Dienstag, 15. September 2015

Von geheimgehaltenen heimhallen und fehlenden ausnahmegenehmigungen, von der mangelnden transparenz im nachwuchsbereich und von fehlendem zählbarem und gewonnenen erkentnissen


Wien, 14.09.2015, 23:26 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

na bumm, diesmal ist es ein bisserl spät geworden mit dem beginn meines eintrags, weil ich mir noch den runden tisch zum thema grenzkontrollen angeschaut habe. Also, ich habe ja schon mehrfach hier durchblicken lassen, wo ich politisch stehe. Und da gibt es schon einige politikerInnen, die ich aus gründen meiner politischen orientierung nicht aushalte, aber unser herr zahntechniker, uhzt, schlägt sie alle um längen auf meiner persönlichen nichtaushaltskala, zu dem herrn fällt mir wirklich nichts mehr ein.

Jetzt ist es aber wirklich höchst an der zeit zum thema dieses blogs zu finden, und das ist volleyball. In der sandkiste wurde auch letzte woche wieder gespielt, dieses mal in sotschi beim dortigen fivb open. Dort gab es im herren- und im damenbewerb jeweils einen neunten platz durch winter/petutschnig und schwaiger/hansel (http://oevv.volleynet.at/News/0000089847). Nicht ganz so gut lief es für die anderen teilnehmerInnen aus österreich, teufl/zass bei den damen und hupfer/hörl und eglseer/müllner bei den herren belegten jeweils letzte plätze in ihren gruppen und kamen daher über die gruppenphase nicht hinaus (http://oevv.volleynet.at/News/0000089845). Diese woche ist dann pause in der sandkiste, nächste woche steht noch ein open in xiamen auf dem programm und in zwei wochen werden in fort lauderdale, in den usa, die fivb world tour finals ausgetragen, bei denen bei damen und herren jeweils nur die acht topplatzierten paare der aktuellen weltrangliste spielberechtigt sind. Damit sind österreichs einzige vertreter clemens doppler und aexander horst, die allerdings bei der auslosung die meiner ansicht nach deutlich schwerere gruppe erwischt haben, mit den aktuellen weltmeistern alison/bruno und den aktuellen vizeweltmeistern numerdor/varenhorst. Und zum drüberstreuen bekommen sie es auch noch mit den lokalmadatoren dalhausser/lucena zu tun (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Competitions/WorldTour/2015/Event/Pools.asp?TournCode=WSSF2015&Phase=2).

Ums hallenvolleyball ist es im moment ziemlich ruhig, keine sensationstransfers unserer stars nach europa werden gemeldet, abgesehen von den seit monaten bekannten und unter http://oevv.volleynet.at/Inhalt/268 nachlesbaren sieben, von denen zwei keine transfers im strengen sinn sind, weil sowohl aleks blagojevic als auch paul buchegger bei ihren jeweiligen vereinen eine weitere saison anhängen werden.

In österreich selbst gibt es ein bisschen bewegung auf dem transfermarkt wie die interessierten besucherinnen und die interessierten besucher der övv website unter http://oevv.volleynet.at/Inhalt/267 und http://oevv.volleynet.at/Inhalt/266 lesen können. Putzig finde ich dort die diversen quellenverweise wie beispielsweise „hp“ – das steht vermutlich für homepage – oder „krone“ – damit ist vermutlich nicht der gleichnamige zirkus gemeint, sondern des österreichers liebstes kleinformat. Eine entsprechende verlinkung anzubieten übersteigt die technische ausstattung der övv-website und/oder die technischen fähigkeiten der gestalter derselben.

In freudiger erwartung der bald beginnenden meisterschaften habe ich mir auch die unter http://oevv.volleynet.at/Termine/16338 angebotene liste angesehen. Und tatsächlich sind dort alle termine und alle spielorte einigermaßen übersichtlich eingetragen. Wirklich alle? Nein, ein kleines gallisches dorf ....äh.... ein kleines dorf am nöordwestlichen rande von wien leistet widerstand und will uns volleyballinteressierten partout den spielort für die heimspiele nicht verraten. Die spielgemeinheit union bisamberg/hotvolleys darf für sich das zweifelhafte privileg in anspruch nehmen, die einzige mannschaft unter den zehn erstligavereinen zu sein, die – zumindest offiziell - noch keinen spielort für ihre neun heimspiele bekanntgegeben hat. Ja was ist denn da los? Hat sich unter den anderen erstligavereinen herumgesprochen, dass die als spielort für die heimspiele der bisamberger gedachte sporthalle brigittenau aka hopsagasse nicht den von uhpir impletierten ...äh... impletinierten ...äh... implementierten strengen regeln entspricht. Und spießt es sich da etwa mit der ausnahmegenehmigung dafür, dass es keine ausnahmegenehmigungen mehr geben darf? Uhpir, ich bitte dringend um klarstellung, also so in der art „ Die sporthalle brigittenau ist locker 10 meter hoch, ich habe das selbst mit dem lineal nachgemessen, stellt övv-präsident kleinmann klar“ mit einem forsch dreinblickenden uhpir auf dem obligaten begleitbildchen auf der övv website. Das gibt es doch im fotofundus des övv. Aber im ernst, schön langsam sollten sich die bisamberger darüber klar werden, worauf sie sich und mit wem sie sich da eingelassen haben. Na, lassen wir uns überraschen, was sich da in sachen heimhalle für die bisamberger noch entwickeln wird.

Im anschluss an den kommentar von werner bader am 02.09. zum thema nachwuchsmannschaften bei aich/dob und tirol, habe ich mir die website der kärnter genauer angesehen. Die listen unter http://www.aich-dob.at/mannschaften_nachwuchs.html tatsächlich 20 nachwuchsmannschaften auf. Von diesen 20 mannschaften sind aber 10 – 4 bei den burschen und 6 bei den mädchen – der kategorie u11, in der mit 2 spielern bzw. spielerinnen pro mannschaft gespielt wird. Das wären dann 8 burschen und 12 mädchen der altersklasse u11. Dann gibt es noch 2 u12 mannschaften bei den mädchen, da wird mit drei spielerinnen pro mannschaft gespielt und jeweils zwei u13 teams bei den burschen und mädchen. Da stehen 4 spieler bzw. spielerinnen in einer mannschaft. Das heißt von den durchaus beeindruckenden 20 nachwuchsteams sind 16 im altersbereich u11 bis u13. Darüber schaut es dann gar nicht mehr so toll aus, jeweils ein burschen-und ein mädchenteam der altersklasse u15 findet sich noch auf der website und jeweils ein u17- und ein u19-burschenteam. Und natürlich werden die namen der spieler und spielerinnen nicht aufgelistet, sonst könnte vielleicht auffallen, dass die u15 eine gewisse ähnlichkeit mit der u17 und der u19 aufweist. Ok, ok, das ist jetzt nur so eine vermutung von mir, aber ich bin halt schon lang genug mit diversen tricks gerade im nachwuchsbereich vetraut. Also, lieber werner, ich erlaube mir deshalb von der nachwuchsarbeit der aich/dober nicht so beeindruckt zu sein wie du und die fehlenden erfolge der südkärntner bei nachwuchsstaatsmeisterschaften bestärken mich in dieser einschätzung.

Und noch eine nachbemerkung zu meiner vermutung, dass da vielleicht u15 spieler auch schon in der u17 und vielleicht sogar in der u19 spielen müssen, nicht dürfen – ich nehme mal an, dass nicht sehr viele volleyballerische messis - also ich meine den lionel, der seine ersten auftritte in der kampfmannschaft bereits mit 17 hatte, und nicht die messies mit dem aufräumdefizit - in österreich herumlaufen. Diese tendenz, mannschaften mit zu jungen spielern zu stellen war bei den nachwuchsstaatsmeisterschaften über die letzten jahre bei den burschen besonders in den altersklassen u17, u19 und u21 deutlich zu beobachten. Kaum ein verein war in der lage das alterslimit auszureizen. So lag das durchschnittsalter aller für die u21-staatsmeisterschaften 2014 genannten spieler bei 18.2, das der u19 spieler bei 17.3 und das der u17 spieler bei 15.8. Heuer konnte ich diese statistik leider nicht mehr erheben, weil die geburtsdaten der spieler nicht mehr einsehbar waren. Der övv wird das vermutlich mit dem datenschutz begründen, ich erlaube mir mich wieder einmal zu wichtig zu nehmen und zu vermuten, dass dem övv die veröffentlichung dieser zahlen im blog, so wie ich das in den jahren 2012, 2013 und 2014 gemacht habe, nicht gerade angenehm war.

Und zum schluss wieder einmal ein fundstück, ein bild das mehr sagt als tausend worte und symbolisch ist für den zustand des österreichischen volleyballsport, sei es auf vereins- oder nationalteamebene.


A propos national team: ein link, der zeigt wie anderswo reagiert wird, wenn am ende des tages nichts zählbares bleibt sondern nur erkenntnisse http://www.cev.lu/News.aspx?NewsID=20781&ID=2


Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.

Wien, 15.09.2015, 01:53 mez


2 Kommentare:

  1. Lieber Johnny,
    abgesehen davon wie erfolgreich die Nachwuchsarbeit von Aich/Dob ist. Mir steht es nicht an Nachwuchsmannschaften nach dem Erfolg zu messen, beim jüngeren Nachwuchs geht es ausschließlich um Spaß an der Freude! Ich denke auch nicht, dass es die Intention von Aich/Dob ist möglichst viele Nationalteamspieler aus dem Nachwuchs zu „kreieren“. Die Stadt Bleiburg hat ca. 4.000 Einwohner, der gesamte Bezirk Völkermarkt hat eine Einwohnerzahl von ca. 42.000. In Aich/Dob einen Volleyballverein aus der Taufe zu heben war sicherlich auch nicht ganz einfach. Wie nachzulesen geschah dies im Jahre 1982 und es hätte auch ohne weiteres ein Tischtennisclub werden können (ich bin froh das es ein Volleyballverein wurde). Beeindruckt bin ich deshalb weil dies, eben in der Region Bleiburg, mit Sicherheit nicht einfach ist und war. Es gibt nämlich dort wie in vielen anderen Städten auch Konkurrenz. Abgesehen von Fußballmannschaften (gibt es sicher in beinahe jeder Gemeinde) darf man gerade in Kärnten den Wintersport (besonders Eishockey) nicht ausser acht lassen. Solche Konkurrenz gibt es (nicht böse gemeint) in Wien (Eishockey sehr wohl), Amstetten, Waldviertel o.ä. weniger. Alleine in Bleiburg gibt es:
    Fussball, SVG - Sportverein Grenzland Bleiburg; Pool-Billard, 1.Pool-Billard-Club Raiffeisenbank Bleiburg; Tennis, Tennisclub SVG Bleiburg; Klettersport, Naturfreunde Österreich-Ortsgruppe Bleiburg Sektion Bouldern; Nordic Walking, Naturfreunde Österreich-Ortsgruppe Bleiburg; Tischtennis, Heiligengraber Gemeinschaft/ Humška Skupnost Sektion Tischtennis; Laufsport, Heiligengraber Gemeinschaft/ Humška Skupnost Sektion Laufen; Skilauf, Ski-Club Petzen; Skilanglauf & Co., Ski-Club Petzen, Sektion Langlauf; Ski-Club Petzen, Sektion Freestyle; Judo, 1. Internat. Judoklub "Sanctus Lucas" Bleiburg; Schießsport, Schützenverein Loibach; Eis- Stockschießen, ESV - Eisschützenverein Loibach; Motorsport, ALLOUT Enduro Union.
    Abgesehen davon gibt es dort auch ein umfangreiches Kulturangebot, jede menge Freizeitangebote und natürlich LOGALE! :-)
    Mir ist ausschließlich wichtig dass Vereine, ganz egal wo und wie, Kindern eine Möglichkeit bieten Sport zu treiben.
    Und zu unserer Zeit war es eigentlich auch nicht anders vom 8. bis zum 14. Lebensjahr in der Schülermannschaft, die Jugendmannschaft wurde übersprungen (man kam gleich mit 14 in die 2. Herrenmannnschaft) und mit 16 in die 1. Mannschaft (damals Nationalliga).

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  2. bei einer Evaluierung der Nachwuchsverpflichtungen der Vereine, würde sich sicherlich ein extrem trauriges bild zeigen.
    ich behaupte es gibt in österreich im männerbereich keine 5 vereine, die alle nachwuchsaltersklassen mit ausreichend spielern aus dem jeweiligen alterssegment besetzen können.
    nicht weil sie es nicht wollen, sondern weil die rahmenbedingungen teilweise ungünstig sind, aber auch weil der schwerpunkt - finanziell und organisatorisch - auf den kampfmannschaften liegt. die ressourcen reichen oft gerade für die selbsterhaltung des vereins und nicht für planungen in strukturen, zukunft oder gar visionen.


    ich sehe es daher als eine der vordergründigen aufgaben des verbandes die vereine dabei zu unterstützen nachwuchsarbeit zu leisten und strukturen aufzubauen.
    wie der verband hier eingreifen kann, wäre aus meiner sicht ein sinnvolleys thema für diesen blog!!!



    für einen verein wie aich/dob ist es sicherlich schwieriger als für den uvc graz aber es besteht sicherlich auch kein herausragendes interesse nachwuchsarbeit breit aufzustellen.
    natürlich gibt es da auch ein motivationsproblem, weil es kaum gelingen wird einen spieler für das gewünschte niveau auzubilden.

    allerdings sollte nicht vordergründig die ausbildung von spitzenspielern das ziel sein, sondern eine breite masse zum volleyball zu bringen, gut auszubilden und langfristig zu begeistern. das hätte einen nachhaltigen effekt.
    leider ist das wort nachhaltig in unserer gesellschaft ja genauso unbeliebt wie der lebensstil / das wirtschaften / das politikmachen etc. der nachhaltigkeit an sich

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