Wien, 07.08.2017, 22:40 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten
volleyballs,
na die
vergangene woche hat es in sich gehabt, auf sportlicher ebene. Da hat es gleich
zwei sommermärchen gegeben, und das hat seltenheitswert für ein land, das sich normalerweise
nur über wintermärchen freuen darf. Zuerst waren die fußballerinnen dran. Die
damennationalmannschaft hatte es bei der em in holland mit einem sieg im
elferschießen gegen spanien bis ins semifinale geschafft. Dort war dann,
ebenfalls im elferschießen, leider endstation gegen dänemark. Schlussendlich
belegte die mannschaft, da es kein kleines finale gab, dann gemeinsam mit england
den geteilten dritten platz (http://sport.orf.at/stories/2277380/2277381/,
http://sport.orf.at/stories/2277629/2277628/).
Alles in allem war das mehr als überraschend und rundum erfreulich, eine
sympathische mannschaft, der man angesehen hat wieviel spaß die spielerinnen
hatten und ein trainer, der ruhig und sachlich geblieben ist, trotz des mehr als unerwarteten erfolgs. Große gratulation an alle beteiligten. Ah ja, 12.000
haben sich das semifinale am rathausplatz auf der großleinwand gegeben (http://sport.orf.at/stories/2277716/2277717/)
Und dann das
sommermärchen nummer zwei, das sich in der ganz großen sandkiste abgespielt
hat, bei der beachvolleyball-wm in wien. Da bleiben die beiden – nein und das
ist jetzt ganz und gar nicht respektlos sondern anerkennend gemeint – oldies
clemens doppler und alexander horst doch glatt bis zum letzten spiel im
turnier und gewinnen im herbst ihrer karriere die silbermedaille und dürfen sich
vizeweltmeister nennen (http://vienna2017.fivb.com/en/men/results-and-ranking/finals).
Besonders berührend und sympathisch war es für mich persönlich, zu sehen, wie
nahe der gute clemens doppler am wasser gebaut ist. Der zweite platz der beacher ist vielleicht nicht ganz so
überraschend wie der dritte platz der damenfußballnationalmannschaft bei der
em, aber schon irgendwie sensationell. Und damit auch ganz große gratulation an
die beiden. Aber noch überraschender waren für mich persönlich die
zuschauerzahlen. Ich war da eher skeptisch,w eil ich befürchtet hatte, dass
wien im gegensatz zu klagenfurt im hochsommer, nicht gerade der überdrüber
anziehungspunkt für eine solche sprotveranastaltung sein könnte. Die
veranstalter, hatten natürlich auch noch das nötige glück, dass ein
österreichisches duo – siehe oben – bis zum letzten tag im bewerb blieb.
180.000 zuschauerInnen wurden in den zehn tagen der veranstaltung insgesamt
gezählt (http://derstandard.at/2000062323113/Packendes-Beachvolley-WM-Finale-Silber-fuer-DopplerHorst).
Aber weil
dieser blog weder als wohlfühloase und
schon gar nicht als jubelpostille des övv daherkommt, werde ich mir auch eine
paar kritische anmerkugen gestatten auch auf die gefahr hin, dass das mancher
meiner werten leserinnen und manchem meiner werten leser in der gerade
herrschenden euphorie als unangebracht erscheint.
Zuerst zum
sportlichen: mit clemens doppler und alexander horst hat österreich ein
weltklasseduo, das an guten tagen jedes andere team schlagen kann und an
schlechten gegen jedes verlieren kann, um clemens doppler zu paraphrasieren (http://www.kleinezeitung.at/sport/sommersport/ballsport/beachvolleyball/5264910/Beachvolleyball_Stehen-DopplerHorst-vor-einer-Trennung).
