Wien, 15.07.2013, 23:27 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
jetzt beginne ich meinen blog schon wieder mit einem rückblick auf die
european league, obwohl es da eigentlich nach acht niederlagen in zwölf spielen
nicht mehr viel berichtenswertes gibt. Aber der, laut övv homepage, vorläufig
letzte schüleraufsatz aus der reihe „austria volleyballteam blo(ck)g“, diesmal
angeblich aus der feder von teamkapitän olli binder, schreit geradezu nach
einer antwort (http://oevv.volleynet.at/News/0000083224).
Nachdem uns teamchef micha „wir haben wieder einen großen schritt vowärts
gemacht“ warm zum x-ten mal erklärt hat, dass das team unübersehbare
fortschritte gemacht hat, die nur belehrungsresistente ignoranten, die vom
volleyball aber so was von gar nichts verstehen, wie dieser renitente und
verhaltensauffällige blogger, sich weigern anzuerkennen, beginnt olli binder
seinen aufsatz zerknirscht, selbstkritisch, weil das vierte wochenende nicht
nach wunsch verlaufen war. Na aber geh. Und die drei wochenende davor? Was war
mit denen? Die waren wunschmäßig abgelaufen? Falls ich mich nicht sehr täusche,
sind alle vier wochenenden in der european league ziemlich ähnlich verlaufen,
nämlich mit jeweils einem sieg und zwei niederlagen für das övv-team. Ok, ok man hat
zweimal gegen die dänen verloren und zweimal gegen die slowaken. Das war’s dann
aber auch schon mit den unterschieden. Aber so richtig drollig wird es dann im
zweiten absatz des artikels. Da schreibt olli: „Und natürlich klingt es jetzt
blöd, wenn ich sage, dass wir fortschritte gemacht haben, obwohl wir einen sieg
weniger als im vergangenen jahr geschafft haben. Es waren halt leider einige matches
dabei, in denen mehr drinnen gewesen wäre. Sonst hätte der rekord sicher
gewackelt.“ Also, lieber olli, leider klingt das nicht nur „jetzt blöd“ würde
ich sagen. Das klingt generell blöd und ziemlich nach hätti-wari und nach einer
ausrede um sich niederlagen schönzureden. Im übrigen sollte der gute olli binder
da vorsichtig sein, wenn er diese aussage als blöd klingend bezeichnet, hat
doch der teamchef in seinen unzähligen analysen ziemlich ähnlich argumentiert.
Ich hätte es hier nicht gewagt, dem teamchef zu unterstellen, dass er blöd
klingendes von sich gibt.
Zum glück ist diese serie der in stil und form von erlebnisaufsätzen aus
der unterstufe des gymnasiums angeblich von spielern des nationalteams
geschriebenen blo(ck)g-einträge nun zu ende. Ich meine, die spieler wären gut
beraten ihre namen in zukunft nicht für solche bisweilen knapp an der peinlichkeit
vorbeischrammenden elaborate herzugeben. Burschen, lasst die ghostwriter
alleine arbeiten. Die werden vermutlich sogar vom övv dafür bezahlt.
Und noch ein nachtrag zur european league: die belgier haben das final four
gewonnen. Das wird auf der övv homepage vermerkt (http://oevv.volleynet.at/News/0000083255).
Und der artikel gibt dem herrn oder der frau övv/hac, wer auch immer das sein
mag, die gelegenheit, zum gefühlten hundertsten mal daran zu erinnern, dass –
wie es dort ein wenig hochtrabend heißt – es nur ein team – gemeint ist die
österreichische nationalmannschaft – geschafft hatte, die belgier an den rand
einer niederlage zu bringen. Na bumm aber auch. Knapp daneben ist halt leider
auch vorbei.
