Wien, 07.10.2013, 22:41 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
also ich lasse es jetzt einmal gut sein, mit dem sich in den letzten wochen
wiederholenden hinweis auf die mangelnde weiterentwicklung des österreichischen
herrennationalteams und ich wende mich aus gegebenem anlass wichtigerem zu. Die
avl beginnt in dieser woche und darauf wird auf der övv-homepage unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000083923
hingewiesen, nicht ohne dem teamtrainer, uhpir und des für die liga
verantwortlichen uhvp ein forum zu bieten uns mit ihrer einschätzung der
kommenden saison zu erfreuen und außerdem die hallensituation zu kommentieren.
Alle drei sind mit der hallensituation bei den herren durchaus zufrieden, da
werden dächer angehoben, da werden gemeinderatsbeschlüsse gefasst, dass sogar
neue, neun meter hohe hallen gebaut werden sollen. Also ich sag einmal so – um
den schneckerl prohaska zu zitieren, der sich in diesem werbespot auch kritisch
über das engagement von legionären äußert (http://www.youtube.com/watch?v=QAXWmmx6SzE)
- der glaube versetzt ja bekantlich berge, aber ob er zum bau neuer hallen in
einer wirtschaftlich nicht gerade rosigen situation wie der aktuellen
ausreicht, das bleibt abzuwarten. Übrigens hat der vbc weiz bis zuletzt um
seine spielgenehmigung zittern müssen. Und nun soll doch laut einem
gemeinderatsbeschluss eine neun meter hohe halle im zuge eines neu zu bauenden
jugendgästehauses entstehen (http://www.kleinezeitung.at/sport/mehrsport/3430307/hoehe-kommt.story).
Ich muss mich ja hier nicht mehr als freund des steirischen volleyballs outen
und ich freue mich deshalb auch für die weizer, dass sie ihren in den letzten
jahren erfolgreichen weg auch dieses jahr in der 1. bundesliga weiter
fortsetzen können. Ich gestatte mir aber weiterhin eine gewisse belehrungsresistenz
und bezweifle die sinnhaftigkeit nicht gerade üppig vorhandene mittel in den
bau etlicher neune meter hoher volleyballhallen zur höheren ehre von uhpir zu
investieren. Ein interessanter artikel zum bau neuer sportstätten für
randsportarten findet sich unter http://derstandard.at/1379292586915/Das-Murmeltier-soll-nicht-mehr-taeglich-gruessen
im standard. Da geht es zwar nicht um volleyball sondern um basketball, aber
die situation ist vergleichbar, oder auch nicht. Laut diesem artikel hat die
abl, die austrian basketball league, in der letzten saison einen überschuss von
immerhin 250.000€ erwirtschaftet. Ich vermute, der övv bzw. die avl, kann von
so einem ergebnis nur träumen. Andernfalls hätten wir sicher schon das
vergnügen gehabt darüber aus dem munde von uhpir bei jeder sich bietenden
passenden und weniger passenden gelegenheit informiert zu werden. Beim övv hält
man hingegen seit mehr als zwei jahren das finanzielle ergebnis der eurovolley
– vermutlich aus gutem grund – unter verschluss. Ah ja und in dem zusmmenhang
ist auch die argumentation der direktorin des öiss, des ösetreichischen
instituts für schul- und sportstättenbau von interesse. Sie sagt laut
standard-artikel folgendes: „Der ball liegt bei den verbänden, die bisher
fehlende konzepte präsentieren müssen. Unser angebot liegt auf dem tisch, wir
wollen neue projekte unterstützen. Es reicht aber nicht aus, einfach nur zu
sagen: wir brauchen eine halle in dieser und jener stadt.“ Fühlt sich da
vielleicht uhpir betroffen, wenn er das liest. Ist er vielleicht deswegen bei
den verhandlungen mit der linzer vizebürgermeisterin ziemlich schmerzhaft auf
die nase gefallen. Die argumentationslinie von uhpir findet man übrigens unter
dem geradezu märchenhaften titel „drei fragen an peter kleinmann“ hier http://www.kleinezeitung.at/sport/mehrsport/3430307/hoehe-kommt.story?seite=2.
Und vor allem die erste antwort der guten fee uhpir muss man sich auf der zunge
zergehen lassen. Da bringt uhpir als begründung warum man in österreich eine
zweistellige anzahl von neun meter hohen hallen braucht doch tatsächlich das
argument, dass der nachwuchs von klein auf (!) volleyball richtig lernen soll
und die bälle nicht immer an die decke schießen soll. Na also die 11- bis
13-jährigen, die in einer sieben meter hohen halle die bälle an die decke knallen,
die würde ich doch gerne einmal kennenlernen. Und weil ich gerade bei so
richtig drolligen argumenten bin möchte ich der werten leserin und dem werten
leser auch nicht vorenthalten, dass teamchef warm bei der eurovolley der herren
im zusammenhang mit der hallensituation besonders von den volleyballspielen im
fußballstadion beeindruckt war. Aufgemerkt uhpir, da ist doch schon das nächste
lohnende projekt: eine live-übertragung eines spitzenspiels, sagen wir des duells
der letztjährigen watschenbäume hotvolleys gegen enns aus dem überdachten ernst
happel stadion. Da werden die massen ins stadion strömen. Und wenn nicht, dann
werden halt alle wiener pflichtschüler und pflichtschülerinnen im rahmen der
schuläktschn von ein paar hundert bussen ins stadion gekarrt, damit die ränge
für die orf übertragung dicht gefüllt sind. Apropos kellerderby: ich bin ja
schon gespannt wieviele zuschauer und zuschauerinnen zum spiel der hotties
gegen enns ins budo center finden werden. Unter hotvolle (sic) finden sich ja
bereits tolle ticket-angebote (http://www.gutschein24.at/?s=hotvolle&post_type=product).
Ok, ich werde wieder ernsthaft. Bei all diesem wirbel um die hallenhöhe
wird doch eines übersehen: die steirischen vereine uvc graz, tsv hartberg und –
mit abstrichen – auch vbc weiz leisten seit jahren sehr gute nachwuchs- und
aufbauarbeit, ganz ohne neun meter hohe hallen. Und die erfolge von hhvmir auf
vereinsebene sind trotz neun meter hohem budo center enden wollend. Und was
nützen die tollsten hallen, wenn sie bei volleyballspielen gähnend leer bleiben
wie das genannte budo center oder das noch modernere multiversum in schwechat
wo man in ermangelung einiger kreischender schuläktschn-klassen die leeren
ränge bei fernsehübertragungen von volleyballspielen elegant mit schwarzem tuch
verhängt. In wirklichkeit geht es doch nur am rande um die weiterentwicklung
des österreichischen volleyballs, es geht uhpir und seinem alter ego hhvmir
doch nur darum sich als starker verbandspräsident nach außen zu präsentieren
und von sportlichen misserfolgen auf der ebene des nationalteams und seines
vereins abzulenken.
Themenwechsel, oder doch nicht so ganz. Ich habe ja schon mehrfach hier
geschrieben, dass ich vermute, dass meine einträge hier einschließlich
allfälliger kommentare auch an allerhöchster stelle im övv gelesen werden. Es
geht ja das gerücht um, dass ein dienstbarer, mir bekannter bote, den blog
wöchentlich sowohl uhpir wie auch uhvp zur gefälligen – na ob das so gefällig ist
bezweifle ich eigentlich – kenntnisnahme vorlegt. Einen hinweis für dieses
unsichtbare, zarte band zwischen dem kleinen blogger und den großen herren des
övv findet sich auch diese woche wieder. User terra magna hat in seinem
letztwöchigen kommentar die außendarstellung der vereine kritisiert und – bingo
– die hotties präsentieren sich auf einer neuen homepage unter alter adresse.
Da gab’s zwar ein paar anlaufschwierigkeiten mit fotos aus längst vergangenen,
glücklicheren zeiten und einer nur aus mittelblockern bestehenden mannschaft.
Die wurden zugegebenermaßen zwischenzeitlich korrigiert, die fotos von simon kienbauer aka simon frühbauer (siehe auch unten) gerhard reiser und claudio cuello sind verschwunden und die positionen der
spieler passen jetzt auch. Nur vladimir adamovic ist, falls er – was ich nicht
annehme - nicht seine staatsbürgerschaft geändert hat, nach wie vor serbe.
Also, kleiner hinweis an das sekretariat der hotties, bitte ändern! Auf der
övv-seite hat der gute vladi übrigens die serbische staatsbürgerschaft (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-15622).
