Dienstag, 10. Dezember 2019

Von zuschauerzahlen irgendwo zwischen traum und wirklichkeit, von multiple choice tests in volleyballhallen und von einem neuen austragungsort für den schneehüpfsport

Wien, 09.12.2019, 23:07 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, dieses mal gibt’s zur abwechslung einmal etwas positives zu berichten aus einem internationalen cupbewerb. Der österreichische damenmeister linz/steg hat im sechzehntelfinale des challenge cups sempeter aus slowenien auswärts mit 3:1 geschlagen und sich damit eine sehr gute ausgangsposition für das rückspiel geschaffen (https://www.cev.eu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=37145&ID=1198&CID=6634&PID=1957). Gratulation zu diesem raren lichtblick in einem internationalen bewerb. Bei aller freude über den sieg sollte man dann aber doch nicht vergessen, dass es sich beim challenge cup um die dritte und damit unterste kategorie der europäischen cupbewerbe handelt. In der championsleague hat sich im letzten jahrzehnt nur graz, und zwar in der vergangenen saison, mit mäßigem erfolg, ausgeschieden in der ersten qualirunde, versucht (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1119https://www.cev.eu/Competition-Area/competition.aspx?ID=1119&PID=-2). Davor hat in der saison 2008/2009 als letzter österreichischer verein svs post an der championsleague teilgeommen (https://www.cev.eu/Competition-Area/competition.aspx?ID=426&PID=869). Das ist sozusagen die eine, eher traurige seite der medaille. Die andere auch nicht gerade zu begeisterungsstürmen verleitende ist die, dass sempeter natürlich nicht die topmannschaft aus slowenien ist. Der slowenische meister branik maribor spielt im gegensatz zum österreichischen meister natürlich in der championsleague (https://www.cev.eu/Competition-Area/competition.aspx?ID=1196&PID=1945). Und der vizemeister aus slowenien, nova gorica, spielt in der 2. kategorie der clubbewerbe, im cev cup (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1197).

Und grundsätzlich ist es ein ziemliches armutszeugnis – zum teil im wahrsten sinn des wortes – für den österreichischen damenvolleyballsport, dass es sich nur ein einziger verein sportlich, und vermutlich auch finanziell zutraut, in einem internationalen cupbewerb zu nennen. Im vorjahr war österreich noch mit dem meister zuerst in der championsleague und dann im cev cup vertreten und mit zwei vereinen im challenge cup (https://www.cev.eu/Competition-Area/competition.aspx?ID=1120&PID=-2https://www.cev.eu/Competition-Area/competition.aspx?ID=1121&PID=-2). Ok, ok, die erfolge waren überschaubar, um es höflich zu formulieren. Graz ist nach dem ausscheiden in der champiosnleague quali in den cev cup gewechselt und ebendort im achtelfinale ausgeschieden, salzburg hat es in der qualiphase des challenge cups erwischt und perg im sechzehntelfinale, für das man direkt qualifiziert war (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1121https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1121). Also wenn ich jetzt wieder einmal ganz, ganz böse bin, würde ich vorhersagen, dass es dieses jahr weniger niederlagen geben wird, in den internationalen clubbewerben der damen für die österreichischen vertreter.

Ah ja, noch einen erfolg hat es gegeben, für einen österreichischen club in einem internationalen bewerb. Sogar auswärts und quasi ein kantersieg. In der mevza hat aich/dob gewonnen. 3:0. Auswärts in zwettl. Gegen waldviertel (http://mevza.volleynet.at/DVStatistik/24798/102094). Blöderweise hat es damit aber auch wieder eine niederlage gegeben für einen österreichischen verein in einem internationalen bewerb. Noch dazu daheim, quasi niedergekantert. In der mevza hat waldviertel verloren. 0:3. Daheim in zwettl. Gegen aich/dob (http://mevza.volleynet.at/DVStatistik/24798/102094). Ein schlager war das auch noch dazu, zumindest laut övv-meldung unter http://www.volleynet.at/ried-holt-sich-platz-vier-zurueck/, weil das spiel nicht nur für die mevza gewertet wurde sondern auch für die österreichische i bims deinz liga. 613 fans waren in der halle. Respekt!


Weniger respekt von meiner seite gibt’s da für einen anderen, etwas schwächeren zuschauermagneten in der liga. Da hab‘ ich doch sie amstettner für ihre von mir vermutete ehrlichkeit gelobt und für ihre leidensfähigkeit bewundert, wenn sie wieder einmal 47 zuschauer in der neu renovierten johann pölz halle gezählt hatten. Und dann hat mit so ein ganz böser maulwurf gesteckt, dass bei der heimniederlage gegen klagenfurt, nicht die angegeben 50 fans in der halle waren, die waren interessanterweise ja auch schon beim vorangegangenen heimspiel gegen aich/dob in der halle, sondern nur 18. Na gut, die amstettner könnten jetzt argumentieren, dass maulwürfe ja nicht die beste sehkraft hätten, aber den unterschied zwischen 50 und 18 fans sollte wohl auch ein maulwurf, und dazu noch ein gewöhnlich gut informierter, ausmachen können.


