Dienstag, 4. Juni 2013

Vom geld, das keine punkte macht, von seltenen diskrepanzen und von meldungen, die den övv nicht tangieren


Wien, 03.06.2013, 23:28 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

na da die vergangene woche wegen eines feiertags eine kurze war werde ich mich auch eher kurz fassen. Wie in den letzten wochen üblich beginne ich wieder mit den gratulationen: zu allererst gratulation an die schwaiger-schwestern, die den cev cup in baden gewonnen haben, bei den herren gibt es leider keinen richtigen grund für eine gratulation, die beiden top-paare doppler/horst und huber/seidl hatten es nicht unter die top vier geschafft. Aber dem nachwuchs ist zu gratulieren und zwar den burschen aus amstetten und den mädchen aus schwechat, die die u13 staatsmeisterschaften vor graz und klagenfurt bzw. klagenfurt und vc tirol gewannen. Besonders freue ich mich darüber, dass es offenbar auch vereinen wie dem vc amstetten gelingt ohne massiven finanziellen rückhalt einer akademie erfolgreich im nachwuchs zu arbeiten. Mit persönlichem einsatz der vereinsverantwortlichen, mit der unterstützung der eltern und mit dem entsprechenden umfeld kann offenbar doch vieles wettgemacht werden. Geld schießt halt nicht nur keine tore im fußball sondern macht auch nicht die entscheidenden punkte im volleyball. Und. Das. Ist. Gut. So. A propos akademie. Das schaut in diesem jahr gar nicht gut aus für die experten aus dem budo center. Noch eine nachwuchsmeisterschaft steht auf dem programm und erst ein titel von sechs möglichen wurde geholt. Ist das eine bilanz, die eine unterstützung von jährlich 200.000€ auch nur annähernd rechtfertigt? Bei den u13 meisterschaften hat es diesmal für die teams von hhvmir gerade einmal zu zwei vierten plätzen gereicht. Das hat zu einem ganz seltenen ereignis geführt. Zum ersten mal in gefühlten hundert jahren waren die berichte über die u13 meisterschaften auf der övv homepage und auf der homepage der hotties nicht ident (http://www.volleynet.at/News/0000082851).


Offenbar hat man sich von seiten der hotvolleys nicht getraut, den bericht über die zwei bei den u13 meisterschaften erreichten vierten plätze als offiziellen bericht über ebendiese meisterschaften auf der övv homepage online zu stellen. Dass man in der vergangenheit von einer solchen bescheidenheit nicht angekränkelt war, beweist die historische e-mail, die ich, einen bericht über die damaligen u13 staatsmeisterschaften betreffend, 2007 an den övv geschickt hatte. Der beanstandete bericht wurde damals dann übrigens von der övv homepage entfernt. Antwort habe ich allerdings auf diese e-mail nie bekommen. Manche dinge ändern sich offenbar nie.                                   

Noch ein ps zu dieser e-mail aus dem  jahr 2007. Das mit dem grüßen und dem herrn präse hat sich zwischenzeitlich vermutlich von selbst erledigt.Aber um erklärungen für das eher mäßige abschneiden der eigenen mannschaften ist man bei den experten und expertinnen im budo center ja nie verlegen. Über die heurige u13 meisterschaft der burschen wird berichtet, dass sich ein wichtiger spieler für die teilnahme an den gleichzeitig stattfindenden basketballmeisterschaften entschieden hatte. Wahrscheinlich war das keine so schlechte entscheidung. Und jung war die mannschaft auch wieder, wird da verklausuliert formuliert, weil einige spieler schon bei den u11 meisterschaften dabei waren und sie und andere u13 spieler nächste woche bei den u12 meisterschaften dabei sein werden. Und vielleicht waren die gegner auch noch größer. Ok, ok, das war jetzt wirklich boshaft und gemein. Also ich schäme mich jetzt, aber nur ganz kurz. Länger schämen sollten sich die akademie-verantwortlichen, die offenbar wieder keine mannschaft, die sich am alterslimit orientiert, aufstellen konnten. Hart ist das volleyballleben in wien, besonders seit es keine anderen vereine mehr gibt, denen man spieler abwerben könnte. So ist das halt mit monokulturen, die sind besonders anfällig für krisen.

Einen nachtrag muss ich auch noch anbringen zur nationalmannschaft. Ich habe in meinem letzten blog und auch schon in anderen einträgen davor die european league als holli knolli ferienliga verspottet. Mir ist erst in gesprächen mit nicht in wien beheimateten lesern und leserinnen meines blogs bewusst geworden, dass der hintergrund für diese bezeichnung für nichtwiener nicht wirklich verständlich war. Holli knolli ist das maskottchen eines in den siebziger jahren für kinder in wien geschaffenen freizeit- bzw. sommerferien-programms (http://www.holliknolli.at, http://www.wien.gv.at/tv/detail.aspx?mid=213404&title=40-Jahre-Wiener-Ferienspiel-mit-neuem-Holli-Knolli).

Und noch etwas zur nationalmannschaft: da werden artikel oder teile von artikeln wiederverwertet, ganz so als gäbe es nichts anderes und interessanteres zu berichten. Über die mehrfach wortgleich auf der övv homepage erschienene ausrede von den dem teamtrainer nicht zur verfügung gestandenen spielern habe ich micht schon letzte woche lustig gemacht. Der unter  http://oevv.volleynet.at/News/0000082831 publizierte artikel kommt, zumindest in teilen, den aufmerksamen leserinnen und den aufmerksamen lesern nicht ganz zu unrecht bekannt vor. Die analyse des teamchefs hatten wir doch schon. Und auf der anderen seite wird wichtiges - aus welchen gründen auch immer – verschwiegen. So erfährt man beispielsweise auf orf.at, dass thomas zass friedrichshafen verlassen wird.

Passt das vielleicht nicht in das von den övv verantwortlichen propagierte konzept der erfolgreichen auslandsengagements der österreichischen nationalteamspieler. Ich fürchte fast, dass sich da noch einiges in die selbe richtung entwickeln wird.

Ah ja, mitglieder des austria volley teams dürfen unter dem titel „austria volleyteam BLO(ck)G“ auf der övv homepage erlebnisaufsätze publizieren. Ehrlich gesagt, glaube ich, dass da – hoffentlich – die spieler nicht selbst literarisch tätig werden, sondern, dass sich da ein ghostwriter schriftstellerisch betätigt. In der letztwöchigen ausgabe kommt der scheidende teamkapitän daniel gavan ausführlich zu wort und darf unter anderem über die gemachten fortschritte des teams berichten (http://oevv.volleynet.at/News/0000082828). Das war ja bis jetzt immer die standardaussage des teamchefs. Und möglicherweise ist ihm die jetzt selbst zu langweilig geworden. Und auch über die erfahrungen, die die im ausland engagierten spieler gemacht haben, darf sich gavan auslassen. Dass sich diese erfahrungen für viele der spieler in einem unbefriedigenden reservistendasein erschöpft haben, hatte ich hier schon letzte woche angemerkt. Und ganz zum schluss, geradezu versteckt, findet man in diesem blog von daniel gavan den bisher einzigen schriftlichen hinweis auf der övv homepage, dass frederick laure seine aktive karriere als spieler beendet hat. Na, da müsste doch ein bisschen mehr gehen, werte damen und herren des hochlöblichen övv.  

Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien, 04.06.2013, 01:18 mez



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