Wien, 05.01.2015, 21:09 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten
volleyballs,
nach den vielen feiertagen hat uns der alltag fast
schon wieder, noch der 6. jänner und dann ist’s vorbei mit lustig. Und im
österreichischen volleyball oder genauer gesagt beim övv ist's schon jetzt nicht
lustig, denn es geht alles seinen gewohnten gang. Es gibt keine erfolge? Kein
problem dann reden oder eigentlich schreiben wir so drüber, dass es
uneingeweihten nicht auffällt. Die avl ist fad, weil ziemlich unausgeglichen?
Kein problem, wir peppen sie einfach auf.
Was meine ich damit? Den unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/12/0000088047
auf der övv-website publizierten bericht über die youth mevza championship der
burschen jahrgang 97 und jünger und der mädchen jahrgang 98 und jünger. Die
überschrift ist bezeichnend für den stil und die art und weise wie die
verantwortlichen beim övv mit der mehr als traurigen realität umgehen.
„Övv-nachwuchs auf platz vier“ steht da zu lesen. Na ist doch toll denken sich
die nicht so volleyballfirmen leserinnen und leser. Halt nicht am stockerl,
aber ein, oder eigentlich zwei vierte plätze sind doch durchaus in ordnung,
oder? Dass nur vier nationen an den beiden turnieren teilgenommen haben, findet
man beim övv nicht der erwähnung wert. Korrekt sollte die überschrift wohl
lauten „övv-nachwuchs belegt bei burschen und mädchen den vierten und letzten
platz“. Aber das macht sich halt nicht so gut. Es tut mir leid, wenn ich da
jetzt ein wenig unfein werde, aber mir ist einfach danach. Will man da das werte lesepublikum gezielt verarschen? Damit verärgert man doch nur die ohnehin schon
geringe anzahl derer, die sich noch mit der in österreich unaufhaltsam in die
bedeutungslosigkeit taumelnden randsportart volleyball beschäftigen. Ist das
bei den verantwortlichen beim övv noch immer nicht angekommen? Gibt es dort so
etwas wie kritische selbsteinschätzung? Wie abgehoben ist man denn dort
bereits? Die kritische selbseinschätzung – wenn man das wohlmeinend geneigt ist
so zu bezeichnen - nach fünf niederlagen in ebenso vielen spielen mit einem
satzverhältnis von 0:15 bei den burschen beschränkt sich auf phrasendrescherei
über gewonnene aufschlüsse. Und bei den mädchen, die wenigstens ein spiel
gewinnen konnten, wird darüber gejammert, dass vier spielerinnen
krankeitshalber gefehlt hätten. Fairerweise muss man dann doch noch darauf
hinweisen, dass die trainerin der mädchen, qing li, laut övv artikel anerkennt,
dass sich die gegnerinnen vor allem im athletischen bereich sehr stark weiterentwickelt
haben (http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/01/0000088055).
Und noch ein kleiner nachtrag zur mevza: in welchem
bedauernswerten zustand sich diese befindet zeigt sich auch an den in einem
mehr als peinlichen englisch verfassten spielberichten unter http://mevza.volleynet.at/News/0000088037,
http://mevza.volleynet.at/News/0000088042
und http://mevza.volleynet.at/News/0000088050.
Aber seit wir wissen, dass dank des segensreichen wirkens von uhpir jetzt in
österreich bewegung als bildungsziel gilt, komme ich zur einsicht, dass das eingermaßen
fehlerfreie beherrschen einer fremdsprache völlig überbewertet wird.
Und dann ist den damen und herren beim övv offenbar
aufgefallen, dass die 1. bundesliga der herren früher auch schon einmal
spannender gewesen ist. Und da wird es jetzt wirklich skurril. Da wird die
partie vom letzten wochenende, zwischen aich/dob und dem vbk frühbauer/huber,
bei der aufgrund der eindeutigen ausgangslage wohl ein nicht sehr spannender
spielverlauf zu erwarten war, auf der övv-website entsprechend gehypt, weil die
klagenfurter mit dem aktuellen topscorer der avl, simon frühbauer, antraten (http://oevv.volleynet.at/News/0000088067).
Aha! Äh? Geht’s noch? Geht da jetzt wieder einmal das punkterlzählen los? Das
hatten wir doch schon einmal im vorjahr, zumindestens so lange, wie thomas
tröthan von den hotties – ja, ja ein schelm der böses denkt – und paul
buchegger von den grazern kopf an kopf an der spitze der scorerwertung lagen.
