Wien, 04.09.2017, 22:38 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten
volleyballs,
so heute wird dieser eintrag so eine art erweiterte presseschau, schon mit
ein paar kommentaren, so ganz zurückhalten kann ich mich dann wahrscheinlich
doch nicht. Also ich mache das jetzt chronologisch und beginne mit dem
endgültigen aus für das fivb beachvolleyballturnier in klagenfurt. Zum glück sind
landeshauptmann peter kaiser und die klagenfurter bürgermeisterin maria-luise
mathiaschitz, trotz des doch so überzeugenden videoauftritts des herrn
kommerzienrates, hart geblieben und haben sich standhaft geweigert dem herrn
jagerhofer ein paar hundertausend euro steuergeld in die taschen zu stopfen.
Das medienecho dazu war beeindruckend. Artikel dazu fanden sich unter anderem in
der presse unter http://derstandard.at/2000063290325/Beach-VolleyballAus-fuer-Turnier-in-Klagenfurt,
http://diepresse.com/home/sport/mehrsport/4919603/Beachvolleyball_Kaernten-will-Klagenfurter-WMTraum-nicht-zahlen,
http://diepresse.com/home/sport/mehrsport/5276478/Beachvolleyball_Das-Aus-fuer-Klagenfurt-ist-besiegelt,
https://www.laola1.at/de/red/sport-mix/beachvolleyball/klagenfurt/aus-fuer-beachvolleyball-turnier-in-klagenfurt-besiegelt/,
https://www.meinbezirk.at/klagenfurt/lokales/das-sagen-politiker-hoteliers-und-sportler-zum-beachvolleyball-aus-d2232467.html?cp=Kurationsbox,
http://www.tt.com/sport/sportreport/13374507-91/aus-für-turnier-in-klagenfurt-fix-einigung-mit-wien-demnächst.csp,
http://www.kleinezeitung.at/kaernten/5276288/,
und im orf unter http://kaernten.orf.at/news/stories/2862957/.
Und wenn man sich die kommentare zu den diversen artikeln durchliest, dann bin
ich offensichtlich nicht der einzige, der dem herrn ökonomieprofessor kleinmann
nicht folgen kann, wenn er uns wirtschaftswissenschaftlichen nackerpatzerln in
seinem facebookaccount den unterschied zwischen kosten, die wir wohl alle
tragen dürfen, und investment, das möglicherweise dann doch, wenigstens zum
teil, in der tasche des herrn jagerhofers landet, erklärt.
Witzig finde ich es ja auch, dass da ein paar freunde von uhpir
interessenskonflikte bei landeshauptmann peter kaiser orten, weil er eben
landeshauptmann ist und gleichzeitig landesverbandspräsident des kvv.
Der interessenkonflikt zwischen einem präsidenten des övv und dem manager
des damals stärksten österreichischen vereins, den hotvolleys, in gestalt ihres
freundes peter kleinmann ist diesen herren wohl die längste zeit entgangen
Aber nochmals zurück zum volkswirtschaftsexperten peter kleinmann. Ich habe
ja lange zeit geglaubt, dass ich einfach zu belehrungsresistent, also direkter
gesagt, einfach zu deppert bin um den hochfliegenden gedankengängen des
experten für eh alles folgen zu können. Aber es beruhigt mich ungemein, and I
take some comfort in it, wie die anglikaner unter uns sagen würden, also es
tröstet mich, dass ich nicht alleine mit meiner begriffsstutzigkeit dastehe. Und
irgendwie hat sich dann der geradezu ketzerische gedanke in meinem kopf breitgemacht,
dass es vielleicht doch nicht an meiner blödheit liegen mag, sondern an den
mangelnden didaktischen fähigkeiten des herrn chefökonomen peter kleinmann. Und
für diese mangelhaften didaktischen fähigkeiten seinerseits liefert der herr
kommerzienrat in einer diskussion mit stefan meingast in seinem facebookaccount
den besten beweis.
