Dienstag, 1. Mai 2018

Von den gefahren des internets, von dringendem handlungsbedarf im nachwuchsbereich und von allzu triumphalen überschriften auf der web-site des övv

Wien, 30.04.2018, 22:47 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also ich will ja die diskussion mit meiner lieblingskritikerin nicht auf die spitze treiben, aber das was da letzte woche im kommentarteil zu meinem eintrag passiert ist, ist schon irgendwie so ...äh... patschert und lustig, dass ich es meinen werten leserinnen und meinen werten lesern nicht vorenthalten möchte.





Also das war jetzt schon sehr früh in diesem eintrag das fundstück der woche. Das internet ist halt schon ein hund, und das wissen die meisten von uns schon lange, da hat es gar nicht des jüngsten skandals um facebook und cambridge analytica bedurft. Einmal vorschnell auf enter gedrückt, und schon ist es vorbei mit der anonymität ganz ohne facebook und cambridge analytica. Auch deswegen, weil ich alle kommentare auch als e-mail erhalte, auch wenn sie sofort wieder, wie in diesem fall, von der schreiberin gelöscht werden. Aber abgesehen von diesem hoppala möchte ich mich doch nochmals mit dem letztwöchigen kommentar von frau zaller ganz kurz auseinandersetzen. Erstens, werte frau zaller, ist es mir um nichts leichter gefallen, den grazer damen zu gratulieren als den amstettner herren, der einzige unterschied, und das habe ich auch hier letzte woche so geschrieben, ist, dass ich bei meiner gratulation an die grazer damen auch die vereinsführung eingecshlossen habe, was ich bei der spielgemeinheit mit dem langen namen ganz bewusst nicht tue. Und ich erspare mir die begründung, warum ich das so halte. Die ist im letztwöchigen eintrag nachzulesen. Und noch einem punkt, den frau zaller in ihrem kommentar anspricht, möchte ich hier entgegentreten, weil er ihrer eigenen argumentation nach nicht schlüssig ist. Also die 3000 bis 4000 klicks sind jetzt auf die kommentare und die diskussion unter den leserinnen und lesern zurückzuführen? Dann verstehe ich aber nicht, warum es auch in den von frau zaller so genau recherchierten kommentarlosen zeiten auch diese 3000 bis 4000 aufrufe pro monat gab. Egal. Ich lese ja vor allem aus dem letzten absatz des kommentars von frau zaller eine gewisse versöhnliche stimmung heraus, über die ich mich freue, genauso wie über jeden diskussionbeitrag. Ich behalte mir aber auch in zukunft vor, auf diskussionsbeiträge zu reagieren, wenn ich das – ganz subjektiv – für angebracht halte.

So, aber jetzt – ui ein deja vu – zu wichtigerem: Die qualifikationsurniere für die europameisterschaften der junioren und juniorinnen sind leider nicht sehr erfolgreich verlaufen. Und bitte eines gleich vorweg: was ich hier jetzt im folgenden in meinen laptop tippe ist nicht ausdruck mangelnden respekts meinerseits den spielerinnen  und spielern gegenüber. Ich bin mri sicher, dass die ihr bestes gegeben haben. Die gründe für das enttäuschende abschneiden sind mit sicherheit anderswo zu suchen. Aber jetzt ganz kurz zu den nackten zahlen, zu den resultaten. Die burschen haben alle drei ihrer spiele verloren, 0:3 gegen deutschland, 0:3 gegen rumänien und 2:3 gegen schweden (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1059). Gegen deutschland, gegenwärtig auf platz sechs der europäischen u20 rangliste und gegen die elfplatzierten rumänien darf man sozusagen verlieren, wenn man selbst auf platz neunzehn der rangliste liegt. Bedenklich wird es aber wenn man gegen die am 28. platz liegenden schweden nicht gewinnt, noch dazu wo es sich bei schweden nicht gerde um eine traditionelle volleyballnation handelt (http://www.cev.lu/Rankings/MenU20.aspx). Da gibt es eindeutig einiges auf- bzw. nachzuholen was die ausbildung des nachwuchses angeht. Offenbar gibt es da schwere mängel, über die auch die arbeit in akademien, so engagiert sie auch sein möge und seriennachwuchmeistertitel bei österreichischen meisterschaften nicht hinwegtäuschen können. Und so richtig rosig sind die aussichten ja nicht, wenn man sich das ähnlich enttäuschende abschneiden der u18 burschen in der zweiten qualirunde für die europameisterschaft zu beginn des jahres erinnert, wo es gegen deutschland, belgien und estland nicht einmal zu einem satzgewinn reichte (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1045). Bei den juniorinnen hat es nach dem auftaktsieg gegen die in der europäischen u19 rangliste zehntplatzierten tschechinnen schon sehr nach einem aufstieg in die dritte runde ausgesehen. Der erwartbaren niederlage gegen die viertplatzierten italienerinnen folgte eine mit den satzergebnissen -15, -10 und -19 mehr als deutliche 0:3 niederlage gegen die in der rangliste vier plätze hinter den österreicherinnen auf platz 23 liegenden norwegerinnen (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1060,http://www.cev.lu/Rankings/WomenU19.aspx). So erfreulich der sieg gegen die tschechinnen war, so erwartbar die niederlage gegen die italienerinnen war, so nachdenklich sollte die verantwortlichen eine – sorry für den drastischen ausdruck – klatsche gegen die im volleyball nicht gerade traditionsreichen norwegerinnen stimmen. Und auch hier stimmt der blick zu den jüngeren mädchen nicht gerade optimistisch. Die u17 mädchen hatten zu jahresbeginn in der zweiten runde der qualifikation zur europameisterschaft gegen italien, kroatien und polen – zugegebenermaßen eine ziemliche hammergruppe – keinen satzgewinn geschafft. Hier gilt gleiches wie schon für die burschen: da muss sich offenbar grundlegendes ändern in der nachwuchsarbeit, sonst wird es da auf jahre hinaus düster aussehen im damenvolleyball.
Und auf die gefahr hin mich zu wiederholen und manche meiner werten leserinnen und meiner werten leser zu langweilen, möchte ich hier wieder an die verantwortlichen im övv plädieren, sich einmal modelle der nachwuchsförderung in sozioökonomisch vergleichbaren ländern anzusehen, die im (nachwuchs)volleyball ein wenig erfolgreicher sind als österreich, wie beispielsweise belgien, finnland oder auch slowenien. Die chance wäre, das window of opportunity, wie die anglikaner sagen, steht nach dem abgang eines präsidenten, der überzeugt war, die allein seelig machende wahrheit mit dem schöpflöffel zu sich genommen zu haben, so weit offen, wie in den letzten jahrzehnten nicht.

So und jetzt zur von werner bader gestellten frage, warum man sich so sicher sei, dass es in der saison 2018/2019 bei den herren eine achterliga geben wird. Dazu hat user samba den folgenden link geschickt. Unter http://www.uvc-ried.at/keine-relegation-fuer-ried/ kann man lesen, dass die rieder vom övv informiert wurden, dass die relegation abgesagt wurde und dass die hotvolleys die achte mannschaft in der liga mit dem langen namen sein werden. Den gleichen link hat mir übrigens auch noch ein – junger – treuer leser  geschickt. Und auch auf der website der experten aus der erzherzog-karl-straße gab es – ungewohnt schüchterne – andeutungen zum möglichen wiederauftstieg der hotties.



Na, dann ist die wunde ja endlich wieder geschlossen. Und neue oder alte spielgemeinheiten werden auch nicht mehr gebraucht, um den weiteren zugriff der hotties auf die winer akademie zu sichern. Umso mehr braucht es aber eine objektive evaluierung derselben, um festzustellen, was denn da außer den nachwuchmeistertiteln sonst noch zähl- und evaluierbares erreicht wurde mit 200.000€ öffentlicher förderung pro jahr. Spannend wird auch noch die antwort auf die frage, welche funktionen der schlagfertige sportdirektor aus amstetten in dieser völlig neuen gemengelage einnehmen wird.

So, und bevor ich es vergesse und ich mir dann wieder schelte abhole, wegen mangelnden respekts und so. Ganz herzliche gratulation an flo ringseis, pipo kroiss und verena rizoll zu den jeweiligen meistertiteln in finnland, rumänien und schweden (http://frv-web.dataproject.com/CompetitionStandings.aspx?ID=9&PID=14,http://www.mestaruusliiga.fi/tilastot/miehet-runkosarja.html).



Ah ja, a propos respekt und so. Also irgendwie muss ich schon wieder kritik äußern an den gestaltern der övv-website. Ich weiß ja nicht wie es frau zaller damit geht, die bei mir mangelnden respekt vor manchen spielern diagnostiziert hat, aber ich finde dieses „und co“ aber so etwas von respektlos in einem mannschafssport. Wer bitte sehr fällt da unter „und compagnie“ (https://www.duden.de/rechtschreibung/Kompanie)? Im gegenständlichen fall unter http://www.volleynet.at/berger-und-co-erkaempfen-sich-ersten-matchball/sind das ausnahmekönner wie zaytsev, de cecco, atanasijevic, russell oder podrascanin? Na hallo aber auch. Wo sind denn da die respektwächterInnen? Werte gestalterInnen der övv-website, wie wäre es denn anstatt des – meiner ansicht nach - wirklich despektierlichen und co folgende variante zu verwenden: „perugia mit alex berger.....“ Da kann man ja noch immer den spieler beim namen nennen, aber irgendwie wirkt das doch sympathischer, und nicht so kleinmannnesk, oder? 

Und gleich noch ein a propos, a propos website des övv. Bitte nicht wieder in das alte schema des marktschreierischen übertreibens verfallen. Die leserinnen und die leser der övv-website wissen mit sicherheit mehrheitlich wie ein sieg bei einem 1-stern fivb beach-turnier zu bewerten ist, und zwar sicher nicht als „triumph“ (http://www.volleynet.at/fruehbauer-wutzl-triumphieren-auf-der-world-tour/). Und die beiden spieler, simon frühbauer und jörg wutzl, denen ich übrigens zum turniersieg in langkawi ebenfalls ganz herzlich gratuliere, wissen das selber sicher auch (http://worldtour.2018.fivb.com/en/570/men/standings). Also solche überschriften wirken wie vom herrn kleinmann selbst geschrieben. Die beiden anderen herrenteams kindl/klaffinger und friedl/trummer sind bereits in der quali ausgeschieden (http://worldtour.2018.fivb.com/en/570/men/standings). Das damenteam strauss/friedl belegte den 13. und letzten platz im hauptbewerb (http://worldtour.2018.fivb.com/en/570/women/standings). Ah ja, der außergewöhnlich gut informierte orf hat den sieg wesentlich nüchterner und näher an den tatsachen gesehen und unter http://sport.orf.at/#/stories/2293357/entsprechend berichtet. Und ich denke der simon frühbauer und der jörg wutzl haben sich dadurch nicht geringgeschätzt gefühlt und der bericht hat der berechtigten freude der beiden über ihren turniersieg sicher keinen abbruch getan.

Und für den schluss hab’ ich noch ein weiteres fundstück von der facebookseite von exuhpir, ganz ohne hilfe von cambridge analytica. Da feiert der herr kommerzienrat den siegergenetiker, dem beim övv in der sandkiste das siegergen ziemlich anhaltend abhanden gekommen war. Na zum glück ist er nicht mehr hocknstad, wie es in wien heißt, der mann mit dem siegergen, nachdem man beim övv nach dem abgang seines präsidentenspezis keine verwendung mehr für ihn hatte.
    



Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYOENGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 01.05.2018, 00:58 mez



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen