Wien, 18.07.2016,
22:38 mez
Liebe
freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
also
die aboslute topsensation der letzten woche mit bezug zum österreichischen
volleyballsport hatte diesmal nichts mit medaillen und olympiaqualifikationen
zu tun. Nein, die fivb hat sich im bereich der partizipativen demokratie ein
beispiel am övv genommen und das modell der athletenkommission eingeführt, das
der övv unter der führung von uhpir bereits bei seiner letzten
generalversammlung eingeführt hatte, wie selbiger, also uhpir, auf seiner
facebookseite voller stolz berichtet. Wahnsinn, der övv als vorreiter der
demokratisierung im sport. A waunsinn, normal, um zur abwechslung einmal den
hans orsolics zu zitieren (https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Orsolics).
Na da schau ich jetzt aber, jetzt gibt es nicht nur mit dem lustigen max
thaller einen spielervetreter – sogar mit stimmrecht – im vorstand des övv
sondern eben auch noch besagte athleten- oder besser gesagt
athletInnenkommission, in der - alphabetisch gereiht – clemens doppler, kathi
schützenhöfer, max thaller und sophie wallner stehen oder sitzen. Was die dort
tun, bzw. tun dürfen wird uns von uhpir leider nicht mitgeteilt. Können die
beispielsweise zum spielerInnenstreik aufrufen, wenn der sand zu heiß oder die
halle zu niedrig ist? Oder dienen sie eh nur als pseudodemokratisches
feigenblatt für einen in all seiner weisheit einsam entscheidenden präsidenten?
So,
aber jetzt zurück vom administrativen zum eher sportlichen. Und jetzt muss ich
mich bei meinen werten leserinnen und bei meinen werten lesern gleich einmal
dafür entschuldigen, dass ich ein versprechen breche, nämlich das versprechen
die kaschperliga und das abschneiden des österreichischen herrennationalteams
in ebendieser ad acta gelegt zu haben und nicht mehr darüber zu schreiben. Aber
nach dem interview unseres volleyball-didis, also uhtztt, das unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/07/0000090780
nachgelesen werden kann, kann ich gar nicht anders. Uhtztt sieht da schon
wieder große schritte, die die nationalmannschaft gemacht hat, weil sie in der
sommerlichen kaschperlliga von acht spielen fünf, zwei davon gegen den
volelyballriesen luxemburg und eines gegen eine bulgarische b- oder c-auswahl,
gewonnen hat und damit unter acht teams den dritten platz belegt hat. Und der
interviewer kriegt sich gar nicht mehr ein, vor lauter schritten, weil bereits zwei
der drei höhepunkte des sommers erfolgreich absolviert wurden. Also der eine
höhepunkt war offennbar der dritte platz in der holli-knolli-ferienliga, mit
dem man länder wie bulgarien b oder c, weißrussland, dänemark, luxemburg und
albanien, also so etwas wie die creme de la creme des europäischen volleyballs
hinter sich gelassen hat. Und mit dem zweiten höhepunkt muss wohl die erste
qualifikationsrunde für die eurovolley 2017 gemeint gewesen sein. Die durfte
man gemeinsam mit volleyballgroßmächten wie schweden, schweiz, azerbaidjan,
georgien, israel, norwegen , england, ungarn, luxemburg, litauen und moldawien
– gegen die drei letztgenannten musste man in einer vierergruppe antreten und
gewann doch glatt alle drei spiele – bestreiten (http://www.cev.lu/Competition-Area/Competition.aspx?ID=840&PID=1421).
Und ich werde nicht aufhören hier darauf hinzuweisen, warum das so war, solange
der övv und seine verantwortlichen das konsequent verschweigen und damit
versuchen die ohnehin zahlenmäßig nicht sehr starke österreichische
volleyballöffentlichkeit für blöd zu verkaufen. Also nochmals zum mitschreiben,
extra für uhpir und uhtztt, damit sie diese wichtige information in ihrem
nächsten großen interview oder in ihrer nächsten großen pressekonferenz an das
staunende publikum weitergeben können: die österreichische nationalmannschaft
musste wegen ihres schlechten rankings bereits in der ersten runde der
qualifikation einsteigen, und nicht wie bei der quali für die
europameisterschaften 2013 und 2015 erst in der zweiten (http://www.cev.lu/Competition-Area/Competition.aspx?ID=559&PID=1152,
http://www.cev.lu/Competition-Area/Competition.aspx?ID=700&PID=1328).
Also das mit den schritten, mit den großen, die uhtztt sieht ist damit wohl ein
wenig relativiert. Ein tatsächlich messbarer und quantifizierbarer fortschritt
wäre die qualifikation für die em oder zumindest für die dritte runde der
qualifikation. Ansonsten bleibt das inzwischen langweilig gewordene
dampfplaudern über die großen schritte nicht mehr als heiße luft.
A
propos interview und so. Also, dass unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/07/0000090782
auch einmal die trainerin des damennationalteams in einem längeren interview zu
wort kommt ist ja durchaus erfreulich im zuge der gleichbehandlung. Warum aber
die damen nicht in der holli-knolli-ferienliga am start waren wird dem
volleyballinteressierten publikum weder hier noch unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/07/0000090787
erklärt, wobei der letztgenannte artikel eigentlich eine art restlverwertung
des interviews darstellt, bei dem die fragen des interviewers der einfachheit
halber weggelassen wurden.
Ah ja,
noch etwas vom österreichischen hallenvolleyball: unter http://oevv.volleynet.at/Teams finden
sich jetzt doch schön langsam immer mehr mannschaften, die auch tatsächlich
bereits spieler in ihrem kader haben. Nur bei den waldviertlern gähnt noch
immer die leere.
Aber
während die informationen bezüglich der spielerkader der manschaften schön
langsam eintrudeln gibt es zum scheitern der groß angekündigten spielgemeinheit
zwischen amstetten und den hotvolleys nach wie vor weder aus amstetten noch aus
wien eine wortspende an das p.t. publikum.
Und
ein neues lieblingswort des övv-sschreibers ist auch aufgetaucht. In fast jedem
bericht über die weltliga wird diese mit dem zusatz
„millionen-dollar-spektakel“ oder wahlweise „millionen-spektakel“ versehen (http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/07/0000090793,
http://oevv.volleynet.at/News/0000090789,
http://oevv.volleynet.at/News/0000090788,
http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/07/0000090779).
Na schade aber auch, dass man da nächstes jahr wieder nicht dabei ist beim
millionen-dollar-spektakel, und daher nicht mitnaschen kann am
millionen-kuchen. Dazu hätte man ja heuer die kaschperliga gewinnen müssen. Die
weltliga haben übrigens die serben gewonnen, vor brasilien und frankreich. So
attraktiv die spiele in diesem bewerb auch sein mögen, frage ich mich schon,
warum man es im internationalen volleyball nicht schafft, so wie im fußball,
anstelle des „millionenspektakels“ und anstelle eines für die interessierte
laiin und den interessierten laien undurchschaubaren qualimodus für europa- und
weltmeisterschaften spannende qualifikationsturniere für diese internationalen
turniere zu spielen, mit fünfer- oder sechsergruppen, mit hin- und rückspielen
aus denen sich dann die gruppensieger und die gruppenzweiten für die jeweiligen
endrunden qualifizieren. Aber gut, warum soll die cev oder die fivb eine
klarere linie fahren als der övv, der konsequent im jahresrhythmus den modus
der obersten beiden spielklassen ändert.
So und
wie es sich für den sommer gehört begebe ich mich jetzt noch schnell in die
sandkiste. Da gibt es erfreuliches von der studenten-wm zu berichten, dort
haben kunert/dressler die bronzemedaille geholt (http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/07/0000090791).
Dazu von hier aus ganz herzliche gratulation.