Also, da gehört einiges dazu. Da fragt der stefan meingast den herrn
kommerzienrat nach quellen und handfesten zahlen für seine behauptungen zu den
ach so tollen folgewirkungen des klagenfurter turniers für den tourismus, für
konsumation – der schelm flüstert mir gerade was von spar und hofer und so ins
ohr -, und für nächtigungen – schon wieder zischt mir der schelm was ins ohr
was sich wie campingplatz angehört hat. Und er bekommt die antwort, dass es die
natürlich gäbe. Und dann sagt der stefan meingast nicht einfach „danke mein herr
präsident“. Nein, der ist hartnäckig und bohrt weiter, was den jetzt schon
sichtlich genervten herrn kleinmann, also der herr kommerzienrat hat ja sicher
wichtigeres zu tun, als irgendwelchen dahergelaufenen renintenten querulanten,
die welt in zahlen zu erklären, dazu veranlasst dem stefan meingast mitzuteilen,
dass er sich schon selbst um diese zahlen zu kümmern habe. Echt jetzt. Ohne
schmäh. Also mir fällt dazu nur der legendäre auftritt des jetzigen
bundespräsdenten im parlament ein, bei dem er den herrn strache und seine
parteifreunde aber sowas von blamiert hat, dass es, zumindest für einen wie
mich eine wahre freude war. Unter https://www.youtube.com/watch?v=fHrLCkPLufk
kann man sich dieses kleinod des österreichischen parlamentarismus ansehen und
–hören. Bei ungefähr 1:30 fällt dann das zitat „ah der prüfling will die frage
nicht beantworten“. Und das hat mich an die reaktion des herrn kleinmann auf
das lästige nachfragen von stefan meingast erinnert. Der herr kleinmann will
die frage nicht beantworten. Ich möchte hiermit dem herrn meingast ganz
feierlich den alexander van der bellen in gold verleihen, dafür dass er es mit
simplem fragen geschafft hat, dass sich der herr präsident in der
öffentlichkeit als dampfplauderer selbst bloßgestellt hat. Bravo! Sollte der
herr meingast nicht zu meinen geschätzten lesern gehören, was ich sehr bedauern
würde, ersuche ich jemanden, der diesen blog liest und ihn kennt, ihm mein
kompliment auszurichten.
Ah ja und es kommt ja fast noch besser mit der selbstentblößung des herrn
kommerzienrates. Ein paar fragen weiter verliert er völlig die präsidiale
fassung und bricht die diskussion ab mit dem hinweis, dass ihn nur konstruktive
menschen als diskussionspartner interessieren. Konstruktiv sind für uhpir ja nur menschen, die ihn kritiklos
und uneingeschränkt bewundern und keinen widerspruch wagen.
A propos konstruktiv und so, ich frage mich schon, was an der idee stefan
meingasts, eintritt für ein fivb turnier in klagenfurt zu verlangen, um damit
die ausgefallene förderung zu kompensieren, nicht konstruktiv sein soll.
Und gleich noch ein a propos. A propos strache und seine partei. Die fpö
darf natürlich in bester haiderscher tradition nicht fehlen beim befürworten
von aus steuermitteln üppig zu finanzierenden massenbespaßungsveranstaltungen (http://kaernten.orf.at/news/stories/2862957/,
https://www.meinbezirk.at/klagenfurt/lokales/das-sagen-politiker-hoteliers-und-sportler-zum-beachvolleyball-aus-d2232467.html?cp=Kurationsbox).
Na das macht mich noch sicherer in dieser diskussion auf der richtigen seite zu
stehen.
Und gleich noch einmal a propos. A propos bespaßungsveranstaltung und so. Den
kampf um die erhaltung der subventionen für den herrn jagerhofer hat er zwar
verloren, der herr kommerzienrat, aber da kommt er schon mit dem nächsten
...äh... event daher. Wow. Wir sind cev snow volleyball-europameisterschaft (http://www.volleynet.at/News/0000091672).
Und wer hat’s erfunden, nein nicht die schweizer wie das ricola-zuckerl, nein
wir. Also jetzt gewöhne ich mir diesen wir-unfug auch schon an. Laut uhpir
wurde snowvolleyball „praktisch in österreich erfunden“. Und da ist es wohl
recht und billig – obwohl mit dem billig bin ich mir nicht so sicher -, dass
die erste em im geburtsland dieser sportart mit entwicklungspotential für
weitere expansion, z.b. in den himalaya, in die anden, in die rocky mountains
oder gar in die antarktis, stattfindet. Und ein schönes bild für das
familienalbum darf uns als lesern und leserinnen der övv website auch nicht
vorenthalten werden.
Und eine agentur gibt es auch schon, die die snow volleyball-em bewerben
wird. Chaka2 heißt sie und überraschenderweise ist der sohn des herrn kleinmann
dort nicht beschäftigt. Zumindest habe ich ihn unter http://www.chaka2.com/de nicht gefunden.
Überraschend eigentlich nach eurovolley 2011 und der bso kampagne für die
tägliche turnstunde.
Also das hölzel mit der familiär passenden agentur hat mir uhpir dieses mal
nicht zugeworfen aber dafür ein anderes, auch sehr schönes und unerwartetes.
Unerwartet, weil ich mir wirklich nicht gedacht habe, dass der herr
kommerzienrat, die leserinnen und die leser der övv website für derartig
deppert halten würde. Das grenzt ja schon fast an beleidigung. Aber, gut, schön
der reihe nach. Die deutsche herrennationalmannschaft hatte bei der am sonntag
zu ende gegangenen europameisterschaft in polen einen sensationellen lauf, fünf
siege in sechs spielen und eine knappe 2:3 niederlage im finale gegen russland
(http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=840).
Und was erzählt man – also ich denke das ist his master’s voice im original,
weil der gar nicht anders kann als sich so aufzuplustern - unter http://www.volleynet.at/News/0000091674?
Dort steht zu lesen: „Zur erinnerung: bei der world league in linz hatte sich
österreich gegen das deutsche, von andrea giani betreute team mit 3:1
behauptet“. Und was heißt das bitte jetzt genau? Sind wir – ui schon wieder das
verflixte wir - jetzt quasi europameister, weil die russen nur mit 3:2 gegen
die deutschen gewonnen haben? Ah ja wir sind ja auch weltmeister und
olympiasieger, weil wir – jetzt muss ich mich aber wirklich zusammenreißen mit
dem depperten wir – vor der eurovolley 2011 brasilien mit 3:1 aus dem
multiversum geschossen haben. Dass das damals bestenfalls brasilien D oder E,
mit ein paar übergewichtigen, nicht austrainierten volleyballtouristen auf
europaurlaub war, hat den herrn kleinmann schon damals nicht interessiert.
Also bitte für wie uninformiert, um nicht zu sagen blöd, hält man beim övv
die besucherinnen und besucher der verbandseigenen website? In der weltliga hat
bei den deutschen weder der diagonalangreifer und topscorer györgy grozer
gespielt, noch der aufspieler lukas kampa, noch der außenangreifer denys
kaliberda (http://www.cev.lu/Competition-Area/Statistics.aspx?ID=840,
http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=29697,
http://worldleague.2017.fivb.com/en/group3/schedule/7694-austria-germany/post).
Die beiden mittelblocker, der libero und der zweite außenangreifer spielten
sowohl bei der em wie auch in der weltliga. Na das sind doch eh 4, also die
mehrheit in der mannschaft, könnte der herr kleinmann unwissenden journalisten
gegenüber argumentieren, und vielleicht tut er es auch. Aber wer sind die
zentralen, wichtigsten und deshalb auch teuersten spieler, mit denen man spiele
entscheidet? Nicht die mittelblocker, und ich darf das als vater eines
mittelblockers sagen, nicht die liberos. Nein es sind diagonalangreifer und
aufspieler wie jede und jeder, der nur ein bisschen ahnung hat vom volleyball,
also nicht der oder die durchschnittliche sportjournalistIn, weiß. Also bitte,
werte macher der övv-homepage, hören sie auf die intelligenz ihrer leserschaft
mit solchen meldungen zu beleidigen, ihre leserinnen und ihre leser fühlen sich
da nämlich zurecht ziemlich verarscht.
Die werte leserschaft wäre vermutlich sehr interessiert, mehr darüber zu
erfahren, wie beispielsweise die belgier, ein was die bevölkerungsgröße und
witschaftlichen voraussetzungen angeht mit österreich vergleichbares land, oder
die slowenen, mit gerade einmal 2 millionen einwohnerInnen, es schaffen, im
konzert das ganz großen volleyballnationen erfolgreich mitzuspielen. Die
belgier wurden vierte, nachdem sie im viertelfinale italien mit 3:0 aus dem
turnier geschossen hatten und die slowenen fünfte, nachdem sie im play-off die
polen mit dem gleichen resultat eliminiert hatten (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=840).
Unter http://www.topvolleybelgium.be/volleybalschool/vilvoorde/
kann man sich über die basis des belgischen volleyballwunders, eine
volleyballschule, die ein bisschen anders organisiert ist als die akademie des
ex-vereins von uhpir, informieren. Und auch wenn man nicht flämisch kann,
versteht man die grundprinzipien, nach denen diese schule arbeitet. Und eine
fact finding mission nach slowenien wäre vielleicht auch einmal eine gute
investition, anstelle eines präsidialen ausflugs zum nächsten event mit
vip-lounge.
So und ganz zum schluss noch einmal zurück zum facebookaccount des herrn
kommerzienrates. Da postet uhpir ganz aufgeregt ein video der halle in krakau
und provoziert damit wieder einen kommentar eines seiner fans, der bedauert
dass wir – net scho wieda – also dass es solche hallen in wien nicht gibt.
Ich frage mich nur, hätten wir eine solche halle in wien, welche spiele
dürften die zehntausenden enthusiasmierten zuschauerinnen und zuschauer dort
bewundern? Vermutlich das bruderduell der spielgemeinheitspartner hotvolleys
wien/2 gegen vca anstetten nö/2.
A propos spielgemeinheitspartner und so, ich bin ja schon so gespannt auf
die generalversammlung des övv in diesem monat und auf alles was dort passieren
oder auch nicht passieren wird: der rücktritt des herrn kleinmann, der
rücktritt des schlagfertigen vizepräsidenten und spielgemeinheitssportdirektors,
der trotz eines durchgegangenen misstrauensantrags gegen ihn nicht nur noch
immer im amt ist sondern sich auch noch für moralisch und ethisch ausreichend
qualifiziert hält, anderen unbescholtenen funktionären, deren einziges vergehen
darin besteht, kritik an herrn kleinmann zu üben, zum rücktritt aufzufordern,
die klärung, warum eine meldung über eine von einem hotvolleys spieler gegen
eine schiedsrichterin mehrfach vorgebrachte morddrohung in der rundablage des
herrn magister schefcik, seines zeichens ausgewiesener experte für die prüfung
von ungültigen vollmachten, landete und so weiter, und so fort. Na stoff für
den blog wird es genung geben, da bin ich mir ziemlich sicher.
Und fast hätte ich das fundstück vergessen, dass diese woche wirklich
putzig ausgefallen ist. Unter http://oevv.volleynet.at/Inhalt/268
findet man unter den internationalen transfers (!) den wechsel des managersohns
niklas kronthaler vom hypo tirol volleyballteam zu den hypo tirol alpnevolleys.
Verarsche, sonst fällt mir dazu nichts mehr ein.
Wann tritt micha henschke von all seinen
funktionen beim övv und bei vca amstetten zurück?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den
olympischen spielen nach rio finanziert?
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus
öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen
ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der
werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der
spitze des övv UND DER
LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen
volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.
Herr kleinmann, tun sie sich und dem
österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als
morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um
dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.
Wien, 05.09.2017, 02:01 mez
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