Dienstag, 17. September 2019

Von schwarzen tüchern und dünnen decken, von ausbaufähiger message control beim övv und von einem nicht allzu sehr vermissten orf-experten

Wien, 16.09.2019, 22:42 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, jetzt sind sie also gespielt die ersten drei spiele der österreichischen herrennationalmannschaft bei der eurovolley 2019. Also das war jetzt der erste satz in seiner netten form. Weil es hier normalerweise weniger nett zugeht, sollte der erste satz realitätsnäher heute wohl lauten: so, jetzt sind sie also verloren die ersten drei spiele der österreichischen herrennationalmannschaft bei der eurovolley 2019. Schaut nicht sehr gut aus, bis jetzt und die stimmung dürfte auch nicht mehr die beste sein. Aber dazu später.

Also was hat sich bis jetzt gezeigt in den spielen gegen belgien, die slowakei und deutschland? In jedem spiel gab es gute phasen, aber solche phasen reichen bei weitem nicht aus, um auf diesen niveau sätze – mit bis jetzt einer ausnahme – und geschweige denn spiele zu gewinnen. Und was zeigt sich sonst? Die personaldecke ist dünn, sehr dünn sogar. Ich komme nochmals auf den verletzungsbedingten ausfall von paul buchegger zurück, durch den die mannschaft sicher geschwächt ist: es gibt offenbar neben paul buchegger und thomas zass, der seine sache, abgesehen von heute, recht ordentlich gemacht hat, keinen weiteren diagonalspieler, der die position füllen kann, sollte einer der beiden, wie jetzt gerade, nicht einsatzfähig sein oder einen nicht so guten tag haben, wie thomas zass eben heute. Und sonst? Aufspieler? Max thaller spielt in der ersten liga in rumänien, alex tusch in der zweiten italienischen liga. Eh ok, aber nicht gerade die topadressen im europäischen volleyball. Und das entspricht halt dann auch dem spielerischen niveau der beiden. Eh ok, eh gut, eh brav aber halt nicht top im internationalen vergleich. Damit gibt’s schon einmal defizite auf den beiden wichtigsten positionen am feld. Außen gibt es mit alex berger einen spieler auf topniveau. Dahinter anton menner, max landfahrer, thomas tröthan, niklas kronthaler und edin imbrahimovic. Und auch hier gilt wieder eh ok, eh gut, eh brav aber zur europäischen spitze fehlt da noch einiges um es vorsichtig zu formulieren. In der mitte hat man mit peter wohlfahrtstätter einen international erfahrenen spieler und dahinter einen sehr jungen mathäus jurkovics mit wenig erfahrung und einen jungen nicolai grabmüller mit sehr viel luft nach oben was athletisch-motorische fähigkeiten angeht. Und dann gibt’s noch zwei sehr gute liberos, philipp kroiss und florian ringseis, mit  viel internationaler erfahrung. Aber – nichts für ungut pippo und flo – die liberos gewinnen halt nicht die spiele.

Na ja, realistisch gesehen wird es nichts mehr werden mit dem aufstieg ins achtelfinale, den man ja angepeilt hat. Nachdem ich gerade gesehen habe, wie die spanier, teilweise mit der zweiten garnitur, gegen serbien gespielt haben, fürchte ich, dass man am ende möglicherweise mit 0 siegen und 0 punkten die heimreise antreten wird müssen. Sollte das  tatsächlich so kommen , sollten sich die verantwortlichen im övv auch ernsthaft überlegen, ob man mit diesem trainer weitermachen möchte, der in seiner fast 10-jährigen tätigkeit die qualifikation für die laufende eurovolley als einzigen erfolg vorweisen kann. Und um die erfolgreiche quali richtig einzuordnen sollte man sich doch auch nochmals daran erinnern, dass in diesem jahr zum ersten mal 24 statt 16 teams an der endrunde teilnehmen. Diese karte des italienischen verbandes zeigt sehr schön, dass mit dieser reform ein wenig die exklusivität der teilnahme an der endrunde verloren gegangen ist. Man ist schneller fertig mit der aufzählung der nicht teilnehmenden nationen als mit jener der teilnehmenden. 


