Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
ich gebe es zu,
ich kann es nicht lassen: „Hotvolleys erringen zweiten platz (natürlich in
großer schrift) – graz wird meister (klein darunter)“, so oder so ähnlich habe
ich die schlagzeile nach dem sieg der grazer burschen in der u19 meisterschaft
letztes wochenende auf der övv-homepage erwartet. Ich muss zugeben, da habe ich
mich geirrt, so plump vermarktet nicht einmal hhvm den zweiten platz seiner
mannschaft. Die tatsächliche überschrift lautet „titelverteidiger entthront
(kleine schrift) wildcats und graz u19-meister (große schrift)“. Also ganz
herzliche gratulation in alle richtungen und natürlich besondere gratulation
nach graz zum meistertitel, dem zweiten nach dem u21 titel und dem dritten titel
nach dem cupsieg. Da ist man, wie ich hier schon öfter positiv angemerkt habe,
auf einem sehr guten weg im nachwuchsbereich, und zwar offenbar aus überzeugung
und nicht, weil einen die finanzielle notlage auf den österreichischen weg
zwingt. Gratulation auch an die unterlegenen hotvolleys und ganz besonders auch
an die dritt- und viertplatzierten aus amstetten und hartberg, die zeigen, dass
engagierte und erfolgreiche nachwuchsarbeit auch unter schwierigen bedingungen,
ganz ohne die zusätzlichen mittel einer akademie funktionieren kann. Aber ganz
kurz möchte ich schon nochmals zur vermarktungsstrategie des hhvm zurückkommen.
Unter http://www.volleynet.at/News/0000078262
kommt der schreiber des artikels, der natürlich wortgleich wieder auf der
hotvoley-homepage zu finden ist, nicht umhin neben dem sieg der grazer im
finale auch zu erwähnen, dass der grazer lorenz koreimann zum mvp gewählt
wurde. Außerdem erfährt man in dem artikel, dass aleksandar blagojevic von den
hotvolleys topscorer wurde und sein teamkollege lukas doboczky bester
mittelblocker und dass alle drei genannten im erweiterten kader von temchef
warm stehen. Sehr schön. Zu diesem kader gäbe es auch noch etwas zu bemerken,
aber dazu ein andermal. Dass florian ertl zum besten aufspieler und manuel
steiner zum besten libero gewählt wurden, verschweigt man in dem artikel
vornehm. Beide spielen übrigens für uvc graz. Alles klar? Ein schelm, wer da schon wieder böses denkt.
Ach ja, und bei graz spielte übrigens auch noch anton menner, der ebenfalls im
erweiterten kader der nationalmannschaft steht. Wurde halt auch vergessen zu
erwähnen. Aber wer wird denn da gleich wieder böse absicht unterstellen?
Ich möchte aus
gegebenen anlass heute ein bisschen auf grundsätzliche dinge eingehen und ein paar fragen versuchen zu
beantworten. Warum kritisiere ich solche dinge wie die gerade weiter oben
geschilderten hier? Weil ich solche dinge einfach unerträglich finde, und weil
die övv-homepage immer wieder ganz geschickt und ungeniert als vermarktungs-
und pr-forum für einen verein und eine ganz bestimmte person benützt wird. Und
damit sind wir schon bei der nächsten frage. Warum kommt hhvm bzw. sein alter
ego uhp hier so oft gar nicht gut weg? Weil er vor allem wegen seiner
doppelfunktion als vereins- UND verbandsfunktionär immer wieder zu kritik anlass
gibt. Und weil ich einen ganz großen vorteil habe: ich bin weder wirtschaftlich
noch sonst in irgendeiner art und weise von uhp abhängig und ich kann hier
dinge aussprechen, die sich andere vielleicht nur denken bzw. hinter
vorgehaltener hand auszusprechen getrauen. Nur damit das nicht falsch
verstanden wird: Ich sehe mich nicht als robin hood des volleyball, als retter
der armen und beschützer der schwachen. So arm und schwach ist im
österreichischen volleyball niemand, dass er mich als beschützer braucht. Aber
wenn ich mir die um die 3000 monatlichen zugriffe, die diese seite mittlerweile
konstant aufweist, ansehe, denke ich, dass ich mit diesem blog doch einen nerv
getroffen habe, auch wenn mir klar ist, dass nicht alle geschätzten leser und
geschätzten leserinnen alles, was ich hier absondere, für gut und richtig befinden.
Und das soll auch so sein.
Aber zurück zur
hier immer wieder vorgebrachten kritik an uhp/hhvm: Die von ihm ausgeübte doppelfunktion
von vereinsfunktionär und verbandsfunktionär ist in meinen augen für den
verband kontraproduktiv. Sie führt notgedrungen zu interessenskonflikten und
sie hat in der vergangenheit immer wieder zu streitigkeiten, ja geradezu zur
vergiftung des klimas zwischen verschiedenen exponenten des volleyballsports in
österreich geführt. Die konflikte zwischen uhp und kronthaler, micheu und
krejci sind legendär und gehören, wenn ich an die schweinegrippengeschichte,
bierduschen und die arschlochaffäre denke, geradezu zur folkore des österreichischen
volleyball. Einer seiner lieblingsfeinde ist uhp in person des stefan krejci neulich
abhanden gekommen aber dafür wird jetzt der konflikt mit hannes konthaler wieder
aufgewärmt indem uhp kronthaler bereits zum zweiten mal brüskiert, weil es uhp
nicht über sich bringt, den meisterpokal an die innsbrucker zu übergeben und es
vorzieht gar nicht zur meisterfeier zu erscheinen, wie hier letzte woche auch
schon beschrieben wurde. Ein verbandspräsident hat neutral zu sein und er muss
seine eigenen befindlichkeiten – wie in diesem fall - den erfordernissen seiner
tätigkeit als präsident des verbandes unterordnen. Und last but not least hat
ein verbandspräsident integrierend zu wirken, eine eigenschaft, die ich an uhp
beim besten willen nicht erkennen kann. Da nützen dann meiner meinung nach auch
die schönsten und bestgemeinten seminare und workshops mit den vereinen genau
nichts.
Und im grunde genommen kann sich uhp glücklich schätzen, dass sich nur ein
kleiner blogger mit seinen diversen eskapaden befasst. Das hat natürlich auch
damit zu tun, dass volleyball in österreich nur den status einer randsportart
hat und vermutlich auch in zukunft haben wird. Hätte volleyball den status von
fußball, dann hätte die schon oben erwähnte „arschlochaffäre“ sicher auch mit
ernsteren konsequenzen für uhp geendet. Wobei, so sicher bin ich mir da bei der
in österreich verbreiteten rücktrittskultur auch nicht mehr. Ziemlich sicher
bin ich mir aber beim folgenden: Wäre uhp präsident des öfb und nicht des övv,
dann hätte das fehlen einer veröffentlichten offiziellen abrechnung der
eurovolley mehr als sieben monate nach dem ende der veranstaltung neben den
sich daraus ergebenden gerüchte um ein massives defizit und die art der vergabe
des bewerbungsauftrages für die eurovolley an eine agentur, in der zur dieser
zeit der sohn von uhp beschäftigt war, berechtigtes journalistisches interesse
erweckt. Und dann wäre uhp in den medien wahrscheinlich nicht mehr uhh (unser
herr held, copyright armin fuith), der als beinahe-opfer in einem aufregenden
kriminalfall seine erlebnisse in milano in der zib24 als warnendes beispiel für
alle zu gierigen sportfunktionäre schildern darf. Ganz im gegenteil, da wäre
ihm weit unangenehmere mediale aufmerksamkeit sicher.
Heute habe ich uhp übrigens vermisst. Ich war wie üblich zum 1. mai am
wiener rathausplatz (ich hoffe meine freunde bei diversen union-vereinen sind jetzt nicht zu entsetzt), unten beim fussvolk, bei den nips (not important persons)
sozusagen an der basis, wie sich das für einen kleinen blogger gehört (ok, ok,
ein bisschen koketterie gestatte ich mir). Uhp ist üblicherweise auf der
tribüne, dort wo präsidenten halt hingehören. Wie gesagt, heuer ist er mir
abgegangen. Sorry, das ist jetzt genauso wie das wort „vermisst“ weiter oben missverständlich
und daher semantisch nicht ganz richtig. Also, ich habe ihn einfach nicht
gesehen, vielleicht habe ich ihn auch übersehen oder vielleicht war er auch
durch eine familienfeier verhindert (das ist jetzt eine art insiderschmäh,
sorry).
Und ganz zum schluss wieder einmal ein trauriges detail zum zustand des
nachwuchsvolleyball der burschen in wien. Im u15-bewerb liegt die mannschaft
der spielgemeinschaft döbling/uab/arbesbach nach sechs runden trotz zweier
nichtantritte unter ganzen drei teams an zweiter stelle (http://www.volleyball-wien.at/bewerbe/nachwuchs/tabelle-ergebnisse/?no_cache=1#c237).
Wenn sich am regulativ nichts geändert hat, würde diese platzierung hinter den
führenden hotvolleys zur teilnahme an den österreichischen
staatsmeisterschaften berechtigen, da die hotvolleys in dieser altersklasse
titelverteidiger sind. Wie gesagt: Traurig, eigentlich.
Und passend zum 1. mai gibt es heute auch als musik meinen ganz persönlicher
favoriten zum tag der arbeit, in der originalversion und in der version des
herrn ostbahn. Allen, die sich dabei, so wie ich, an ihren vater erinnert
fühlen, wird es, denke ich, gefallen: http://www.youtube.com/watch?v=xK-LY3D_TJs
http://www.youtube.com/watch?v=0czm2UjiH30
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die
werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der
meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des
österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.
Da steht normalerweise mein schlusssatz. Das ungeschwärzte original findet
der kundige leser und die kundige leserin weiter unten.
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