Wien, 31.07.2017, 22:47 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten
volleyballs,
heiß ist es und wie, alle fenster
sind offen, kein lufthauch bewegt sich und es hat noch immer satte 28°C. Also
irgendwie wird das heute, glaub’ ich, schwierig mit dem schreiben dieses
eintrages. Aber hitzeferien gibt es nicht.
Und zuerst geht es natürlich wieder
in die sandkiste, aus zweifache aktuellem anlass, nämlich erstens - ich weiß,
ich wiederhole mich im wochenrhythmus – der saison entsprechend, und zweitens, weil
jetzt ja endlich die beach-wm in wien begonnen hat. Aber halt, da ist doch noch
etwas wichtiges passiert in den letzten tagen, genau genommen ist das ja noch
gar nicht fertig mit dem passieren, und das nimmt, gemeinerweise dem herrn
kommerzienrat im moment die schlagzeilen weg.
Meine werten leserinnen und meine
werten leser ahnen sicher schon worauf ich hinaus will. Natürlich ist es der
sensationslauf unserer damenfußballnationalmannschaft. Wahnsinn, was da gerade
passiert. Und sympathisch sind die alle miteinander, die spielerinnen und –
ganz besonders – der trainer, der ruhig bleibt und nüchtern und bescheiden.
Keine spur von großmäuligkeit, und keine spur vom öfb präsidenten bei
interviews und pressekonferenzen (http://sport.orf.at/video/segment/ODc4M2hqZDcyOTNrbWQxNDEwMjgwMQ==).
Was für einen wohltat, da stehen – so wie es sein soll - die spielerinnen im
mittelpunkt und der trainer und nicht der verbandspräsident. Und ich trau’ mich
zu wetten, dass da beim public viewing am donnerstag am rathausplatz mehr leute
sein werden, als bei der üppig subventionierten beachparty des herrn jagerhofer
(http://wien.orf.at/news/stories/2857928/).
Ah ja und meine geschätzten leserinnen und meine geschätzten leser werden
sicher erraten, wo ich mich am donnerstag abend hinverfügen werde. Dort gibt es
keine einpeitscher, die mir mitteilen, wann ich aufstehen muss und wann ich
klatschen muss – ja ja ich weiß, old-fashioned halt - , keine cheer leaders und
die spielerinnen müssen nicht in bikinis mit festgelegter maximaler stegbreite
spielen, nein die treten in der gleichen spielkleidung an wie ihre männlichen
kollegen. Und das ist gut so. Und 1 million fernsehzuseherinnen und
fernsehzuseher sehen das offenbar auch so oder wenigstens so ähnlich.
So aber jetzt zum
sandkistenspektakel auf der donauinsel. Gleich vorweg eine anmerkung für meinen
neuen besten freund: nein rafi, ich war noch nicht live dabei, und deshalb kann
und werde ich nichts über die organisation der veranstaltung selbst sagen. Ich
werde mir aber doch erlauben die bisher gezeigten leistungen der
österreichischen teilnehmerinnen und teilnehmer zu kommentieren. 15 spiele gab
es seit freitag mit österreichischer beteiligung und in vier begegnungen gab es
siege für die östereichsichen teams, und zwar je zwei siege für doppler/horts
und schwaiger/schützenhöfer, ihr drittes spiel haben die beiden verloren.
Rimser/plesiutschnig, holzer/strauss, ermacora/pristauz, kunert/dressler und
seidl/winter haben alle ihre spiel, je zwei pro team, verloren. Was sagt der
siegergenetiker zu diesen erfolgen der - laut uhpir – weltklassenation
österreich? Hinterfragt irgendjemand beim övv diesen von uhpir zu
verantwortenden publicity stunt, wie die anglikaner sagen, einen hallentrainer
als cheftrainer für beachvolleyball zu engagieren? Ah ja, a propos
hinterfragen: hinterfragt irgendjemand die entsendung einer hallenspielerin im
ruhestand zur wm, die mit der übriggebliebenen hälfte eines ehemaligen
perspektivteams antritt oder die nominierung eines teams bestehend aus einer
jungen hallenspielerin, die beachvolleyball offenbar als willkommene
abwechslung für die hallenlose zeit betrachtet, und einer spielerin, der
verletzungs- und/oder motivationsbedingt die zwillingsschwester abhanden
gekommen ist? Richtig erheiternd ist dann die aussage dieser jungen
hallenspielerin, dass sie die hitze am beachplatz nicht so gewohnt sei wie man
unter http://www.volleynet.at/News/0000091615
lesen darf. Na geh. Also ich bleibe dabei, dass es im damenbereich ziemlich
finster aussieht in österreich, und dass es zur zeit kein auf international
hohem niveau konkurrenzfähiges damenteam gibt. Und perspektiven? Siehe weiter
oben. Und bei den herren schaut es mit ausnahme von doppler/horst auch nicht
sehr erfolgsversprechend aus. Unter http://derstandard.at/2000061958972/Beachvolleyballer-DopplerHorst-Jubel-heute-Sorgen-morgen
gibt es in dem zusammenhang auch durchaus kritisches zu lesen. Ah ja, und dass
der herr kommerzienrat beachvolleyball einst als affentennis bezeichnet hat,
steht dort auch. Na wenn der wind sich dreht, muss man sich dann doch manches
mal ein wenig mitdrehen, wie das sprichwörtliche fähnlein im wind.
Aber die sportlichen erfolge sind ja
gar nicht so wichtig, wichtig ist, dass uhpir mit den großen und wichtigen der
sportwelt ein paar fototermine absolvieren darf.
Unter http://www.volleynet.at/News/0000091614
darf man lesen, dass der präsident des ioc und der fivb-präsident am
centercourt den „ehrenaufschlag“ vorgenommen haben. Ich bin wirklich
beeindruckt, echt jetzt.
Und vielleicht hat uhpir beim herrn
graca erwirken können, dass die österreichische herrennationalmannschaft eine
wildcard bekommt in der ab 2018, wenn man dem bericht unter http://www.worldofvolley.com/News/Latest_news/FIVB/85965/fivb-drastically-changes-format-for-2018-world-league-and-grand-prix-italy-remain-member-of-elite.html
glauben schenkt, nur noch in einer sechzehnergruppe gespielten worldleague.
A propos weltliga und so. Also die
wildcard wäre wirklich notwendig, sonst bleibt die teilnahme der
österreichischen herren heuer wohl ein einmaliges ereignis, das allerdings
immerhin eine dramatische ranglistenverbesserung von 94 auf 48 gebracht hat (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2017-07.asp).
So, und jetzt muss ich schon daran erinnern, dass uhtztt einen solche
ranglistenverbesserung bereits für das jahr der eurovolley, also gemeint ist
nicht die eurovolley 2017, sondern die im jahr 2011, angekündigt hatte. Und das
wäre ja damals gar nicht so sensationell gewesen, hatte uhtztt die mannschaft
2010 auf platz 54 liegend, wenn ich mich nicht irre, der eine oder die andere
unter meinen werten leserinnen und meinen werten lesern mögen das genauer
wissen, übernommen. Und an noch etwas möchte ich unsere chefeuphoriker beim övv schon auch noch erinnern: erspielt
hat man sich die teilnahme an der weltliga auf sportlicher ebene nicht. Und,
nochmals, damit ich nicht wieder verbale prügel beziehe: das hat nichts damit
zu tun, wie sich die mannschaft dann im rahmen der zwei weltligaturniere
präsentiert hat, nämlich durchaus herzeigbar und gut.
So, ich weiß ich bin sprunghaft,
aber ich muss doch noch einmal kurz zurück in die sandkiste. Der anlass dafür
ist ein ebenfalls im standard unter http://derstandard.at/2000061898580/Jagerhofer-Mehr-als-nur-Action-in-der-Sandkiste?ref=rec
zu findendes interview mit dem talentierten herrn jagerhofer. Es ist schon
bewundernswert, wie es diesem herrn gelingt, für angeblich ach so einträgliche
veranstaltungen, bei denen die sponsoren schlange stehen um ihren beitrag
zahlen zu dürfen, auch noch öffentliche gelder als unterstützung zu akquirieren.
