Dienstag, 5. Oktober 2021

Von abwesenden övv-duos beim saisonabschluss in der sandkiste, von abwesenden erstligavereinen bei den u14-meisterschaften und von in den sand gesetzten fördergeldern

 Wien, 04.10.2021, 23:23 mez

 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

 

so, an diesem wochenende wird die beachvolleyballsaison mit den world tour finals abgeschlossen, ohne auch nur annähernde beteiligung eines övv-duos. Bei den herren sind je zwei teams aus holland, und italien, und je ein team aus russland, lettland, norwegen, tschechien, usa und qatar dabei (https://en.volleyballworld.com/en/beachvolleyball/worldtour/2021/mita2021/men/teamsinfo/entriesbycountry). Bei den damen sind es je zwei teams aus den usa und der schweiz und je eines aus russland, italien, holland, brasilien, kanada und deutschland (https://en.volleyballworld.com/en/beachvolleyball/worldtour/2021/wita2021/women/teamsinfo/entriesbycountry). Das heißt holland, italien, russland und die usa sind sowohl bei den damen als auch bei den herren präsent. Davon kann man beim övv und bei der laut aussage des herrn kommerzienrates weltklassebeachnation österreich vermutlich jahrelang nur träumen.

 

Für nächste woche hab‘ ich mir eine aufarbeitung der von den övv-teams bei fivb-turnieren eingefahrenen erfolge vorgenommen. Wenn ich das limit für einen erfolg bei einer top-ten-platzierung ansetze, wird die liste vermutlich nicht sehr lange werden. Na ich schau‘ einmal wie sehr mich das durchforsten der ergebnislisten der 1-, 2-, 4- und 5-sterne fivb-turniere am wochenende freut.

 

Ah ja, und noch etwas hätte ich fast vergessen. Ich hätte da eine frage, wie weit die unter https://sport.orf.at/stories/3084615/ angekündigte suche nach neuen partnern für clemens doppler und alex horst schon gediehen ist. Schade, dass der mann mit dem siegergen nicht mehr im betreuerstab des övv weilt. Der hätte vermutlich den timo hammarberg mit dem alex horst zusammengespannt und den tim berger dem clemens doppler zugeschlagen. Na zum glück ist der mann, der socken in sandalen trägt, nicht mehr für den beachvolleyballsport in österreich verantwortlich.

 

A propos beachvolleyballsport und verantwortlich und övv und so: also groß dürfte das bewerbungsgedränge nich sein, für den seit ende august ausgeschriebenen posten des/der beachvolleyball-nationalteamtrainers/trainerin (https://www.volleynet.at/oevv-sucht-beach-volleyball-nationalteams-headcoaches/). Da ist es ziemlich leise im moment. 

 

So, aber jetzt geht’s, passend zur jahreszeit, in die halle. Und dort wurden in der letzten woche, vermutlich nicht nur für mich überraschend, die österreichischen meisterschaften der alterskategorie u14 zu einem eher unüblichen termin gespielt bzw. nachgetragen. Bei den mädchen ging der titel an sokol vor graz und höchst (https://www.volleynet.at/bewerbe/AChU12-D/phase/END/saison/21-22/). Bei den burschen gewannen die hotvolleys vor graz und döbling (https://www.volleynet.at/bewerbe/AChU12-H/phase/END/saison/21-22/). Gratulation von dieser stelle aus an die spielerInnen und betreuerInnen der medaillengewinnerInnen. Interessant sind da auch noch die platzierungen der restlichen erstligavereine bei den burschen: klagenfurt belegte den 4. rang, aich/dob den 6., waldviertel den 9. und hartberg den 11. Die erstligisten ried, amstetten und sokol waren nicht unter den 12 endrundenteilnehmern. Das ist irgendwie bedauerlich und spricht nicht gerade für die intensive nachwuchsarbeit bei den genannten vereinen. Ok, ok als ex-sokolese bin ich da wohl ein bisschen parteiisch und darf anmerken, dass die konkurrenz in wien mit hotvolleys und döbling keine geringe ist. Aber ried und amstetten? Bei der selbsternannten nachwuchskaderschmied, dem vca, setzt man heuer in der kampfmannschaft 5 legionäre ein und ried hält mittlerweile auch schon bei der gleichen zahl. Noch fragen?     

 

Ah ja und bedauerlich ist auch, dass es der övv offenbar nicht schafft eine software-lösung zu finden, mit der man turniere mit ko-spielen in anschaulicher und verständlicher art und weise darstellen kann. Diese darstellung, die dann wohl auch wieder beim österreichischen cup zum einsatz kommen wird ist eine zumutung und führt bestenfalls zu augenkrebs.

 

Und noch schlimmer schaut es bei den mädchen aus, mit der repräsentation der erstligisten bei den u14 meisterschaften. Nicht dabei waren bisamberg, trofaiach/eisenerz, die wildcats aus klagenfurt, salzburg, ti-tirol und linz/steg. Wenn man es umgekehrt formuliert, schaut es noch schlimmer aus. Von den 10 erstligisten schafften es gerade einmal 4 sich für die u14-mesiterschaften zu qualifizieren. Ich sag‘ einmal so: nicht gerade überraschend, seit man auch bei diversen erstaligavereinen in der avl women die legionärinnen entdeckt hat.

