Dienstag, 29. Januar 2013

Von der vergänglichkeit von siegen, von interessanten vereinskonstrukten und vom schweigen im walde


Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also diese woche weiß ich ja gar nicht wo ich beginnen soll, so viel ist passiert, so viele hölzel wurden mir zugeworfen von hhvmir und seinem alter ego uhpir, so viel an informationen wurde mir zugetragen von meinen werten leserinnen und von meinen werten lesern und so viele fundstücke der woche sind aufgetaucht, dass ich fast täglich eines online stellen könnte. Aber schön langsam, alles schön der reihe nach.
Zu allererst möchte ich ganz kurz vom von hhvmir als gipfeltreffen, gehypten kellerderby zwischen den oldboys hv und den supervolleys aus enns aus dem budocenter berichten (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/01/0000081386, http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/01/0000081417). Die halle gähnte, trotz „zwangsverpflichtung“ diverser nachwuchsmannschaften vor leere, die vip boxen waren unbesetzt, die vip-zelte leer und stimmung war entsprechend mau und passte sich den gezeigten leistungen an (die pampers sind in innsbruck und in aich dob sicher schon ausverauft, ob dieser bedrohung aus dem budo center). Belegfotos von der armseligen zuschauerkulisse, die sicher auch den neuen geldgeber von hhvmir, stefan korntheuer, der in trauter zweisamkeit mit hhvmir auf der tribüne saß, schwer beeindruckt haben muss, hab’ ich, boshaft wie bin, natürlich auch gemacht.



Aber im gegensatz zum letztwöchigen cup semifinale in hartberg beehrte der teamtrainer dieses gipfeltreffen, diesen chimborazo des österreichischen volleyball mit seiner geschätzten anwesenheit. Es ist schon ein wenig eigenartig, dass der herr teamtrainer am freitag abend nichts besseres zu tun hat als gezählten vierzehn drittklassigen und zum teil schon etwas reiferen legionären beim volleyballspielen zuzusehen. Ach ja, da war ja noch ein ex-teamspieler dabei, der vom rücktritt zurückgetreten ist, und ein teamspieler, der nach erfolglosem auslandsaufenthalt nicht mehr erste wahl für die nationalmannschaft ist, und ein wöchentlich exzessiv gehyptes jungtalent, alle auf seiten der oldboys hv. Wahrscheinlich waren die drei der grund für das lange gespräch zwischen dem teamtrainer und hhvmir, dessen zeuge aus gebührender entfernung ich die ehre hatte sein zu dürfen. Oder war es doch uhpir, mit dem micha warm so lange und angeregt diskutiert hat? Aber vielleicht hat micha warm auch erkan togan beobachtet, der jetzt bei den oldboys hv, nachdem er dort wegen zu großer erfolge entlassen wurde, wieder als co-trainer unterschlupf gefunden hat und offenbar gleichzeitig noch immer co-trainer bei der österreichischen herren-nationalmannschaft ist. Ein ganz, ganz böser schelm, wer da wieder einmal auf schlechte gedanken kommt!
Im zusammenhang mit dem kellerderby postet hhvmir auf seiner facebook seite übrigens
einen link zu einem artikel aus den oberösterreichischen nachrichten, in dem walter pellinger die verpflichtung seiner legionäre damit rechtfertigt, dass er keine österreichischen spieler gefunden hat, die zu den gebotenenen bedingungen bereit waren in enns zu spielen (http://www.nachrichten.at/sport/mehr_sport/Gegen-neureiche-hotVolleys-hat-Enns-nichts-zu-verlieren;art109,1049744).


