Dienstag, 8. Dezember 2020

Von ganz heimlich abgesagten spielen, vom echten powervolleyball der funktionäre und von einer wahrlich professionell geplanten vorbereitung auf die europameisterschaftsqualifikation

 Wien, 07.12.2020, 23:29 mez

 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs, 

so, dieses mal wird das ein vorfeiertagseintrag, ein eher kurzer. Es passiert ja wirklich nicht viel im moment im österreichischen volleyballsport und das was passiert, passiert quasi unter ausschluss der öffentlichkeit. Da wurde beispielsweise offenbar so mir nichts dir nichts, heimlich, still und leise das viertelfinalspiel im österreichischen cup zwischen waidhofen und waldviertel mit 3:0 und dreimal 25:0 für die waldviertler gewertet wie unter http://www.volleynet.at/bewerbe/HCup/phase/_/saison/20-21/ zu lesen ist.

 

 

Ist halt einfach so und aus. Das ohnehin zahlenmäßig mehr als überschaubare volleyballpublikum wird nicht informiert. Braucht man nicht zu machen. Man stelle sich – achtung hier kommt sie wieder, die hängengebliebene schallplatte – das im fußball vor. Ein viertelfinalspiel im österreichischen cup wird mit 3:0 strafverifiziert, weil eine mannschaft nicht angetreten ist und man erfährt davon irgendwo versteckt auf der website des öfb und sonst nirgends. Undenkbar im fußball, aber im volleyball ist das leider traurige realität. 

Und dann darf man sich halt über solche hoppalas in der zeitung nicht wunder. Danke an die nön für mein fundtsück der woche. Handball, volleyball? Scheißegal! in abwandlung eines alten spontispruchs (https://de.wikipedia.org/wiki/Sponti-Sprüche). Randsportarten mit ball halt.    

 

Aber zurück zum cup. Ok, es gibt coronabedingt probleme, alles verständlich. Nicht verständlich ist es aber, wenn man beim övv es offenbar nicht für notwendig hält, alle die nicht zum inneren kreis gehören, ausreichend zu informieren. So wird der immerhin zweitwichtigste bewerb, auch hier wiederhole ich mich, durch – und ich bin hier noch milde in meinem urteil – gedankenlosigkeit beschädigt und zur farce degradiert. 

So und was gibt’s sonst noch neues in sachen information? Ah ja, die geballte rotweißrote volleyballpower für europa wird da unter http://www.volleynet.at/rotweissrote-volleyball-power-fuer-europa/ abgefeiert. Und was steht dann dort unter dieser vielversprechenden überschrift? In zwei kurzen sätzen werden die funktionärsg‘schaftln aufgezählt, die vertreter des övv nun bei der cev einnehmen werden. Was die vier herren dort gedenken zu tun wird nicht erörtert. Gründe dafür? Geheimhaltung? Eher unwahrsscheinlich. Kein plan? Schon wahrscheinlicher. Na dann bleibt halt der letzte satz des kurzen artikels für die volleyballaffine öffentlichkeit: Also viel rotweißrote volleyball-power für europa! Mit rufzeichen sogar, na bist du deppert. Ich bin beeindruckt von so viel power. Ich hoffe nur, die herrschaften wissen wohin mit ihrer vielen kraft. Vielleicht könnte man wieder einmal die eurovolley nach wien holen, die war ja 2011 in der sogenannten ära des herrn kleinmann nicht nur ein großer sportlicher erfolg für das österreichische team – 3 niederlagen, 0:9 sätze -  unter dem sogenannten erfolgscoach micha warm sondern auch ein wirtschaftlicher - stichwort leere hallen - wenn ich mich recht erinnere. Die abrechnung erreichte, wenigstens meinem wissensstand nach, bis heute, fast zehn jahre später  nicht die öffentlichkeit. Aber man würde sich halt die quali ersparen, als gastgeber. Da wäre die power dann halt wirklich gut eingesetzt.

A propos quali für die eurovolley. Wie man unter http://www.volleynet.at/oevv-damen-bestreiten-eurovolley-quali-erst-im-mai/ lesen darf, finden die qualiturniere für die damen erst im mai statt. Die herren spielen ihr qualiturnier, wie geplant im jänner in israel. Die aussage des teamchefs der herren, dass man noch nicht genau weiß wann die vorbereitung auf die quali losgehen wrid oder soll, finde ich, höflich gesagt, bemerkenswert. Weniger höflich würde ich sagen, dass das wenige wochen vor den spielen ziemlich unprofessionell rüberkommt.

 

Aber wenigstens ist das ziel klar - das war es übrigens auch immer unter dem oben erwähnten langjährigen sogenannten erfolgscoach: wir wollen uns für die em qualifizieren, sagt sein nachfolger, radovan gacic, in selbigem artikel noch. Na da bin ich ja schon einmal beruhigt, wenn sie wollen. Da mach‘ ich mir jetzt einmal echt keine sorgen, dass einer der beiden aufspieler gerade – coronabedingt, was sonst – nicht spielt, weil in griechenland die meisterschaft ausgesetzt ist und der andere aufspieler in estland nicht gerade erfolgreich unterwegs ist, dass ein leistungsträger zur zeit in der türkei – ebenfalls coronabedingt – nicht spielt, weil seine mannschaft in quarantäne ist (http://www.volleynet.at/kroiss-mit-cambrai-toll-unterwegs/) und dass man sich beim övv nach wie vor über den gesundheitszustand des besten spielers aussschweigt (http://www.volleynet.at/infocorner/transfers/transfers-int/). 