Also wenn die idee hinter dieser aufstockung eine kommerzielle, profitorientierte war, dann ist die aber sehr fest in die hose gegangen. Man braucht sich da nur die täglichen highlights auf youtube unter https://www.youtube.com/watch?v=R-dm8dv6WvA,https://www.youtube.com/watch?v=KSWsGWtqs94,https://www.youtube.com/watch?v=ZjXU8HhzIpY, und https://www.youtube.com/watch?v=lXka4Gmbuekanzuschauen. Volle hallen gibt’s nur wenn die heimteams spielen, sonst gibt’s bestenfalls bedarf an schwarzen tüchern, die man aus schwechat beziehen könnte, wie ein treuer leser in einer e-mail an mich resignierend-zynisch feststellte. Traurig ist das. Ziemlich traurig sogar, dass ein internationales turnier in der angeblichen weltsportart volleyball so wenig resonanz beim publikum hervorruft.

Und dazu noch zwei screenshots vom heutigen abendspiel aus der gruppe der österreicher, zwischen spanien und serbien.



Bist du deppert, da schaut’s aus wie in der johann pölz halle bei einem heimspiel von amstetten. Ah ja amstetten, zu den mostviertlern komme ich später auch noch einmal zurück.

So aber jetzt nochmals zum österreichischen herrenationalteam und der stimmungslage dort. Also die stimmung dürfte nicht die beste sein wenn man die aussagen von uhtztt unter https://sport.orf.at/stories/3053535/liest. Da wird ganz offen disziplinlosigkeit auf dem feld beklagt und kritik am aufspieler geübt.


Wenn man dann diese aussagen mit denen von uhtztt auf der övv website unter http://www.volleynet.at/oesterreich-verleiert-eurovolley-duell-mit-deutschland/vergleicht, dann hat man den eindruck, dass man beim övv wohl anleihen beim superbasti und seinen türkisen nehmen sollte was die message control angeht. Da wird zwar noch immer die disziplinlosigkeit beklagt aber von der kritik am aufspieler findet sich keine spur mehr.


Ah ja trainer und wutausbrüche und so. Sozusagen als vorgezogenes fundstück der andi herzog nach der niederlage israels gegen slowenien im original unter https://www.youtube.com/watch?v=OhWv2uffrSAund parodiert von alex kristan unter https://www.youtube.com/watch?v=IrVV6srU0YE.

Und der herr kommerzienrat durfte auch nich seinen senf absondern vor beginn der eurovolley, in einem artikel von christoph geiler unter https://kurier.at/sport/em-auftakt-oesterreichs-volleyballern-schlaegt-die-grosse-stunde/400603835im kurier. Na und der in dem artikel wieder einmal als mister volleyball bezeichnete herr kommerzienrat wusste ganz genau, was die österreicher bei der em erwartet. Das hat aber niemanden wirklich interessiert, wie sich aus der noch immer bei 0 stehende anzahl der kommentare schließen lässt. Das l-wort, also das wort legionär kommt auch vor in dem artikel. Da sollte uhtztt doch gleich seinen nervös zuckenden zeigefinger ausfahren und mahnend erhaben. Aber der zeigefinger wird nicht erhoben weredn, hat doch uhtztt im moment ganz andere sorgen, siehe oben. Ich möchte meien werten lesreinnen und meine werten leser ja nur daran erinnern, dass ich für die verwendung des l-wortes von uhtztt verbal ziemlich abgewatscht wurde, seinerzeit. Na mittlerweile bin im verbalen watschenduell mit uhtztt aber schon überlegen in führung gegangen, denke ich.  

Und der herr geiler outet sich auf seiner facebookseite als wahrer fan des mister volleyball, den er offenbar als tv-experten schmerzlich vermisst.


Na ja, geschmäcker und ohrfeigen sind ja bekanntlich verschieden. Wobei der herr kommerzienrat ja mit letzteren so seine unangenehmen erfahrungen gemacht hat. Und das hat vielleicht ein ganz klitzeklein wenig auch dazu beigetragen, dass der herr kleinmann den karrieresprung an die spitze der bso auch nicht mehr zu schaffen scheint wie unter https://burgenland.orf.at/stories/3012629/zu lesen ist. Also ich muss zugeben, dass ich zu denen gehöre, die darüber jetzt nicht gerade sehr traurig sind.

Ah ja, und gleich noch einmal mangelndes interesse und mangelnde resonanz und so. Zum standardartikel zur 0:3 niederlage gegen deutschland unter https://www.derstandard.at/story/2000108709516/volleyball-em-oevv-herren-unterliegen-deutschlandgibt’s genau einen einzigen kommentar und der dürfte von uhtztt stammen, so vom inhalt her und das pseudonym passt auch genau.


