Wien, 30.09.2013, 22:45 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
na bumsti, da ist es ja einigermaßen rund gegangen bei den kommentaren zu
meinem letztwöchigen eintrag. Und der grund war offenbar, dass ich die vom
teamchef mehrfach betonten aber für mich nicht nachvollziehbaren großen
fortschritte des österreichischen herrenationalteams thematisiert habe. Da der
eintrag offenbar einiges an staub aufgewirbelt hat und mir in der folge vom
user volleystar mangelnde sachlichkeit vorgeworfen wurde und ich vom user mn
teufel des „nationalteam-bashings“ bezichtigt wurde, möchte ich meine kritik
hier nochmals präzisieren: ich habe hier schon mehrfach betont, dass die
spieler des nationalteams ihre sache im rahmen ihrer möglichkeiten ausgezeichnet
machen. Eines möchte ich allerdings bei aller sympathie für die athleten doch
festhalten. Wenn man sich dazu entschließt leistungssport zu betreiben, dann
muss man auch damit umgehen können, dass die leistung auch von außenstehenden
beurteilt und kommentiert wird. Und hier komme ich nochmals zum kernpunkt
meiner kritik: wenn ich die leistungen des nationalteams nach objektiven
kriterien messe, und das sind eben bewerbspiele, qualifikationsspiele und die
sich daraus ergebende weltranglistenpostion, wenn ich also – wie es der user
otto kar nennt – die „knallharten statistiken“ hernehme, dann sehe ich, so sehr
ich mich auch bemühe – keine messbaren fortschritte. Ich möchte hier nicht
pathetisch werden aber ich habe in meinem allerersten eintrag am 23. Jänner
2011 – da war noch keine rede von den fortschritten des nationalteams -
folgenden satz geschrieben: „Und daher möchte ich
mit diesem blog ein diskussionsforum für alle schaffen, die sich so wie ich
sorgen um den volleyballsport in österreich machen, eine art kritische
gegenöffentlichkeit zur veröffentlichten meinung des övv, die zwischen
jubelmeldungen und schönfärberei changiert.“ Und zu diesem satz stehe ich nach
wie vor. Die beurteilung der leistung der nationalmannschaft ausschließlich
uhpir und dem teamtrainer zu überlassen grenzt an naivität. Beide haben massive
eigeninteressen ein positives, oder deutlicher gesagt ein übertrieben positives
bild der entwicklung der nationalmannschaft zu zeichnen. Uhpir muss in seiner
position aus ganz einfachem präsidentiellen überlebenstrieb natürlich versuchen
fortschritte – egal ob echte oder herbeiphantasierte – nach außen zu verkaufen.
Und beim teamtrainer liegt der fall nicht viel anders. Für mangelnde
weiterentwicklung kann er entweder den verband verantwortlich machen, dann legt
er sich mit seinem brötchengeber an. Oder er muss sich eingestehen, dass seine
arbeit nicht zu der erwarteten weiterentwicklung geführt hat. Dann müsste er
selbst die konsequenzen ziehen. Also sind kritische einschätzungen aus dieser
ecke nicht wirklich zu erwarten.
Und zur erinnerung wie weit (trainer)traum und wirklichkeit tatsächlich auseinanderliegen
eine folie aus dem immer noch unter http://oevv.volleynet.at/volleynet_work/indoor/upload/download/oevv2/formulare/EM%202010_20100605_Salzburg_Praesentation%20Warm.pdf
entwicklungsplan des teamchefs micha warm für das austrian volleyballteams:
Von platz 58 in der weltrangliste im jahr 2010 ist das nationalteam der
herren auf platz 68 in der aktuellen weltrangliste zurückgefallen (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2013-07.asp).
Angepeilt war laut entwicklungsplan ein platz unter den top 40 der welt. Selbst
durch eine tiefrosa getönte brille ist da für mich kein fortschritt zu
erkennen.
Apropos brille: das bringt mich ein wenig früh zum fundstück der
woche. Die von uhpir und seinem
beachvize zur medialen züchtigung eine unliebsamen journalisten initiierte
facebook seite unter dem motto „wir lassen uns beachvoleyball in klagenfurt
nicht schlechtreden“ ist mit ganzen 118 mitgliedern ja geradezu grandios
gescheitert und dient jetzt einer brillenverkäuferin mit dem bezeichnenden
namen ashleigh glass (!) zur bewerbung diverser sehbehelfe mit slogans wie „einfach gut preise for you“, „unsere produkte fit fast jedermanns
gesicht“ oder besonders drollig „jeder
kann kostenlos zu überprüfen es out“.
Die initiatoren der facebook seite wären gut beraten diese peinlichkeit
schleunigst aus dem netz zu entfernen um sich nicht noch weiter der lächerlichkeit preiszugeben (https://www.facebook.com/groups/proklagenfurt/?fref=ts).
Nach diesem vermutlich für längere zeit, letzten ausflug in die sandkiste
möchte ich mich der bevorstehenden hallensaison zuwenden. Zu diesem behufe
werde ich es mir erlauben in den nächsten wochen die mannschaften der avl aus
meiner ganz persönlichen, höchst subjektiven sicht vorzustellen. Na, da werde
ich mir wieder ein paar neue freunde machen, befürchte ich. Und ich werde mich
bei der reihenfolge an die auf der oevv-seite festgelegte alphabetische reihung
der mannschaften halten (http://oevv.volleynet.at/Teams).
Und wie es der zufall will, ist die mannschaft von hhvmir die erste in der
liste (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-15622).
Den dort aufgelistete spielerkader kann man als volleyballkindergarten unter
der führung einiger – na sagen wir es höflich – sehr erfahrener routiniers
bezeichnen. Da finden sich neben einigen nachwuchsspielern die legionäre
ricardo serafim (bra), jahrgang 1980, richard nemec (svk), jahrgang 1972,
robert sczcerbaniuk (pol), jahrgang 1977 und der österreichische
nationalteamspieler matthias kienbauer, jahrgang 1983. Na der altersschnitt der
vier routiniers liegt bei nicht gerade knusprigen 35! Aber irgendwie hab’ ich
das gefühl gehabt, dass das doch noch nicht alles gewesen sein kann. Und dann
hab’ ich halt wieder einmal ein bisschen recherchiert – nein, nein hhvmir,
keine sorge, nicht in meiner arbeitszeit, sondern in meiner freizeit, und nein,
nochmals keine sorge, viel freizeit ist da nicht draufgegangen bei der
recherche. Na jetzt hab’ ich allerdings schon ein schlechtes gewissen, dass ich
da den überraschungseffekt für hhvmir zerstöre, wo er doch dieses mal gar
keinen event zur teamvorstellung angekündigt hat. Also was, oder besser gesagt
wen hab’ ich denn da noch gefunden? Achtung, achtung, die werte leserin und der
werte leser erfahren es hier exklusiv: Ein herr toplica popovic wird die
hotties verstärken, aus bosnien/herzegowina und mit 31 jahren zu seinen
routinierten kollegen passend (http://www.volleyagency.com/index.php?option=com_content&view=article&id=128&Itemid=27).
Der hat 2010 bis 2012 in der zweiten französischen liga bei asnieres volley 92
gespielt (http://fr.wikipedia.org/wiki/Asnières_Volley_92).
Wo er 2012/2013 gespielt hat konnte ich nicht in erfahrung bringen. Und noch
ein legionär wird bei den hotties auflaufen: matej hukel, ein slowake und mit
25 jahren der jüngste der legionäre, der hat letztes jahr für unicef bratislava
gespielt (http://wov.sw4i.com/wov-community/clubs/16568/unicef-bratislava-.html?tab=players).
Also setzt hhvmir wieder einmal, und das ist ja nun wirklich überraschend, auf
eine, zwar schon ein wenig in die jahre gekommene, angegraute, legionärstruppe.
Die trainerfrage ist noch ein wenig unklar. Wird es wieder einmal erkan togan, der
schon einmal wegen überragender erfolge als trainer der hotties entlassen wurde
und dann sozusagen nach oben fiel und zum co-trainer des nationalteams
aufsteigen durfte? Oder macht es hhvmir selbst? Oder gibt es noch einen überraschungskandidaten?
Eine kombination teamtrainer-hottietrainer hatten wir ja schon einmal vor nicht
allzu langer zeit.
A propos überraschung: ein paar junge spieler aus dem vorjahr dürften – wie
es den anschein hat - hhvmir und leider auch dem volleyballsport per se abhanden
gekommen sein. Wo sind spieler wie stefan lechner, aleks kamenica,
lukas-maximian doboczky, maximlian haslauer und markus knaus (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-11032/A23)?
Das waren doch immerhin nationalteamspieler bei den herren oder zumindestens spielten
sie in diversen nachwuchsteamkadern. Gerüchte über den verbleib der burschen
gibt es bereits aussagen von hhvmir dazu sind mir hingegen nicht bekannt. Reden
tut er darüber halt nicht so gerne der hhvmir, wenn spieler dem volleyballsport
den rücken kehren. Aber ich bleibe da dran, weil ich denke, dass das die werten
leserinnen und die werten leser dieser einträge doch interessiert. Und ein resümee dieser mannschaft der hotvolleys?
Erfolgsaussichten in der avl: mittelprächtig, wert für den österreichischen
volleyballsport: gering.
Und zum schluss noch eine weitere anmerkung zur in wenigen tagen
beginnenden meisterschaft der 1. bundesliga: die mannschaft von vbc weiz hat
noch immer keine spielgenehmigung, weil die heimhalle keine neun meter hoch
ist. Ich bin sehr gespannt, ob sich da schlussendlich doch noch die vernunft
durchsetzen wird oder ob man es beim övv aus falsch verstandenem
autoritätsgehabe heraus darauf anlegt, die gute arbeit eines vereins einfach zu
zerstören.
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die
werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar
ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas
ändern sollte.
Wien 01.10.2013, 01:24 mez
es ist, verehrter johnny, ja fast zuviel der ehre, dass du auf meinen kommentar reagiert hast.
AntwortenLöschenich finde es ja höchst erfreulich, wenn hier menschen, die sich um unseren schönen sport kümmern, zur diskussion finden.
eben diese diskussion anzustossen und voran zu treiben soll ja auch intention dieses blogs sein gut so!
um so unverständlicher finde ich, und ich vermute stark, dass ich unter der leserschaft nicht allein dastehe, der dieswöchige beitrag.
täusch' ich mich, oder habe ich das nicht alles schon einmal gelesen?
ja, hier wird eine facebook seite gespamt. ja, es gibt einen überzogenen entwicklungsplan für die nationalmannschaft.
beides schon gelesen + ausführlich besprochen und um mich der üblichen redundanz von ÖVV und blog anzuschließen, muss ich sagen:
inhalt: mittelprächtig, relelanz für den österreichischen volleyballsport: gering.
ein echtes problem, wie das der weizer in knappen 5 zeilen abzuhandeln...da würde ich mehr davon erwarten.
und auch kommentare und etwaige lösungen der werten leserinnen und leser dazu, anstatt einander immer dann recht zu geben, wenn irgendwas besonders schlecht und schief läuft.
also, leute!
wo seid ihr?
aus meiner sicht, wäre es auch interessanter sich mit den strukturellen problemen des österreichischen volleyballsports auseinanderzusetzen, als einigen akteuren dauernd den spiegel vorzuhalten. auch wenn sie es teilweise sicherlich verdient haben und es nicht schadet, ihnen auf die zehen zu steigen.
AntwortenLöschenanderes thema:
meiner meinung nach führen die letzten wochen wiedereinmal eindrucksvoll vor, dass sich die meisten unserer "top" vereine im organisatorischen nirvana befinden.
kaum ein verein hat eine gute kommunikation nach außen - wie soll es da fans geben? keine infos über spielerabgänge nur manchmal über neuzugänge! wir leben in einem informationszeitalter aber unser volleyballsport betreibt noch höhlenmalerei. da nützen auch ein paar live spiele nichts.
daran erkennt man, dass die meisten vereine organisatorisch überfordert sind. das äußert sich natürlich auch in anderen symptonen (z.B. nachwuchsarbeit).