Ah ja, vielleicht könnte man auch noch die spieler, die auf der hotvolley
homepage zu finden sind (http://www.hotvolleys.at/team/hotvolleys)
mit denen auf der övv-homepage abgleichen, nur so als kleine anregung zur
besseren außendarstellung. Und noch ein kleiner nachtrag, also eigentlich sind
es dann ein paar kleine nachträge zu meiner letztwöchigen darstellung der
mannschaft von hhvmir. Toplica popovic ist der mannschaft jetzt doch aus
welchen gründen auch immer abhanden gekommen. Matej hukel ist, wie von mir hier
letzte woche bereits angekündigt zumindest laut hotvolley-homepage nach wie vor
dabei und zwei neue legionäre, nämlich tomas holly aus der slowakei und
vojislav kostic aus montenegro sind neu dazugekommen. Das ist jetzt alles nicht
so wahnsinnig interessant, interessanter ist da schon, dass matthias kienbauer
offenbar einen bruder namens simon hat, der in der kommenden saison die
klagenfurter verstärken wird. Peinlich. Ist. Das. Dass man von offizieller övv
seite nicht einmal die richtigen spielernamen kennt. Aber zumindestens taugt
das zum fundstück der woche.
Aber so richtig spannend wird es dann unter http://oevv.volleynet.at/News/0000083986,
wenn man dort liest, dass „ die hotvolleys talente kamenica und lechner leider
(!)“ ihre karrieren beendet haben. Ist das schon wieder eine antwort auf meine
hier letzte woche gestellte frage nach dem verbleib einiger junger hotties? Ich
bin – wie versprochen – drangeblieben und habe zumindest im fall von stefan
lechner herausgefunden, dass die wahrheit ziemlich biegsam sein kann. Nach mir
vorliegenden informationen stellt sich die angelegenheit folgendermaßen dar.
Stefan lechner war im hsz und hat sich daher auch verpflichtet für das
nationalteam zu spielen. Allerdings war dem spieler der zeitaufwand für das
nationalteam neben einer geplanten ausbildung, einem studium, zu groß und er
hat daher uhpir bzw. dem övv mitgeteilt, dass er nicht mehr für das
nationalteam spielen möchte. Daraufhin wurde der spieler wegen nichteinhaltung
der beim eintritt ins hsz getroffenen vereinbarungen, vom övv für zwei (!)
jahre gesperrt. Man könnte daher durchaus auch finden, dass die karriere von
stefan lechner vom övv beendet wurde. Auch wenn es hier offenbar verschiedene
blickwinkel gibt, aus denen man die ganze geschichte betrachten kann, hätte man
sich die krokodilstränen im oben zitierten artikel sparen können. Und die
tendenz kontroversielle entscheidungen unter ausschluss der öffentlichkeit zu
halten entspricht vielleicht der nordkoreanischen kp ist aber einer institution,
wie der övv eine ist, absolut unwürdig. Grundsätzlich sollten die
verantwortlichen im övv allerdings überlegen, ob sie mit solchen entscheidungen
dem volleyball in österreich nicht einen bärendienst erweisen. Mir ist schon
klar, dass man natürlich auch spieler, die sich nicht an getroffene
vereinbarungen halten, in irgendeiner form disziplinieren muss. Allerdings
stellt sich die frage, wer im konkreten fall schlussendlich gewinnt. Meiner
ansicht nach gibt es nur verlierer, als da wären die nationalmannschaft, für
die der spieler nicht mehr spielen will, sein verein, der in die ausbildung des
spielers investiert hat und für den der spieler auch nicht mehr spielt, der
spieler selbst, der vermutlich nach zweijähriger sperre nicht mehr zum
volleyball zurückkehren wird und damit natürlich auch der gesamte
volleyballsport in österreich, der einen talentierten spieler verliert. Und das
alles, weil ein spieler den nachvollziehbaren wunsch äußert, zeit in seine
ausbildung neben dem sport zu investieren und sich nicht von irgendwelchen
selbstgefälligen volleyballgurus flausen vom leben als volleyballprofi in den
kopf setzen ließ. Die frage inwieweit es bei den – realistischen –
verdienstmöglichkeiten eines österreichischen volleyballprofis nicht geradezu
verantwortungslos ist jungen menschen mit dem phantasma einer profikarriere den
kopf zu verdrehen und sie dazu zu bringen ihre ausbildung zu vernachlässigen
ist mehr als berechtigt. Trotz gegensätzlicher standpunkte und im sinne der vernunft schlage ich vor: Gewähren sie gnade, sire, es ist doch zum nutzen für alle beteiligten!
Die angekündigte fortsetzung der besprechung der mannschaften der 1.
bundesliga erlaube ich mir auf nächste woche zu verschieben und ich werde mir
dann auch gestatten zwei bis drei mannschaften pro woche zu kommentieren, damit
ich nicht bis zum ende der saison mit meiner manschaftskritik brauche.
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die
werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar
ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas
ändern sollte.
Wien 08.10.2013, 01:24 mez
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen