Dienstag, 6. Oktober 2015

Von meinem grant und seiner ursache, von deckungsgleichen interessen und von der hoffnung, dass alles gut wird


Wien, 06.10.2015, 22:31 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so heute bin ich so richtig grantig, und das hat jetzt gar nichts, oder fast nichts mit der gerade beendeten elefantenrunde zur wiener wahl und mit dem herrn zahntechniker zu tun. Ich bin ja ein unverbesserlicher optimist, ich glaube ja nicht nur, dass sich – nach gewissen personellen änderungen – im österreichischen volleyballsport alles zum guten wenden wird, sondern ich glaube auch, dass wien anders ist, und das solche betriebsunfälle wie sie in der steiermark, im burgenland und in oberösterreich passierten, in wien nur in abgemilderter form möglich sind. Ich hoffe meine mitwiener und mitwienerinnen enttäuschen mich am sonntag nicht. Und ich hoffe die wählerinnen und die wähler von uhzt befolgen den wahlslogan auf seinen plakaten, so zu wählen wie sie denken. Also 30% nichtwählerInnen, das hätte was.

Zum grund meines ärgers komme ich ein bisschen später. Zuerst geht’s aber noch einmal in die sandkiste. Da standen die fivb world tour finals in fort lauderdale auf dem programm (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Competitions/WorldTour/2015/Event/index.asp?TournCode=MSSF2015). Bei den damen waren österreichs paare weit von der teilnahme entfernt. Bei den herren waren nach einer erfolgreichen saison clemens doppler und alex horst am start. Leider ist es nach einer krankheitsbedingten aufgabe von alex horst im ersten spiel gegen die späteren sieger alison/bruno nicht mehr gut weitergelaufen. Die beiden österreicher blieben als einziges der 10 teams ohne satzgewinn und belegten nach drei weiteren 0:2 niederlagen in ihrer gruppe den letzten platz (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Competitions/WorldTour/2015/Event/Results.asp?TournCode=MSSF2015&Phase=2, http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/09/0000089957, http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/10/0000089966, http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/10/0000089973). Dass man auf der övv homepage nach dem ausscheiden der beiden dann nichts mehr zum ausgang des turniers findet, passt ins bild der üblichen jubelberichterstattung. Aber dafür war uhpir in fort lauderdale dabei, wie interessierte leserinnen und interessierte leser seiner facebookseite entnehmen können.


Der kommentar „ich war auch dort....“ bedarf eigentlich keiner weiteren erklärung.

So und nun in die halle, und ich nähere mich dem anlass meines grants. Nein, ich meine nicht die zweite folge der serie srna und die sieben stars (http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/10/0000089964). Die ist ja schon in der vergangenheit ein nie versiegender quell der freude und inspiration für mich gewesen. Wir erfahren diese woche, dass eifrig getestet und trainiert wird und dass thomas zass die meisterschaft eröffnet. So steht’s zumindest in der überschrift. Also wie darf man sich das vorstellen, diese eröffnung? Mit band durchschneiden und tusch – nein der alex war nicht dabei – ich mein’ so einen musikalischen tusch. Das ergebnis des ersten meisterschaftsspiels seines vereins, das am vergangenen saonntag ausgetragen wurde, hab’ ich leider nicht gefunden.

Aber dafür hat sich etwas anderes gefunden, und das hat mit meinem ärger zu tun. Seit letzter woche ist das geheimnis um die heimhalle der spielgemeinheit bisamberg/hotvolleys gelüftet. Unter http://oevv.volleynet.at/Termine/16338 kann die interessierte leserin und der interessierte leser sich nun davon überzeugen, dass die gerüchte gestimmt haben, und dass die angeblich nicht der für avl-spiele vorgeschriebenen sportstättenkategorie III entsprechende sporthalle brigittenau als heimhalle der spielgemeinheit dienen wird. Aus gewöhnlich gut informierten kreisen habe ich erfahren, dass der övv-vorstand dazu eine ausnahmegenehmigung, na wie sag ich das jetzt bloß, aus dem hut gezaubert hat. Diese ausnahmegenehmigung muss, wenn man der ausschreibung 2015/2016 glaubt, im interesse des österreichischen volleyballsports gewesen sein, da nur dann in einer solchen nicht den normen entsprechenden halle überregional gespielt werden darf.


