Dienstag, 28. März 2017

Von präsidenten im schnee, von welchen die was sich auskennen tun und vom hochklassigen und perfekt recherchierten österreichischen sportjournalismus

Langenlois, 27.03.2017, 21:48 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,


Also womit soll ich denn heute meinen eintrag beginnen? Natürlich, jetzt fällt es mir ein, also ich bin einmal nicht negativ und beginne mit dem thema nummer eins. Nein, falsch geraten, nicht die leidige watschengeschichte, wer will denn darüber noch reden, geschweige denn lesen. Es wurde doch schon alles dazu gesagt, was notwendig ist. De schlagfertige und multitalentierte vizepräsident hat sich entschuldigt, uhpir findet, dass das eine positive lösung im sinne des österreichischen volleyballsports ist. Der aufmüpfige, ja geradezu rotzfreche niederösterreichische landesverbandspräsident wurde für seine insubordination von uhpir geschurigelt und der niederösterreichische landesverband wird zufällig ganz zeitnah mit halblustigen anträgen von seiten des övv sekkiert. Aus, schluss, uhpir hat fertig mit all diesen flaschen leer. Sie, also ihro oder dero oder wie das jetzt genau heißt majestät, hat ja schließlich wichtigeres zu tun. Uhpir muss sich ja ganz dringend für die etablierung von snow volleyball als neue olympische disziplin engagieren. Und da bin ich jetzt doch tatsächlich beim thema nummer eins gelandet: Snow volleyball. Also da sehen die handballer und die basketballer jetzt gleich einmal, was sie verpassen mit ihrer faden initiative von der neuen qualität des sports. Hätten sie doch nur den herrn kommerzienrat miteinbezogen in ihre initiative. Dann wären snow handball und snow basketball in kürze auch winterolympisch. Aber, wer nicht hören will, der muss halt fühlen. Oder wie die anglikaner sagen: they learn it the hard way. Also jetzt zum ...äh... event in wagrain: der fivb-präsident war dort zu gast und uhpir war auch dort, sozusagen präsidenten unter sich. Und fotos gibt es auch, wie von mir erwartet, aber leider nicht auf der övv-website sondern nur unter http://www.cev.lu/News.aspx?NewsID=25146&ID=15. Ungewohnte bescheiden ist das, oder doch eher vorbeugend, um dem bösen blogger nicht noch mehr stoff für seinen spott zu geben? Obwohl, was stört es die eiche, wenn sich die sau an ihr reibt. Und bitte, keine missverständnisse, die rollen sind da klar verteilt. Außerdem liest ihre majestät ja nach eigenen angaben meinen blog gar nicht, obschon es da schon ein paar hinweise dafür gibt, dass das möglicherweise doch nicht so ganz stimmt. Dabei hätte das eine oder das andere foto mit den beiden präsidenten so gut gepasst zum unter http://oevv.volleynet.at/News/0000091347 veröffentlichten jubelbericht über die silbermedaille für florian schnetzer. Das zitat von uhpir in diesem artikel dürfte diesmal wirklich wörtlich wiedergegeben sein, einschließlich der kreativen, für das wienerische typischen umschiffung des partizips perfekt: „die beiden sind kommen....“ Also echt wienerisch würde das zwar „de zwa san kumma...“ heißen, aber gut, ich will jetzt nicht kleinlich sein.