So, und da das mit der eurovolley wahrscheinlich eh nicht mehr viel werden wird, kann man sich jetzt schon auf die bevorstehende hallensaison konzentrieren. Und wenn ich mir die transfermeldungen unter http://www.volleynet.at/infocorner/transfers/transfers-herren/  so anschaue, dann fällt mir eines unangenehm auf. Was das ist, wird meine werten leserinnen und meine werten leser wenig überraschen: es ist die immer mehr zunehmende zahl an legionären. Mittlerweile setzen auch vereine wie ried oder weiz, die vor nicht allzu langer zeit mit österreichischen spielern antraten, vermehrt auf legionäre. Ried holt drei spieler aus dem ausland, weiz sogar vier. Und amstetten muss wohl irgendwo noch auf ein üppig gefülltes sparschweinderl gestoßen sein, nachdem der schlagfertige sportdirektor ja vor ein paar monaten noch die klamme finanzielle lage des vereins bejammert hatte. 8, in worten acht, ausländische spieler leistet man sich bei den mostviertlern, die sich jetzt schon darauf freuen können, dann bei den heimspielen vor 40 zuschauerInnen ihr können zeigen zu dürfen.

Und ich hab’ das ja jetzt längere zeit nicht angesprochen, aber ich halte die legionärspolitik noch immer für enorm wichtig für die weitere entwicklung des österreichischen volleyballsports. Es ist ja ganz ok, dass österreichische spieler und spielerinnen – für den damenbereich gilt ja mittlerweile das gleich, auch dort nimmt die zahl der legionärinnen stetig zu – die eine internationale karriere anstreben ins ausland gehen und man sie von seiten des övv auch darin unterstützt. Aber genauso wichtig ist es, dass man die anzahl der spiel- bzw. einsatzberechtigten legionärInnen begrenzt, damit man österreichischen spielerInnen auch in der heimischen liga spiel- und entwicklungsmöglichkeiten bietet. Wenn sich die legionärspolitik nicht entscheidend verändert, werden weiterhin viele gut ausgebildete spieler und spielerinnen viel zu früh ihrem sport adieu sagen. Und das ist wirtschaftlich und sportlich ein enormer schaden für die vereine und für den volleyballsport insgesamt. Um das alles evidenzbasiert zu analysieren wäre es endlich einmal zeit, echte und ungeschönte zahlen über die bei vereinen gemeldeten spieler und spielerinnen in den verschiedenen jahrgängen auf den tisch zu legen und ehrliche drop-out quoten gleich dazu anzugeben. Ok, das ist jetzt ein wusnsch ans christkind und den osterhasen gleichzeitig. Der övv wird sich hüten, solche zahlen zu veröffentlichen, aus guten gründen, wie ich fürchte.

Ah ja, fast hätte ich es vergessen: in china fällt nicht nur der berühmte sack reis um, sondern dort gibt’s diese woche olympiatickets für die sandhüpferlinge bei den damen und herren zu gewinnen, je zwei, falls ich es richtig verstanden habe, und zwar für die finalistInnen bei damen und herren. Der övv ist mit den teams seidl/waller und schützenhöfer/plesiutschnig vertreten (http://beachvolleyball.ioqt.2019.fivb.com). Erwartungshaltung? Gering. Aber die hoffnung stirbt zuletzt. Bestenfalls.
    
So und zum schluss noch weg vom volleyball und hin zu anderen sportarten. Ein treuer leser hat mir erklärt, wie die setzliste in wimbledon errechnet wird. Also das macht nicht ein greises organisationskommittee, wie ich hier flapsig und dazu noch fälschlicherweise behauptet hatte. In wahrheit funktioniert das ganz nachvollziehbar objektiv und zwar so: Man addiert zu den weltranglistenpunkten die auf rasen erzielten weltranglistenpunkte der vorigen saison dazu und addiert 75 prozent der in der vor-vorigen saison auf rasen erzielten punkte dazu, und fertig ist die setzliste. Und das ist allemal einfacher als die erstellung der setzlisten bei diversen beachvolleyball-majors.

