Wien, 29.06.2015, 22:04 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten
volleyballs,
jetzt bin ich gerade erst wieder aus kanada zurück und
jetzt ist doch glatt schon wieder was passiert um wieder einmal den wolf haas
zu paraphrasieren. Nein, ich meine nicht die zwei mageren siege aus sechs
partien bei der beach wm, nein und auch nicht die ergebnisse des nächsten
pimperl-beach turniers in st. kathrein am blasenstein, nein und auch nicht den
sensationellen zweijahresplan von unserem herrn teilzeitteamtrainer uhtztt an
dessen ende dann die teilnahme an der weltliga winkt, und natürlich auch nicht
den freiwilligen abschied der hartberger herren aus der 1. bundesliga.
Nein, all diese spannenden themen müssen warten.
Warum? Weil wien wieder erstklassig ist wie es unter http://oevv.volleynet.at/News/0000089448
heißt, weil sich eine wunde geschlossen hat, weil alles wieder gut geworden
ist, und weil wir jetzt alle wieder glücklich sind. Da gibt es jetzt also schon
wieder eine spielgemeinschaft, und dieses mal nicht nur über die bundesländergrenzen
hinweg sondern auch – sozusagen großkoalitionär – über politische grenzen. Da
verhelfen die bisamberger den hotvolleys zu einem erstligaplatz. Na, da schau
ich aber, und vermutlich auch viele meiner werten leserinnen und meiner werten
leser. Also das mit dem schauen meinerseits stimmt jetzt nicht so ganz. Zur
erklärung eine ganz kurze chronolgie der ereignisse aus ganz persönlicher
sicht: einer meiner geschätzten leser hat mich schon anfang der vergangenen
woche auf ein gerücht über diese bevorstehende spielgemeinschaft aufmerksam
gemacht und ich hab’ ihm geantwortet, dass das wohl ein scherz sein muss, dass
ich mir das beim besten willen nicht vorstellen kann. Mit der ansicht bin ich
nicht alleine dagestanden, aber dazu später noch im detail. Im laufe der woche
haben sich dann die gerüchte immer mehr verdichtet und am samstag wurde aus dem
gerücht für mich eine tatsache. Ich habe mir dann kurzfristig überlegt eine art
sonderausgabe meines blogs am samstag online zu stellen und habe mich dann doch
entschlossen auf diesen scoop, wie es die journalistInnen elegant-lässig auf
englsich nennen, zu verzichten um den bisambergern nicht zu schaden. Wenn ich
mir heute den bericht auf der övv-seite und unter http://sport.orf.at/stories/2233726/
den bericht auf orf.at durchlese, dann bereue ich diese entscheidung schon
jetzt, weil ich den bisambergern mit einem solchen bericht nicht mehr geschadet
hätte, als sie sich selbst gerade schaden. Und offenbar merken sie es nicht
einmal. Man muss sich, wie gesagt, die beiden artikel nur genau durchlesen,
dann merkt man schon woher der wind weht. Allein der titel des orf-artikels
sagt schon viel über die wertigkeit der beiden spielgemeinheitspartner aus.
„Hotvolleys und bisamberg fusionieren“ kann man da lesen. Aha! Wer ist denn da
der juniorpartner und wer der seniorpartner, wer bringt den erstligaplatz in
die fusion ein? Und wer gibt die gründung der spielgemeinheit bekannt? Nicht der
sportliche leiter der bismaberger und nicht die präsidentin der hotvolleys.
Nein, natürlich ist es uhpir, der ja als ex-hhvmir mit seinem exverein nichts
mehr zu tun hat, zumindest sagt er das selbst. Also operativ wird er nicht mehr
tätig sein, sagt er. Aber so ein bisserl beraten wird er wohl doch noch hie und
da vor allem wenn einmal ein paar niederlagen eingefahren werden, da wird er
schon helfend eingreifen. Und wer annimmt, dass die frau schützenhofer ihre
entscheidungen die hotvolleys betreffend unabhängig von uhpir trifft, dem oder
der ist ob seiner oder ihrer naivität nicht mehr zu helfen. Und natürlich gibt
es unter http://oevv.volleynet.at/News/0000089448
das obligate präsidentenbildchen zum bericht. Ein bisserl personenkultig halt, aber
das ist ja so neu nicht. Na, das war jetzt ungerecht, uhpir war ja wohl der
initiator, der diesen deals, diese win-win situation, in väterlicher sorge um
den volleyballsport in wien in gewohnt altruistischer art und weise eingefädelt
hatte. Und deswegen darf er natürlich völlig zurecht als erster in diesem
artikel zu wort kommen. Dann kommt auch noch die charlotte schützenhofer zu
wort und ganz am schluss darf dann der sportliche leiter der bisamberger, peter
wollenschläger, auch noch etwas zur situation sagen. Das hat schon was, was
symbolisches. So macht man das halt, wenn man peter kleinmann heißt. Da bekommt
man – wo woar mei leistung, copyright walter meischberger – einen erstligaplatz
geschenkt und als dank dafür darf dann der seniorpartner, der sich diesen
erstligaplatz auf sportlichem wege erkämpft hat und nicht durch irgendwelche
fusionen, spielgemeinheiten oder durch den verzicht anderer quasi freihaus
geschenkt bekommen hat, ganz am ende des artikels auch noch etwas sagen. Lieb.
Ist. Das. Ganz. Lieb. Also partnerschaft auf augenhöhe schaut anders aus. Wie
wäre es mit einem artikel gewesen unter der überschrift „bisamberg gibt fusion mit hotvolleys bekannt“
mit einem proträtbildchen des peter wollenschläger? Wie naiv bin ich denn, so
etwas auch nur anzudenken.
Aber ich will mich da nicht zu sehr auf
äußerlichkeiten, auf die symbolik versteifen. Ich fürchte, dass das erst der
anfang war und dass es die bisamberger gar nicht sehen oder sehen wollen, was
da auf sie zukommen wird. Und worauf gründen meine befürchtungen. Erstens hatte
ich schon einmal die freude als vizepräsident von sokol und sportlicher der
spielgemeinheit sokol/hotvolleys zu erfahren wie die experten, damals noch aus
dem budo center, heute aus der sport und fun halle, auch nicht gerade ein
aufstieg (das musste jetzt sein), partnerschaft und gegenseitigen respekt
interpretieren. Ohne auf die details einzugehen braucht man sich nur das ergebnis
dieser zweijährigen partnerschaft anzusehen, damit man meine vorbehalte besser
versteht. Die hotties gibt es noch immer und sie haben gerade ein neues opfer
gefunden. Der herrenbereich von svs/sokol wurde nachhaltig zerstört ohne chance
sich in absehbarer zeit auch nur irgendwie zu regenerieren.
Und dann muss natürlich auch ein bisschen genauer
lesen, was da unter http://oevv.volleynet.at/News/0000089448
steht. Da steht doch glatt der satz „die volleyballakademie, die von den hotvolleys
geleitet wird, erhofft sich durch das projekt regen zulauf.“ Wie bitte? Woher
soll der zulauf jetzt plötzlich kommen? Da werden jetzt plötzlich die buben in horden
in der sport und fun halle zum schnuppertraining einfallen, weil sie alle bei
bisamberg spielen wollen? Hab’ ich da etwas nicht richtig verstanden? Ah ja,
ich glaub jetzt hat mich gerade wieder einmal nach langer zeit der schelm, der
böses denkt, gezwickt, aber ganz ordentlich. Die bisamberger machen tolle
nachwuchsarbeit, waren heuer in 4 von 6 nachwuchsaltersklassen unter den top 4.
Und die experten der mit 200.000€ üppig geförderten akademie waren nur
unwesentlich besser. Na was liegt da näher als den bisamberger talenten ein
bisserl expertise angedeihen zu lassen, damit sie noch besser werden. Wäre doch
gelacht, wenn man die nicht dorthin kriegen könnte, wo die experten werken, in
die von den hotvolleys geleiteten akademie. Ich warne die bisamberger
verantwortlichen ausdrücklich vor einem gewissen abfluss an talenten in
richtung der sport und fun halle in der erzherzog-karl-straße.
Ok, also ich hab’ den schelm der böses denkt jetzt
schlafen geschickt, ist ja auch schon ziemlich spät. Aber ich will es einmal
anders versuchen, ich versuche jetzt die vorteile der spielgemeinheit für die
beiden partner aufzulisten und ich beginne, achtung symbolik, mit dem
seniorpartner bisamberg:
- Die
bisamberger dürfen als spielgemeinschaftspartner in wien spielen, und zwar
in der hopsagasse. Die halle dort entspricht zwar genausowenig wie die
halle in korneuburg, wo die bisamberger das aufstiegsplayoff spielten, dem
reglement. Aber sie soll adaptiert werden. Und wenn nicht, dann wird uhpir
wohl eine ausnahmegenehmigung erteilen. Das geht sicher mit links. Eine
regelkonforme halle wäre beipielsweise auch in perchtoldsdorf vorhanden
gewesen. Hat man bei union perchtholdsdorf angefragt? Und meinen
informationen nach gehen die bisamberger ihrer landesförderung von
>10.000€ verlustig, wenn sie ihre spiele nicht in niederösterreich
bestreiten. Aber vielleicht schafft es uhpir mit seinen guten beziehungen
die hopsagasse als niederösetrreichische enklave zu etablieren.
- Die
bisamberger können talentierte junge spieler der hotties, hoffentlich ohne
ausbildungsentschädigung an die hotties zahlen zu müssen, in die kampfmannschaft
einbauen. Die hätte man vermutlich mangels perspektive – zwei weitere
saisonen in der 2. liga wären vermutlich für die talentierten unter den
hotties keine allzu attraktive zukunftsaussicht gewesen – ohne allzu große
überzeugungsarbeit auch ohne zu fusionieren bekommen.
- Und last but
not least, und für den betroffenen natürlich erfreulich: andreas reiser
bekommt einen job in der akademie.
Und was haben die hotvolleys von der ganzen
geschichte?
- Uhpir bzw.
ex-hhvmir ergattert, nachdem er seinen verein in die zweite liga versenkt
hatte, ohne sportliche leistung einen erstligaplatz und verkürzt die
strafweise versetzung in die 2. liga von drei jahren auf ein jahr.
- Daraus
ergibt sich auch, dass, siehe auch oben, ihm seine talentiertesten spieler
nicht davonlaufen, weil ex-hhvmir für seine zukünftigen alphawaffen, stars
und starlets mit der kampfmannschaft der bisamberger zugriff auf eine
erstligamannschaft hat.
- Durch die
spielgemeinschaft wird sich, trotz angeküdigter unabhägigkeit in der
nachwuchsarbeit, eine gewisse für die hotties und deren akademie nicht
unvorteilhafte nähe, was die spieler betrifft, ergeben.
- Und der
allergrößte vorteil ist natürlich, dass ex-hhvmir seine akademie inklusive
üppiger förderung nicht verliert und dass das schreckgespenst einer
offenen, vereinsunabhängigen akademie gebannt werden konnte.
Und? Noch fragen? Wer hat die größeren vorteile?
Bisamberg? Aber geh, wie naiv kann man den sein.
Also ich darf die situation zusammenfassen: uhpir
benutzt die notlage eines kleinen, erfolgreichen vereins, der keine
erstligataugliche halle, und hier sieht man wieder einmal ganz klar, wem dieser
hallenwahnsinn schadet, hat, um ohne sportliche leistung mit seiner mannschaft
quasi durch die hintertür wieder in die 1. bundesliga zurückzukehren. Als
angenehmen nebeneffekt behält er damit seine akademie, die andernfalls
vermutlich geschlossen worden wäre, weil eine erstligamannschaft offenbar
voraussetzung für den betrieb einer solchen akademie darstellt. Ich denke, dass
die diskussionen über diese aktion noch lange andauern werden und ich hoffe,
dass sich die verantwortlichen auch daran erinnern werden, wenn das nächste mal
präsidentenwahlen beim övv anstehen. Ich fürchte auch, dass sich die
bisamberger da auf etwas eingelassen haben, dessen tragweite sie noch gar nicht
abschätzen können. Das resultat einer spielgemeinschaft ist fast immer, dass es
am ende einen verein weniger gibt, und dass der kleinere partner verschwindet.
Und wer das in dieser spielgemeinschaft ist, ist jetzt schon an der symbolik
des heutigen medienauftritts zu sehen. Und den sympathiebonus des kleinen, des
underdogs, den mannschaften wie bisamberg bei neutralen zuschauerInnen oft
haben, haben die bisamberger als steigbügelhalter des herrn kleinmann
vermutlich schon, bevor sie ihre erste avl-partie bestreiten, verspielt. Und
eine beißhemmung werde ich mir, trotz familiärer beziehungen zur mannschaft und
trotz noch vorhandener sympathien für den verein und seine gute arbeit im
nachwuchs, auch nicht auferlegen, weil ich grundsätzlich spielgemeinheiten für
nicht sinnvoll erachte und ich es im speziellen fall für äußerst riskant – das
ist jetzt noch die höflichste form meine bedenken auszdrücken – halte einem
bekannt über die maßen uneigennützigen menschen wie uhpir so weit
entgegenzukommen, nur um vorgaben erfüllen zu können, die genau dieser uhpir
den vereinen aufoktroyiert hat.
Und besser als ein freund, mit dem ich am samstag
telefoniert hatte, kann man die situation nicht beschreiben. Ich: übrigens in
ostösterreich bahnt sich im herrenbereich eine neue spielgemeinschaft an. Rat
einmal welche vereine zusammengehen. Er: hotvolleys und bisamberg. Ich: aha, du
hast es schon von jemandem anderen gehört. Er: nein, ich hab nur die deppertste
kombination gesagt, die mir eingefallen ist.
So aber jetzt noch schnell im zeitraffer zum
restlichen volelyballgeschehen. Etwas, was man bis jetzt auf der övv-website
vergeblich sucht, ist ein bericht darüber, dass die hartberger herren in die 2.
liga absteigen, weil sie sich den erstligabetrieb nicht mehr leisten können
oder wollen. Das ist zumindest der grund, der in den medien zu finden ist. Ob
der abstieg vielleicht auch etwas mit der notwendigen adaptierung der halle zu
tun hat, wird in den zeitungsberichten nicht erwähnt.
Durch den abstieg der hartberger werden die
salzburger, die den dritten platz im austiegsplayoff belegten, doch noch in die
1. bundesliga rutschen, mit einem budget von 40.000€. Na die können von den
summen, mit denen die jetzt doch nicht zugesperrte und ach so erfolgreiche
akademie von uhpir auch weiterhin aus öffentlichen mitteln gefördert wird nur
träumen.
Und aich/dob bleibt zwar in der ersten liga und die
einkaufspolitik bleibt gleich: legionäre, legionäre, legionäre, aber vermutlich
aus einer anderen preis- und damit auch qualitätsklasse als im vorjahr (http://oevv.volleynet.at/News/0000089424).
Und mit dem zweijahresplan von uhtztt will ich mich,
nach all den plänen und nicht erreichten zielen der letzten jahre, gar nicht
mehr eingehend beschäftigen (http://oevv.volleynet.at/News/0000089447).
Am ende dieser zwei jahre soll mit dem sieg in der holli-knolli-ferienliga der
aufstieg in die weltliga geschafft werden. Dort würde man dann nach heutigem
stand in einem der drei schwächsten pools (f, g oder h) spielen. Unter http://worldleague.2015.fivb.com
kann man sich genauer informieren, welche mannschaften dort in einer art
holli-knolli-ferienliga für fortgeschrittene zugange sind. Das verschweigt uns
uhtztt leider in seiner gewohnt ausführlichen und eloquenten analyse. Und er
verschweigt uns auch, was mit martin postl passiert ist. Martin postl war die
eindeutige nummer 2 auf der mittelblockerposition des nationalteams und jetzt
war er nicht einmal im erweiterten kader. Karriereende? Verletzung? Bitte um
infos.
Na und die volleyballprominenz und die, die sich dafür
hält, kommt auch wieder nach wien (http://oevv.volleynet.at/News/0000089446).
Also da freu’ ich mich schon drauf, aber wie, ich hab’ mir extra nichts
vorgenommen für den 2. juli, abends. Nein, nein, werte leserinnen und werte
leser, ich bin nicht eingeladen, keine sorge. Zum glück wird der – achtung mein
lieblingswort – event im fernsehen übertragen, 20 uhr 15 orf sport+, sogar live
und mit tollem showprogramm. Das verspricht zumindestens uhpir. Na so schön
kann es am donnerstag gar nicht sein, dass ich den gastgarten dem wohnzimmer
vorziehen würde. Uhpir im smoking gibt’s nicht alle tage.
A propos prominenz: die war zu besuch bei unseren
beachern (http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/06/0000089423).
Also genauer gesagt war hoher besuch angesagt, der herr minister klug, der
iran-, gesundheits-, turnstunden und sonstige experte peter kleinmann und der
sprachforscher und experte für geschlechstspezifische sprachnuancen peter – i
muas aufs häusl – schröcksnadel.
Und für alle, die es noch nicht kennen, weil die
realität oft besser ist als – als wie würde jetzt der winterpeter sagen – jedes
kabarett als fundstück der woche ein ausschnitt aus der pressekonferenz des peter schröcksnadel zur
causa fenninger: https://www.youtube.com/watch?v=BN0DgpAWWCk
Nach ansicht des videos kann ich nur sagen: i glaub’ i muas jetzt a aufs häusl,
owa schnö, sonst brunz i mi au.
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus
öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen
ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der
werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der
spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des
österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.
Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen
volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als
övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem
österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.
Wien, 30.06.2015, 01:31 mez