Glasgow, 27.05.2025, 21:35 gmt
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
so, und schon wieder bin ich in einer ungewohnten zeitzone, aber dieses mal nur mit einer minimalen zeitverschiebung.
In der vergangenen woche stand ein future turnier, also ein turnier der untersten kategorie der bvtmdln, in spiez, in der schweiz auf dem programm, mit quantitativ durchaus erwähnenswerter övv-beteiligung. 3 övv-üaare waren am start: friedl/schnetzer, nedetzky/holzinger und klemen/sponer. Das letztgenannte duo erwischte es schon in der quali, die beiden anderen duos schafften es nach je zwei niederlagen nicht aus der gruppe. Also qualitativ war es dann, wie gewohnt, nicht so prickelnd (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour/2025/futures/spiez-sui-m/standings/men/#round-f).
Ah aj, a propos quantität vor qualität und so: beim elite16 turnier, einem turnier der höchsten kategorie der bvtmdln, in ostrava, tschechien sind 1 damenduo und 4 herren-duos des övv dabei. Also die quantität stimmt jetzt einmal und wird vom övv schon einmal unter https://www.volleynet.at/win2day-bvt-austria-mit-fuenf-duos-bei-elite-turnier-in-ostrava/ in gewohnt hyperventillierender art und weise bejubelt. Wie es mit der qualität aussieht wird sich weisen.
So und in der halle fanden am wochenende die u15 staatsmeisterschaften der burschen statt und die u13 staatsmeisterschafter der mädchen. Gewonnen haben bei den burschen schon wieder die hotvolleys vor graz und aich/dob, bei den mädchen siegte volley16 vor den wildcats und purkersdorf (https://www.volleynet.at/austrian-championships-hotvolleys-burschen-holen-auch-u15-gold-volley16wien-maedchen-gewinnen-u13-titel/). Gratulation von hier aus an die spieler:innen und betreuer:innen.
Und wenn man sich die bisherigen ergebnisse der staatsmeisterschaften bei den burschen ansieht, dann ist das schon beeindruckend was da ein verein leistet. Die hotvolleys sind auf dem besten weg zu einem clean sweep. Nach meistertiteln in den nachwuchskategorien u20, u18, u16, u15 und u14 fehlt nur mehr der titel in der kategorie u13. Also irgendetwas müssen die akademiker aus der polgarstraße und ihre trainer:innen richtig machen. Das lob und die anerkennung für die nachwuchsarbeit bei den hotvolleys mag für meine werten leserinnen und meine werten leser überraschned kommen, da ich ja nicht gerade als großer fan der hotvolleys bekannt bin und nie ein geheimnis daraus gemacht habe. Das hatte allerdings, wie meine meine werten leserinnen und meine werten leser wohl auch wissen, vor allem mit dem herrn kleinmann zu tun und nicht mit den trainer:innen und schon gar nicht mit den spielern.
Also was macht man dort in der nachwuchsarbeit richtig? Oder anders gefragt, warum funktioniert das so gut? Ich wage jetzt einmal einen kühne these: die hotvolleys spielen in der 2. Bundesliga, sie verpflichten keine legionäre der kategorie c und d und die mittel werden einfach in die nachwuchsarbeit gesteckt und offenbar setzt man beim betreuer:innenteam auf qualität und kontinuität.
Ich hab‘ mir auch angeschaut, wie die 10 erstligisten bei den nachwuchsmeisterschaften vetreten waren und dort abgeschnitten haben.
Wie man sieht haben nur 4 vereine, nämlich graz, hartberg, sokol und klagenfurt, in allen bisher ausgetragenen 5 altersklassen mitgespielt. Aich/dob war immerhin in 4 altersklassen mit einer manschaft vertreten, tirol in 3, waldviertel und st. pölten in 2, amstetten in einer und ried in keiner.
Auch auf die gefahr eines über mich hereinbrechenden shitstorm, kann ich mich des eindrucks nicht erwehren, dass da einige bundesligisten die nachwuchsarbeit nicht sehr ernst nehmen bzw. vielleicht sogar eher als lästige verpflichtung sehen.
Ah ja, weil ich ja in den letzten wochenmehrfach mehr respekt für nachwuchsspieler:innen hier eigefordert hatte, stelle ich heute eine zum thema passende e-mail online, die mir ein treuer leser – absichtlich nicht gegendert – zugeschickt hatte.
So und den pressetermin konnte ich heute nicht live miterleben, weil ich zu der zeit im flieger gesessen bin. Ob ich es mir antue, lebenszeit dafür zu opfern die sendung auf orf on nachzuschauen muss ich mir sehr gut überlegen, besonders, nachdem ein treuer leser – schon wieder absichtlich nicht gegendert – auf nachfrage meinerseits zum inhalt lapidar in einer whatsapp-nachricht nur ein wort, nämlich kapserltheater, geschrieben hat. Und das was unter https://www.volleynet.at/oevv-mit-premium-sponsor-ins-laenderspieljahr-ausblick-european-league-und-em-qualifikation/zu lesen ist, macht mir den mund auch nicht wässrig, oder wie die anglikaner:innen sagen würden: this does not wet my appetite.