Aber etwas möchte ich hier zum wiederholten male in richtung der spieler
betonen: meine, manches mal auch harte, bisweilen auch zynische kritik in
richtung des nationalteams betrifft in keiner weise die spieler. Die machen
ihre sache sehr gut, die sind mit bewundernswertem einsatz und großer motivation
dabei, die geben ihr bestes. Mir geht, wie vielen anderen vermutlich auch,
diese ewige schönfärberei, das herbeifantasieren von nicht objektivierbaren
fortschritten auf die nerven. Und daran sind nicht die spieler schuld. Meine
kritik geht an die adresse eines teamchefs, dessen messbare erfolge aus drei
jahren sich an den fingern einer hand, also das war jetzt ja maßlos übertrieben,
eigentlich an den fingern einer faust, abzählen lassen und an die – achtung
überraschung – verantwortlichen im övv, die diesen trainer mit einem
fünfjahresvertrag ausgestattet haben und die sich, angesichts der entwicklung
des nationalteams, ungewohnt geduldig zeigen. Da waren wir doch von uhpir schon
ganz anderes gewohnt. Cuello, prieloszny, sidelnikow, togan, nikolic fallen mir
da als beispiele für nach ausbleibenden erfolgen ziemlich schnell entsorgte
trainer ein. Aber da agierte nicht uhpir sondern hhvmir. Und nur ein ganz, ganz
böser mensch würde unterstellen, dass hhvmir da so schnell reagierte, weil es
ums eigene vereinsbörsel ging.
Themenwechsel, oder doch nicht. Bleiben wir kurz beim eigenen börsel. Für
an sportförderung interessierte leserinnen und leser hat mir ein treuer leser
eine wertvolle information zukommen lassen. Und er hat mir, als ehrenmann und
echter freund des volleyballs, als den ich ihn schätze, versichert, dass er auf
etwaige erfolgsprovisionen großzügig verzichtet. Wie den geschätzten leserinnen
und geschätzten lesern sicher erinnerlich, habe ich, leider erfolglos, einen
brief, sogar in russischer übersetzung, an den mysteriösen internationalen
verband für sportförderung, abgekürzt isf, dessen logo sowohl auf der
övv-homepage wie auch auf der homepage der hotvolleys auftaucht, geschickt, in
dem ich um aufklärung ersucht habe, wie man denn um fördermittel ansuchen
könnte. Indirekt wurde mein schreiben doch beantwortet, weil vor kurzer zeit
doch tatsächlich eine homepage des isf im netz auftauchte. Und der oben
genannte leser ist im zuge seiner unermüdlichen recherchen zum wohle des
volleyballsports unter http://ivsf.eu
auf diese homepage des isf gestoßen. Wirklich schlau wird man allerdings
nicht aus den dort publizierten anleitungen zur formulierung eines
förderantrags (http://ivsf.eu/foerderungsantrag/).
Aber wenigstens gibt es jetzt eine e-mail adresse (office@ivsf.eu) zusätzlich zur telefonnummer,
an der nie jemand abhebt. Ich werde nicht lockerlassen und versuchen
herauszufinden, wie man denn an die von diesem verein vergebenen fördermittel
kommen kann. Stay tuned.
Und noch etwas zum thema börsel, obwohl börsel bei den summen um die es
hier geht ein wenig untertrieben erscheint: der folgende artikel wurde diese
woche in news veröffentlicht.
Ich erspare es mir als ehemaliger
sokolianer/sokolese, der immer noch sentimentale gefühle für den verein hegt, diesen
artikel zu kommentieren. Angenehm ist die ganze geschichte aber für die
beteiligten mit sicherheit nicht. A propos beteiligte: anders als die dem
artikel beigefügte bildstrecke suggeriert, war ein mir aus meinem privaten
umfeld sehr gut bekannter, ehemaliger spieler der svs/sokol kein beteiligter.