  
Beim vom övv ein wenig zu martialisch als befreiungsschlag bezeichneten heimsieg gegen weiz waren dann nicht die aufrechten 50 fans in der halle, sondern ganz genau 46 (http://www.volleynet.at/amstettnern-gelingt-mit-sieg-ueber-weiz-befreiungsschlag/).  


Generell sollte man sich beim övv überlegen, wie man den wahrheitsgehalt der auf den spielberichten angegebenen und offenbar – zumindest in manchen hallen - zwischen traum und wirklichkeit angesiedelten zuschauerzahlen überprüfen könnte.

Aber das sich nicht gerade überschlagende zuschauerinteresse ist ja nur eine der gegenwärtigen baustellen im österreichischen volleyball. Eine andere ist die vakanz, also genauer gesagt die kaum zu füllende lücke, die uhextztt hinterlassen hat. Gibt’s bereits kandidaten, oder wird gar schon verhandelt? Oder ist es realitätsnäher sich zu fragen, wer sich diesen job unter den vom övv gebotenen bedingungen antut? Also ganz genau und auf den punkt gebracht heißt die frage, die sich vermutlich nicht nur mir stellt: hat der övv überhaupt genug finanzielle mittel um sich einen spitzentrainer leisten zu können? Ein gutes hätte ein knapper budget allerdings: ein 5-jahresvertrag, oder war es gar ein 10-jahresvertrag, wie für micha warm wird sich da wohl nicht ausgehen.

Ah ja, a propos baustellen und so: also ich hab‘ ja schon vor ein paar wochen die quais jährlichen änderungen des meisterschaftsformats angesprochen und ein ein treuer leser hat mich jetzt wieder darauf hingewiesen. Ich halte diese dauernden änderungen für absolut kontraproduktiv. Wer, außer den an einigen wenigen händen abzuzählenden wahren volleyballaficionados, kennt den genauen ablauf der heurigen meisterschaft? Also ich hätte da eine idee, bzw. einen vorschlag an die vereine, deren spiele gut besucht sind, also waldviertel, aich/dob, ried und graz, damit die sache auch repräsentativ wird: alle zuschauer bekommen einen fragebogen mit ein paar fragen zum meisterschaftsmodus, im multiple choice format, also 3 antworten pro frage, von denen eine richtig ist, z.b.:

Was passiert nach dem grundurchgang:
A der erste spielt gegen den letzten im ko modus
B die oberen vier spielen in hin- und rückrunde um die meisterschaft, die unteren gegen den abstieg
C setzrunde 1-4 setzrunde 5-8 mit nachfolgendem ko modus

Also mit ein bisschen fantasie lassen sich da sicher drei bis vier fragen mit jeweils drei bis vier antwortmöglichkeiten formulieren. Man könnte dann noch den schwierigkeitsgrad erhöhen, und eine frage zum letztjährigen meisterschaftsmodus stellen. Und ich getraue mich zu wetten, dass nicht einmal die hälfte der fans mehr als die hälfte der fragen richtig beantworten kann. Und das hat ganz sicher nichts damit zu tun, dass die zuschauerInnen sich nicht für den volleyballsport interessieren würden. Ah ja, und das wichtigste wäre es, die ergebnisse dann an den övv zu schicken. Und ich will ja nicht schon wieder den vergleich mit dem fußball strapazieren, aber kann sich wirklich jemand vorstellen, dass bei einer umfrage unter den fans in den stadien der großen österreichischen fußballvereine nicht >90 prozent der befragten über den meisterschaftsmodus bescheid wüssten? Aber beim övv ändert man ja das format auch noch, wenn ein bewerb bereits läuft. Siehe österreichischer cup.

So, und ein fundstück gibt’s auch noch. Wie man unter https://science.orf.at/stories/2995355 lesen kann, baut das gehirn bei langzeitaufenthalten in der antarktis ab und es verkleinern sich die bereiche, die für das gedächtnis und das räumliche denken zuständig sind. Also beim lesen dieser brandneuen studie hab‘ ich gleich an die tägliche kniebeuge gedacht und deren unermüdlichen promoter. Die tägliche kniebeuge bewahrt ja unsere kinder laut herrn kommerzienrat nicht nur vor dem blad werden sondern auch vor dem verblöden. Aber die kniebeuge ist wahrscheinlich zu wenig in der unwirtlichen, kalten und finsteren antarktis. Snowvolleyball ist die lösung, snowvolleyball in der antarktis unter der strengen aufsicht des schneekönigs, also des sonderbotschafters für diese lustige sportart, des high commissioner‘s for snow volleyball, abgekürzt hcsvb, peter kleinmann.

Ah ja a propos bewahren und so: also wovor uns ibiza unter anderem auch noch bewahrt hat, ist unter https://orf.at/stories/3146300 nachzulesen: pokercasinos als einnahmequelle für den sportminister und spielsüchtige als unfreiwillige geldgeber für den spitzensport. Grauslich.    

Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?

Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien 10.12.2019, 01:47 mez

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen