Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
na diesmal wird es ein kurzer blog werden und schuld sind die olympischen
spiele. Zuerst beachvolleyball deutschland gegen brasilien, da haben die
deutschen gewonnen; und jetzt gerade gleich nochmals deutschland gegen
brasilien, diesmal in der halle und mit umgekehrten ausgang. Die
österreichische beteiligung am olympischen beachvolleyballtunier ist diese
woche zu ende gegangen. Doppler horst haben es um einen einzigen punkt nicht
geschafft und sind als gruppenletzte ausgeschieden, weil sie – nach eigenen
aussagen – im letzten gruppenspiel gegen bellaguarda und heuscher nicht mit
einem rechenschieber im kopf gespielt haben. Ein wenig kritik ist da aber wohl
angebracht. Jeder durchschnittliche nachwuchstrainer weiß vor einem
entscheidenden spiel wieviele punkte seine mannschaft machen muss, um
weiterzukommen. Und die beiden profis wussten das nicht? Das ist, mit verlaub,
schwach. Die schwaigers haben wesentlich besser abgeschnitten. Sie erreichten
immerhin das viertelfinale und damit den fünften platz. Das ist erfreulich,
aber das semifinale wäre natürlich noch erfreulicher gewesen. Und auch hier
darf ich mir eine, wenn auch leisere, aber meiner ansicht doch berechtigte
kritik erlauben. Die aussage der schwaigers, dass sie eigentlich das ziel
hatten, wieder den fünften platz zu erreichen ist für mich nicht ganz
verständlich. Sollte es nicht das ziel eines jeden sportlers, einer jeden
sportlerin sein, sich zu steigern und sich zu verbessern? Aber gut, das ist
jetzt vielleicht übermäßig kritisch, und wahrscheinlich auch dadurch gefärbt,
dass diese olympischen spiele für die österreichischen athleten und athletinnen
bisher insgesamt enttäuschend verlaufen. Mittlerweile haben nicht nur von ihrer
bevölkerungsgröße und von ihrer wirtschaftsleistung her vergleichbare länder
wie dänemark, schweden und die schweiz bereits medaillen gewonnen sondern auch
jede menge länder, deren bevölkerung es bei weitem nicht so gut geht wie der
unseren und die über keine auch nur
annähernd vergleichbare infrastruktur im sportbereich verfügen wie österreich.
Zugegebenermaßen habe ich das zauberwort „infrastruktur“ hier absichtlich
eingebaut, weil es so schön zum höhepunkt der vergangenen woche überleitet, zum
zib24 interview mit uhp, der dort als vertreter eines mäßig erfolgreichen
verbandes, quasi als der dr. paal des österreichischen sports, also als experte
für eh alles (http://de.wikipedia.org/wiki/Günther_Paal),
die gründe für das magere abschneiden der österreichischen sportler und
sportlerinnen in london in mehr als fünf minuten live darlegen durfte (http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/08/0000079416,
http://tvthek.orf.at/programs/1225-ZIB-24/episodes/4419873-ZIB-24).
Uhp sieht die gründe für die schlechten leistungen unserer athleten und
athletinnen in der mangelnden infrastruktur. Das wort infrastruktur kommt in
seinen antworten derartig oft vor, dass man den verdacht hegen könnte, uhp
bringt sich für den posten des infrastrukturministers in stellung. Apropos
politik und sport: Vielleicht sollten seine freunde aus der bso oder dem öoc
uhp einmal auf bildungsreise in die mongolei, nach grenada, in die
dominikanische republik oder nach guatemala schicken – sportler und
sportlerinnen aus diese ländern haben im gegensatz zu ihren österreichischen
kollegen und kolleginnen bereits medaillen in london geholt - um sich über die
dort vorhandene infrastruktur im sportbereich zu erkundigen. Da wird er sicher
mit überraschenden erkenntnissen nachhause kommen, der gute uhp. Außerdem ist
ja uhp in seiner funktion als hhvm geradezu ein warnendes beispiel, wie man
trotz hervorragender infrastruktur und großzügiger finanzieller förderung in
form des budo centers und der wiener volleyballakademie in den letzten jahren
was die erfolge angeht sich auf einem eher bescheidenen niveau bewegt. Ich bin
in dem zusammenhang ja dann auch sehr gespannt, wie die von uhp im geforderte leistungsorientierte
sportförderung funktionieren soll, nach welchen
kriterien die leistung gemessen werden soll und wie die erfolge der förderung
evaluiert werden soll. Über dieses heikle thema hat sich uhp in dem interview leider
nicht ausgelassen. Aber vielleicht kann uhp ja sportminister darabos, der den
sport statt mit der gießkanne in zukunft gezielt – sozusagen mit dem schlauch –
fördern will, davon zu überzeugen, dass es als förderungswürdige leistung
angesehen wird, dass uhp als hhvm mit seinem expertenteam den amerikanischen
volleyballherren geholfen hat olympiasieger zu werden (http://sport.orf.at/london2012/stories/790003/).
Darüber habe ich mich hier schon in meinem letztwöchigen eintrag lustig
gemacht. Dieses „gschichterl“ findet sich selbstverständlich nicht nur auf der
homepage der hotvolleys, sondern natürlich auch auf der offiziellen
övv-homepage (http://oevv.volleynet.at/News/0000079346).
Dort ging es in dieser tonart auch letzte woche lustig weiter. Wir erfahren,
dass der amerikaner und „ehemalig hotvolley“ priddy offenbar im budocenter nicht
nur auf seinem weg zu olympischen gold unterstützt wurde, sondern dort auch
gelernt hat wie man den matchball verwandelt (http://www.volleynet.at/News/0000079415).
Früher nannte man so etwas schleichwerbung, im heutigen neusprech spricht man
in so einem fall vornehmer von product placement. Es ist aber im grunde egal wie man diese
form der selbstvermarktung auch bezeichnet. Sie ist ein beispiel für den hier
schon oft thematisierten interessenskonflikt in dem sich uhp als hhvm oder
umgekehrt permanent befindet und hat auf der offiziellen homepage des övv absolut
gar nichts verloren. Aber was macht man nicht alles, wenn es um fördergelder
geht. Sollte der schlauch mit den fördergeldern des herrn sportminister tatsächlich
das budocenter treffen, kann man sicher wieder ein paar legionäre kaufen, denen
man, mit der unendlichen expertise, die es dort gibt, helfen kann, 2016
olympiasieger zu werden. Irgendwie muss es uhp/hhvm doch schaffen, mit
volleyballern der hotvolleys in rio dabei zu sein. Die antwort auf die frage
warum dem schelm in mir in diesem zusammenhang der alte wiener dialektausdruck
schlaucherl, mit dem man in wien einen auf seinen vorteil bedachten
sympathieträger bezeichnet, einfällt, überlasse ich wieder einmal meinen
geschätzten leserinnen und lesern.
Außerdem hat uhp in dem interview auch noch
seine späte freundschaft zu dinko jukic entdeckt, den er jetzt in seinem
konflikt mit den funktionären des osv in schutz nimmt. Das hat sich vor zwei
jahren noch ganz anders angehört. Da wurde der gute dinko jukic noch in einem
offenen brief von uhp gemaßregelt und über die situation des sports in wien
belehrt. Und das hatte damals sicher keine parteipolitischen sondern nur sportpolitische
gründe. (http://www.sportnet.at/de/schwimmen/102466426296/jukic_teilt_aus_und_muss_einstecken,
http://derstandard.at/1281829545214/Offener-Brief-Kleinmann-versenkt-Jukic?seite=3,
http://www.sportlive.at/syndicate/extern/hotvolleys.at/artikel_showartikel.php?aid=0000067968).
Es wäre aber kein richtig gelungenes interview mit uhp, wenn es nicht auch
wieder unfreiwillige kabarettistische einlagen gegeben hätte. Was uns uhp mit
dem satz, dass die kinder „....den sport im gehirn implizieren....“ müssen,
sagen wollte blieb mir auch nach konsultation des dudens verborgen (http://www.duden.de/rechtschreibung/implizieren).
Aber wie wir ja aus der vergangenheit wissen hat es uhp mit dem implet...,
implentinier..., implementieren von fremdwörtern ja nicht so. Worum es sich bei
den kreislaufsenkenden mitteln handelt, für die die österreicher und
österreicherinnen laut uhp 318 millionen euro pro jahr ausgeben, kann auch nur
vermutet werden. Ich nehme an, dass uhp blutdrucksenkende mittel gemeint hat.
Und vielleicht bin ich an den ausgaben für diese medikamente nicht ganz
unschuldig, falls uhp vielleicht doch – wie ich schon mehrfach vermutet habe –
diese einträge liest.
Ganz zum schluss möchte ich mich noch bei meinen treuen leserinnen und
lesern bedanken. Letzte woche hat dieser bog die grenze von 40.000
zugriffen überschritten. Das macht mich schon ein wenig stolz. DANKE!
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die
werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar
ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas
ändern sollte.
hmmm, vielleicht hat uhp "implantieren" gemeint ???
AntwortenLöschendamit der kopf nicht "implodiert", ch, ch, ch...
LöschenWas witzig ist ... uhp ist seit 2008 immer stolz darauf, dass hugh mccutcheon hotvolleys-trainer war, verschweigt aber mit Erfolg, dass dieser anscheinend für die hv's zu schlecht war, denn er wurde nach der Pool-Phase der CL 2002/03 auch von hhvm gefeuert (und von Giani Cretu ersetzt) :)
AntwortenLöschenAnmerkung mccutcheon war anscheinend kein top-trainer für hhvm/uhp.
AntwortenLöschen"Die letzten beiden Projekte (Hugh McCutcheon, Gianni Cretu/Anm.) können wir als gescheitert betrachten. Wir brauchen unbedingt einen Toptrainer und beginnen schon heute mit der Suche, um wieder die Nummer eins in Österreich zu werden" (http://www.news.at/articles/0516/20/110146/die-tiroler-titel-mitternacht-wiener-tatendrang)