Dienstag, 9. Januar 2018

Von nicht erkennbaren leistungen eines amigos, von schweren defiziten im nachwuchsbereich und von dringendem evaluierungsbedarf der kaderschmiede

Wien, 8.01.2018, 22:59 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also diese woche gibt es wieder ein bisschen mehr zu berichten über aktivitäten österreichischer volleyballerinnen und österreichischer volleyballer. Leider ist das nicht allzuviel erfreuliches dabei.

Und ich beginne, für die jahreszeit eher untypisch, in der sandkiste. Da gab es letzte woche ein fivb-beachturnier der zweithöchsten kategorie in der halle in den haag, in holland (http://worldtour.2018.fivb.com/en/560). Der övv war dort mit vier herrenteams und zwei damenteams vertreten. Bei den herren scheiterten müllner/schnetzer und winter/hörl in der ersten qualirunde, für kunert/waller war in der zweiten qualirunde schluss (http://worldtour.2018.fivb.com/en/mhag2018/men/results/qualifications). Das neufomierte duo seidl/dressler war für den hauptbewerb qualifiziert und schaffte es mit einem sieg und einer niederlage in die ko-phase und dort war bereits in der ersten runde – frei nach dem bösen spruch one two barbecue – endstation mit platz siebzehn (http://worldtour.2018.fivb.com/en/560/men/standings). Not the yellow from the egg würden dieses mal nicht die anglikaner sagen sondern der marcel hirscher. Ah ja a propos neuformiert und so. Also der robin seidl hat jetzt innerhalb zweier jahre nach xandi huber und tobias winter mit christoph dressler den dritten partner (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Player_DataDB.asp?No=123528), der julian hörl kommt mit tobias winter, philipp waller, xandi huber und daniel hupfer auf gar vier verschiedene partner im selben zeitraum (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Player_DataDB.asp?No=137175) und thomas kunert spielt nach einer sehr langen partnerschaft mit christoph dressler heuer mit philipp waller (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Player_DataDB.asp?No=120512). Den vogel aber schießt daniel müllner ab. Der hatte seit dem beginn seiner beachkarriere im jahr 2011 das vergnügen fünf verschiedenen partner – und da habe ich jetzt die nicht mitgezählt, mit denen er nur ein oder zwei turniere spielte. Der reihe nach waren das alex horst, jörg wutzl, peter eglseer, felix koraimann und florian schnetzer (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Player_DataDB.asp?No=121132).
Also nach einer lang-, genau genommen nicht einmal nach einer mittelfristigen strategie schaut das ganze nicht aus. Das einzige duo, das in den letzten jahren nicht auseinandergerissen wurde sind alex horst und clemens doppler und auch da gab es ja 2016 kurzfristig die idee – von wem eigentlich, vielleicht gar vom siegergenetiker  - die beiden zu trennen. Ui jetzt war ich wieder böse, da konnte man doch unter https://www.laola1.at/de/red/sport-mix/beachvolleyball/sonstiges/doppler-horst-werden-nicht-getrennt/ lesen, dass der siegergenetiker die beiden dann doch nicht trennen wollte. Die in dem besagten artikel unter https://www.laola1.at/de/red/sport-mix/beachvolleyball/sonstiges/doppler-horst-werden-nicht-getrennt/ gestellte frage nach der budegtierung des herrn moculescu wurde meines wissens nach bis jetzt nicht beantwortet. Man liest in dem artikel auch die ansage des herrn kommerzienrates, dass – damals - in dem zusammenhang verhandlungen mit verschiedenen förderstellen liefen. Also wenn da wirklich öffentliche mittel verwendet wurden um jemanden als sportdirektor für den beachbereich zu verpflichten, dessen erfahrung mit beachvolleyball gegen null tendiert, dann sollte der herr kleinmann hoffen, dass diese verpflichtung und die art und weise wie sie - so zwischen zwei amigos viejos  - zustande kam – mit öffentlicher ausschreibung oder doch eher ohne – nie evaluiert werden wird, mit allen sich daraus ergebenden unangenehmen folgen für die verantwortlichen.
So, aber jetzt nochmals zurück zum turnier in den haag. Bei den damen war der övv mit zwei paaren im turnier vertreten. Freiberger/klopf schieden gleich in der ersten qualirunde aus und das für den hauptbewerb qualifizierte paar schützenhöfer/plesiutschnig, die nach dem rücktritt von steffi schwaiger nun wieder gemeinsam antreten dürfen, schafften es immerhin bis in die zweite ko-runde und damit auf den neunten endrang (http://worldtour.2018.fivb.com/en/whag2018/women/results/qualifications, http://worldtour.2018.fivb.com/en/560/women/standings). Rosig schaut die situation bei den damen aber auch nicht gerade aus. Schützenhöfer/plesiutschnig liegen auf dem 79. platz der aktuellen weltrangliste, freiberger/klopf sind 111. (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WRanking_W.asp).
Also bei dem zustand, in dem sich der österreichische beachvolleyballsport befindet, die silbermedaile von alex horst und clemens doppler übertüncht da einiges, frage ich mich schon nach dem imput des herrn moculescu. Frei nach meinem ex-schwager, der jetzt auch ein paar sorgen mehr hat, nach dem teilgeständnis seines exspezis, frage ich mich da schon: wo woa sei leistung? Und leistet man sich den herrn moculescu noch immer beim övv?

So und das bringt mich jetzt gleich zur nächsten baustelle aus der sogenannten ära des experten für eh alles und diese baustelle hat sich letzte woche bei den qualiturnieren der männlichen und weiblichen jugendnationalteams für die kommenden europameisterschaften in aller deutlichkeit gezeigt. Sechs spiele, sechs niederlagen und ein satzverhältnis von 0:18, wenn man die ergebnisse der beiden teams zusammenfasst. Die mädchen kamen in keinem einzigen satz auf 20 punkte, die burschen schafften das gerade zweimal (http://cev.lu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1045, http://cev.lu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1046). Das ist gelinde gesagt blamabel, man ist im nachwuchsbereich im sportlichen niemandsland angelangt. Positiv, weil ungewohnt, sind die kritischen worte des trainers der burschen, sebastian tatra, http://www.volleynet.at/werden-unsere-hausaufgaben-machen/ und des sportdirektors, gottfried rath, die von mängeln in der athletik und technik sprechen wie man unter http://www.volleynet.at/werden-unsere-hausaufgaben-machen/ lesen kann. Die aussagen der trainerin der mädchen a la „wir werden viel für die zukunft mitnehmen“ kann ich – mit verlaub – nicht mehr hören, die habe ich in der vergangenheit schon viel zu oft gehört (http://www.volleynet.at/werden-viel-fuer-die-zukunft-mitnehmen/). Ich habe zwei spiele der mädchen, und zwar das spiel gegen italien und das gegen kroatien auf laola live gesehen. Und ich bin kein volleyballtrainer, aber die erschreckenden defizite in der athletik und in der beweglichkeit der spierinnen waren für mich mehr als deutlich zu erkennen. 11 annahmefehler, 11% perfekte annahmen und kein blockpunkt gegen italien (http://cev.lu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=30727) und 10 annahmefehler, 8(!)% perfekte annahmen und 1 blockpunkt gegen kroatien (http://cev.lu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=30730) sprechen eine mehr als deutliche sprache.
Bei den burschen ist mir noch etwas aufgefallen, was meiner ansicht nach zeigt, wie tief die probleme im nachwuchs reichen. Ich habe mir angeschaut, von welchen vereinen die spieler des nationaltemas kommen und habe dabei eine – na ich sage es ohne das adjektiv böse – überraschung erlebt. Von den sieben erstligavereinen plus den alpen-unterhaching-tirol-irgendwas-volleys waren genau fünf spieler im zwölfmannkader beim qualiturnier in deutschland und zwar 3 aus klagenfurt und zwei aus graz (http://cev.lu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=30696, http://cev.lu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=30697, http://cev.lu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=30700, http://www.volleynet.at/nationalteams/nachwuchs/jugend-maennlich/). Aich/dob nix, waldviertel nada, die spielgemeinheit aus der mannschaft des watschenexwitzepräsidenten und der kaderschmiede des experten für eh alles niente, weiz nullo, ried rien. Und die alpen-unterhaching-tirol-irgendwas-volleys sozusagen als exklave des österreichischen volleyballsports – irgendwie erwartbar - auch nicht. D.h. heißt mehr als die hälfte der spieler, nämlich 7 kommen von kleinen vereinen, denen ich hier ein ganz großes lob aussprechen möchte, dafür, dass sie mit sicher sehr begrenztem budget, offenbar das machen, was vereine mit weitaus mehr mitteln nicht tun, nämlich nachwuchsarbeit ernsthaft und gut betreiben. Und da müssen meiner ansicht nach die verantwortlichen im övv ansetzen: es kann nicht sein, dass sich vereine wie aich/don oder waldviertel – achtung fressenpolituralarm - aus der verantwortung stehlen und die nachwucharbeit kleinen vereinen überlassen und selbst ihr budget für drittklassige legionäre verbraten, mit denen man internatiol ohnehin keinen blumentopf gewinnt. Mir fällt da gerade wieder das modell der handballer ein, wo man übereingekommen ist, die anzahl der legionäre pro verein zu beschränken und für legionäre die über dieses kontigent hinausgehen einen bestimmten betrag in einen topf zur nachwuchsförderung einzuzahlen. Die österreichischen handballherren haben übrigens wieder einmal etwas geschafft, was die volleyballer bisher noch nicht erreicht haben: sie haben sich aus eigener kraft für ein internationales turnier, die diese woche beginnende europameisterschaft, qualifiziert. Aber damit die von mir vielgescholtenen legionärstruppen aus dem süden und aus dem norden des bundesgebietes sich nicht als einzige ziele meiner kritik sehen, kommt natürlich auch noch die kritik an der gralsburg des österreichischen volleyballsports, an der selbsternannten kaderschmiede. Also da gibt es seit mehr als 11 jahren die mit öffentlichen mitteln gar nicht unüppig ausgestattete und geförderte volleyballakademie wien mit einem ziemlich engen, nahezu unauflöslich filzartigen naheverhältnis zum exverein des herrn kommerzienrates. Und diese akademie hat nicht einen einzigen spieler ausgebildet, der gut genug ist für das jugendnationalteam (https://www.wien.gv.at/presse/2006/12/04/eroeffnung-der-1-wiener-volleyballakademie-in-der-donaustadt)? Äh, was machen die expertInnen dort genau? Ah ja und welcher unserer im ausland tätigen spieler des nationalteams kommt aus dieser ...äh... kaderschmiede? Also mir fällt da gerade keiner ein. Nicht einmal der finnische cupsieger – die überschrift des artikels unter http://www.volleynet.at/ringseis-finnischer-pokalsieger/ erinnert mich ein bisschen an längst vergangen geglaubte zeiten, also so bezüglich mannschaftssport versus einzelsport und so – und ex-hottvolleyspieler florian ringseis kommt meines wissens aus der akademie in der polgarstraße. Da werden öffentliche gelder zur förderung eines offensichtlich potemkinschen dorfes verwendet und dem övv ist dringend anzuraten, und unhp hat das ja in seiner einstiegspressekonferenz angedeutet, sich die wiener akademie ganz genau anzuschauen, bevor das der bumsti, also der beamten- und sportminister im zuge einer evaluierung tut. Ich liebe ja diese combo aus beamtentum und sport, die gibt dem ganzen so ein bisschen behäbigkeit. Und – ich weiß ich wiederhole mich – ich darf das als definitivgestellter – also quasi pragmatisierter – bundesbediensteter sagen. Das evaluieren ist ja bei basti und bumsti gerade hoch im kurs, wie man an der gerade ausgesetzten aktion 20.000 sieht, die ja angeblich – bestimmt von ganz unabhängigen experten, also ein paar cver und burschenschafter mit der  nötigen expertise lassen sich da sicher finden – evaluiert werden soll.

