Dienstag, 5. November 2019

Von abgelutschten themen, von einem krachend gescheiterten publicity stunt und vom gestrigen geschwätz

Wien, 04.11.2019, 22:57 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

na wie ich es letzte woche hier aufgrund der setzliste prophezeit habe, war für die in qinzhous sandkisten beim dortigen 3-sterne turnier tätigen övv teams – also genau genommen nur für eines dieser team - was zu holen. Abgeholt haben es ermacora/pristauz, die als nummer zwei des turniers gesetzt waren und sich, sozusagen standesgemäß, den zweiten platz sicherten (http://worldtour.2020.fivb.com/en/mqin2019/men/teamsinfo/maindraw,http://worldtour.2020.fivb.com/en/827/men/standings). Gratulation dazu von hier aus. Allerdings darf man den jubel auf der övv-website und den fast deckunsgleichen auf der orf-website schon ein wenig relativieren (https://sport.orf.at//stories/3055361/http://www.volleynet.at/ermacora-pristauz-jubeln-ueber-world-tour-silber/). Die dort bejubelten siege gegen teams aus brasilien, finnland, china, der ukraine und russland erreichten die beiden - der reihe nach – gegen die nummer 230, die nummer 59, die nummer 37, die nummer 43 und die nummer 165 der welt (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WRanking_M.asp). Ermacora/pristauz liegen an der 35. position. Die anderen övv-teams die in china am start waren erreichten die plätze 25, winter/hörl bzw. 33, trummer/friedl bei den herren und einen 17. platz, strauss/strauss, bei den damen (http://worldtour.2020.fivb.com/en/827/women/standings). Beim in etwas mehr als einer woche beginnenden 4-sterne turnier in chetumal, mexiko, wird die konkurrenz schon ein wenig stärker sein, wie sich aus den setzlisten unter http://worldtour.2020.fivb.com/en/mche2019/men/teamsinfo/maindraw und http://worldtour.2020.fivb.com/en/wche2019/women/teamsinfo/maindraw schließen lässt.

So und jetzt von der sandkiste wieder zurück in die halle mit einem kleinen umweg zur sporthilfe gala, bei der am letzten donnerstag – aus welchen gründen auch immer – uhtztt als trainerpersönlichkeit des jahres nominiert war. Und leider nein. Leider hat das betteln um stimmen auf der website des övv nicht gereicht. Und wahrscheinlich verschweigt man uns auf der övv-website daher auch den ausgang der wahl: trainer des jahres wurde wolfgang adler, der coach der siebenkämpferin veronika preiner, die kürzlich bei der leichtathletik-wm die bronzemedaille gewonnen hatte (https://sport.orf.at/stories/3054183/). Echt urunfair ist das, wo doch der herr warm auch eine bronzemedaille gewonnen hat mit der österreichischen herrennationalmannschaft, zwar nicht bei einer wm aber immerhin in der jetzt als european silver league bezeichneten holli-knollli-ferienliga.



So aber jetzt geht’s wirklich in die halle und da muss ich schon dem user werner, ich denke es ist der werner bader, mit dem ich ja sehr oft, aber halt nicht immer einer meinung war und bin, widersprechen. Ich halte das legionärsthema für ganz und gar nicht abgelutscht. Ganz im gegenteil, ich halte die legionärsfrage gerade jetzt für hochaktuell, wo bis auf zwei teams in der höchsten spielklasse alle anderen mannschaften glauben sich mit legionären verstärken zu müssen. Über die qualität mancher dieser engagierten legionäre gibt der vca amstetten – vermutlich unfreiwillig – auskunft. Mit einer vollen legionärstruppe haben die amstettner gerade gegen weiz ihre fünfte niederlage im sechsten spiel eingefahren (http://www.volleynet.at/bewerbe/H1/phase/GD/saison/19-20/). Und noch ein beispiel: ich war am freitag in der sporthalle brigittenau und habe mir das spiel sokol gegen graz angeschaut. Das niveau war – höflich formuliert – mehr als mäßig, und das bei sechs euro eintritt – ok das mit dem eintritt war jetzt nicht ernst gemeint, das passt schon so. Aber beim niveau des spiels gibt es nichts zu beschönigen. Wie gesagt, mäßig, sehr mäßig. Und bei den beiden portugiesen, die bei den grazern spielen, würde es mich sehr überraschen, wenn die auch nur irgendwie in die nähe einer teamberufung in portugal kämen. Und die internationale qualität der bei aich/dob und ganz besonders bei waldviertel tätigen legonäre kann man anhand der bisherigen, enttäuschenden resultate in der mevza ganz gut einordnen. Und ich fürchte, diese einschätzung wird sich in den jetzt bald beginnenden europäischen cupbewerben weiter verstärken. Der fairness halber möchte ich aber schon darauf hinweisen, dass bei aich/dob offenbar ein langsames umdenken stattfindet; dort stehen jetzt drei nationalteamspieler im kader und noch ein vierter aus dem erweiterten teamkader. Und die wärmen nicht die ersatzbank, nein die spielen dort sogar regelmäßig. Und im nachwuchs tut sich dort auch etwas, wie die erfolge bei den österreichischen nachwuchsmeisterschaften in den letzten jahren zeigen. Für hannes kronthaler und sein versprechen mit den 4 bis 5 teamspielern, die er engagieren wollte, gilt wohl eher das adenauer – möglicherweise zu unrecht - zugeschriebene zitat, vom geschwätz von gestern, das einen heute nicht mehr kümmert (https://www.zitatmuseum.de/coole-sprueche).
Aber, abgesehen vom ablutschzustand des themas an sich und der charakterlichen einschätzung des herrn kronthaler bin ich gar nicht weit weg von der argumentation von werner bader: ja es mangelt an guter nachwuchsarbeit, ja es mangelt am stellenwert des volleyballsports in der öffentlichkeit, und da helfen auch keine aus der schieren verzweiflung geborenen publicitystunts wie die nominierung des herrn warm zum eh schon wissen bei der sporthilfegala. Nur so eine zwischenfrage: war uhtztt überhaupt anwesend bei der gala oder ist er eh gleich in friedrichshafen geblieben, weil er vorinformiert war, dass es nichts geworden ist mit dem preis?
Ja es gibt probleme ausbildung, beruf und sport unter einen hut zu bringen. Und ja, es stimmt, es fehlt an medienpräsenz, an zuschauerInnen – auch hier regiert offenbar die verzweiflung, die sich im jährlich geänderten ligaformat manifestiert - und letztlich fehlt es daher auch an sponsoren. Trotzdem glaube ich noch immer, dass ein modell, so wie es die handballer vorexerzieren auch dem volleyballsport etwas bringen würde. Zwei legionäre pro mannschaft und für jeden weiteren gehen 10.000€ in die nachwuchsförderung. Und jedem vereinspräsidenten steht es weiterhin frei, wieviele legionäre er verpflichten möchte. Kein verbot, kein zwang, alles ist weiterhin möglich. Und zwei dinge würden sich, meiner meinung nach, selbstregulierend ergeben: die vereine mit beschränkten budgets würden es sich vielleicht sehr gut überlegen statt auf quantität auf qualität bei den verpflicheteten legionären zu achten, lieber ein guter und etwas teurerer schlüsselspieler auf der aufspieler- oder diagonalangreiferposition als drei oder vier billige aber mittemäßige. Und die vereine mit mehr geld können gerne weiterhin so viel legionäre verpflichten wie sie wollen und finanzieren nebenbei dankenswerterweise die nachwuchsarbeit.

Ah ja, und noch eine anmerkung zu werners kommentar. Na ich wäre vorsichtig mit der von ihm nicht ganz ernst gemeinten ansage, dass in ein paar jahren die nationalmannschaft mit klagenfurter spielern gespickt sein wird. Die klagenfurter haben ganz ohne legionäre den regierenden meister aus aich/dob an den rand einer niederlage gebracht.


Und zum schluss noch kurz zu einem weiteren, möglicherweise abgelutschten thema, zur von mir hier spöttisch so bezeichneten täglichen kniebeuge. Unter https://www.orf.at//stories/3142557/ kann man nachlesen, dass es nur mit einer kampagne für die tägliche turnstunde bei weitem nicht getan ist, wenn man den kampf gegen übergewicht und fettsucht bei kindern wirklich gewinnen will. Da braucht es ein ganzes bündel von maßnahmen und dazu gehört eben beipsielsweise auch ein in diesem artikel angesprochene werbeverbot für diesen ganzen massiv zucker- und fetthaltigen milchschnittenkinderpinguinfruchtzwergesowertvollwieeinkleinessteakmist.

Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien 05.11.2019, 01:12 mez

1 Kommentar:

  1. Meine Aussage war sehr wohl ernst gemeint! Und ob jetzt Klagenfurt beinahe gewonnen hätte...oder Aich/Dob beinahe verloren hätte lasse ich mal so dahingestellt! Ich verweise allerdings darauf, dass der spätere Meister, Hypo Tirol Volleyballteam, annodazumal in Hartberg 3:2 verloren hat. Ja solche Spiele "passieren" einem ab und an. Und ohne die Leistung der Spieler zu schmälern, verantwortlich für solche Ergebnisse ist der erklärte Favorit! Und um nochmal auf das Legionärsthema zu kommen, ich teile die Meinung, dass man auf mehr Qualität bei den Legionären schauen müsste. Ob ein einziger aus der Klagenfurter Mannschaft den Sprung in´s Team schafft bezweifle ich nicht mal, die Frage stellt sich allerdings welche Leistung dazu notwendig ist! Wenn ich mir das Beispiel des von mir hochgeschätzten und hochtalentierten Lorenz Koraimann hernehme zeigt dies doch deutlich wohin es mit einem Spieler gehen kann wenn er nicht mehr ausreichend gefordert und gefördert wird! Bei der EM gar nicht dabei...wäre dieser Bursche in der Form seines "Hypo Tirol Engagaments" gewesen hätten ihn das Team bei der EM DRINGENDST benötigen können!

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