So aber jetzt vom lustigen snow volleyball zum nicht ganz so lustigen hallenvolleyball. Dort schleppt sich die meisterschaft nach wochenlanger pause durch play-off serien, die im modus best of five gespielt werden, obwohl ein best of three völlig genügt hätte für so einseitige – nein ich habe jetzt nicht jenseitige geschrieben, jenseitig ist meiner ansicht nach das best of five format – serien wie die beiden zwischen aich/dob und graz, sorry liebe grazer, und zwischen tirol und waldviertel. Wie schon letztes mal hier geschrieben, in deutschland werden alle ko-duelle im modus best three gespielt, mit ausnahme der finale bei damen und herren, die im best of five modus ausgetragen werden (http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blf/1blf_scoresstats/1blf_spielplan/1blf_spielplan_playoff.xhtml, http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blm/1blm_scoresstats/1blm_spielplan/1blm_playoffs.xhtml). Also die beiden semifinalserien endeten erwartungsgemäß jeweils 3:0 für den favoriten. Aich/dobb gewann vor 380 zuschauerInnen gegen graz 3:1, wobei der letzte satz mit 25:8 an die kärntner ging (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/19471/82701). Die tiroler gewannen vor 100 zuschauerInnen mehr als in kärnten anwesend waren gegen waldviertel ebenfalls mit 3:1 wobei ein teil der zuschauerInnen möglicherweise den herrschingern oder – eher weniger wahrscheinlich – rhein/main zuzurechnen waren, die ihr play-off duell im anschluss an das spiel tirol gegen waldviertel in innsbruck austrugen (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/19471/82662). Am unteren tabellenende schleppt sich die hoffnung auf den klassenerhalt durch die entsprechend benannte hoffnungsrunde. Da schaut es nach einem 3:1 sieg von weiz gegen ried für erstere sehr gut und nach einem 0:3 von salzburg gegen enns für die salzburger eher schlecht aus. In enns waren übrigens exakt gezählte 116 fans  dabei, in graz ebenfalls genau gezählte 105 (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/19472/81359, http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/19472/81366). Während weiz also den zumindestens einmal das play-off gegen eine zweitligamannschaft um den klassenerhalt sichererreicht hat, lecken die salzburger, die bereits fix absteigen auf ihrer website unter
https://www.vc-salzburg.at/home/aktuelles/ ihre wunden und beklagen den modus, der es den konkurrenten ermöglicht hatte mit der verpflichtung von legionären aufzurüsten. Prinzipiell haben die salzburger damit ja recht, aber wenigstens werden seit einigen saisonen bonuspunkte aus dem grunddurchang in die hoffnungsrunde mitgenommen. Das war nicht immer so. In der saison 2012/2013 wurde in der damals avl 1. liga genannten zwischenrunde bei null begonnen und der herr kommerzienrat konnte sich mithilfe von dann sehr schnell verschwundenen geldgebern eine völlig neue mannschaft mit sechs legionären zusammenrammschen, die die avl 1. Liga dann auch gewann, nachdem eine hotvolley nachwuchstruppe im grundurchgang hin- und hergewatscht – also bitte ohne beteiligung des umtriebigen jetzigen uhvp, das ist jetzt nur im übetragenen sinn gemeint, um der dramatik willen – wurde und mit einem punkt aus 14 spielen überlegen und unangefochten den letzten platz belegte (http://oevv.volleynet.at/Ligen/11307, http://oevv.volleynet.at/Ligen/9929). Das sorgte damals für gehörige aufregung in der kleinen östereichischen volleyballwelt und für spott und kritik hier in diesem blog beispielsweise unter http://johnny-meinblock.blogspot.co.at/2013/01/von-katzen-mit-glatzen-von.html. Das wird jetzt kein allzu großer trost sein für die salzburger, aber es war schon einmal noch schlimmer, was den von den salzburgern als katastrophal bezeichneten ligamodus angeht.

So, an dieser stelle muss ich wieder einmal meinen werten leserinnen und meinen werten lesern danken, die mich mit stoff versorgen, mit hölzeln, wie ich das nenne und mit dem einen oder anderen fundstück. Heute gibt es von beiden zwei, also zwei hölzeln zum gleichen thema und zwei fundstücke, von denen eines – so im stil – darauf hindeutet, dass meine einträge an uhpir doch nicht ganz spurlos vorübergehen. Also zuerst zu den beiden hölzeln, genau genommen ist es ja nur eines, zweifach verlinkt. Unter http://www.krone.at/oberoesterreich/das-wm-desaster-karate-story-560088 und unter http://www.krone.at/sport-mix/das-karate-wm-desaster-bis-zu-800000-euro-minus-krisengipfel-story-560320 kann man über das veritable finanzielle disaster der karate-wm in linz lesen. 800.000€ stehen da als minus zu buche, glaubt man der krone, in form eines kredits und unbezahlter rechnungen. Na vielleicht interessiert sich dann doch noch der eine journalist oder die andere journalistin für die finanziellen abläufe anlässlich der eurovolley 2011 in wien nebst der auftragsvergabe für die offizielle kampagne für diese veranstaltung an eine agentur, bei der zum damaligen zeitpunkt der sohn des herrn kommerzienrats tätig war.

Und das eine fundstück fällt in die kategorie putzig. Da postet uhpir zum halbfinale zwischen perugia und trentino. Abgesehen davon, dass mich der stil „alex berger spielt durch und erzielt 14 punkte“ sehr stark an meine berichte über die daten und taten der fanta vierzehn erinnert, von einem plagiatsvorwurf sehe ich großmütig ab, wird es dann wirklich spaßig, ungewollt nehme ich. Für jene welche sich auskennen –steht dort noch ein bisschen holprig – die statistik. Und ein link zu www.legavolley.it.



Und was finden die dorten, die was sich wirklich auskennen tun?





Der alex berger hat tatsächlich durchgespielt beim 3:1 gegen trentino aber nicht 14 punkte gemacht, sondern 14 mal serviert, battuta heißt nämlich bei die idalener aufschlag oder service wie die anglikaner sagaten. Punti sind die punkte, den anglikanern als points geläufig, und da steht eindeutig 11. Als die was sich richtig auskennen tun, die lachen jetzt ein bisschen über unseren experten für eh alles, der offenbar probleme hat italienische statistikblätter richtig zu lesen.