Und da das interesse des österreichischen volleyballsports mit dem interesse von uhpir gleichzusetzen ist, hat ja alles seine richtigkeit. Aber im ernst, was lässt man sich noch alles gefallen von uhpir, wann reicht es den betroffenen in aich/dob, amstetten, graz und im waldviertel, die um viel geld hallen neu- bzw. umgebaut haben, damit diese den wünschen von uhpir entsprechen? Was sagen die weizer dazu, die offenbar für ihre halle keine ausnahmegenehmigung bekamen und jetzt in graz spielen müssen? Oder die bisamberger selbst, die für die halle in korneuburg ebenfalls keine genehmigung bekamen? Da wird von uhpir die notlage der bisamberger ausgenützt um sich über eine spielgemeinheit einen erstligaplatz für seinen ex-verein, bei dem er ja nach gewöhnlich sehr verlässlichen eigenen angaben nicht mehr operativ tätig ist, zu – nein ich sag’ jetzt nicht erschleichen – sichern, den man sich sportlich, frühestens für die saison 2016/2017 erspielen hätte können, wenn einem bis dahin überhaupt noch spieler zur verfügung gestanden wären. Und der schelm zwickt mich wieder einmal und erinnert mich an die uhpir nicht gerade fernstehende wiener volleyballakademie, die ohne erstligaplatz für die hotvolleys vermutlich zugesperrt oder zumindest seinem einflussbereich entzogen worden wäre. Also wie lange lässt man sich von einem an erfolgen eher armen, um es höflich zu formuliern, präsidenten, noch weiter derartig vorführen und verar.... äh.... pflanzen? Da sind jetzt wieder einmal cojones gefragt, bei den verantwortungsträgern in den vereinen und im verband. Und deswegen habe ich mich hingesetzt und wieder einmal e-mails geschrieben, an die vereinsverantwortlichen der zehn avl-vereine und an die acht landesverbandspräsidenten und an die eine landesverbandspräsidentin. Ah ja, und weil ich für transparenz eintrete, und zwar nicht nur, wenn es uhpir, so wie in fall des rücktritts von eugen kulhanek, passt, ist in diese e-mails uhpir mit seinem vorstandsquartett einkopiert. Optimist – siehe oben - der ich bin, bin ich auf reaktionen gespannt.





A propos transparenz: das cupspiel zwischen den damen der sg su bisamberg/hollabrunn und der union volleyteam südstadt, das die bisambergerinnen 3:2 gewonnen hatten wurde mit 3:0 für die südstädterinnen strafverifiziert, angeblich wegen des einsatzes einer nicht spielberechtigten spielerin. Auf der facebookseite der su bisamberg findet sich dazu nichts. Das kann ich ja noch verstehen, ist ja nicht wahnsinnig angenehm und eher peinlich ein spiel aus organisatorisch/administrativen gründen zu verlieren. Auf der övv seite findet sich dazu auch nichts. Na ja, cup halt, noch dazu damen. Interessiert eh keine und keinen.    


Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.

Wien, 0610.2015, 01:21 mez


2 Kommentare:

  1. Zur Ausnahmegenehmigung für die SH Brigittenau möchte ich darauf hinweisen, dass der Beschluss des ÖVV-Vorstandes unrechtmäßig zustande gekommen ist, da es keine Rechtsgerundlage für die Erteilung dieser Ausnahmegenehmigung gibt. Die Möglichkeit, solche Ausnahmegenehmigungen zu erteilen sind nämlich im Punkt 5.6 der ÖVV.Ausschreibung taxativ aufgezählt:
    „Folgende Ausnahmen sind möglich: die Zuschauerkapazität muss mindestens 500 Personen aufweisen, bei Finalspielen müssen mindestens 500 Sitzplätze vorhanden sein. Die Mindestlichtstärke (gemessen in Spielfeldmitte) muss 500 Lux betragen. Die Freizonen hinter der Grundlinie (6,5 m) sind mit Werbebanner oder einer deutlichen Markierung zu begrenzen.“
    Die Ermächtigung des ÖVV-Vorstandes, Ausnahmegenehmigungen zu erteilen, bezieht sich somit ausschließlich auf diese hier aufgezählten Punkte.
    Die Hallenhöhe – und an dieser dürfte es ja bei der SH Brigittenau ebenfalls mangeln, wenn ich mich nicht irre - ist in dieser Ausnahmenliste nicht aufgezählt und es wäre etwas skurril, dass gerade das heile Thema der Hallenhöhe in dieser Aufzählung nicht erwähnt wird, wenn Ausnahmen zulässig wären.
    Somit hat der ÖVV-Vorstand auch keine Möglichkeit, dazu eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen!
    Diese Bestimmung ist aus meiner Sicht anders nicht interpretierbar, weil sonst diese Aufzählung im Punkt 5.6 völlig sinnlos wäre!
    Das Problem ist nur, dass die Vereine kein Rechtsmittel gegen diesen rechtswidrigen Ausnahmegenehmigungsbeschluss haben. Man kann sich somit vereinsseitig aufregen, was man will – es nutzt halt leider nichts!!

    Wie weit eine Mannschaft, die im ÖVV-Cup in der 1.Runde gegen eine lustige Hobbytruppe aus Enns verliert, im Zentrum des Interesses des österr. Volleyballsports steht, die eine derartige Ausnahme verdient, werden wohl nur Insider enträtseln können.

    Bezüglich deines Briefes an die AVL-Vereine, lieber Johnny, insbesondere zu deinem Hinweis, dass „einige Vereine viele Geld aufgewendet haben, die Hallen regelkonform umzubauen“, erlaube ich mir einzuwenden, dass mit allergrößter Wahrscheinlichkeit kein einziger dieser Vereine auch nur einen Cent aus eigener Tasche beigesteuert hat, sondern diese Hallenumbauten ausschließlich auf Kosten der öffentlichen Hand, also Kommunen und Länder gegangen sind. Natürlich ist es schön für diese Vereine, nun über neue Sportstätten zu verfügen und ich vermute, dass sie dafür nicht einmal mehr zahlen müssen als vor dem Umbau (was auch OK ist) und wahrscheinlich wäre auch kein Cent mehr in die Nachwuchsförderung der Vereine geflossen, wenn die öffentliche Hand diese Umbauten nicht vorgenommen hätte, weil das ganz andere Budgettöpfe sind. Möglicherweise kommen sie aber in Erklärungsnotstand, wenn die Politik drauf kommt, dass es offenbar doch Ausnahmen gibt und bei ihnen hinterfragt, wie das denn möglich sein kann, nachdem man selber der Politik gegenüber ja argumentiert hat, dass man den Spielbetrieb einstellen muss, wenn man diese Hallen nicht bekommt.

    Aber eine sportliche Frage interessiert mich noch: Wie trainieren denn die Nachwuchsstars aus der HV-Akademie denn eigentlich das Service? Nachdem wir ja immer wieder höhren mussten, dass man in einer 7m-Halle den Ball zum Sprungservice nicht richtig aufwerfen kann, weil er dann an die Decke geht, hieße dies ja, dass alle nur mehr float-serve trainieren können. Liege ich damit richtig?

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  2. Lieber Otto Kar!

    Spät aber doch - vielen Dank für Deine Ausführungen - denen ist in ihrer sachlichen Argumentation nichts hinzuzufügen. Der ÖVV hat keine rechtliche Legitimation eine Ausnahmegenehmigung für eine Halle zu geben, außer in Bezug auf Sitzplätze, Lux und Freibereiche.

    Ich möchte aber einen Gedanken ergänzen - die Sportstättenkategorie III -Veranstaltung III schreibt 1.500 Sitzplätze vor. Sie sagt aber nicht aus, ob diese bei jedem Spiel zur Verfügung stehen müssen, oder bei Bedarf errichtet werden können müssen....

    Es ist ja fast peinlich, wenn ich eine solche Zuschauerkapazität fordere, obwohl der ÖVV weiß, dass nicht einmal bei einer gesamten BL Runde in Summe 1.500 Zuschauer in die Halle kommen, so etwas überhaupt als Vorgabe zu definieren. Mich würde interessieren, und vielleicht kann das jemand beantworten, ob da jetzt die Vereine der AVL auch zukünftig eine Sondergenehmigung erbetteln müssen, wenn sie nicht dauerhaft die geforderten Sitzplätze zur Verfügung stellen müssen. Denn das bietet glaube ich ja nur die USI Halle in Innsbruck.

    Danke für die Info
    Stefan Krejci

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