Ich habe, mein autoritätsverhältnis ausnützend, den spieler einer
hochnotpeinlichen, geradezu inquisitorischen befragung unterzogen und er hat
mir glaubhaft versichert, dass er von den 133.000€, die angeblich an svs/sokol
geflossen sind, nicht einmal einen müden euro auch nur aus der entfernung
gesehen hat.
Und zum schluss stelle ich ein link hierher, zum nachdenken für
aufgeblasene funktionäre, die über fehlende infrastruktur und neun meter hohe
hallen schwadronieren. Das ist eine geschichte, die berührt, die den sport
ausmacht, der uns so am herzen liegt:
Vanuata liegt übrigens im südpazifik (http://de.wikipedia.org/wiki/Vanuatu)
und die beiden spielerinnen, um die es im artikel geht, haben sicher ganz ohne
promi-auftriebs-beach-event-grand-slam turnier zum volleyball gefunden. Und
über die finanziellen mittel, die den beiden zur verfügung stehen, will ich
lieber gar nicht nachdenken.
Und jetzt fehlen nur noch die fundstücke. Das erste zeigt, dass so mancher
schreiber der övv seite offenbar den deutschunterricht geschwänzt hat,
vermutlich wegen der unsäglichen, täglichen turnstunde. Da kann einem schon
einmal ein x für ein u auskommen, also eigentlich ein v für ein f. Ist ja auch
völlig vertrottelt, dass es da zwei buchstaben im deutschen gibt für einen
laut, der sich fast gleich anhört. Urunfair ist das aber auch.
Und urunfair ist das stichwort für das zweite fundstück. Urunfair wird mit
den österreichischen volleyballerinnen umgegangen. Nein, diesmal wurde ihnen
nicht das licht ausgeblasen, äh... abgedreht, wie von den urunfairen slowaken.
Nein am beach wäre das auch schwierig gewesen, so eine getimte sonnenfinsternis
ist logistisch doch zu aufwendig. Nein, nicht das licht ging aus, sondern lena
plesiutschnig und magdalena jirak mussten bei der unversiade in kazan gegen
drei kanadierinnen antreten und kamen daher über den neunten platz nicht
hinaus. Ich wundere mich noch immer, dass da kein protest ein- oder wenigstens
eine entsprechende face-book seite angelegt wurde.
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne
für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar
ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas
ändern sollte.
Wien, 16.07.2013, 01:45 mez
Naja
AntwortenLöschenso Unfair werden die zwei mädels nicht behandelt!
Hört man doch auch allen Ecken, dass sie die Wildcard für die EM in Klagenfurt bekommen sollen.
Wie fair und sinnvoll das ist, sei allerdings dahingestellt.nchwuchsförderung ok
Lena hat ja schon einige erfolge für österreich gefeiert,
aber in Kombination mit einer Partnerin, die heuer noch KEIN Turnier bestritten hat?
die jetzt zur studenten Olympiade geflogen ist, damit sie wenigstens ein Turnier vor der EM gespielt hat?
Der schon mindestens 2 Mal angeboten wurde, dass sie als Profi international Spielen kann.
Ich bin mir nicht sicher ob das so ein tolles Zeichen für alle jungen ambitionierten spielerinnen ist.
Wie gesagt, dass lena die EC bekommt ist ja ok (auch wenn sie heuer nicht all zu viel Spielt, weil ja ihre stammpartnerin nicht verfügbar ist ...)aber dann bitte mit einer anderen Partnerin!
naja einmal IM TABV (Team Austria Beachvolleyball)und liebkind der Trainer und Vergünstigungne sind dir auf ewig sicher ...
auch wenn der Absatz im Artikel nicht ganz ernst gemeint war ;)
man will ja nix verschreien, aber zumindest die tage als bso-vize scheinen gezählt...
AntwortenLöschen"ein großer tag für den österreichischen Sport"
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10201605506364735&set=a.1775123823138.2101715.1390616829&type=1&theater
"ein großer tag für den österreichischen Sport"
LöschenDas kann ich nur unterstützen.