So und in der mevza gab es schon wieder einen österreichischen erfolg, allerdings wieder einmal in einem innerösterreichischen duell. Aich/dob hat waldviertel mit 3:1 besiegt (http://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1448&ID=36&CID=83&PID=61&type=LegList). Wenn es allerdings gegen nichtösterreichische teams geht, setzt es üblicherweise niederlagen. Keine ausnahme von der regel schafften leider die grazer, die mit nur 9 spielern nach slowenien reisten und dort gegen maribor mir 3:1 verloren (http://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1449&ID=36&CID=83&PID=61&type=LegList).     

Die mesiterschaft läuft auch weiter, jetzt mit der fortsetzung des grunddurchgangs und mit der sogenannten topgruppe. Verwirrend für die nicht so firmen ...äh... gelegenheitsvolleyballfans, die sich nicht die mühe machen, den sich jedes jahr verlässlich ändernden bewerbsmodus auswendig zu lernen, ist es wohl, dass in der fortsetzung des grunddurchganges amstetten noch immer in der tabelle aufscheint, obwohl die mannschaft ja in der toprunde spielt (http://www.volleynet.at/denizbank-ag-volley-league-men-2020-21/). Die gelegenheitsfans, falls es solche überhaupt gibt, werden sich halt wundern, dass die mostviertler in zwei bewerben spielen. Aber, eh wurscht, ein von zuschauerInnen so überrannter sport – die plätze in den hallen werden post corona sicher knapp werden – braucht sich keine neuen fans zu erschließen. Was allerdings auch ziemlich einzigartig sein dürfte, ist die tatsache, dass in den ko-runden dann mannschaften gegeneinander spielen werden, die in der österreichischen meisterschaft eine unterschiedliche anzahl von spielen gespielt haben mit den wenigsten spielen für drei in der topgruppe gesetzten vereinen, nämlich insgesamt 6, und mit den meisten spielen, nämlich 18 für die vereine, die die fortsetzung des grunddurchgangs bestreiten. Fair? Wurscht, ist sich halt nicht anders ausgegangen, weil die drei topvereine ja noch unbedingt in der dahinsiechenden mevza nennen mussten. Im gegensatz zu den österreichischen vereinen haben sich die teams aus tschechien, der slowakei und ungarn bereits in den letzten jahren aus dem bewerb verabschiedet. Und die mevza der damen ist bereits gestorben, vermutlich weil nicht mehr genug vereine genannt hatten um einen bewerb zu spielen der den namen mevza noch verdient hätte. 

Ah ja, ein anderer langzeitpräsident hat offenbar den absprung verpasst, die kante übersehen, wie es bei den schispringerInnen heißt und wird zur strafe niedergekantert wie im heutigen riesentorlauf wo der beste ösv-läufer auf dem 17. platz landetet (https://sport.orf.at/stories/3070346). Der glaube an die eigene unersetzlichkeit ist halt ein hund, ein schiach. Darüber könnte der sommerpeter dem winterpeter einiges erzählen. Wenn das jetzt so weitergeht, mit den misserfolgen der österreichischen schirennläuferInnen, dann muss ich, opportunistisch wie ich bin, meine vorurteilsbehaftete meinung zum snowvolleyball ganz schnell ändern und den herrn kommerzienrat in seiner kampagne für die aufnahme von snowvolleyball ins programm von olympischen winterspielen unterstützen um zu verhindern, dass sich die österreichischen medaillenbilanzen bei winterspielen denen der sommerspiele annähern.  


Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte? 

Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?

Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?

Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?

Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?

Kann der övv pleite gehen?

 

Wien 08.12.2020, 01:47 mez

1 Kommentar:

  1. "Rotweißrote Volleyball-Power für Europa"
    So also der Titel des neuen Satireprogramms aus der Prinz Eugen-Straße Nummero 12.
    Wurde auch Zeit - immerhin ist es schon sechs Jahre her, seit dem das "ÖVV Struktur- und Strategiekonzept 2020" für Furore sorgte.
    Dieses Dokument, zu finden im Download Bereich der ÖVV Webseite, wird mittlerweile etwas stiefmütterlich behandelt und dort unter "Sonstiges" geparkt, gleich hinter dem Terminplan der ÖVV Nationalteams 2016.
    Über die dort festgehaltenen Ziele, die hochfliegenden Pläne und deren Verwirklichung müssen wir uns hier nicht weiter auslassen.
    Denn in der Tat - es gibt viel zu tun in Europa!
    Immerhin liegen 23 Nationen vor uns im CEV Ranking - die haben unsere Volleyball-Power bitter nötig!
    Im Ranking der u20 männlich sind's sogar 29 - also, meine Herren: Die Ärmeln aufkrempeln und an die Arbeit.
    Die Antwort auf die Frage, wohin diese (vor dem Hintergrunde der Zustände des heimischen Volleyballs) kakanische Parallelaktion führt, sei in Abwandlung der Überschrift mit einem treffenden Jandl-Zitat beschrieben:
    "rot/ich weiß/rot".

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