 

So, und in der 2. runde der avl-men habe ich mir wieder die zuschauerzahlen angeschaut. 310 fans waren in ried beim spiel gegen klagenfurt, 105 in der posthalle beim spiel sokol gegen waldviertel, 150 in innsbruck beim spiel der tiroler gegen weiz und 65 aufrechte in amstetten beim spiel gegen hartberg (https://www.volleynet.at/austrian-volley-league-men-2021-22/). Na ich würde gerne wissen, ob der trend nach oben, was die zuschauerzahlen angeht, vielleicht etwas damit zu tun hat, dass da vereinsverantwortliche gar zu meinen treuen leserinnen oder meinen treuen lesern gehören.

 

Und zum spiel der jungen sokol truppe gegen den rekordhalter, was die verpflichteten legionäre angeht, waldviertel muss ich als alter ex-sokolese doch noch ein paar sätze schreiben. Ich hab‘ mir das spiel im live stream angeschaut und mit viel freude, und ein wenig schadenfreude gesehen, wie da eine junge ambitionierte mannschaft ein fast ausschließlich mit leginonären spielende mannschaft, die ja wohl den anspruch haben müsste um den meistertitel mitzuspielen, an den rand einer niederlage gebracht hat, ein 0:2 weggesteckt hat und im 5. satz leider 13:15 verloren hat. Schade, sehr schade.

 

Und in der noch jungen, neuen saison der mevza gibt es schon den ersten sieg zu vermelden für einen österreichischen verein. Walviertel hat 3:2 gewonnen – gegen einen weiteren österreichischen vertreter in der mevza, gegen graz (https://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1532&ID=39&CID=88&PID=65&type=LegList). Egal. Sieg ist sieg. Und da folgen sicher noch weitere, also zumindest 5, bei drei österreichischen teilnehmern in der mevza, wenn ich mich nicht verrechnet habe.

 

Ah ja, a propos internationale spiele und siege und so: mit den europäischen cupbewerben geht es jetzt auch schön langsam los. Und damit hab‘ ich noch ein paar tage zeit um mich auf den entsprechenden, an unübersichtlichkeit kaum zu überbietenden, seiten auf der website der cev zu orientieren. Viel spaß beim zurechtfinden unter https://championsleague.cev.eu/en/https://www.cev.eu/club/cev-cup/ und unter https://www.cev.eu/club/challenge-cup/.

 

So, und ganz zum schluss noch etwas, wie ich finde, sehr interessantes: unter https://www.bundes-sport-gmbh.at/spitzensport-foerdersystem/ erfährt man, mit wieviel geld die verschiedenen sportverbände im jahr 2021 gefördert wurden, und welche athletInnen in den genuss der athletInnenspezifischen spitzenförderung kamen. Unter https://www.bundes-sport-gmbh.at/portfolio/volleyball-verband/ kann man lesen, dass der övv die doch ganz stattliche summe von mehr als 1.5 millionen euro einstreifen konnte. Davon waren etwas mehr als 300 k€ athletInnenspezifische spitzenförderung. Im förderkader für tokio waren die beachduos doppler/horst, ermacora/pristauz und seidl/waller bei den herren sowie schützenhöfer/plesiutschnig bei den damen. Das resultat dieser förderung darf ich bei meinen wohlinformierten leserinnen und bei meinen wohlinformierten lesern als bekannt voraus setzen. A propos setzen und sand und so: man könnte ganz bösartig auch davon sprechen, dass diese fördergelder tief in den sand gesetzt wurden. Aber es wird noch spannender wenn man sich die nachwuchsbeacherInnen, die gefördert werden, ansieht: bei den damen sind es ronja und dorina klinger und bei den herren moritz kindl und laurenz leitner. Da komm‘ ich jetzt wieder auf das am anfang dieses eintrags geschriebene zurück: eine zusammenfassung der resultate aus den sandkisten gibt es nächste woche.

 

Und die hallennationalmannschaft der herren wurde auch gefördert. Resultat: vergeigte europameisterschaftsquali, und ein 5. platz in der zweiten division der  holli-knolli-ferienliga (https://www.cev.eu/national-team/european-league/european-silver-league/men/https://eurovolley.cev.eu/en/men-2021/). Einzig beim u17 nationalteam der burschen hat sich die förderung nach der qualifikation für das finalturnier und dem 11. platz unter 12 teilnehmenden nationen dort als einigermaßen gute investition erwiesen (https://www.cev.eu/national-team/age-group-championships/u17m/).

 

Ah ja, nur zum vergleich: der österreichische judoverband hat mit etwas mehr als 1.3 millionen euro etwas weniger fördermittel bekommen als der övv. Und wieviele medaillen haben österreichische judokas in tokio gewonnen? Erinnert sich jemand?  

 

Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!

 

Wien 05.10.2021, 02:08 mez

 

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