So und das zweite fundstück vom gleichen leser it etwas unvorsichtig fotografiert worden, der leser ließe sich aufgrund seines zahnabdruckes im neben dem sportmagazin liegenden butterbrot sicher identifizieren. Also die kommissarInnen im tatort, die können so was.



Der bericht ist wieder einmal ein tolles beispiel wie kritischer und perfekt recherchierter sportjournalismus in ösieland aussieht. Von einer erfolgsstory ist da die rede. Laut bericht erzählte uhpir dem staunenden, aber fachlich offenbar nicht sehr sattelfesten herrn wimpissinger etwas von prominenten gegner, die immer öfter von der ach so erfolgreichen nationalmannschaft, die gerade wieder einmal eine qualifikation für eine europameisterschaft verpasst hat, das bitte sehr steht nicht im artikel, in die knie gezwungen wurden. Äh... welche prominenten gegner waren  das? Luxemburg? Litauen? Ungarn? Bulgarien c oder d? Und dann schwadroniert uhpir noch über den historischen sturm ins final four der holli-knolli ferienliga, bei dem angeblich 12 von 16 spielen gewonnen wurden. Äh... wie bitte. 12 von 16 spielen. Also laut meiner erinnerung und laut cev website waren es genau genommen 4 von sechs im grunddurchgang gegen prominente gegner wie luxemburg und weißrussland, gegen die hat man dann als es um die quali für die europameisterschaft ging allerdings zweimal verloren, und einen sieg gegen bulgarien c oder d im spiel um den dritten platz im final four (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=939, http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=840). Ah ja und als lohn darf man heuer in der weltliga mitspielen steht dort auch noch. Der baron münchhausen ist da nichts dagegen und der herr sportjournalist hat vermutlich andächtig zugehört. Wetklassevolleyball trifft weltklassejournalismus kann man da nur sagen. Welcome to the pleasure dome heißt dieses stück unrecherchierten journalismus’ auch noch. Na servas, wenn das frankie goes to hollywood wüßten... Wahnsinn eigentlich, dass so etwas gedruckt wird. Jetzt weiß ich auch warum das angebissene butterbrot neben dem artikel liegt. Wahrscheinlich ist dem armen leser der bissen im hals stecken geblieben beim lesen.

So und jetzt noch schnell zu den daten und taten der fanta 14 (http://oevv.volleynet.at/News/0000091344). Über alex berger durfte ich schon anlässlich des fundstücks weiter oben berichten. Ortona gewann gegen castellana grotte mit 3:0, paul buchegger spielte durch und kam als topsorer auf unglaubliche 29 punkte, wirklich punti und nicht battuta (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=29308). In frankreich gewann cannes gegen sete mit 3:2, thomas zass spielte durch und war mit 25 punkten topscorer (http://datavolley.lnv.fr/2016/DataVolley/Men/&LAM125-1617.pdf). Poitiers verlor narbonne 1:3, philip schneider spielte durch und erzielte 13 punkte (http://datavolley.lnv.fr/2016/DataVolley/Men/&LAM123-1617.pdf). In polen verlor kielce gegen szczecin 2:3, peter wohlfahrtstätter spielte durch und erzielte 13 punkty (http://pls-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?ID=1040&mID=26789&Page=S). In belgien gewann lindemans aalst gegen leuven 3:0, philipp kroiss spielte durch und hatte 31% perfekte annahmen (http://ftp.tss-sport.com/liga_ha/po/&263LAM-012-po.pdf). In deutschland gewann rhein/main gegen herrsching 3:0, florian ringseis spielte durch und kam auf 46% perfekte annahmen, nicolai grabmüller wurde im zweiten satz eingewechselt und spielte den dritten satz durch und erzielte 7 punkte (http://live.volleyball-bundesliga.de/2016-17/Men/&1513.pdf). Bei den damen verlor vilsbiburg das dritte spiel der best of three serie gegen dresden mit 0:3, srna markovic spielte durch und erzielte 9 punkte (http://live.volleyball-bundesliga.de/2016-17/Women/&2514.pdf). In der schweiz hat neuchatel auch das zweite spiel der best of three serie gegen düdingen mit 2:3 verloren, über punkte und einsatzzeiten kann ich leider genauso wenig berichten wie die övv-website (http://www.volleyball.ch/volleyball/game-center/teams/110/).
  
Wann tritt micha henschke von all seinen funktionen beim övv und bei vca amstetten zurück?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio finanziert?
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.



Langenlois, 28.03.2017, 00:35 mez

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