Dienstag, 20. Oktober 2015

Von einer nun ganz offiziellen ausnahmegenehmigung, vom fortgesetzten lauten schweigen der vereine und der landesverbandspräsidenten und vom inflationären canterbury-galopp

Wien, 19.10.2015, 23:13 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, jetzt hat sie endlich begonnen die neue saison der avl und jetzt hat es sich ja auch nicht mehr verheimlichen lassen wie das da so ganz genau ist mit der heimhalle für die spielgemeinheit su bisamberg/hotvolleys und mit der heimhalle für den anderen aufsteiger in die avl, für die sg vc musisches gymnasium salzburg. Also jetzt ist die katze endlich aus dem sack und auf der övv website konnte die volleyballinteressierte leserin und der volleyballinteressiert leser endlich erfahren, was sie oder er hier in diesem blog schon vor wochen lesen konnte. Unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/10/0000090060 kann man lesen, dass, wie otto kar in gewohnt präziser weise in einem kommentar bereits seziert, bisamberg jetzt offensichtlich zu wien gehört und dass beide aufsteiger vom övv, also ich denke das ist einfach eine nette umschreibung für uhpir, nach dem motto l'etat, c'est moi, mit einer ausnahmegenehmigung für ihre jeweiligen nicht regelkonformen heimhallen ausgestattet wurden. Interessant ist auch, dass in besagtem artikel steht, dass die spielgemeinheit su bisamberg/hotvolleys in der übernächsten (sic!) saison in der stadthalle b spielen werden und die salzburger in der sporthalle liefering. Damit wären in der saison 2016/2017 - so steht das tatsächlich dort - dann die notwendigen kriterien erfüllt. Also was jetzt? Erst übernächste saison? Oder doch schon 2016/2017?

Auf welcher rechtsgrundlage diese hier jetzt erstmalig offiziell erwähnte ausnahmegenehmigung basiert wurde in zahlreichen kommentaren von otto kar, stefan krejci und armin fuith ausgiebig und scharfsichtig analysiert. Ich schließe mich der sicht von otto kar und stefan krejci nach mehrmaligen lesen der betreffenden passage der auschreibung an, dass die sätze „es können ausnahmegenehmigungen vom vorstand des övv erteilt werden, wenn es im interesse des österreichischen volleyballsports ist, dass in der nicht den normen entsprechenden halle überregionale spiele ausgetragen werden. Die anträge dafür sind jedes jahr neu zu stellen und zu bewilligen“ nur im zusammenhang mit dem voranstehenden absatz zu lesen sind und somit diese „ausnahmen im interesse des österreichischen volleyballsports“ nur erteilt werden können, wenn sie sich auf die dort aufgezählten punkte, nämlich auf die zuschauerkapazitäten, die lichtstärke und die freizone hinter der grundlinie beziehen.

Interessant ist, dass sich mit ausnahme der weizer, kein einziger vertreter eines avl-vereines und kein einziger landesverbandspräsident an dieser diskussion beteiligt hat. Ich frage jetzt einmal ganz direkt: was ist da los, fehlt ihnen/euch der mut. Lasst ihr euch weiter von einem herrn kleinmann an der nase herumführen? Geht’s noch? Ich denke aus den kommentaren geht ganz klar hervor, dass es in der ausschreibung keine wie auch immer geartete rechtsgrundlage für die entscheidung des övv vorstandes eine ausnahmegenehmigung für eine halle, die nicht die geforderte höhe aufweist, gibt und, dass der vorschlag von stefan krejci sich die ganze sache von seiten der weizer, denen ebendiese ausnahmegenehmigung vom övv verweigert wurde, rechtlich anzusehen durchaus chancen auf erfolg hätte. Auch die von stefan krejci im selben kommentar vorgeschlagene gegenrechnung der ausgaben, die den weizern aufgrund des vom övv somit zu verantwortenden ausweichens in die grazer askö-halle entstehen, gegen nenngebühren, strafen und andere zahlungen an den övv hätte was, wie ich finde. Ob sich die weizer das, sozusagen als einziges widerstandsnest gegen uhpir und sein vorstandsquartett, allerdings antun werden, während sich die anderen vereine nicht aus der deckung wagen, sei dahingestellt.

Ich denke, wir sind uns alle einig, dass eine ausnahmegenehmigung die hallenhöhe betreffend für aufsteiger sinnvoll wäre, nur muss das definiert sein und in der ausschreibung festgeschrieben. Sleeping weasel hat völlig recht, wenn er ganz ausgeschlafen meint, dass es völlig sinnentleert wäre, müsste ein kleiner verein, der es in die avl schafft eine entsprechende halle sein eigen nennen, die er dann, wenn er dann vielleicht ein jahr später schon wieder absteigt, nicht mehr benötigt. Außerdem müssten die vereinsverantwortlichen zukünftiger aufsteiger wohl hellseherische fähigkeiten besitzen um schon zeitgerecht vor dem dann tatsächlich erreichten aufstieg mit dem hallenneubau zu beginnen. Nochmals: ja es ist absolut sinnvoll, aufsteigern ausnahmegenehmigungen zu erteilen. Aber das muss in – für den övv ungewohnter - transparenter und nachvollziehbarer form passieren und nicht, weil der herr präsident jetzt schnell einen erstligaplatz für seinen (ex)-verein benötigt, damit man ihm seine akademie nicht entwindet. Das hat einen schlechten geruch, einen ganz strengen, einen hautgout, das stinkt geradezu zum himmel. Um das zum x-ten mal zu betonen: nicht bisamberg hat eine ausnahmegenehmigung bekommen, sondern die spielgemeinheit su bisamberg/hotvolleys. Uhpir hat sich damit einen platz in der avl – nein ich sag’ jetzt nicht erschlichen – ich sag’ lieber organisiert, für den sein (ex).verein laut reglement keine berechtigung hat, da die hotties ja noch ein weiteres jahr in der 2. bundesliga hätten strafweise absitzen müssen. Auch hier wäre die einholung einer unabhängigen rechtsmeinung durchaus von interesse mit eventuellen konsequenzen für den weiterbestand der akademie. Was ich ja auch nicht wirklich verstehe, ist, warum die bisamberger nicht druck auf den övv ausgeübt haben, um ebendiese ausnahmegenehmigung, die sie jetzt für die sporthalle brigittenau haben und die auch den salzburgern gewährt wurde, für die nutzung der halle in korneuburg zu bekommen. Also das hätte ich mir gerne angesehen, erste reihe fußfrei, wenn man von seiten der bisamberger gesagt hätte, wir spielen nur avl, wenn wir in korneuburg spielen dürfen. Und dann hätte man den salzburgern als nächstgereihten die den bisambergern verweigerte ausnahmegenehmigung erteilt um ein weiteres zerbröseln der avl zu verhindern? Also das wäre echt ganz, ganz spannend geworden. Aber vielleicht hätte uhpir dann den salzburgern die gründung einer spielgemeinheit musisches gymnasium salzburg/hotvolleys vorgeschlagen, mit der hopsagasse als heimhalle. Viel weiter als arbesbach, das ja bekanntlich eine spielgemeinschaft mit döbling bildet, ist salzburg ja auch nicht von wien entfernt.

Also ich hab’ mir da schon gedanken gemacht, warum die bisamberger diesem kuhhandel mit uhpir zugestimmt haben. Also die tolle verstärkung mit ein paar aufstrebenden jungstars der hotvolleys kann es ja wohl nicht im ernst gewesen sein. Da muss anderes dahinterstecken. Ich hab’ mir ein paar szenarien ausgedacht, die der bisamberger vereinsführung vielleicht ein wenig geholfen hatten bei dieser entscheidung und diese szenarien habe ich aufgeschrieben, in ein kuvert gesteckt, und das verschlossene kuvert übergebe ich einem anwalt meines vetrauens zur verwahrung. Sollte eines oder mehrere dieser szenarien dann tatsächlich eintreten, werde ich den herrn anwalt bitten, das kuvert in meinem beisein zu öffnen. Ich werde mir dann erlauben meine hellseherischen fähigkeiten hier im blog zu beweisen.

Noch eine stammbuchnotiz hätte ich für die vereinsführung der bisamberger auf lager. In einem artikel im standard über die spielgemeinheit su bisamberg/hotvolleys unter http://derstandard.at/2000023940237/Der-VW-Kaefer-der-Formel-1-fahren-will
meint der sportliche leiter der bisamberger, peter wollenschläger, dass es im großraum wien zuwenige talentierte spieler für zwei vereine in der ersten liga gäbe. Also wenn ich mir die erschreckende leistung der su bisamberg/hotvolleys gegen die hobbytruppe aus enns vor einigen wochen und gegen die um den alleinunterhalter simon frühbauer gruppierte klagenfurter mannschaft anschaue, dann bezweifle, ob es im moment genug spieler mit erstligapotential für eine mannschaft im großraum wien gibt. Aber die aussage von peter wollenschläger greift zu kurz. Es gibt bzw. gab im großraum wien genug spieler mit ausreichend talent für die erste liga. Ich könnte dem herrn wollenschläger zwei komplette mannschaften aufzählen, burschen im besten volleyballalter zwischen 24 und 26, ehemalige jugend- und juniorennationalteamspieler, die alle ihrem sport adieu gesagt haben, teils aus gesundheitlichen gründen aber öfter, weil ihnen ihre vereine kein attraktives angebot machen konnten oder wollten und weil sie bei ihren vereinen keine perspektiven gesehen haben. Die namen vieler dieser spieler kann herr wollenschläger, sollten sie ihm nicht bekannt sein, bei seinem spielgemeinheitspartner peter kleinmann erfragen. Wie stellen sich denn vereinsverantwortliche wie peter wollenschläger lösungen für den von ihm diagnostizierten mangel an spielern vor? Spieler anfang/mitte zwanzig, viele von ihnen studenten, trainieren vier- bis fünfmal pro woche, fahren jedes zweite wochenende zu einem auswärtsspiel durch ganz österreich und bekommen dafür was? Nichts. Nada. Niente. Die machen das, weil sie spaß an ihrem sport haben, diese verrückten müsst ihr ganz pfleglich behandeln, denen müsstet ihr vereinsverantwortlichen täglich die hände küssen, weil sonst ist es irgendwann vorbei mit dem spaßhaben und dann gibt es nicht einmal mehr genug talentierte spieler für eine halbe erstligamannschaft in wien.

So und jetzt zur ersten avl-runde. Da gab es durchwegs favoritensiege und irgendwer beim övv hat das wort „kantersieg“ für seinen aktiven wortschatz entdeckt. Da wurde gekantert auf der övv website, in der avl, in der mevza und im cup, dass es sich gewaschen hat (http://oevv.volleynet.at/News/0000090089, http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/10/0000090055, http://oevv.volleynet.at/News/0000090079). Der kantersieg hat übrigens nichts mit der kante zu tun sondern vom englischen „to canter“ was so viel heißt wie leicht galoppieren und sich vom canterbury galopp herleitet, in dem die pilger nach canterbury ritten (https://de.wiktionary.org/wiki/Kantersieg). Die kanterniederlage gibt es meines wissens nach nicht, aber für eine 25:19, 25:9 und 25:6 niederlage, wie sie svs/post in der mevza gegen calcit ljubljana ereilte, müsste man diesen ausdruck fast erfinden (http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/10/0000090055). Svs/post ist übrigens nicht gerade erfolgreich in die mevza gestartet, auch das erste spiel gegen fatum nyiregyhaza, einen vetreter der volleyballgroßmacht ungarn, verlor man mit 0:3 (http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/10/0000090055). Aber man hat ja beim rekordmeister offenbar andere ziele, man will den 25. cupsieg und den 50. meistertitel holen (http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/10/0000090052). Auf dem weg dorthin hätte man sich dann fast gleich in der zweiten meisterschaftsrunde ziemlich blamiert als man gegen den aufsteiger prinz brunnenbau volleys gerade noch 3:2 gewinnen konnte (http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/10/0000090087). Na ja, nach der faktischen liquidierung der herrensektion von svs/sokol schaut es jetzt bei den damen auch nicht gerade gut aus. Mein mitgefühl hält sich aus gründen, die meinen werten leserinnen und meinen werten lesern wohlbekannt sind, in sehr engen grenzen.

Meine lieblingsserie srna und die sieben stars hatte letzte woche neben den mich nicht gerade vom sessel reißenden neuigkeiten über diverse testspiele zur abwechslung doch einmal interessantes zu bieten. Schon der untertitel zur vierten folge „blagojevic verlässt molfetta“ verhieß spannendes (http://oevv.volleynet.at/News/0000090069). Wenn man den artikel dann durchlas, stellte sich schnell heraus, dass nicht aleks blagojevic molfetta verlässt, sondern dass es eher umgekehrt war, dass also ihn, wie blagojevic selbst zugibt, molfetta nicht mehr wollte. Abgesehen davon, dass jetzt offenbar die unappetitlichen streitereien ums geld losgehen, bestätigt das ganze nur meine theorie, dass blagojevic dort seinen vertrag nach seinem ab- und dann wiederauftauchen erfüllen bzw. absitzen musste, um strafen oder sperren zu verhindern, aber  ohne jegliche weitere zukunftsperspektiven beim verein. Na da muss ich wohl meine serie umbenennen in srna und die sechs stars und der övv wird wohl sein briefmarkenbegleitbildchen zur serie neu gestalten müssen. Und wenn der gute aleks jetzt auf der suche nach einem neuen verein ist, da hätt ich eine idee, da gibt’s ja jetzt eine spielgemeinschaft, an der sein exverein beteiligt ist. Nur geld gibt’s dort ganz bestimmt keines. Adana byz algomed hat in der 2. türkischen liga den dritten sieg gefeiert, und zwar mit 3:1 gegen kula (http://www.tvf.org.tr/icerik/328/). Den beitrag von thomas zass zu diesem erfolg konnte ich leider nicht recherchieren.   

Und zum schluss noch zu richtigem volleyball. Das konnte man in den letzten tagen auf laola tv bewundern. Dort wurden alle spiele der eurovolley 2015 der herren live übertragen. Die sensationsmannschaft schlechthin waren die slowenen, die im finale zwar den franzosen 0:3 unterlagen aber auf dem weg dorthin sowohl weltmeister polen als auch italien ausschalteten. Slowenien hat gerade einmal 2 millionen einwohner, ist also bevölkerungsmäßig nur unwesentlich größer als wien, hat aber offenbar ein paar hochtalentierte volleyballer mehr als die österreichische bundeshauptstadt (https://de.wikipedia.org/wiki/Slowenien). Interessant wäre es zu erfahren, wie hoch in slowenien die dichte an neun meter hohen hallen ist und ob die spieler der mannschaften der obersten liga alle mit gleichfarbigen socken antreten. Eine fact finding mission nach slowenien wäre dem övv dringend anzuraten. Aber wir haben ja unsere großen experten, allen voran uhpir. Der wurde, wie man jetzt unter http://oevv.volleynet.at/News/0000090076 lesen durfte, in den vorstand der cev wiedergewählt. Was er dort macht bzw. leistet bleibt den interessierten leserinnen und den interessierten lesern des artikels allerdings leider verborgen. Aber glücklicherweise hat wenigstens eine kamera die präsidiale präsenz bei der 36. generalversammlung der cev für uns untertanen festgehalten. 



Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.


Wien, 20.10.2015, 02:02 mez


1 Kommentar:

  1. Genial, wie nahe das Foto dem Synonym des siebten Zwerg von links kommt :-)

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