Bei allem respekt für walter pellinger, den ich ob seines enthuisiasmus’ und seines engagements für den volleyballsport sehr schätze, aber das ist im bezug auf den ligamodus nicht der entscheidende punkt. Entscheidend ist, dass der gute walter pellinger den ersten teil der saison mit einer hobbytruppe hätte bestreiten können und das ersparte geld für die wenigen für den ligaerhalt entscheidenden wochen in besserer legionäre investieren hätte können. Was schließen wir daraus? Hat da jemand den modus nicht ganz verstanden oder war da jemand zu nett?
Aber das beste zu diesem spiel, das fundstück der woche, kommt diesmal – ungewöhnlich früh in meinem eintrag - direkt von einem unbekannten ghostwriter, der im vorfeld zum kellerderby in einem wortgleich auf der övv-homepage, auf der homepage der oldboys hv, auf der facebookseite von hhvmir und auf der facebookseite der oldboys hv - ok zugegeben, dieses publikationsmuster spricht dafür, dass der ghostwriter so unbekannt nicht ist – erscheinenden artikel davon spricht, dass die oldboys hv, also damals eigentlich noch die blutjungen young boys hv, im grunddurchgang beide spiele gegen enns verloren hätten. Und der erfolgstrainer nikolic spricht im selben artikel davon, dass man für die zwei niederlagen gegen enns im grunddurchgang jetzt revanche nehmen möchte. Wie bitte? Da verliert diese truppe von 14 spielen im grunddurchgang 13 und gewinnt ein einziges spiel, und zwar das heimspiel gegen enns mit 3:2. Und das weiß der trainer nicht mehr? Sagt uns das vielleicht etwas über die authenzität dieses angeblich von herrn nikolic abgesonderten statements? Und den ghostwriter sollte man auch entlassen, da er die tolle truppe aus dem budo center um ihren einzigen erfolg im grunddurchgang bringt (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/01/0000081417). Eine ziemliche blamage ist das ganze schon für unsere freunde aus dem budo center, aber umso lustiger ist es für alle anderen, denke ich, weil die schadenfreude ja sowas von schön ist!




Oder ist da vielleicht jemand nervös und angespannt bei den experten aus der gutheil schoder straße? Na, anlass dazu gäbe es. Nachdem ich mich letzte woche in der sache des äußerst mysteriösen isf, des internationalen verbandes für sportförderung, an meine werten leserinnen und meine  werten leser mit der bitte um etwaige informationen diesen verband betreffend gewandt habe, wurde mir der vereinsregisterauszug des isf zugespielt (http://johnny-meinblock.blogspot.co.at/2013/01/von-unerwarteten-paukenschlagen-vom.html).


Und der ist durchaus interessant. Der vorstand besteht aus zwei russischen staatsbürgern wovon der vorsitzende ilya kochevrin vizegeneraldirektor für kommunikation der gazprom (http://www.gazprom-mt.com/WhoWeAre/OurManagement/Pages/Profile.aspx?pID=22&iframe=true&width=440&height=550) ist und der kassier alexander betanishvili 2008 den gemeinnützigen, karitativen verein energy for life – social foundation gründete (http://www.efl.eu.com/index.php?language=de). Schriftführer ist dr. wolfgang krones, der in den world-vision spendenskandal verwickelt war. Die gedanken sind frei und das denken überlasse ich an dieser stelle meinen mündigen leserinnen und meinen mündigen lesern. Aber vielleicht sollte man sich die mühe – oder besser den spaß - machen dort um sportförderung anzusuchen, oder – vielleicht noch lustiger – nach der kontonummer fragen, auf die man eine kleine spende zur förderung des sports einzahlen kann. Ich wäre gespannt, was da dann passiert.

Und die unsägliche turnstunde feiert wiederauferstehung auf der övv-homeage und parallel wie gewohnt auf der seite der oldboys hv (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/01/0000081433, http://oevv.volleynet.at/News/0000081385). Da ist wieder von milliardenbeträgen und tausenden durch die tägliche turnstunde geschaffenen arbeitsplätzen die rede. Wieviele turnstunden brauchen wir nach dieser rechnung um die arbeitslosigkeit in österreich auf null zu senken? Wissen die spanier schon von dieser studie? Und die griechen, die italiener und die portugiesen? Und 1 und 2 und liegestütz und kniebeuge und schon ist die staatsverschuldung geschichte und die jugendarbeitslosigkeit verschwindet gleich mit. Mich würde schon interessieren, wo die arbeitsplätze durch die tägliche turnstunde herkommen sollen. Entstehen dann vielleicht, nach dem vorbild indiens und pakistans, sweat shops wo kinder und jugendliche für wenig geld t-shirts und sportschuhe zusammennähen? Trotz aller propaganda steht die kampagne erst bei etwa über 140.000 unterschriften. Mickrig ist das. Und jetzt hat man in schladming bei der wm auch noch die ausschank von schnaps verboten. Blöd aber auch, dass man dort laut herrn breitfuss, der ist übrigens nicht bei der ma2412 sondern beim stadtgemeindemanagement, keine saufmeile will (http://steiermark.orf.at/news/stories/2567692/).


Und nach dem unmut über den absurden ligamodus der avl brodelt es jetzt auch in der wiener landesliga.  Da teilt der wiener verband in der 13. ergänzung zur wvv ausschreibung vom 7.1.2013 lakonisch mit, dass die hotvolleys u21 mannschaft aus ermangelung einer u21 meisterschaft jetzt in der wiener landesliga einsteigen wird.


Wie bitte? Geht’s noch? Mitten in der saison wird da in eine laufende meisterschaft eingegriffen. Unmittelbar „leidtragende“ war die mannschaft von wat kagran, die gegen die jungen stars aus dem budo center antreten „durften.“ Na ist ja wurscht, das sind dort ja sowieso nur teesackelweitwerfer in der wiener landesliga (ein ausdruck, für den gerüchten zufolge hhvmir das copyright hält). Wichtig ist, dass die von experten ausgebildeten stars aus der gutheil schoder straße entsprechende spielmöglichkeiten haben, da sie ja durch die neuformierung der herrenmanschaft in der avl nicht mehr gebraucht werden. Hat man da in vorauseilendem gehorsam im wiener verband das regulativ brechen, biegen oder nur ein wenig optimistisch interpretieren müssen? Egal. Bezeichnend ist die angelegenheit allemal und eine weiteres indiz dafür, dass der fleischgewordene interessenskonflikt in person von hhvmir und seinem alter ego uhpir untragbar ist.

Und ganz zum schluss möchte ich den werten leserinnen und den werten lesern eine leider etwas einseitige kommunikation meinerseits mit der vizepräsidentin und finanzreferentin des övv, magistra eva kheil, zur kenntnis bringen, in der ich um anwort auf die erste meiner drei traditionell am schluss meiner einträge stehenden fragen gebeten habe. Der erfolg der anfrage war – erwartbar – enden wollend, gibt aber doch aufschluss darüber wie die sich unangreifbar fühlende funktionärskaste des övv mit unangenehmen fragen umgeht.



Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

5 Kommentare:

  1. Ich kann nur zu diesem Bericht gratulieren! Es muss dem selbternannten Zampano des österr. Volleyballs ja eigentlich in der Seele schmerzen wenn vor Augen geführt wird wie weit Wunsch und Wirklichkeit im Volleyball in Österreich auseinanderklaffen.

    Mit welchen Ambitionen lässt HHVMIR eigentlich das Budo-Center mit all den VIP Boxen und Zelten und Absperrungen aufbauen? Wer,laubt HHVMIR eigentlich, soll sich so ein Kellerderby ansehen?

    Aber das beste ist ja, dass die hotvolleys Presseabteilung und alle Beteiligten, von HHVMIR bis zum Trainer den einzigen Sieg im Grunddurchgang vergessen haben. Ich frage mich nur ob das den Spielern aufgefallen ist - aber die waren wahrscheinlich gerade in der Wiener Liga beschäftigt oder waren zu dem Zeitpunkt noch gar nicht in Wien.

    Soviel auch zum Thema Akademie in Wien der nun auch der Teamchef lt. Eigenaussage auf die Sprünge helfen muss. 200.000,- für Landesligaspieler auszugeben muss für jeden anderen Volleyballverein eigentlich Grund genug sein seinem Landespräsidenten zu erklären, dass dieses Treiben letztlich nicht mehr tolerierbar ist.

    Daher schließe ich wieder mit meinem Schlusssatz, wann denn nun auch die Landesverbandspräsidenten bereit sind Verantwortung zu übernehmen.

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  2. Ich erlaube mir heute, zu den Themen Öffentlichkeitswirksamkeit und Publikumsinteresse, die auch in diesem Blog angesprochen wurden, Stellung zu nehmen:

    Die AVL-Superliga, also das absolute Spitzenprodukt des heimischen Volleyballs, findet offenbar nur wenig Aufmerksamkeit bei den österr. Leitmedien.
    Obwohl gestern volles Programm gespielt wurde, also alle 6 AVL-Superliga-Teams im Einsatz waren, findet sich dieser Umstand mit keinem einzigen Wort in den Schlagzeilen auf der ORF-Homepage. Na ja, es war halt kein Gipfeltreffen mit den Hotties dabei und daher ist es dem ÖVV-Präsidenten offenbar auch Wurscht. Sein Gewicht im ORF reicht wohl nur für die Platzierung der HVs in diesem Medium, der Rest der AVL scheint seine Unterstützung nicht zu genießen. (Dafür findet auf der ORF-Homepage die Topmeldung in die Schagzeilen, dass ein gewisser Herr Cem Tosum – wer immer dies auch sein mag – vom FC Lustenau zu SRC Altach wechstelt. Er wird sicher seine Gründe dafür haben; herzlichen Glückwunsch dazu auch von meiner Seite.)
    Gutgläubig wie ich bin, gehe ich aber davon aus, dass ob dieses unhaltbaren Zustandes der ÖVV-Präsident als Fürsprecher „seiner“ Vereine bereits wutschnaubend seinen Unmut bei den ORF-Verantwortlichen zum Ausdruck gebracht und diesen ordentlich den Marsch geblasen hat. Vielleicht hat er ja sogar, um seinem Anliegen Nachdruck zu verleihen, einen Redakteur beschimpft, wie es so seine Art ist.

    Von der Nichtexistenz der Liga in den größeren Printmedien will ich ja gar nicht mehr reden.

    Im Ernst: Wie erklären die Vereine den Sponsoren diese Situation, wie der öffentlichen Hand, die auf Druck des ÖVV große Geldsummen in den Ausbau der Halleninfrastruktur investieren soll?
    Dass aber die Infrastruktur allein offenbar nicht ausreicht, das Interesse der Zuschauer zu wecken, beweisen aktuelle konträre Beispiele:
    Budo Center, 1,7 Mio-Stadt, beste Infrastruktur, null Zuseher
    Arbesbach, Dorfverein, schiache Halle, viele Zuschauer

    Hier passt irgendwie offenbar das Format bzw. das Produkt insgesamt nicht.

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  3. Lieber Otto Kar!

    100 % Zustimmung! Das Problem ist leider nur, dass das viele Vereinsfunktioinäre gar nicht wahrhaben wollen - wie sonst kann es sein, dass sich Melk, Arbesbach und Amstetten mit dem Herr Kleinmann zur einer Pressekonferenz hinsetzen und über die Hallen jammern anstatt sich um das Produkt Volleyball zu kümmern.

    Und was hilft schon eine neue Halle wenn weder Zuschauer kommen noch genügend Kinder Volleyball spielen. Im Großen sehen wir das ja durch die Fußball EM. Das Klagenfurter EM Stadion ist nicht genützt und ein Millionengrab. Das in Salzburg wird bespielt, dafür aber immer mit viel Luft zwischen den Zuschauern.

    Der guten Ordnung halber - ich finde auch, dass wir in Österreich zu wenig gute Sport-Infrastruktur haben aber Volleyball in Österreich hat aus meiner Sicht dringendere Probleme als neue und hohe Hallen.

    In Wahrheit sollen sich die Vereine zusammenschließen und dem Treiben eines Herrn K ein Ende setzen.

    Je schlechter das Produkt Volleyball wird, desto schwerer werden es die Vereine haben an Geld oder an Zuschauer zu kommen. Volleyball ist heute dank der Politik des Herrn Kleinmann hinter Handball und Basketball zurückgefallen was Zuschauer, Budgets und Medienzeiten betrifft - nur die Basketballer hatten keine EM.

    Ich habe mich das schon als aktiver Funktionär gefragt, als Ex Funktionär frage ich mich das immer noch, aber warum lassen die Vereine und die Landesverbandspräsidenten einen auf der ganzen Linie gescheiterten Pensionisten weierhin gewähren....

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  4. Einen hab' ich dazu noch:

    Wenn man sich die Müher macht, ein wenig in den Gästebüchern der AVL-Vereine zu stöbern, so wird man feststellen, dass dort absolut tote Hose herrscht. Es finden sich dort weder kunstruktive noch unkonstruktive Beiträge, kein Kritiken, ob gerechtfertigt oder nicht - nein, einfach nichts!
    Dies ist meines Erachtens noch viel schlimmer, als wenn man sich dort untergriffig begegnet, da es zeigt, dass jegliche Emotion aus diesem Sport heraußen zu sein scheint - und das ist für eine Sportart das Schlimmste überhaupt.
    Schon gescheitere Köpfe haben festgestellt: lieber eine schlechte Presse als gar keine!

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  5. Der Modus ist ein Wahnsinn - wenn der Trainer des VCA in Amstetten nach den letzten beiden Niederlagen im NÖ Derby gegen Arbesbach sinngemäß jeweils meint, dass das eh wurscht sei, dann hat's gewaltig was!
    Ich kenne Michi Merten persönlich und schätze ihn als sehr professionellen Trainer ein, der so etwas wirklich nur sagt, wenn's auch so ist...
    Und damit sind wir beim mangelnden Pubikums- und Medieninteresse. Wenn die Schlachten zwischen Arbesbach und dem VCA, die Duelle zwischen Wald- und Mostviertel, der Kampf um die volleyballerische Vorherrschaft im größten österreichischen Bundesland "eh wurscht" sind, dann darf sich wirklich NIEMAND wundern. Da hilft auch der herbeigeschriebene Pathos eines "Gipfeltreffens" nichts, denn wenn der beginnende Kampf gegen den Abstieg das highlight einer ganzen Sportart ist, dann ist diese insgesamt ziemlich "eh wurscht"...

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