Für das klagenfurter fivb-turnier hat er jährlich 800.000€ als förderung aus
öffentlichen mitteln der stadt klagenfurt und des landes kärnten bekommen, so
lange bis das klamme bundesland vor zwei jahren dem herrn jagerhofer den
geldhahn zugedreht hat und nur mehr zu einer spende von 200.000€ bereit war. Und husch, war er weg der herr
jagerhofer hannes, und hat sein so erfolgreiches turnier nach porec verlegt
bzw. verkauft. Dort kassiert er jetzt vermutlich auch ein paar jahre lang
förderungen aus öffentlicher hand, bis die verantwortlichen politiker
dahinterkommern, dass sie da eigentlich eine privatveranstaltung des herrn
jagerhofer (mit)finanzieren. Und aus dem artikel im standard geht jetzt nicht
wirklich klar hervor ob die stadt wien und der bund 1.3 oder doch 2.6 millionen euro zur abhaltung
der beach-wm beisteuern. Ah ja, und die zur zeit 233 kommentare zum artikel sind
nicht ganz uninteressant und mehrheitlich für den herrn jagerhofer nicht so
schmeichelhaft. Bezeichnend für das interesse am sport beachvolleyball an sich
ist im vergleich zu den 233 kommetaren zum jagerhofer-interview die anzahl der
kommentare zu zwei artikeln unter http://derstandard.at/2000062004190/DopplerHorst-als-zweites-Heim-Team-vorzeitig-weiter?ref=rec
und unter http://derstandard.at/2000062068074/SchwaigerSchuetzenhoefer-verlieren-Match-um-Gruppensieg?ref=rec,
in denen es um rein sportliche inhalte geht. Im ersten fall gibt es ganze 9
kommentare und im zweiten einen einzigen, und der sagt eigentlich alles.
Und nein, ich war’s nicht, wirklich
nicht, ehrlich. Mein nick ist nicht „fusc“.
So, und jetzt verlasse ich für diese
woche die heiße sandkiste und begebe mich wieder in die zur zeit noch ziemlich
leere halle. Also die e-mail des salzburger spielers zum schicksal bzw. zum
verschwinden des vc salzburg hat mich veranlasst mich ins archiv zu begeben und
ein bisschen zu graben, wie das gewöhnlich meine werten maulwürfinnen und meine
werten maulwürfe tun. Und dabei habe ich folgende einträge auf der
facebookseite der su bisamberg gefunden.
Nein, damit das hier nicht falsch
interpretiert wird. Ich freue mich in keinster weise darüber, dass die
kommentatoren mit ihrer einschätzung, was mit der su bisamberg als konsequenz
der mit den hotvolleys eingegangenen spielgemeinheit passieren wird, recht
behalten haben. Ich halte das, was mit diesem verein passiert ist für höchst
bedauerlich. Traurig was ein paar funktionäre aus fehgeleitetem ehrgeiz gepaart
mit einer gehörigen portion naivität anrichten können in einem verein. Und
alles was aus dieser großen zeit des sportlich erspielten aufstiegs in die
erste liga und der euphorie geblieben ist, ist das titelfoto.
Und noch eine art nachtrag zur zusammensetzung
ersten bundesliga in der kommenden saison: ein treuer leser hat mir berichtet,
dass der övv hypo tirol nicht kontaktiert hatte, mit der frage, ob die zweite
tiroler mannschaft bereit wäre als achtes team in der ersten liga zu spielen,
da sie ja als meister der zweiten bundesliga sozusagen dem reglemennt
entsprechend zum aufstieg berechtigt gewesen wäre. Absprachen zwischen uhpir
und hannes kronthaler dürfen da wohl vermutet werden, ganz im sinne der
intrasparenz und der üblichen mauscheleien.
So und zum
schluss geht’s mit dem fundstück der woche doch noch einmal in die sandkiste,
also zumindest ein bisschen, wie sich meine geschätzten leserinnen und meine
geschätzten leser unter https://derstandard.at/2000061942601/Beachvolleyball-WM-in-Wien-Antonio-Fian-liest-ein-DramolettEiner-muss
anhören und ansehen können.
Wann tritt micha henschke von all seinen funktionen
beim övv und bei vca amstetten zurück?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den
olympischen spielen nach rio finanziert?
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus
öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen
ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der
werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der
spitze des övv UND DER
LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen
volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.
Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen
volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als
övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen
volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.
Wien, 01.08.2017, 01:17 mez
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