Montag, 13. Februar 2017

Von der hartnäckigkeit der trappisten, von einer endlich zu ende gegangenen serie und von der wirkungslosigkeit des siegergens in der sandkiste

Melbourne, 13.02.2017, 22:10 aest

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so ein bisschen bin ich vom jetlag gebeutelt, down under im großen südland, mit einer zeitverschiebung von 10 stunden. Aber ein kurzer eintrag wird sich wohl ausgehen, bevor mir die augen zufallen.   

Also offenbar hat sich das österreichische volleyballestablishment - um einen von trump bis hofer und strache missbrauchten begriff auch hier einmal zu verwenden - entschlossen, den fall micha henschke auszusitzen. Rückmeldungen aus dem trappistenkonvent aka övv-vorstand auf meine via e-mail übersandte handlungsanleitung habe ich mir ja in meinen kühnsten träumen nicht erwartet. Im trappistenkloster ist man ja vermutlich ganz eifrig damit beschäftigt, einerseits herauszufinden wer der ominöse thomas konrad ist, damit uhvp dann endlich wegen rufschädigung klagen kann, was ich mir ja wirklich sehr gerne anschauen würde,  und andererseits versuchen die schweigemönche zu klären wer der böse maulwurf ist, der mir diese streng vertrauliche e-mail von uhpir zugespielt hat. Aber, dass sich die vertreter und die vertreterin der präsidentInnenkonferenz ebenfalls taub stellen ist dann doch eher überraschend. Ist den herren und der damen dort wirklich wurscht, dass eine von einem vizepräsidenten des övv an einen nachwuchsspieler ausgeteilte ohrfeige ohne konsequenzen bleibt, weil sich der herr kommerzialrat schützend vor diesem für seine zwecke wichtigen funktionär aufbaut? Fehlt da am ende gar der mut, einmal aufzustehen und ganz einfach zu sagen: es reicht herr kleinmann? Ist der dame und den herren nicht bewusst, dass sie sich mit ihrem nichthandeln zumindest mit verantwortlich machen für diesen eklat? Was muss denn noch alles passieren bis man endlich einmal handelt? Von sich aus zurücktreten werden weder der überaus vielfältig talentierte uhvp, noch dazu wo er gerade erst mit seiner mannschaft – also welche mannschaft da genau gespielt hat ist mir ja nicht wirklich klar, aber dazu komme ich noch später – den österreichischen cup gewonnen hat noch uhpir mit der aussicht sein gesicht, aus anlass der teilnahme der österreichischen herren an der weltliga und bei der beachvolleyball-wm in wien, des öfteren in irgendwelche kameras halten zu können. Also werte dame, werte herren, werden sie doch endlich aktiv.

Nur unwesentlich mehr ist uhpir zur dopingcausa und dem strafweise erfolgten punktebazug durch die nada für die tiroler eingefallen. Werner bader hat gerade in einem kommentar zu meinem letztwöchigen eintrag seinem ärger in dieser sache luft gemacht. Ich muss ja zugeben, dass ich die tiroler in der vergangenheit, ob ihrer doch sehr ausgeprägten legionärsaffinität nicht immer pfleglich behandelt habe. Aber in diesem fall gehe ich mit werner bader konform, der erstens die begründung der nada für den punkteabzug und zweitens das ausbleibende engagement von uhpir kritisiert und einen mangel an fairness konstatiert. A propos  ausbleibendes engagement von uhpir in dieser sache: man stelle sich bitte vor, die hotvolleys befänden sich in der situation der tiroler. Na das von uhpir entfesselte medienspektakel bestenhend aus presseaussendungen, pressekonferenzen und fernsehauftritte hätte ich mir gerne fußfrei angesehen. Das wäre sicher recht unterhaltsam gewesen.

So aber jetzt zu den finalspielen im österreichischen cup. Ganz  besonders freue ich mich – wie meine werten leserInnen und meine werten leser wahrscheinlich richtig vermuten – über den finalsieg der grazerinnen gegen die mannschaft aus niederösterreich mit dem langen namen. Und wenn man der website des övv unter http://www.volleynet.at/DVStatistik/18508/79736 glauben darf, dann war die angelegenheit mit den satzergebnissen -16, -10(!) und -24  auch noch ziemlich klar, also – um wieder einmal ein von den schreibern der artikel auf der övv-website schon lange zeit vernachlässigtes wort zu gebrauchen – geradezu ein kantersieg. Dabei handelt - oder sollte ich schreiben handelte - es sich doch bei der mannschaft mit dem langen namen angeblich um die topadresse im österreichischen damenvolleyball, die als zusätzlichen trumpf noch vom funktionär der woche oder war es der funktionär des monats oder gar der des jahres betreut wird. Also ganz ganz herzliche gratulation an die grazerinnen. Bei den herren hat die spielgemeinheit mit dem langen namen mit einem 3:0 sieg gegen weiz den cuptitel aus dem vorjahr erfolgreich verteidigt. Dazu auch ganz herzliche gratulation an die spieler. Und ein wenig Schadenfreude ist natürlich zugegebenermaßen auch dabei, dass es die mannschaft mit dem langen namen nicht geschafft hat. Also ich hab da jetzt ganz bewusst „spieler“ geschrieben und „amstettner“ oder „amstettner/hotvolleys“, weil irgendwie ist mir das noch immer nicht ganz klar, unter welcher bezeichnung die spielgemeinheit mit dem langen namen in welchem bewerb antritt. Und wie man auf dem auf der facebookseite veröffentlichten ankündigungsplakat der amstettner und aus den zum spiel veröffentlichten artikeln auf der övv-website ersehen kann, herrscht auch zwischen den amstettnern und dem övv uneinigkeit über den korrekten vereinsnamen (http://www.volleynet.at/News/0000091275).


So und am sand war auch schon betrieb in der vergangenen woche. Und am sand passt irgendwie zu den österreichischen teilnehmerInnen am fivb major in fort lauderdale. Geteilte 25. plätze für kunert/dressler sowie seidl/winter und geteilte 17. plätze für doppler/horst bzw. schwaiger/schützenhofer waren die eher magere bilanz unter der oberaufsicht des herrn mit dem siegergen (http://worldtour.2017.fivb.com/en/429).

Und zum schluss, bevor mir die augen endgültig zufallen noch schnell zu daten und taten der fanta vierzehn. In frankreich verlor cannes weiterhin ohne thomas zass gegen toulouse mit 2:3 (http://datavolley.lnv.fr/2016/DataVolley/Men/&LAM092-1617.pdf). Poitiers verlor gegen chaumont 1:3, philip schneider spielte nach seiner verletzungspause durch und war mit 18 punkten gleich wieder topscorer (http://datavolley.lnv.fr/2016/DataVolley/Men/&LAM091-1617.pdf). In italien gewann perugia gegen monza mit 3:1, lex berger spielte in den sätzen 1 bis 3 und erzielte 10 punkte (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=28794). In der zweiten italienischen liga gewann ortona im unteren play-off gegen cantu mit 3:0, paul buchegger spielte durch und war mit 26 punkten topscorer (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=29268). In belgien pausierte lindemans aalst in der vergangenen woche. In polen gewann kielce gegen bydgoszcz mit 3:2, peter wohlfahrtstsätter spielte durch und erzielt 14 punkty (http://pls-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?ID=1040&mID=26717&Page=S). In deutschland gewann rhein/main gegen herrsching 3:1, florian ringseis spielte durch und kam auf 50% perfekte annahmen und nicolai grabmüller erzielte bei einem kurzeinsatz 2 punkte (http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blm/1blm_scoresstats/1blm_spielplan/1blm_hauptrunde.xhtml). Bei den damen verlor vilsbiburg gegen dresden 0:3, srna markovic blieb bei kurzeinsätzen ohne punkt (http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blf/1blf_scoresstats/1blf_spielplan/1blf_hauptrunde.xhtml). Suhl gewann gegen erfurt 3:2, mangels spielbericht auf der website der deutschen bundesliga kann nichts über einsätze und scores von anna marie bajde und katharina holzer berichten.




Wann tritt micha henschke von all seinen funktionen beim övv und bei vca amstetten zurück?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio finanziert?
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.



Melbourne, 14.02.2017, 00:23 aest

3 Kommentare:

  1. moment mal, lieber blogger!
    die damen vom UVC graz haben zwar das finale gewonnen, aber nicht gegen die wiener/niederösterreicherInnen, sondern gegen das das team eisenerz/trofaiach!
    und, damit das nicht unerwähnt bleibt, nehmen die im finale unterlegenen obersteirerinnen den so oft als "österreicher"-bewerb beschriebenen cup scheinbar als einziges team wirklich ernst. denn neben den spielerinnen stellen die steirer auch den einzigen heimischen trainer, der ein team, im damen-und herrenberwerb zusammen, ins finale gebracht hat!

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  2. Es ja wirklich faszinierend beobachten zu können, wie man sich durch standhaftes Aussitzen aus der Affäre ziehen kann. Ein paar Wochen noch durchhalten, dann ist’s überstanden und kein Hahn kräht mehr nach dieser Watschn. Aber das ist ja nichts wirklich Neues; der Präsident selbst hat diesen Prozess ja schon x-male durchlebt und die wirklich besten Chancen ausgelassen, seinen Hurt zu nehmen. Sein kongenialer Vize macht eigentlich ja nur nach, was sein Chef vorgelebt hat.
    Für den freiwilligen Rücktritt braucht’s eben eine Portion Verantwortungsbewusstsein und Charakter; unsere Protagonisten in gegenständlichem Stück scheinen von dieser Last aber befreit zu sein.
    Und warum sollten Sie’s auch tun? Diese eigenverliebten Selbstdarsteller werden sich ja nicht freiwillig der Bühne berauben, auf der sie Ihren Narzissmus ausleben können. Diese beiden können einfach gar nicht anders, als davon überzeugt zu sein, dass sie für Volleyball-Österreich ein Segen und unverzichtbar sind, und sie werden in dieser Meinung von ihrem engeren Umfeld, verstärkt durch selektive Wahrnehmung wohl auch permanent bestätigt. Irgendetwas gibt’s ja immer, was man als großen bzw. größten Erfolg ever verkaufen kann, sei es auf Verbands-, sei es auf Vereinsebene.

    Dem Präsidenten geht’s in seiner Funktion vorwiegend darum, seine persönliche Eitelkeit zu befriedigen, beim Vize steht darüberhinaus noch dessen Existenz auf dem Spiel (was soll er sonst machen?) - und die wird er sich ja wohl nicht aus freien Stücken selbst unter den Füßen wegziehen!

    Ein tatsächlicher Rückzug würde nur angetreten werden müssen, wenn sich der Druck von außen insbesondere durch wirtschaftliche und mediale Sanktionen (Sponsoren, öffentliche Hand, österr. Leitmedien usw.) extrem erhöhen würde. Aber dies ist nicht zu erwarten, weil dieser Sport, realistisch betrachtet, nur wenige interessiert. Die Gnade der Bedeutungslosigkeit des Volleyballsports in der Öffentlichkeit rettet diesen Akteuren also ihren Kopf.

    Oder kann sich im Ernst jemand vorstellen, dass diese Watschenaffäre ohne Folgen geblieben wäre, hätte sie sich in publikumswirksamen Sportarten wie Fussball oder Wintersport abgespielt? Ein Orkan wäre durch alle Medien gebraust (man denke beispielhaft nur an die kürzlich geschehene Handgreiflichkeit zwischen 2 Fußballspielern (!) beim SKN St.Pölten, woraufhin beide Beteiligte sofort entlassen wurden)!

    Sponsoren, die echtes wirtschaftliches Interesse an ihrem Engagement haben und ihre finanziellen Zuwendungen nicht als wohltätige milde Spende an Bedürftige sehen würden, hätten auf Grund des zu erwartenden Imageschadens längst angedroht, die Zahlungen einzustellen, falls man sich von diesen Personen nicht trennt.

    Gott sei Dank trifft dies auf Volleyballsponsoring nicht zu, denn wie es mit dem aus der öffentlichen Wahrnehmung abzuleitenden Werbewert tatsächlich steht, konnte man ja beispielhaft in der TV-Übertragung vom Cup-Finale am Sonntag sehen: Den Fernsehbildern nach schätze ich, dass ca. 300 bis max. 400 Zuseher in der Halle waren. Die Interpretation, ob dies für den selbst erklärten Saisonhöhepunkt des Veranstalters und einen der saisonalen Höhepunkte des gesamten ÖVV-Bewerbsgeschehens viel oder wenig ist, überlasse ich jedem selbst. Die messbare Markenwertsteigerung der Sponsoren wird sich jedenfalls in Grenzen gehalten haben.

    Wir werden uns also an den Gedanken gewöhnen müssen, dass uns die beiden Herren in ihren Funktionen noch länger über den Weg laufen werden.

    Und noch ein kurzer Side-Step zum ÖVV-Cup: Ich weigere mich beharrlich, mich der Aussage anzuschließen, dass der VCA Amstetten NÖ den Titel erfolgreich verteidigt hat, wie allgemein behauptet wird. Den Cup-Titel 2017 hat nämlich nicht wie im Vorjahr der VCA Amstetten NÖ gewonnen, sondern eine Spielgemeinschaft VCA Amstetten NÖ / Hotvolleys; und das ist doch wohl ein bisschen etwas Anderes.

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  3. Ergänzend zu meinem letzten Kommentar möchte ich folgendes nicht unerwähnt lassen:
    Der Brasilianische Fußballer Fred war bei der Copa America im Juni 2015 positiv auf das verbotene Diuretikum Hydrochlorothiazid getestet worden. Schachtjor hatte Fred nach Bekanntwerden des positiven Tests in den Qualifikationsspielen zur Champions League gegen Fenerbahce Istanbul eingesetzt. Die unterlegenen Türken hatten Protest gegen die Spielwertungen eingelegt, diesen hatte die Europäische Fußball-Union (Uefa) aber abgelehnt.
    Wohlgemerkt, der Spieler wurde NACH bekanntwerden des Vorfalles eingesetzt. Der Protest von Fenerbahce wurde abgelehnt. Scheinbar wird im Sport mit zweierlei Maß gemessen. Der Spieler Fred wurde für 1 Jahr gesperrt. Dem Verein Schachtjor entstanden keinerlei Konsequenzen. Für mich verwunderlich!

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