Dienstag, 4. Juni 2019

Von bauchflecken aus großer höhe, vom unterschied zwischen ferienligen und eliteligen und von deutlichen lebenszeichen in der wüste

Wien, 03.06.2019, 22:35 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, schon wieder geht’s politisch los hier in diesem sich eigentlich mit dem volleyballsport beschäftigenden blog, aber es muss halt irgendwie sein, in zeiten wie diesen. Jetzt haben wir eine expertInnenregierung, mit einem großen binnen-I, so groß wie noch nie. Oh, i’m a poet and i just didn’t know it. Halbe-halbe, und dieses mal in echt, sozusagen und eine bundeskanzlerin noch dazu. Und die begrüßt in ihre antrittsrede doch glatt alle österreicher und alle österreicherinnen und, und jetzt kommt’s, alle – und das hat sie tatsächlich so gesagt und sicher auch so gemeint – alle menschen, die in österreich leben. Nicht einmal das wörtchen legal hat sie da als adverb verwendet. Da kommt mir wieder der alte spontispruch in den sinn: legal, illegal, scheißegal. Ah ja, apropos halbe-halbe, frauenanteil in der übergangsregierung und so. Die richtigen worte dazu hat wieder einmal der bundessascha gefunden: da kann in zukunft keiner mehr sagen, dass das nicht geht, hat er gesagt. Ich wundere mich, was in der angeblichen staatskrise alles möglich ist, und das zum glück ohne einen norbert hofer als bundespräsident.

So aber, bevor ich da zum politischen kommentator werde, geht’s  zum sandhüpfsport, der in der vergangenen woche nicht so weit weg, also vom touristischen her weniger interessant, in form eines 4-sterne turniers in tschechien, in ostrava und ein wenig weiter weg, als touristisch deutlich attraktiver, in nantong, in china, als 2-sterne turnier abgewickelt wurde. Die austragungsorte ändern sich, eines ändert sich nicht: das abschneiden der österreichischen sandhüpferlinge. Sieben övv-teams waren im einsatz und die resultate waren gewohnt ernüchternd. Beim övv hatte man schon am ersten turniertag eine schlimme vorahnung. Man machte sich unter http://www.volleynet.at/oevv-teams-suchen-in-ostrava-noch-die-erfolgsspur/sorgen um das auffinden der erfolgsspur. Na die sorgen waren durchaus berechtigt. In nantong war’s ziemlich rasch vorbei für die zwei damenduos. Für friedl/pfeffer und strauss/strauss kam in der zweiten qualirunde das aus. One-two-barbecue wieder einmal, und zweimal der jeweils geteilte 25. platz (http://worldtour.2019.fivb.com/en/714/women/standings). Beim 4-sterne turnier in ostrava lief es ein wenig besser. Bei den herren schafften seidl/waller und ermacora/pristauz die quali für das hauptfeld. Dort war dann für erstere in der gruppenphase endstation und letztere schafften es immerhin bis in die zweite ko-runde. Doppler/horst dagegen nur bis in die erste. Ergebnis? Die ränge 9, 17 und 25 (http://worldtour.2019.fivb.com/en/709/men/standings). Bei den damen schieden klinger/klinger in der ersten qualirunde gegen ihre teamkollginnen schützenhöfer/plesiutschnig aus. Letztere erreichten immerhin die zweite ko-runde. Ergebnis bei den damen? Ein geteilter 9. und ein geteilter 45. platz (http://worldtour.2019.fivb.com/en/709/women/standings). Traurig, für die angebliche beachvolleyball-weltklassenation österreich. Man sollte das eigentlich einmal wissenschaftlich untersuchen, also so in einer brandheißen studie. Ich kann mich des eindrucks nicht erwehren, dass der kontinuierliche abstieg des österreichischen beachvolleyball eine signifikante korrelation aufweist mit dem zeitpunkt, zu dem der herr kommerzienrat seine liebe zu eben diesem sport entdeckt hat. Ah ja, bei den herren haben die norweger mol/sorum gerade das dritte 4-sterne turnier in folge gewonnen. Die beiden sind 21 bzw. 23 jahre jung. Noch fragen?