Als sich paul buchegger absetzte war’s mit der punktezählerei dann aber so was
von ganz schnell vorbei. Wie gesagt der schelm, der böse ist wieder einmal wach
geworden. Und jetzt fängt das wieder an, diesmal halt mit simon frühbauer als
proponenten. Aber bitte sehr, für wie naiv um nicht zu sagen blöd halten die für
so einen schmarren verantwortlichen die durchschnittliche leserin und den
durchschnittlichen leser dieses artikels? Das grenzt ja schon an beleidigung. Also
schauen wir uns die situation ein bisschen genauer an. Simon frühbauer ist
aktueller topscorer der avl. Gut. Aber warum ist das so? Ein bisschen
data-volley-blätter durchsehen hilft und schon lichten sich die nebel. Simon
frühbauer bekommt bei seinem verein ungefähr 30% der aufspiele. So, das erklärt jetzt doch
einiges, oder? Und diese ungleichverteilung spricht jetzt - und ich bitte ihn
das jetzt nicht persönlich zu nehmen, er ist ohne zweifel ein guter
volleyballer – nicht so sehr für simon frühbauer sondern eher gegen die
restlichen angreifer in seinem team. Ah ja, und noch eine kleinigkeit zum thema
topscorer. Ich kenn’ mich ja nicht so gut aus im volleyball, ich bin ja nur ein
kleiner blogschreiberling, randvoll mit negativer energie, aber ich denke doch,
dass neben der wertung der erzielten punkte auch noch die wertung der
angriffseffizienz nicht ganz unwichtig ist und da liegt simon frühbauer mit
nicht ganz so tollen 21% nur noch auf dem auch nicht mehr so tollen platz 21
der aktuellen statistik (http://oevv.volleynet.at/Statistik/14314/126).
Ah ja noch eine kleine anmerkung extra für uhpir, der mich ja so gerne der
unwissenheit zeiht: ich weiß, ich weiß, in dieser wertung liegen meistens die
mittelblocker voran, weil sie normalerweise nur die perfekt angenommenen und
damit auch perfekt aufspielbaren bälle bekommen. Aber ein andrej grut, ein
janis peda oder um einen jungen österreicher zu nennen – ein lorenz koraimann,
die alle drei als außenangreifer die gleiche position spielen wie simon frühbauer,
kommen in dieser wertung auf 38, 35 bzw.
32%. Was war also dran an dieser „promotion“ von simon frühbauer? War es
wirklich nur ein versuch eine anderwärtig nur mäßig interessante avl-partie aufzupeppen?
Oder gab es doch noch andere motive?
Also jetzt weiß ich wirklich nicht wo diese
assoziation so aus dem nichts daher kommt. Aber zum nationalteam gibt’s unter http://oevv.volleynet.at/News/0000088057
auch interessantes zu lesen. Uhtt erklärt uns volleyball-lulus, dass im jahr
2015 der focus des herrennationalteams, in ermangelung attraktiver
betätigungsfelder, wieder einmal voll und ganz auf der holli knolli ferienliga liegen wird.
Aber geh! Und wieviele siege setzt man sich heuer zum ziel? Sieben, oder doch
eher sechs oder gar nur fünf? Ah ja, und dann erklärt er uns
volleyball-wapplern auch noch, dass es mit der olympiaquali heuer nichts
wird für die österreichischen nationalteams, weil der qualimodus geändert wurde
(http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/12/0000087875).
Also die ist ja jetzt aber so was von urunfair, diese änderung. Dabei hatten
die verantwortlichen im övv doch so gezielt und angestrengt auf eine oympiaquali
hingearbeitet für 2016 oder war’s 2020 oder doch eher 2040. Saperlott, ich
komme da jetzt ganz durcheinander mit den jahreszahlen, ich kann mich beim
besten willen nicht mehr so genau erinnern an die in irgendwelchen
pressekonferenzen von uhpir präzisierten zielvorgaben. Ist wahrscheinlich auch
besser so. Aber halt, ich hab’ eine idee. Wie wär’s mit einer initiative zur
anerkennung von snowvolleyball als olympische disziplin? Das hätte den
vorteil, dass die konkurrenz ein bisschen geringer wäre, weil auch aufgrund
natürlicher gegebenheiten – so ähnlich wie schispringen – den sport nur etwa 10
bis 15 nationen betreiben könnten. Und uhpir war doch schon einmal bei einem
solchen snowvollleyball-event ...äh... bei einer solchen veranstaltung als
„prominenter“ - ja so steht's wirklich auf der övv web-site - gast (http://oevv.volleynet.at/News/0000086023,
http://oevv.volleynet.at/News/0000086039).
Und jetzt hat das begleitbild zum oben genannten artikel mit dem titel „das (beach)volleyballjahr 2015“ plötzlich auch sinn, auf dem neben dem beachteam doppler/horst und dem verteidigungs- und sportminister klug auch der öoc-präsident karl stoss zu sehen ist, vor zwei ringen, von denen man allerdings nicht sagen kann, ob es sich dabei um zwei der fünf olympischen ringe handelt oder um zwei der vier ringe des logos einer bekannten automarke (http://oevv.volleynet.at/News/0000088057).
Und jetzt hat das begleitbild zum oben genannten artikel mit dem titel „das (beach)volleyballjahr 2015“ plötzlich auch sinn, auf dem neben dem beachteam doppler/horst und dem verteidigungs- und sportminister klug auch der öoc-präsident karl stoss zu sehen ist, vor zwei ringen, von denen man allerdings nicht sagen kann, ob es sich dabei um zwei der fünf olympischen ringe handelt oder um zwei der vier ringe des logos einer bekannten automarke (http://oevv.volleynet.at/News/0000088057).
Und während die österreichichen volleyballherren
wieder einmal die holli knolli fereineliga mit ihrer präsenz beehren, spielen
die österreichischen handballherren in den nächsten wochen bei der wm in qatar,
bei der es nicht nur um ein gutes abschneiden sondern auch noch um die durchaus
mögliche qualifikation für die olympischen spiele in rio 2016 geht (http://kurier.at/sport/noch-drei-tests-und-dann-geht-es-nach-katar/106.380.136).
Ich wünsche der mannschaft von dieser stelle alles gute und viel glück. Die
spieler und auch die funktionäre hätten sich, ganz anders als die övv-spitze,
aufgrund ihrer guten und engagierten arbeit ein gutes abschneiden und eben
damit verbunden auch die olympiaquali verdient. Ich drücke jedenfalls ganz fest
die daumen.
Und in der serie sophie, srna und die acht stars
erfahren die interessierten leserinnen und die interessierten leser, wie jede
woche, brandneues und hochinteressantes (http://oevv.volleynet.at/News/0000088054). Die nackten fakten aber gibt's, wie jede woche, hier. In frankreich verliert montpellier gegen ajaccio mit 2:3, philipp kroiss und
philip schneider spielen durch, letztere war mit 20 punkten wieder einmal
topscorer seines teams (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM085-1415.pdf).
Nantes verliert gegen narbonne 1:3, alex berger spielt durch und erzielt 7
punkte (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM088-1415.pdf).
Poitiers gewinnt 3:1 gegen rennes, max thaller darf zweimal servieren und
hinterlässt sonst keine spuren in der statistik (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LBM097-1415.pdf).
In italien gewinnt molfetta gegen milano 3:0, aleks – ich nehm mir jetzt mal
eine auszeit – blagojevic, darf zwar laut
meiner lieblingsserie jetzt schon die marschrichtung vorgeben, spielen
durfte er allerdings nicht, was möglicherweise auch damit zu tun hat, dass
molfetta einen neuen diagonalangreifer bekommen hat (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=27261).
In deutschland gewinnt aachen gegen potsdam 3:0, srna markovic spielt durch und
ist mit acht punkten drittbeste scorerin (http://live.volleyball-bundesliga.de/2014-15/Women/&2069.pdf).
Alles andere war hier schon letzte woche zu lesen.
Hurra, hurra, ein lob dem övv. Ich gebe es zu, das war
jetzt sarkastisch. Endlich, endlich – einen monat und einen tag, also im
övv-sprech hieße das vermutlich „mehr als einen monat“ im voraus - gibt es
jetzt unter http://oevv.volleynet.at/News/0000088045
eine offizielle ankündigung, dass die österreichischen cup-finali am 31. jänner
in graz stattfinden werden. Nein, nein,
und nochmals nein, dass ich hier immer wieder nachgebohrt habe, wo denn die
cup-finali stattfinden werden, hat mit der jetzt doch eher späten offiziellen
meldung ganz sicher rein gar nichts zu tun.
So,
und zum schluss noch schnell ein gerücht, das sich mit ziemlicher sicherheit
als wahr herausstellen wird: gottfried rath ist nicht mehr trainer der
hartberger. Und um der gerechtigkeit willen, damit es nicht heißt, der blogger
teilt immer nur in richtung uhpir aus, möchte ich meine geschätzten leserinnen
und meine geschätzten leser auch einmal auf eine mit der entlassung oder dem
rücktritt von gottfried rath in zusammenhang stehende, nicht ganz unpikante,
personalsituation im steirischen volleyballverband hinweisen: gottfried rath
hat seit jänner 2014 den damals neugeschaffenen posten des steirischen
volleyballkoordinators inne (http://www.stvv.at/de/17284).
Da stellen sich zwei fragen. Erstens: wie wichtig und umfassend ist die
tätigkeit eines sportkoordinators für den verband, wenn diese neben einer
sicherlich zeit- und arbeitsintensiven trainertätigkeit für einen
erstligaverein ausgeführt werden kann? Und zweitens, und das ist noch wesentlich
heikler, nähren solche konstrukte immer den verdacht, dass sich ein verein auf
diese art und weise einen trainer vom verband „mitfinanzieren“ lässt.
Und
das fundstück der woche sollte uhtt dazu bewegen seinen mahnenden zeigefinger
einmal in richtung austria volleyballteam auszufahren. Die burschen verwenden doch glatt in einem ihrer facebook-postings das
l-wort. Pfui! Uhtt, ich ersuche um scharfes einschreiten.
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus
öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen
ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der
werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der
spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des
österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.
Wien, 06.01.2015, 02:00 mez
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