Überraschend
ruhig ist es auf der övv-website um die turbulenzen um das klagenfurter
fivb-turnier. Offenbar war uhpir vom eher mauen echo, das er mit seinem
face-book-eintrag zum eher beachvolleyballkritischen artikel in der kleinen
zeitung ausgelöst hatte, enttäuscht (http://www.kleinezeitung.at/s/sport/5046699/Zu-teuer-fur-die-Stadt_BeachvolleyballTurnier-in-Klagenfurt-vor?xtor=CS1-15).
Dabei ist das klagenfurter turnier und seine mögliche abwanderung nach wien –
na servas da freu’ ich mich aber – geradezu omnipräsent von presseaussendungen
über einen artikel im wirtschaftsblatt unter http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/oesterreich/5049624/Beachvolleyball_Kaernten-kaempft-gegen-Absiedlung-des-TopEvents?from=newsletter&utm_source=Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=E-Mail-Tracking
und einen beitrag im skylines magazin der austrian airlines.
Ich
muss ja sagen, dass es mich besonders freut in besagtem wirtschaftsblattartikel
zu lesen, dass der veranstaltungsweltmeister – copyright kr peter kleinmann –
jag(g)erhofer sich beim beachvolleyballturnier ums entertainment – ein wort das
ich fast genauso liebe wie das schöne wort event – also für die nichtanglikaner
unter uns, um die unterhaltung – vermutlich wieder kesse mädels in knapper
kleidung an großen feuerwehrspritzen, und wem da nichts dazu einfällt, der
schlage bitte bei freud nach - und um die vip-betreuung kümmern wird. Also
liebe subventionsgeber, aufgepasst, wohin die vom herrn jagerhofer keck
geforderten öffentlichen gelder fließen, wenn das klagenfurter turnier dann
nach wien auf die donauinsel wandert.
Ah ja
und noch ein detail, das zeigt, dass nicht nur sportjournalisten einen gewissen
mangel an hintergrundwissen erkennen lassen, wenn es ums volleyball geht. In
dem artikel im skyline der austrian airlines steht doch tatsächlich, das
klagenfurter turnier sei erst kürzlich vom grand slam zum major „avanciert“.
Also avanciert heißt laut duden „aufsteigen“ (http://www.duden.de/suchen/dudenonline/avancieren).
Also aufgestiegen ist da nichts, weder das preisgeld noch die zu vergebenden
punkte sind beim major höher als beim grand slam. Punkte und preisgeld sind bei
grand slam und major turnieren gleich, der einzige unterschied besteht darin,
dass, wenn ich mich recht erinnere, der geschickte herr jagerhofer die major
serie aus der restlichen turnierserie der fivb ausgliedern wollte, ein
unterfangen das wohl der gewinnmaximierung dienen sollte, bis jetzt aber nicht
umgesetzt wurde.
So und
als fundstück der woche gibt es noch videos von der verabschiedung der
österreichischen sportlerInnen, die an den spielen in rio teilnehmen werden (http://sport.orf.at/stories/2256478/2256479/).
Also, wenn der leider kürzlich viel zu früh verstorbene geniale manfred deix
damit beauftragt worden wäre, das olympiaoutifit, oops, das ist jetzt fast so
schlimm wie entertainment und event, für die österreichischen atheltInnen und
funktionärInnen zu entwerfen, er hätte es nicht besser machen können.
Pseudotrachtenjopperl, krachlederne und dazu sportschuhe, die der micky maus
zur ehre gereichen würden. Zum zweiten mal zitiere ich den hanse orsolics: a
waunsinn, normal, öoc-präsident stoss
kniefrei neben dem herrn sportminister. Irre. Die realität überholt die satire.
Nach
welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten
396.700,00€ verteilt?
Ist
uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo
bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer
ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für
die eurovolley kreiert hat?
Kann
der övv pleite gehen?
Im
übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER
LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs
möglichst schnell etwas ändern sollte.
Herr
kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes
und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren
övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen
neuen weg in die zukunft zu öffnen.
Wien, 19.07.2016,
01:13 mez
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