Die zwei spielen zum glück nicht beim diese woche anstehenden 1-stern trunier in baden. Und bei der setzliste und der anzahl der teilnehmenden österreichischen duos fällt mir zur ewartungshaltung der roman von dirk stermann mit dem schönen titel „sechs österreicher unter den ersten fünf“ ein (https://www.literatur-blog.at/2011/01/dirk-stermann-sechs-osterreicher-unter-den-ersten-funf/). Also so ein patscherkofelergebnis am beach würde ich mir schon erhoffen. Für die jüngeren unter meinen werten leserinnen und unter meinen werten lesern muss ich da wohl ein wenig an hintergrundinformation liefern: am 21.12.1998 belegten österreicher die ersten neun plätze beim weltcup-super-g am patscherkofel. Angeführt wurde der neunfachsieg passenderweise von hermann maier (https://de.wikipedia.org/wiki/ÖSV-Neunfachsieg_am_Patscherkofel). Ich werde hoffentlich nicht enttäuscht in meiner erwartung von kantersiegen und triumphen. Also das mit den triumphen war jetzt wieder einmal dramaturgisch voll beabsichtigt, weil es mich zu dem unter http://www.volleynet.at/winter-hoerl-in-wallsee-mit-kampfgeist-zum-triumph/auf der övv-website veröffentlichten artikel führt. Ein triumph, nicht bei der weltmeisterschaft, nicht bei einem 4-sterne turnier, nicht einmal bei einem klitzkleinen 1-stern turnier, nein beim zweiten stopp der austrian beach volleyball tour pro, powered bei nichts und niemandem, wird da abgefeiert. Na ja, man muss die feste, oder besser gesagt die triumphe, feiern wie sie fallen. Und die sind ja, wie die anglikanerInnen sagen würden, zur zeit far and few between.    

So und jetzt geht’s in die halle. Dort schwadronieren die schreiberlinge der övv-berichte unter http://www.volleynet.at/oevv-nationalteams-im-hoehenflug/nach siegen der herren in der schutzklasse der holli-knolli ferienliga gegen den 131. der weltrangliste, bosnien-herzegowina, und nach einem, zugegebenermaßen überraschenden 3:2 sieg der damen in der goldenen holli-knolli-ferienliga gegen die an 39. stelle der weltrangliste liegenden französinnen bereits von höhenflügen der nationalteams (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2018-10.asp,http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_W_2018-10.asp). Unter http://www.volleynet.at/oevv-nationalteams-im-hoehenflug/werden die österreichischen spieler geschmackloserweise auch noch als rot-weiß-rote euro-fighter bezeichnet. Geht’s bitte in zukunft ein bisschen weniger martialisch? Der bauchfleck, also die eher unsanfte landung nach dem sogenannten höhenflug, ließ nicht lange auf sich warten. Die herren kassierten wenige tage nach dem höhenflug-sieg gegen die volleyballgroßnation bosnien-herzegowina eine 0:3 klatsche gegen griechenland. Aber da gab’s stau bei der fahrt ins hotel, und dann war das essen kalt, wie uhtztt unter http://www.volleynet.at/griechenland-fuer-oevv-herren-keine-reise-wert/erzählt. Aber, wie auch dort zu lesen, lässt der faire sportsmann uhtztt das natürlich nicht als ausrede gelten. Uhtztt hab’ ich übrigens heute am yppenplatz getroffen oder besser gesagt gesehen. Er mich übrigens auch, aber dann hat er ziemlich rasch seine blickrichtung geändert. Ok, verständlich, bei all dem hier zitierten warmsprech und so, und uhtztt ist auch nicht wirklich die netteste bezeichnung für den teamtrainer und sonst gab’s wohl auch noch einiges hier zu lesen in der vergangenheit, das ihm sicher nicht ganz so gut gefallen hat. Wäre auch nicht gut auf mich zu sprechen an seiner stelle. Und die damen haben auch verloren nach dem höhenflug, und zwar mit 0:3 gegen kroatien (http://www.volleynet.at/oevv-damen-im-dritten-golden-league-duell-erstmals-ohne-punkt/).

Ah ja, das war mir noch nicht bekannt. Unter http://www.volleynet.at/oevv-damen-im-dritten-golden-league-duell-erstmals-ohne-punkt/kann die aufmerksame leserin und der aufmerksame leser erfahren, dass es sich bei der wohl zu unrecht hier als wahlweise kaschperliga oder holli-knolli-ferienliga verspotteten european golden league in wahrheit um die, ja genau die eliteliga europas handelt. Also da vergeht mir jetzt das spotten. Echt aber auch. Aber halt, wo treiben sich denn die europäischen topteams zur zeit herum? Da gibt’s doch noch die neugeschaffene nations league der fivb. Und unter den dort spielenden 16 nationalmannschaften sind 9 aus europa. Aber russland, italien, serbien, polen, türkei, deutschland, bulgarien, belgien und holland gehören wahrscheinlich nicht zu europas elite, zumindest nicht für die jubelschreiber der övv-berichte (http://www.volleyball.world/en/vnl/women/resultsandranking/round1?_ga=2.93516125.1571802467.1559594764-1214486087.1559594764).

Aber es kommt noch besser, also jetzt wird es dann unfreiwillig lustig. Da wird in einem artikel unter http://www.volleynet.at/heim-doppel-am-sonntag-im-multiversum-schwechat/für die nächsten spiele der damen und der herren in der jeweiligen holli-knolli-liga die werbetrommel gerührt, mit einem einleitungsabsatz, in dem vom multiversum als historischer stätte gefaselt wird, wo die österreichische herrennationalmannschaft „sensationell eine auswahl aus dem land des dreifachen weltmeisters und doppel-olympiasiegers brasilien in vier sätzen besiegen konnte“.



Ich war damals auch in der halle und die im artikel neutral als auswahl bezeichnete mannschaft war bestenfalls eine d-, e- oder f-auswahl mit einigen, na ich sage es höflich, nicht ganz austrainiert wirkenden spielern. Und die historische stätte, also quasi das cordoba des österreichischen volleyballs war damals wohl zum ersten und letzten mal anlässlich eines volleyballspiels ausverkauft. Amerikanische ureinwohner würden das multiversum angesichts der weiteren entwicklung der anzahl zuschauerInnen und der damit in verbindung stehenden kaschierungsversuche wohl als „haus, wo die schwarzen tücher hängen“ bezeichnen.

Und ich habe ja so aufmerksame leserinnen und so aufmerksame leser, die mich nicht nur, dankenswerterweise auf meine fehler hinweisen, sondern mir auch so manches hölzel zuwerfen. Das hölzel, das mir terramagna in seinem kommentar zuwirft nehme ich nur zu gerne auf. Terramagna regt den start einer neuen reihe der berichterstattung über unsere „stars im ausland“ an (http://www.volleynet.at/unsere-stars-im-ausland/), boshafterweise allerdings mit leicht abgeändertem bzw. ergänztem titel: „unsere stars im ausland – was wurde aus?“. Anlass ist das sang- und klanglose, völlig unkommnentierte verschwinden von srna markovic aus dem nationalteam, die bei keinem der drei länderspiele in der sogenannten eliteliga europas im kader stand. Was steckt dahinter? Verletzung? Ich mag nicht mehr? Konflikt mit der teamchefin? Fragen wie in alten zeiten in der sogenannten ära des herrn kommerzienrates, und wie damals keine antworten. Kehrt da die mauschelei zurück in den övv, die intransparenz, die wagenburgmentalität des „das geht niemanden was an“. Und für die zweite woche gäbe es auch schon eine folge, alt, aber gut, weil nach wie vor ungeklärt: „unsere (ehemaligen) stars (vormals) im ausland – was wurde aus david michel (außer lückenfüller im österreichischen cupfinale)?“.

Ah ja, intransparenz, mauschelei und das geht da draußen aber wirklich niemanden was an und so: wie man unter https://sport.orf.at//stories/3049334/lesen kann, bewirbt sich hartberg um eine wildcard für die liga mit dem langen namen. Auf der övv website herrscht dazu lautes schweigen. Quasi unter dem motto „geld statt leistung“ wollen die hartberger nach oben. Sportlich war man vom aufstieg in die 1. bundesliga weit, genau genommen sehr weit weg, aber mittlerweile kann man sich dort offenbar einkaufen, wenn man gewillt ist ausreichend marie, flieder, mäusen, kohle, gerschtl beim övv auf den tisch zu legen. Nur zur erinnerung: hartberg belegte im grunddurchgang der gruppe 2 den 7. platz, platz 4 wäre für die meisterrunde notwendig gewesen, wo sich 8 mannschaften die aufstiegsplätze ausspielen hätten sollen (http://www.volleynet.at/bewerbe/H2S/phase/GD/saison/18-19). Im sogenannten frühjahrsdurchgang, also quasi in den spielen um die goldene ananas belegten die hartberger in der gruppe 2 den 3. platz (http://www.volleynet.at/bewerbe/H2S/phase/FD/saison/18-19). Wie weit darf man eigentlich sportlich von der 1. liga weg sein und sich trotzdem einen platz dort erkaufen? Ah ja, auch nur zur erinnerung: die sieger der meisterrunde, der tv oberndorf hatte auf den aufstieg verzichtet, was für sokol, als zweitplatzierten den weg freimachte und da außer sokol niemand aufsteigen wollte gab’s auch keine relegation (http://www.volleynet.at/bewerbe/H2/phase/MR/saison/18-19). Das steigert sicher die qualität und die attraktivität der liga, ganz bestimmt. Ah ja, und auch nicht zu vergessen: sokol ist quais eine art spezialist im erben von aufstiegsplätzen. In der saison 2017/2018 verzichteten die wat leopoldstadt tigers als meister auf den aufstieg in die 2. bundesliga. Sokol stieg als zweitplatziertes team ins play-off um einen platz in der 2. bundesliga auf (http://www.volleyball-wien.at/archiv/2017/herren.html).

Ah ja, a propos wien und volleyball und so: für den wiener landesverband war der vergangene sonntag ein feiertag. Alle vier zu vergebenden österreichischen meistertitel gingen nach wien. Bei den u11 burschen gewannen die hotvolley vor klagenfurt und aschbach (http://www.volleynet.at/bewerbe/AChU11-H/phase/END/saison/18-19/). Bei den u11 mädchen siegte sokol vor volley16 und den wildcats aus klagenfurt (http://www.volleynet.at/bewerbe/AChU11-D/phase/END/saison/18-19/). Bei den u15 burschen siegten die döblinger vor den burschen aus graz und askö linz/steg (http://www.volleynet.at/bewerbe/AChU15-H/phase/END/saison/18-19/). Und zu guter letzt gewann bei den u15 mädchen volley16 vor graz und trofaiach/eisenerz (http://www.volleynet.at/bewerbe/AChU15-D/phase/END/saison/18-19/). Ganz herzliche gartulation an alle spielerInnen und betreuerInnen. Und ich wäre nicht der bloggist, der ich bin, würde jetzt trotz jubelstimmung bei wiener verband eine kritische anmerkung folgen: ich hoffe sehr, dass diese erfolge nur der anfang einer kontinuierlichen aufwärtsentwicklung sind, die einer knapp 2 milllionen einwohnerInnen zählenden stadt würdig ist. Es ist höchst an der zeit, dass die – nicht nur von mir so bezeichnete - volleyballwüste wien zu blühen beginnt. Bumm, das war jetzt aber blumig, im wahrsten sinn des wortes.

Und ein bisserl spott muss auch noch sein. Wie diese screenshots nahelegen, scheint mancher oder manche beim övv doch ab und zu mein geschreibsel zu lesen. Aber bitte, wie gibt es das?




Die erklärung ist ja gut gemeint, ja geradezu drollig, aber ist man da nicht fähig oder nicht willens sich ein programm zu organisieren, bei dem die graphische darstellung auch die tatsächlichen ergebnisse korrekt wiedergibt? Ich meine, das wäre doch sinn und zweck einer solchen graphischen darstellung, oder? Und das schreit nach meinem üblichen lamento. Man stelle sich das auf der website des öfb vor. 

Und damit es nicht zu kitschig wird am ende, nochmals zurück in die bolidig. Unter https://derstandard.at/2000103709000/Straches-flotte-Millionen-fuer-eine-jetzt-wackelnde-Judo-WMkann man über einen kollateralschaden von ibizagate lesen. Ah ja, und wer ist jetzt eigentlich sportminister? Es würde mich ja brennend interessieren, ob irgendjemand oder – gar nicht so unwahrscheinlich – er selbst den herrn kommerzienrat ins spiel gebracht hat, quasi als elder statesman, wie die anglikanerInnen sagen, und als ausgewiesener experte für eh alles, also vielseitig und universell verwendbar und einsetzbar in einer expertInnenregierung.


Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien 04.06.2019, 01:51 mez

1 Kommentar:

  1. Zu Srna Markovic: Sieh hat auf ihrer Facebookseite mitgeteilt, dass sie aus privaten Gründen diesen Sommer nicht für das Nationalteam spielen wird.

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