspiels oder eines platzierungsspiels ist, ist, gelinde gesagt, eine zumutung.

 

Und die einkaufstour bei den bundesligavereinen beginnt gerade. Aich/dob hat mit nicola scerbakov einen aufspieler aus kroatien verpflichtet (https://www.volleynet.at/vizemeister-aich-dob-verpflichtet-neuen-aufspieler/,https://volleybox.net/de/nikola-scerbakov-p4925).

 

Einen rücktritt hat es auch gegeben. Florian ringseis beendet seine karriere, was dem övv eine, im gegensatz zu so manchem anderen nationalteamspieler, überraschend ausführliche berichterstattung wert war (https://www.volleynet.at/oevv-teamlibero-florian-ringseis-beendet-karriere/). Deshalb kann ich es hier kurz machen und dem flo ringseis alles gute für den weiteren lebensweg wünschen.

 

Ah ja ausführliche berichterstattung und so: mit einem bericht über den rückzug von vc tirol aus der 1. bundesliga wird es wohl nichts mehr. Aber vielleicht könnte man dem p.t. publikum mitteilen, ob jemand und wenn ja wer bzw. welcher verein den freigewordenen platz in der obersten spielklasse bei den damen einnehmen wird. Es warate wieder einmal wegen der cool governance oder so. Ah ja, noch ein interessantes detail zur 1. bundesliga der damen, auf das mich ein werter leser aufmerksam gemacht hat: der ewige letzte und traditionelle watschenbaum der liga, bisamberg, hat es geschafft in dendrei saisonen, 2021/2022, 2020/2021 und 2018/2019, in denen man in der 1. bundesliga spielte, kein einziges von 54(!) spielen zu gewinnen (https://www.volleynet.at/austrian-volley-league-women-2021-22/,https://www.volleynet.at/austrian-volley-league-women-2021-22/). Ob das spaß macht, sei jetzt einmal dahingestellt. Für die zweifelhafte qualität der 2. bundesliga spricht es aber jedem fall, dass es die auf den letzten platz abonnierten bismabergerinnen in den letzten beiden saisonen schafften dem abstieg in den relegationsspielen gegen zweitligisten zu entkommen.

 

So und jetzt quasi als überleitung zum gänzlich unerfreulichen, die auch schon unerfreuliche funkstille zur zukünftigen gestaltung de 1. bundesligen. Wie schaut die jetzt aus? Übernehmen die weisen silberrücken die verantwortung für die liga oder, falls nicht, machen sie ihre drohung war und nennen ihre vereine nicht für die 1. bundsliga für die saison 2022/2023 und gibt es demzufolge eine zweierliga mit weiz und graz? Oder war alles wieder einmal, wie so oft in der vergangenheit, nur viel lärm - mit brustgetrommel der weisen silberrücken - um nichts?

 

So, und das wirklich unerereuliche kommt zum schluss, und zwar aus der sandkiste. Bei insgesamt drei turnieren der liga mit dem langen namen war der övv mit insgesamt 2 damenduos, eines beim drittklassigen future turnier in madrid und eines beim zweitklassigen challenge turnier in kusadasi und 6 herrenduos, 3 davon in kusadasi und 3 beim drittklassigen turnier in rhodos, vertreten. Und die ergebnisse? Mehr als mager. Das ...äh... top-resultat war ein vierter platz für klinger/klinger in madrid (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour-2022/events/future/madrid-spain-women/standings/women/#round-f). In rhodos gab’s für doppler/kunert und seiser/kindl das klassische one-two-barbecue in der quali und damit jeweils rang 17. Trummer/friedl schafften immerhin einen 5. platz (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour-2022/events/future/rhodes-island-greece/standings/men/#round-f). In kusadasi schied das top-damenduo des övv, schützenhofer/plesiutschnig schon in der gruppenphase aus. Das ergab rang 19 (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour-2022/events/challenge/kusadasi-turkey/standings/women/#round-f). Bei den herren war für huber/dressler in der runde der 18 mit dem 17. platz endstation und für hörl/horst und ermacora/pristauz in der runde der 16 mit rang 9 (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour-2022/events/challenge/kusadasi-turkey/standings/men/#round-f). Fazit: außer – hoffentlich von sponsoren bezahlten – spesen nichts gewesen.

 

Ah ja, gewonnen haben bei den herren in kusadasi die neuesten jungen wilden, die schweden ahman/hellvig, beide gerade einmal 20 jahre jung (https://www.fivb.com/en/beachvolleyball/beachplayersdatabase/160555-david-åhman,https://www.fivb.com/en/beachvolleyball/beachplayersdatabase/166274-jonatan-hellvig).        

 

Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!

 

Wien, 24.05.2022, 01:15 mez

 

 

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