Na gut, also ganz zurückhalten kann ich mich nicht mit meiner meinung zu den nationalteams: alles andere als der gewinn der silbernen holli-knolli liga bei damen und herren wäre ein weiterer offenbarungseid für den österreichischen volleyballsport. Und wenn man es dieses mal nicht schafft sich sowohl mit dem damennationalteam als auch mit dem herrennationalteam für die europameisterschaftsendrundezu qualifizieren, dann sehe mittelfristig keine zukunft für die nationalmannschaften.
Und dann bin ich noch über einen satz von sebastian sablatnig in dem artikel gestolpert. Der kapitän des herrennationalteams wird dort folgendermaßen zitiert: „Ich denke, aus uns rohdiamanten kann eine richtig gute mannschaft werden. Bis zu einem gewissen grad sind wir es vielleicht sogar schon.“ Da fragt man sich schon, wer legt dem burschen so etwas in den mund, sich selbst als rohdiamanten zu bezeichnen? Das erinnert mich an einen ausspruch des von mir sehr geschätzten und leider viel zu früh verstorbenen karl kienbauer, der, zu der zeit als das nationalteam als vorbereitung auf die heimeuropameisterschaft unter der bezeichnung young stars in der 1.bundesliga mitspielen durfte, trocken meinte: young san‘s, stars miassn’s no werdn.
So und weil es hier heute viel um nachwuchsarbeit und ein bisschen auch wieder um legionäre geagengen ist, stelle ich hier einen artikel aus dem standard online. Unter https://www.derstandard.at/story/3000000270807/oesterreichs-eishockey-kann-sich-niemals-mit-der-schweiz-vergleichen-und-tut-es-jetzt-doch?ref=niewidget geht’s um legionärsbeschränkungen und junge, einheimische spieler, die daher dann früher verantwortung übernehmen müssen und andere interessante dinge, die bausteine für den erfolg sind. Ich geb‘ ja die hoffnung nicht auf, dass man diese ideen irgendwann einmal auch im volleyballsport aufgreifen wird.
Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!
Und hier die niederösterreich-kompatible version meines schlusssatzes:
Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!
Vienna, 28.05.2025, 00:42 gmt
Die hotvolleys haben den Lechi, ganz einfach!
AntwortenLöschenKleiner Faktencheck aus dem Waldviertel:
AntwortenLöschenDas Waldviertel war heuer mit seinen Burschenmannschaften bei vier ÖMS vertreten – U20, U18, U14 und U13. Nicht, wie irrtümlich im Beitrag steht, nur bei zwei.
Auch die Mädchen der URW haben sich stark präsentiert und für drei Altersklassen qualifiziert: U18, U16 und U13.
Macht in Summe sieben ÖMS-Teilnahmen!
Zugegeben, mit nur einem V-Meistertitel und einer Bronzemedaille war das Jahr sportlich etwas schwächer als das letzte.
Aber gemessen an unseren Möglichkeiten sind wir nach wie vor sehr zufrieden.
Liebe Grüße aus dem Waldviertel, wo Volleyball und Nachwuchsarbeit wirklich gelebt wird!
PS: Falls wir je eine “Waldviertel-Filiale” in Wien eröffnen (Wien + Umgebung = ca. 3 Millionen Einwohner), gibt’s garantiert mehr Medaillen.
AntwortenLöschenSolange wir aus Zwettl (11.000 Einwohner) agieren, sind unsere Erfolge umso bemerkenswerter.
PS2:
WIEN: 3.000.000
ZWETTL: 11.000
→ Wien ist ca. 273-mal größer – aber wir machen trotzdem ordentlich Druck am Netz. 😉
Danke RISE, sorry für den fehler im text, in der tabelle waren die zum zeitpunkt der Veröffentlichung des blogs drei teilnahmen der waldviertler burschen richtig dargestellt und die vierte teilnahme, die bei der u13, war erst am wochenende, also ebenfalls NACH der veröffentlichung der Tabelle. Keine sorge, die vollständige tabelle stelle ich dann nächste woche in den blog. Ah ja und zu den "nackten" zahlen haben ich auch ein lieblingsargument: Slowenien hat ungefähr 2 mio einwohner:innen, österreich hat ungefähr 9 mio einwohner:innen. Bilanz im volleyball? Slowenien platz 4 in der weltrangliste, österreich platz 44 (https://en.volleyballworld.com/volleyball/world-ranking/men). Slowenien qualifiziert sich regelmäßig für welt- und europameisterschaften und erreicht dort spitzenplätze. Österreich spielt in der silbernen kaschperlliga und schafft dort nichts zählbares. Meine schlussfolgerung: Quantität ist nicht voraussetzung für qualität.
AntwortenLöschenSlowenien ist absolut ein Land, wo man sich einiges abschauen kann. Nur Länder sind separate Länder, weil sie eben kulturell anders sind.
LöschenNoch etwas zu kommentar von RISE: wien hat eine bevölkerung von 2 mio und nicht 3 mio ;-)
AntwortenLöschenGoogle sagt Wien und Umgebung 3M. Und dadurch, dass die Umgebung infrastrukturell an Wien sehr gut angeschlossen ist… Aber ich gebe zu: ich habe die Wiener nie gezählt. :)
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