Und unangenehmes gibt’s auch zu lesen unter https://sport.orf.at//stories/3053359/. Ja, ja es gilt natürlich die unschuldsvermutung. Aber wenn man sportwetten erlaubt, braucht man sich nicht zu wundern, dass das in manchen charakterlich vielleicht nicht so ganz gefestigten personen die kreativität, auch wenn sich diese dann als nicht ganz legal erweist, fördert. Und wenn man dann noch einen wettanbieter als namensgebenden hauptsponsor für eine fußballliga akzeptiert, dann hat man es geschafft und endgültig den bock zum gärtner gemacht.

Ah ja, und ein fundstück hab ich noch, einen artikel aus dem falter zur werbekampagne von palmers, an der ja irgendwie auch der sohn des herrn kommerzienrates beteiligt war, wie man ja anhand der unzähligen auf der facebookseite des herrn kleinmann senior geposteten werbesujets der firma palmers sehen kann.


Der letzte satz des artikels fasst die werbekampagne aus meiner sicht kurz und prägnant zusammen.





Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien 17.09.2019, 01:46 mez

5 Kommentare:

  1. Zum Thema Legionäre gibt es ja schon einige Länder bzw. auch Verbände, die hier zu regulieren beginnen. Und auch in Österreich scheint hier immer mehr zu passieren. Zum Beispiel gibt es in der Saison 19/20 im Damen Basketballverband so genannte "Home-grown Spielerinnen". Im Herrenbasketball gibt es diese Regelung nicht.

    So funktionierst: (Auszug aus der BB-Ausschreibung)

    Home-grown Spielerinnen: Home-grown Spielerinnen sind Spielerinnen, die zumindest 3 vollständige Spieljahre in Nachwuchsmannschaften in Österreich in den Altersklassen U12 bis U20 gespielt haben, unabhängig davon welche Staatsbürgerschaft sie besitzen.

    In jedem Bewerbsspiel sind höchstens 12 Spielerinnen pro Mannschaft zugelassen. Bei jedem Spiel müssen zumindest 8 einsatzfähige „home-grown“ Spielerinnen in Spielerdress anwesend sein, sowie vor Spielbeginn sichtbar spielfähig sein. Zu jeder Zeit müssen sich zudem zumindest 3 zu kennzeichnende Spielerinnen mit mit dem Status „home-grown“ am Spielfeld befinden. Bei 8 einsatzfähigen Spielerinnen müssen 6 „home-grown“ Spielerinnen anwesend sein, bei 10 einsatzfähigen Spielerinnen 7 „home-grown“ Spielerinnen.

    ... ob dieses System perfekt ist weiß ich nicht. Der Grundgedanke gefällt mir aber. Ich denke das macht auch das "Einkaufen" von Spielerinnen spannender weil mir viel Legionäre weniger helfen als die Richtigen.

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    1. Mit dieser Regel, in irgendeiner Form sicherlich sinnvoll, würde sich die Liga der Herren halbieren. Traurig aber wahr. Der ÖVV kann somit gar keine Legionärsbeschränkung einführen. Ob sie wollen oder nicht

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    2. das stimmt. Zwei Anmerkungen habe ich dann aber doch noch ;-)

      1. Das von den BB-Damen ist nur ein Beispiel dafür, das es moderne Ansätze zu dem Thema gibt. Und das sogar in Österreich.
      Wir wissen natürlich nicht wie erfolgreich das ganze sein wird. Das wird erst in ein paar Jahren zu sehen sein. Ich bin auch kein Freund davon, andere einfach zu Kopieren und dann die Daumen drücken. Ist-Stand ermitteln, Soll-Stand festlegen und einen Plan erstellen was notwendig ist um das Ziel zu erreichen. Gilt hier, wie auch fast überall anders.

      2. Würde ich den Satz "Der ÖVV kann somit gar keine Legionärsbeschränkung einführen. Ob sie wollen oder nicht" um eine Kleinigkeit ergänzen. Der ÖVV kann KURZFRISTIG keine Legionärsbeschränkung einführen. Wenn das ganze über mehrere Jahre zielgerichtet und planmäßig aufgebaut wird und den Vereinen die Chance gegeben wird über die Nachwuchsarbeit ihre Erstliga Teams zu bespielen, dann glaub ich schon das es möglich ist.

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  2. Lieber Berni Prem, dem möchte ich entgegen halten, dass z.B. im 23 Mann Kader der öst. Fußballnationalmannschaft 9 Spieler dem Kader von Red Bull Salzburg angehören bzw. in der Ausbildung angehört haben!

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  3. die kaderlisten bei den damenteams sind da schon positiver als bei den herrenteams. da gibt keine legionärstruppen!

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