Ah ja, und ich möchte bei der gelegenheit schon daran erinnern, dass der herr
kommerzienrat vor nicht allzu langer zeit moniert hatte, dass ein herrenteam
mit zwei hinterspielern – gemeint waren clemens doppler und alex horst – nicht
die beste variante sei, und dass im zuge der ebenfalls von uhpir damals
angekündigten professionalisierung im beachvolleyballbereich, eine trennung der
beiden noch letztes jahr durchaus im raum stand (ACHTUNG geschätzte leserinnen und geschätzte leser, der folgende link funktioniert wegen seiner länge und der darin vorkommenden zeichen nur mit "copy paste": http://www.tt.com/home/11982065-91/beach-volleyball-olympia-neunte-2---övv-will-professionalisierung.csp, http://www.laola1.at/de/red/sport-mix/beachvolleyball/sonstiges/clemens-doppler-ueber-moegliche-trennung/).
Die ganze geschichte wurde auch bereits vor fast einem jahr unter http://johnny-meinblock.blogspot.co.at/2016/09/von-wahren-visionaren-beim-ovv-von-den.html
hier abgehandelt.
Mit
ermacora/pristauz gibt es ein junges duo mit perspektive, allerdings bleibt der
ungute beigeschmack, dass die wild card, mit der die beiden ins turnier
rutschten, nicht, wie ursprünglich angekündigt, auf sportlicher ebene
ausgespielt wurde, sondern nach einem trainerentscheid zugeteilt wurde.
Abgesehen von diesen beiden duos, schaut es leider ziemlich düster aus bei den
herren. Noch düsterer, geradezu stockfinster ist es bei den damen. Steffi
schwaiger spielt jetzt nach dem ausstieg ihrer schwester bereits mit der
dritten partnerin. Erfolge sind few and far between, wie die anglikaner sagen.
Zukunft oder perspektive sehe ich da keine. Die beiden anderen damenduos, die
bei der wm starten durften, gehen bestenfalls als verlegenheitslösungen durch.
Eine verdiente hallenspielerin im ruhestand bildet mit der ex-partnerin der
jetzigen partnerin von steffi schwaiger ein team. Und das dritte team wurde aus
einer hallenspielerin, die in der nächsten saison wieder in deutschland
hallenvolleyball spielen wird und aus einer spielerin gebildet, deren partnerin
verletzt ist und von der nicht klar ist wann und ob sie wieder in den
profisport zurückkehren wird. Perspektive sehe ich bei den damen beim besten
willen keine.
Ein weiterer
kritikpunkt: was hat der siegergenetiker zur silbermedaille von doppler/horst
beigetragen? Wo woa sei leistung, um das berühmt-berüchtigte zitat meines
ex-schwagers, des herrn meischberger ein wenig abzuwandeln (https://de.wikiquote.org/wiki/Walter_Meischberger)?
Und was hat diese – mehr als fragwürdige - leistung dem övv gekostet und wie
lange hat sich der övv an den siegergenetiker moculescu gebunden? Und
welche rolle hat der herr kleinmann in
dem deal gespielt?
So und jetzt
noch zur veranstaltung selbst. Wie man in den zahlreichen kommentaren http://derstandard.at/2000062323113/Packendes-Beachvolley-WM-Finale-Silber-fuer-DopplerHorst
lesen kann, gibt es zur subventionierung einer wirtschaftlich offenbar viablen
sportveranstaltung aus öffentlichen mitteln durchaus gegensätzliche ansichten,
und damit zusammenhängend auch zum gratiseintritt. Also mich würde es jetzt
auch interessieren, wofür die 1.3, oder waren es doch 2.6 millionen euro an öffentlicher förderung verwendet wurden. Wenn die, unter anderem dafür draufgegangen sind, damit der
herr lugner auf einem schönen häusel – das stammt jetzt bitte nicht von mir,
der mörtel hat tatsächlich in einem seitenblicke-interview die tollen toiletten
im vipbereich ganz besonders erwähnenswert gefunden – seine notdurft
verrichten kann, dann läuft da etwas ziemlich schief. Und wenn sich die
sponsoren so darum reißen, den herrn jagerhofer unterstützen zu dürfen, wie er
nicht müde wird zu erwähnen, dann frage ich mich schon, wozu der herr dann noch
öffentliches geld für seinen veranstaltungen braucht.
So, und
jetzt ein – wie ich meine – sehr konstruktiver vorschlag, zum nachdenken, für
die neue övv-führung, zu der ich auch noch kommen werde. Ah ja, und die idee
stammt von einem treuen leser. Hätte sich der talentierte herr jagerhofer
durchgerungen, einen symbolischen eintrittspreis von 2 euro zu verlangen, wäre
wahrscheinlich kein zuschauer und keine zuschauerin weniger bei den spielen
gewesen. Das wären 360.000 euro an einnahmen gewesen, und –
verhandlungsgeschick vorausgesetzt - der övv hättte davon die hälfte für sich
lukrieren können und diese fast 200.000 in die nachwuchsförderung stecken
können. Wie gesagt, nur so eine idee für zukünftige veranstaltungen. Und das
bringt mich auch gleich zur nächsten kritischen anmerkung, und auch die findet
sich in ähnlicher weise in den kommentaren zum oben erwähnten artikel im
standard: wie nützt der övv das momentum der beachvolleyball-wm? 180.000
zuschauerInnen waren dabei. Wie bringt man nur einen bruchteil von ihnen in die
volleyballhallen zum hallenvolleyball? Wie bringe ich kinder und jugendliche,
die unter den zuschauerInnen waren, zum beach- oder hallenvolleyball zu den
vereinen? Das ist sicher eine aufgabe für den im september neu zu wählenden
övv-vorstand.
Und ja, ich
kann es mir nicht verkneifen, auch wenn ich mir jetzt wieder verbale prügel als verklemmet spaßbremse einhandeln werde. Ich freu mich darüber, dass ich nicht alleine bin mit meiner
abneigung gegen das ambiente, das sich um das beachvolleyball etabliert hat.
Unter den kommentatoren zum bereits mehrfach erwähnten standardartikel gibt es
gar nicht so wenige, die die eventisierung einer sportveranstaltung
kritisieren, bei der nicht der sport sondern die große partysause mit
ballermannstimmung im zentrum zu stehen scheint (http://derstandard.at/2000062323113/Packendes-Beachvolley-WM-Finale-Silber-fuer-DopplerHorst).
Mir braucht niemand mitzuteilen, wann ich aufstehen muss, wann ich klatschen
muss - mit irgendwelchen von irgendwem
gesponserten utensilien, ich hab’ dazu zwei hände - oder wann ich in
irgendwelche sprechchöre oder liedtexte einstimmen soll. Ich finde auch die
sexualisierung einer sportveranstaltung abstoßend. Was haben knapp bekleidete cheerleader
mit sport zu tun und ebenso knapp bekleidete junge frauen, die den starken
männern beim hantieren mit dem feuerwehrschlauch zur hand gehen? Freud hätte
seine freud’, denk’ ich mir, bei soviel kaum kaschierten unbewussten, das da an
die meist männliche oberfläche drängt. Ich bin halt old fashioned, und – wie bereits
letztes mal erwähnt – auch noch stolz drauf.
So und jetzt
– wie schon oben angekündigt – zum im september neu zu wählenden vorstand des
övv. Wenn man dem unter http://sport.orf.at/stories/2277719/
zu findenden artikel glauben schenkt, dann geht die präsidentschaft des herrn
kommerzienrats tatsächlich noch heuer zu ende. Gernot leitner, ex-volleyballer,
architekt und gründer einer beratungsagentur für sport soll neuer präsident des
övv werden. Ich bin schon sehr gespannt, welche pläne und konzepte der
designierte präsident für den volleyballsport präsentieren wird. Baustellen
gibt es genug: eine darniederliegende 1. bundesliga bei den herren mit ganzen
sieben vereinen. Eine hirnrissig in nord- und südhälfte aufgeteilte 2.
bundesliga der herren mit reisestrecken für manche vereine von mehr als 5000km
im grunddurchgang. Zugrundegehende oder kürzlich zugrundegegangene vereine.
Mangelndes zuschauer- und medieninteresse. Eine hohe dropoutquote im
nachwuchsbereich. Und durch den autortären führungsstil des herrn kleinmann
ausgelöste vergiftungserscheinungen in einigen landesverbänden.
A propos
vergiftungserscheinungen und so. Also die meisten meiner maulwürfinnen und
maulwürfe waren in den letzten wochen entweder in hitze- oder schockstarre,
aber ein maulwurf hat mir folgendes dokument zur abwahl des burgenländischen
landesverbandspräsidenten zukommen lassen. Auf der övv-website gab’s dazu ja
nur eine dürre mitteilung und die ankündigung, dass marcello gerevini zum neuen
landesverbandspräsidenten im burgenland gewählt wurde (http://oevv.volleynet.at/News/All/2017/08/0000091618).
Der neue herr präsident ist übrigens ex-hotvolley spieler. Ein schelm, wer da
wieder böses denkt.
Also das geht’s
ziemlich rund, da wird dem bernd csar ein urkundendelikt vorgeworfen und
rechtliche schritte in erwägung gezogen. Es würde mich nicht wundern, wäre der im
schreiben erwähnte rechtsanwalt gar der im nichtanerkennen von vollmachten und
im nichtlesen von wichtigen e-mails bestens erprobte herr magister schefcik.
Ich denke, fortsetzung folgt so wie in house of cards. Obwohl das was sich da
in österreichischen volleyballverbandspolitik im moment abspielt ist
bestenfalls hosue of cards für arme sozusagen. Aber der frank j. underwood könnte schon
noch einiges lernen von österreichischen volleyballfunktionären. Die frage, die
sich mir bei der geschichte stellt, und die sich jede meiner mündigen
leserinnen und jeder meiner mündigen leser selbst beantworten kann: hat der
herr kommerzienrat bei diesem putsch im burgenland seine hände im spiel gehabt?
Und ja, wie meine werten leserinnen und meine werten leser wissen, gehört meine
sympathie im konflikt zwischen den kleinmanntreuen landesverbandspräsidenten
und den rebellen ungeteilt den letzteren. Allerdings kann ich ihnen bei all
meinem respekt für ihre mutige haltung den vorwurf einer gewissen naivität
nicht ersparen. Das stillhalteabkommen nach dem missglückten misstrauensantrag
war ein fehler. Es wäre sicher klüger gewesen sofort eine weitere
außerordentliche generalverammlung zu beantragen und den misstrauensantrag
durchzuziehen. Jetzt kann man nur hoffen, dass der neuanfang unter einem
neugewählten präsidenten wirklich ein echter neuanfang werden wird, ohne dass
der herr kommerzienrat weiterhin im hintergrund die fäden zieht.
So und zum
schluss aus gegebenem anlass noch ein kurzer ausflug zum fußball wo die
ungeheuerliche ablösesumme von 222 millionen euro, die paris für neymar zu
zahlen bereit war, für diskussionsstoff gesorgt hat. Der trainer des sc
freiburg, christian streich hat dazu beeindruckende worte gefunden wie unter https://www.facebook.com/www.freiburg.tv/videos/1470791716341590/
zu hören ist. Was ich dann noch ganz besonders interessant gefunden habe, war,
dass dann bereits am tag nach der vertragsunterzeichnung fans 10.000 trikots
von paris st. germain mit dem namen neymars um den stolzen preis von 100 euro
pro trikot geakuft haben (http://sport.orf.at//stories/2277733/).
Deppensteuer für neymar sozusagen.
So und meine
fundstücke führen meine werten leserinnen und meine werten leser nochmals zurück zur beach-wm. Also mit dem wechsel im vorstand sollte man bei der dann
neuen führung des övv darüber nachdenken, jemanden die website gestalten zu
lassen, der der korrekten deutschen rechtschreibung mächtig ist. Die
zuschauermaßen sind auf einer offiziellen verbandswebsite über die maßen
peinlich.
Und der
salzburgerlandesverband zeigt sich mit denjenigen beim övv, die korrekte
orthographie für maßlos überbewertet halten solidarisch und offenbart gewisse
schwächen in der richtigen verwendung von seid und seit.
Ah ja, und
die frischgebackenen vizelweltmeister sollten vielleicht ...ähem... doch an
eine aktualisierung ihrer website denken. Dort eröffnen die beiden gerade rio!
Wann tritt micha henschke von all seinen funktionen
beim övv und bei vca amstetten zurück?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den
olympischen spielen nach rio finanziert?
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus
öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen
ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der
werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der
spitze des övv UND DER
LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen
volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.
Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen
volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als
övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem
österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.
Wien, 08.08.2017, 02:03 mez
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen