Wien, 05.05.2014, 22:49 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
also dieses mal muss ich wirklich mit einem ganz großen lob beginnen. Auch
wenn der herr präsident des wiener volleyball verbandes aufgrund seiner
mitgliedschaft im vorstand der hotvolleys sich aus einem interessenskonflikt
heraus davor drückt bei seinen vorstandskollegen herauszufinden warum über mich
ein hallenverbot im budo center verhängt wurde, muss ich ihm dazu gratulieren,
dass er einen ziemlich raschen und noch dazu ziemlich gelungenen relaunch der
homepage des wiener volleyball verbandes veranlasst hat. Unter http://www.volleyball-wien.at kann man
die verwandlung von der unnötigsten zur informativsten – ok, ok, der menupunkt
„vorstand“ funktioniert noch nicht, und das ist ja bei dem
selbstdarstellungstrieb anderer bekannter personen aus dem volleyballbereich
richtig sympathisch – und am besten les- und navigierbaren web-site unter allen
landesverbands-web-site nachprüfen. Von pfui zu hui, sozusagen, und das in
wenigen wochen. Chapeau!
Aber damit hat es sich auch schon wieder mit dem lob und den positiven
aspekten. Aber ein paar gratulationen sind auch noch zu verteilen bevor wieder
die negative energie sich ihren weg aus meinem tiefsten innersten bahnt, und
zwar an die u21-burschen von hypo tirol, die im finale uvc graz 3:1 besiegten
und damit ihren titel aus dem vorjahr erfolgreich verteidigen konnten. Dritte
wurden die hotvolleys, die gegen vca amstetten mit 3:2 gewannen. Und
gratulation auch an die u15 burschen aus amstetten, die im finale die hotties
mit 3:2 besiegten und die u15 mädchen von svs,
die die klagenfurterinnen mit dem gleichen ergebnis besiegen konnten. Im
spiel um platz drei siegte bei den burschen klagenfurt gegen bisamberg und bei
den mädchen hartberg gegen vc tirol.
Dass es bei den u21 meisterschaften am samstag bis um 19 uhr 55 dauerte und
bei den u15 meisterschaften am sonntag gar bis um 21 uhr 39 bis auf der
övv-homepage ein bericht über den ausgang der turniere zu finden war, hat mit
sicherheit aber schon überhaupt gar nichts damit zu tun, dass bei den burschen
wieder einmal die falschen gewonnen hatten (http://oevv.volleynet.at/News/0000086283,
http://oevv.volleynet.at/News/0000086290).
Und dass in den eher dürren berichten auch keine topscorer erwähnt werden, hat
sicher auch nichts mit der vereinszugeörigkeit der sieger in dieser wertung zu
tun. Es ist halt schon ein hund, dass bei den einträgen offenbar automatisch
einstellungsdatum und einstellungszeit rechts oben im beitrag aufscheinen. Das
sollte man in zukunft vielleicht auch nicht mehr veröffentlichen, ähnlich wie
man schon seit ein paar jahren mit den geburtsjahrgängen der teilnehmer und
teilnehmerinnen an den nachwuchsmeisterschaften verfährt.
Na wenn man sich die ergebnisse der u21 ein bisschen näher ansieht, dann
drängt sich da schon der verdacht auf, dass manche mannschaften da nicht gerade
mit einer grundsieben, die am alterslimit kratzte, am start waren. Ein
spielergebnis wie das 25:2, 25:1 und 25:5 (!) zwischen hypo tirol und enns darf
einen an der sinnhaftigkeit eines solchen turniers schwer zweifeln lassen. Und
dass die u21 mannschaft des vizemeisters und championsleague-teilnehmers
aich/dob in 5 spielen 4 sätze und einen sieg bei vier niederlagen einfahren
konnte und die rote laterne nur deswegen nicht nachhause tragen durfte, weil
enns noch schwächer war, zeigt, welchen stellenwert man der nachwuchsarbeit
dort einräumt. Aber das hat ja leider schon traurige tradition. Neu war dafür
in diesem jahr eine maßnahme von seiten von uhtt, der, so berichteten mir
zumindest üblicherweise gut informierte kreise, darauf bestand, dass spieler
wie die grazer florian ertl und anton menner, der tiroler lorenz koraimann und
der hartberger maximlian thaller an einem gleichzeitig mit den u21
meisterschaften angesetzten trainingslehrgang des nationalteams teilzunehmen
hatten. Das nenne ich gelungene terminplanung von seiten des övv. Und die
betroffenen vereine lassen sich das einfach gefallen. Die grazer schreiben auf
ihrer web-site beschönigend vom „ausfall von florian ertl und toni menner“ (http://www.uvcgraz.at/cms/index.php/newsarchiv/1994-u21-oesterr-vizemeister).
Nicht einmal den tatsächlichen grund für den sogenannten ausfall getraut man
sich zu nennen. Und wenn man sich offenbar von seiten der betroffenen vereine
nicht getraut, dagegen zu protestieren, dass durch eine solche widersinnige
terminlegungen von seiten des övv der zweitwichtigste bewerb des
österreichischen volleyballsports entwertet und zur farce gemacht wird, weil
top-nachwuchsspieler nicht daran teilnehmen können bzw. dürfen, dann hätte ich
mir bei der knappheit an finanziellen resourcen bei den vereinen wenigstens
erwartet, dass zumindest das entgangene preisgeld motivation genug gewesen wäre,
einmal klartext zu reden.
Noch etwas fällt bereits nach zwei nachwuchsmeisterschaften auf: die
dominanz der akademiemannschaften hotvolleys und graz mit den plätzen 3 und 2
bw. 2 und 5 in den kategorien u21 und u15 ist offenbar vorbei. Damit stellt
sich die frage, ob solche akademien wirklich der weisheit letzter schluss in
der nachwuchsarbeit sind. Aber für eine grundlegende analyse sollte man besser
doch noch die restlichen nachwuchsmeisterschaften abwarten.
A propos analyse. Das bringt mich zu einem hölzel, wie es mir uhpir schon
lange nicht mehr zugeworfen hatte. Auf seiner facebookseite wendet sich uhpir
hilfesuchend an seine freunde mit der frage warum in italien und in deutschland
ein paar zuschauer mehr die finalserien im volleyball besuchten als in
österreich.
So richtig groß war das echo nicht auf die präsidiale oder heißt es
präsidentielle anfrage. Insgesamt sechs personen fühlten sich angesprochen, fanden
allerdings keine rechte antwort auf die frage, die uhpir bewegt.
Aber dann kommt’s: uhpir erklärt uns, wie wir es gewohnt sind und wie wir
es ja eigentlich erwartet haben, die
welt des volleyballs. Nach „vielen interessanten gesprächen“ – über den inhalt
der gespräche und über die gesprächspartner und gesprächspartnerinnen lässt uns
uhpir leider im dunklen – fühlt sich uhpir in der lage zur analyse zu
schreiten.
Also ich muss zugeben, ich habe trotz mehrfachen lesens die präsidiale
analyse noch immer nicht verstanden. Also entweder bin ich zu blöd oder ich
hab’ zu wenig geturnt, oder war’s zu viel. Ich kenn’ mich nicht mehr aus. Also
ist volleyball in österreich jetzt eher coca cola oder red bull oder doch
vielleicht nur almdudler oder frucade oder gar ein abgestandenes lauwarmes obi
g’spritzt vom vortag mit einer toten fliege drin? Oder ist österreichisches
volleyball apple und steve jobs oder eher windows und bill gates. Oder mehr
bayern münchen oder rapid oder austria. Ah ja, wenn wir schon beim fußball
sind, dann würde mir sankt pauli schon reichen. Und dann erst die
zusammenfassung. Wer versteht diese drei punkte? Oh großes, allwissendes,
allanalysierendes orakel, oh rätselhafte sphinx aus dem budo center, erkläre dich deinen einfachen und
einfach gestrickten untertanen, die alle zuwenig geturnt haben und deswegen
nicht mehr sinnerfassend, oder zumindestens das was du, oh allwissendes orakel, oh rätselhafte sphinx, unter sinn
verstehst, nicht erfassend, lesen können.
Also jetzt lasse ich mich auf eine analyse ein. Die steht eigentlich in
jedem meiner einträge als traditioneller schlusssatz. Aber für uhpir führe ich
sie gerne ein wenig deutlicher aus: seit einer gefühlten ewigkeit schafft es ein
zunehmend hilfloser uhpir mit seinem vorstandsquartett nicht hallenvolleyball
in österreich für ein breiteres publikum attraktiv zu machen. Eine europameisterschaft
hat man finanziell offenbar so gut über die bühne gebracht, auch wegen der
unter den erwartungen gebliebenen zuschauerzahlen, dass man sich von seiten des
övv bis heute weigert, mit den tatsächlichen, vermutlich eher roten als
schwarzen, zahlen an die öffentlichkeit zu gehen. Ich darf noch an die tolle bewerbung
der eurovolle erinnern, ein „negative campaining“, das man offenbar beim övv
für besonders originell hielt. Ich erinnere mich an die bewusst unsympathische
stimme, die – wenn ich mich nicht täusche – fragte: volleyball, wen
interessiert volleyball? Logische antwort: niemand und mich schon gar nicht!
Und dann der slogan: „volleyball – stark unterschätzt!“ Und die naheliegende
antwort? Nein, volleyball ist gar nicht unterschätzt. Sinnlose und nicht
überdachte hallenverordnungen – nein ich spreche jetzt nicht schon wieder vom
über mich verhängten hallenverbot in der gralsburg – führten heuer dazu, dass
vereine ganze viertelfinalserien in einer mehrere autostunden vom heimatort des
betreffenden vereins enfernten halle, zum teil an wochentagen abends, austragen
mussten. Und da wundert sich uhpir über die ausbleibenden zuschauer und
zuschauerinnen. Eine tolle spielstätte wie das schwechater multiversum reicht
nicht aus, um zuschauer zum volleyball zu bringen, wenn man es nicht schafft
sie für volleyball zu interessieren, sie an einen verein zu binden. In der 1.8
millionen einwohner zählenden bundeshaupstadt hat eine jahrelange, noch dazu
öffentlich geförderte, volleyball-monokultur der hotvolleys dazu geführt, dass
die übrigen vereine entweder bereits mehr oder weniger selig entschlafen sind
oder langsam ihrem ende entgegensiechen. In den beiden höchsten ligen gibt es
einen einzigen wiener verein. Lokalderbies, die fans anziehen würden, gibt es
damit nicht. Und die fehlende nachhaltigkeit und die ausbleibende wirkung der
schuläktschn hat inzwischen sogar hhvmir zur kenntnis nehmen müssen. Den einen
oder anderen hotspot was das zuschauerinteresse angeht gibt es, im waldviertel
und in südkärnten. Die nachhaltigkeit dieser an sich positiven entwicklungen wird
sich aber erst in den nächsten jahren zeigen. Und um nochmals auf die
hallenfrage zurückzukommen: Gerade diese beiden vereine, arbesbach und aich/dob,
spielten bis vor kurzem in regelmäßig mit zahlreichen zuschauerinnen und
zuschauern gefüllten „schuhschachteln“.
Beim beachvolleyball gibt’s zumindest in klagenfurt keinen mangel an
zuschauerinnen und zuschauern. Dafür droht dem övv von anderer seite ungemach,
wenn hannes jagerhofer tatsächlich auf konfrontation mit der fivb geht, wie man
unter http://sport.orf.at//stories/2206525/
lesen konnte. Dann wird es für uhpir eng, wenn er sich für eine seite
entscheiden muss. Man darf gespannt sein.
Und als fundstück dieses mal ein video, das mehr sagt über den zustand des
österreichischen volleyballsports als so manche präsidialen analysen und
expertisen.
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso
geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die
werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar
ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas
ändern sollte.
Wien 06.05.2014, 01:37 mez
Ein kleines Ratespiel:
AntwortenLöschenWas sind Anzeichen, dass uhhvmir nicht genau weiß, wie es mit den hv weitergeht?
1.) Die tägliche Turnstunde wird thematisiert
2.) Die "Sinnfrage" über Volleyball in Österreich wird gestellt.
Wobei es schon verwunderlich ist, dass vor gar nicht allzulanger Zeit, als die hv ohne Legionäre antraten und ins Cupsemifinale aufgestiegen sind, eine deutliche Kritik seitens uhpir zu lesen war: "Die Top 3 der AVL sind mit ihren Österreicherabteilungen nicht in der Lage, Teams aus der 2. Bundesliga zu besiegen...." Oder "Es ist 5 Minuten nach 12 .. " . Das alles Im Jänner 2012 - hier nachzulesen: .
http://2.bp.blogspot.com/-ZHEqkpR3dog/TxS_ZXhy3KI/AAAAAAAAACQ/zIWYw6Hnkkw/s1600/4.jpg
http://1.bp.blogspot.com/-zUk9MsZQOvU/TxS_i2Qd_rI/AAAAAAAAACY/bu4ainKdgnI/s1600/5.jpg
Heuer, 2 Jahre später, stand der Zweitligist Bisamberg gar im Finale - doch die kritische Stimme von uhpir blieb stumm - eventuell, weil diesmal die hotvolleys als 3. der AVL eine mit dritt- und viertklassigen Legionären bestückte Mannschaft war?
Allerdings waren die Fakten und Argumente von uhpir in den oben stehenden Artikeln RICHTIG., und demnach müsste man folgende Fragen stellen (die passen fast schon zum Schlussatz):
Was passierte im ÖVV in den vergangenen 2 Jahren, um diesen falschen Weg zu korrigieren?
Welchen Weg schlug der Verein des Präsidenten in diesen 2 Jahren ein, um als positives Vorbild für die anderen Mannschaften voranzugehen?