So und um mich nicht wieder einmal dem vorwurf auszusetzen, dass ich nur kritisiere, aber keine konstruktiven vorschläge mache, wiederhole ich mich, und zwar gerne: warum orientiert man sich im övv nicht an im volleyball sowohl im nachwuchs wie auch im erwachsenenbereich erfolgreichen ländern mit ähnlichen sozioökonomischen indikatoren. Ich denke da an ländern wie finnland, belgien oder slowenien. Warum versucht man nicht von diesen ländern zu lernen. Nach dem abgang des experten für eh alles sollte das doch möglich sein. Aber vielleicht trage ich da eulen nach athen und es gibt diese kontakte schon. Ich stelle hier auch nochmals diesen link http://www.topvolleybelgium.be/volleybalschool/ online. Dort kann man sich, leider nur auf flämisch über eine belgische volleyballschule informieren, die nach ein wenig anderen kriterien funktioniert, als die angebliche und mittlerweile kolossal gescheiterte wiener volleyballakademie.

So und zum schluss gibt es noch zwei fundstücke von der facebookseite des herrn kommerzienrates. Der war nämlich eingeladen zur feier des 80. geburtstags von sigi bergmann. Und der herr kommerzienrat dokumentiert das gänzlich uneitel, wie es halt seine art ist, mit zahlreichenfotos und kommentaren. Der herr gerhard walter ruscher hat da in der antwort auf des kommerzienrates eitelkeiten den rainhard fendrich aber gründlich missverstanden.


Zur erinnerung was der rainhard fendrich mit seinem lied gemeint hat folgender link: https://www.youtube.com/watch?v=xkJNXQeyluA


Und das untenstehende foto ist aus den vielen mein absoluter favorit. Das gesicht des sigi bergmann spricht bände. Absolutely priceless würden die anglikaner sagen.
      


Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 09.01.2018, 01:55 mez




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