Dienstag, 28. Oktober 2014

Von nachwuchsproblemen beim cev und in wien, vom allzu raschen verblassen der stars und von der sinnhaftigkeit mancher spiele in der avl



Wien, 27.10.2014, 22:53 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so jetzt bin ich gerade von der viennale nachhause gekommen und irgendwie bin ich schon ein wenig müde. Da wird der blogeintrag heute wohl ein bisschen kürzer ausfallen, noch dazu wo sich letzte woche nicht so viel aufregendes getan hat im österreichischen volleyball. Ich vermute ja, dass das damit zu tun hat, dass der hauptakteur nicht in österreich weilte. Uhpir war bei der 35. cev-generalversammlung im türkischen antalya. Einen bericht über dieses welt- oder zumindest europabewegende ereignis finden meine geschätzten leserinnen und meine geschätzten leser unter http://www.cev.lu/News.aspx?NewsID=18669&ID=1. Sehr aussagekräftig ist der bericht über die generalversammlung nicht gerade, unter anderem erfährt man, dass dort auch die jahresberichte der sogenannten zonal associations, zu denen meines wissens nach ja auch die kaum mehr existente mevza gehört, präsentiert wurden. Na da wäre ich gerne mauserl gewesen oder die berühmte fly on the wall, wie die anglophonen sagen, als da darüber gesprochen wurde, dass die damen mevza aus nunmehr gerade noch vier teilnehmenden mannschaften besteht und die herren mevza offenbar aus mangel an teilnehmern heuer überhaupt nicht zustande kommt (http://mevza.volleynet.at/News). Aber das ist ja alles egal, das wird einfach nicht erwähnt, nicht auf der cev-website und schon gar nicht auf der website des övv. Das ist es doch viel wichtiger, dass man unter http://cev.eventolive.it/XXXVGeneralAssembly/index.php eine üppige bilddokumentation der veranstaltung finden kann. Auf gezählten 452 fotos kann man das who is who, also was sag’ ich da, na die creme de la creme der europäischen volleyballfunktionäre beim dinieren, beim ernst schauen und sogar beim reden – leider halt ohne ton, wie das so ist bei einem foto - bewundern. Na die eitelkeit ist halt schon ein hund ein ziemlich schiacher. Ah ja, und auf ein paar fotos ist doch tatsächlich auch uhpir zu sehen. Ich bin mir sicher, dass wir das eine oder andere davon in kürze auf seiner facebookseite bestaunen werden dürfen. Was da geredet wurde, findet sich leider nirgends, aber das ist ja vermutlich für das gemeine volk der volleyballinteressierten ohnehin nicht so interessant. Aber eines fällt einem schon auf, wenn man nichts besseres zu tun hat als sich durch das fotoalbum der cev zu klicken. Nicht nur der wiener volleyballsport hat ein nachwuchsproblem.

Also manchmal bin ich ja richtig stolz, wie mir bestimmte überleitungen gelingen. A propos nachwuchsproblem beim volleyball in wien. Jetzt braucht man sich bald keine sorgen mehr zu machen um den männlichen volleyballnachwuchs in der 1.8 millionenstadt wien (http://www.volleyball-wien.at/tabellen/nachwuchs-burschen). Den gibt es nämlich bald nicht mehr. Der u19 bewerb der burschen wird von drei mannschaften bestritten, den hotvolleys, uww  und zum drüberstreuen aus einem dreier-ziegel, einer spielgemeinheit aus döbling, uab und arbesbach. Was uab da in dieser sg macht erschließt sich mir nicht wirklich. Haben die plötzlich ihre verantwortung für die pflege des nchwuchses entdeckt oder erspart man sich auf diese art und weise nicht sehr elegant eine strafzahlung? Noch besser wird die situation im u17 und im u15 bewerb der burschen; dort finden sich neben der schon erwähnten dreiermogelpackung aus zweimal wien und einmal waldviertel, auch noch die hotvolleys, die wohl, um verwechslungen vorzubeugen oder aus sentimentaler erinnerung an bessere zeiten, als hotvolleys 1(!) in den tabellen aufscheinen. Na da hat wohl die akademie auch schon größeren andrang erlebt. Und wo der großteil der noch im august ins trainingslager der experten aus der gutheil-schoder-straße drägenden „ca. 40 burschen“ geblieben ist werden wir wohl nicht erfahren.


Und schon wieder eine gelungene überleitung. Weil ich ja immer wieder über die serie sophie, srna und die sieben stars aka „unsere stars in europa“ spotte, habe ich mir gedacht es wäre anhand dieser schon seit ein paar jahren laufenden serie interessant, herauszuarbeiten was aus den sogenannten stars geworden ist bzw. wo sie – achtung überleitung - geblieben sind. Also los geht’s:
Um es optimistisch anzugehen möchte ich mit den erfolgsstories beginnen:
Thomas zass hat nach mäßig erfolgreichen gastspielen in frankreich und deutschland mit wenig einsatzzeit eine saison als stammspieler in griechenland gespielt und spielt in der heurigen saison bei unicaja almeria ebenfalls in der grundaufstellung.
Philipp kroiss hat sich nach einem jahr in der schweiz erfolgreich als libero bei montpellier etabliert. Er ist dort mannschaftskollege von philip schneider, der auf eine jahrelange erfolgreiche karriere in frankreich zurückblicken kann.
Peter wohlfahrtstätter ist nach zwei guten jahren in belgien, in denen er sich einen platz in der stammsechs seiner mannschaft gesichert hatte, nach österreich zurückgekehrt und ist bei aich/dob der einzige österreicher im kader und hat dort die möglichkeit international, in der champions league weiter erfahrung zu sammeln.
Sophie wallner spielte eine saison als stammspielerin in belgien und ist jetzt auch bei ihrer schwedischen mannschaft wieder in der grundsechs.

So und das war’s auch schon mit den erfolgsstories, jetzt also zu den nicht ganz so erfolgreichen auslandskarrieren unserer stars in europa:
Simon frühbauer gibt nach einem – vorsichtig formuliert – mäßig erfolgreichen kurzgastspiel in deutschland den alleinunterhalter beim familienunternehmen frühbauer/huber aus klagenfurt.
Marcus guttmann hat nach zwei jahren, eines davon in der ersten, das zweite dann nur noch in der zweiten italienischen liga, mit wenig einsatzzeit die lust am volleyball verloren und hat seine karriere in jungen jahren beendet.
Philip ichovski bekam in seinem jahr in deutschland auch nicht gerade viel einsatzzeit, kehrte nach amstetten zurück und scheint dort– zumindest bisher in dieser saison – nicht mehr in der kampfmannschaft auf.
Olli binder war mannschaftskollege und leidensgenosse von philip ichovski in deutschland. Nach gutem beginn wurden die einsatzzeiten immer geringer. Olli binder kehrte letzte saison nach österreich zurück und durfte bei aich/dob, wo er sich gegen rok satler nicht durchsetzen konnte, gerade einmal ein paar sätze spielen und ein paar mal als wechselspieler aufschlagen. Was olli binder jetzt volleyballerisch so treibt, wird auf der övv homepage streng geheim gehalten.
So geheim hielt der övv auch die eskapen von aleks blagojevic genauso wie die umstände seiner rückkehr zu seinem verein molfettta in der ersten italienischen liga, von dem er sich im vorjahr ohne abmeldung nach einer halben saison mit wenig einsatzzeit offenbar frustriert abgesetzt hatte.
Bleibt noch florian ringseis, der nach zwei mäßig erfolgreichen saisonen mit wenig spielpraxis in deutschland bei seinem verein – wie es dort hieß - sparmaßnahmen zum opfer gefallen ist und jetzt bei hartberg untergekommen ist, als einer von zwei spielern der mannschaft mit der berufsbezeichnung profi, wenn man der website der hartberger glauben darf (http://volleyball.tsv-hb.net/spieler/florian-ringseis/).

Ah ja, und noch etwas, alle gerade genannten spieler, deren auslandskarrieren wohl nicht so toll wie erhofft verlaufen sind, waren übrigens, mit ausnahme von florian ringseis, im kader der österreichischen nationalmannschaft für die eurovolley 2011 (http://www.eurovolley2011.com/teams/team/1/1.html).

Na und wie ist es sophie, srna und den sieben stars letzte woche ergangen. Das was die werten lesserinnen und werten leser unter http://oevv.volleynet.at/News/0000087524 am letzten donnerstag lesen konnetn, haben sie vermutlich schon hier am letzten dienstag gelesen. Natürlich ohne insiderinformation, wie beispielsweise die tatsache, dass aleks – ich nehm mir jetzt mal eine auszeit – blagojevic jetzt wegen eines fehlenden zweiten zuspielers und der damit fehlenden möglichkeit eine doppelwechsels leider nicht zum einsatz kam. Aber dafür gibt’s hier links zu den datavolley blättern, und die sind dann wohl doch ein wenig aufschlussreicher und interessanter als irgendwelche homestory-artigen berichte.
In spanien gewinnt almeria gegen teruel 3:2, thomas zass spielt durch und ist mit 14 punkten zweitbester scorer seiner mannschaft (http://rfevb-web.azurewebsites.net/MatchStatistics.aspx?mID=3080&ID=21&CID=62&PID=37&type=LegList). In frankreich gewinnt montpellier gegen tours 3:2, philipp krois spielt durch, phlip schneider ebenfalls, er wird mit 14 punkten drittbester scorer seiner mannschaft (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM014-1415.pdf). Nantes verliert gegen toulouse 1:3, alex berger spielt durch und ist mit 13 punkten zweitbester scorer seines teams (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM012-1415.pdf). Poitiers gewinnt gegen st. quentin mit 3:2, max thaller kommt zu einem kurzeinsatz im ersten satz und macht dabei einen blockpunkt (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LBM013-1415.pdf). Molfetta gewinnt gegen altotevere 3:1, aleks – ich nehm mir jetzt mal eine auszeit – blagojevic kommt zu zwei kurzeinsätzen, hinterlässt aber keine spuren auf datavolley (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=27176). Bühl gewinnt in deutschland gegen dresden 3:0, paul buchegger spielt den dritten satz durch und erzielt zwei punkte (http://live.volleyball-bundesliga.de/2014-15/Men/&1009.pdf). Aachen verliert gegen vilsbiburg 2:3, srna markovic spielt durch und ist mit 21 punkten topscorerin ihrer mannschaft. In schweden gewinnt engelholm gegen kathrinenholm mit 3:0, sophie walner spielt durch und ist mit 11 punkten zweitbeste scorerin ihres teams (http://iof3.idrottonline.se/SvenskaVolleybollforbundet/Elitserien/Resultat/?selected=Grundserien+Damer).

So und nach soviel statistik und datavolley kommt jetzt, weil aller guten dinge drei sind, die dritte gelungene überleitung. Seit letzter woch sind die datavolley blätter wieder online auf der övv website. Und nein, das hat sicher nichts damit zu tun, dass deren verschwinden hier letzte woche thematisiert wurde.

Mit der hier erwähnten dreiklassengesellschaft in der avl der herren dürfte ich allerdings auch nicht so falsch liegen, wenn man sich die resultate des letzten wochenendes anschaut. Wobei man die sinnhaftigkeit eines spiels hypo tirol gegen vbk klagenfurt wohl in frage stellen darf. Bei satzergebnissen von 25:11, 25:12 und 25:12 war neben der sinnhaftigkeit einer solchen begegnung vermutlich auch der spaß sowohl bei den siegern als auch bei den verlierern eher enden wollend (http://oevv.volleynet.at/News/0000087538). Und dass beim spitzenspiel zwischen tirol und aich/dob ganze zwei und am ende dann nur mehr ein österreicher auf dem platz stand, ist für mich, und da wird der mahnende zeigefinger von uhtt gleich wieder zucken, ein absolutes armutszeugnis (http://oevv.volleynet.at/News/0000087521).

Und international hat der zweiterfolgreichste sportfachverband österreichs gerade in gestalt von svs/post im cev challenge cup gegen den vetreter der volleyballgroßmacht ungarn im bewerb, gödöllo, sang und klanglos mit 0:3 verloren (http://oevv.volleynet.at/News/0000087548).

Ah ja, und die im ranking der sportfachverbände nicht ganz so erfolgreichen handballer wehren sich mit recht und ziemlich heftig und waren sogar im sport am sonntag vertreten was sich man unter http://tvthek.orf.at/program/Sport-am-Sonntag/2279179/Sport-am-Sonntag/8658788 anhören und ansehen kann.


Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien, 28.10.2014, 01:26 mez



4 Kommentare:

  1. Die angeführten "mäßig erfolgreichen gastspielen in frankreich und deutschland mit wenig einsatzzeit" bei Thomas Zass mögen auf die Zeit beim VFB Friedrichshafen zutreffen, auf die Zeit bei Paris Volley trifft dies mit Sicherheit nicht zu.

    Ich bin der Meinung, dass ein Punkteschnitt von von 16,75 Punkten pro Spiel (402 Punkte im Grunddurchgang - Thomas Zass kam an 24 von 26 Spieltagen zum Einsatz) für einen Jungprofi aus Österreich (kam vom VC Amstetten) in einer der verteidigungsstärksten Liga ein hervorragender Wert sind. Er war 10x Topscorer u. 12x 2. Bester Scorer seiner Mannschaft. Sämtliche Statistiken sind unter dem angefügten Link einsehbar.

    Im Playoff war zwar schon im Viertelfinale Schluss - jedoch war er auch hier wieder Topscorer bzw. 2. Bester Scorer.

    http://www.lnv.fr/joueurs/1711/thomas-zass.html

    Für eine Premierensaison im Ausland finde ich diese Daten mehr als respektabel (über den Teamerfolg mit Platz 8 im Grunddurchgang und dem Ausscheiden im 1/4 Finale lässt sich streiten) und ich bin der Meinung, dass man auch bei kritischer Betrachtung dies nicht als "mäßig erfolgfreiches Gastspiel" abtuen sollte.

    Ich würde mir hier etwas mehr Respekt gegenüber Thomas Zass wünschen welcher sicher eines der (wenigen) Aushängeschilder im österr. Hallenvolleyball ist.
    SG stelvio

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    1. Lieber stelvio48, danke, dass du mich auf meinen fehler aufmerksam gemacht hast. Das kommt davon, wenn man sich auf ein offenbar immer schlechter werdendes gedächtnis verlässt und nicht, so wie sich das gehört, ordentlich recherchiert. Ich streue asche auf mein haupt. Ich war mir eigentlich sicher, dass das gastspiel bei paris für thomas zass ähnlich verlaufen war wie das anschließende in berlin. Dem war offenbar nicht so. Es tut mir aufrichtig leid, wenn dadurch ein eindruck entstanden ist, der nicht beabsichtigt war. Ich habe immer wieder betont, dass thomas zass ebenso wie peter wohlfahrtstättter und philipp kroiss die positiven beispiele für eine gelungen auslandskarriere darstellen und außerdem noch dazu das volleyballspielen bei kleinen vereinen in österreich gelernt haben und damit den lebenden beweis darstellen für die wichtigkeit der vielfalt was die vereine angeht. Und außerdem habe ich den weg des guten thomas zass in meinem gestrigen beitrag ja unter die erfolgstories gereiht. Also ein mangel an respekt meinerseits liegt da ganz sicher nicht vor. Und natürlich stehe ich nicht an meinen fehler auch im nächsten blog öffentlich einzugestehen. lg johnny

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    2. Lieber uhb (unser herr blogger :D)!

      Ich wusste ja gar nicht, dass thomas zass in berlin gespielt hat. Habe ich was versäumt? lg armin

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    3. Äh.... friedrichshafen natürlich und nicht berlin ;-))

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