Wien, 24.07.2017, 23:36 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten
volleyballs,
also diese woche darf ich sozusagen der
feriensaison entsprechend im urlaubsmodus so richtig faul sein, was meinen
schreibaufwand für diesen blogeintrag betrifft. Und das verdanke ich den wieder
aus der hitzestarre erwachten maulwürfinnen und maulwürfen, die mich mit sehr
interessanten e-mails versorgt haben und einem salzburger leser, der mir eine
e-mail geschickt hat, in der er sehr eindrücklich und sozusagen aus erster hand
den untergang des vc salzburg schildert. Ein sittenbild, eine geschichte, die
stellvertretend für das manchmal
plötzliche verschwinden aber auch für das öfter vorkommende langsame
dahinsterben kleiner und manches mal gar nicht so kleiner vereine stehen kann.
Aber dazu später. Zuerst, und ich
wiederhole mich, der saison entsprechend, wieder einmal in die sandkiste. Na da
gibt’s ja erfolge, bist du deppert. Also da schickt der övv ein herren- und ein
damenduo, die beide in dieser zusammensetzung ganz sicher nicht bei der wm –
und vermutlich auch nicht in der ferneren zukunft - antreten werden, zu einem 4
sterne fivb turnier in polen mit dem erwartbaren ergebnis, dass
schwaiger/strauss nicht einmal die quali schaffen und horst/seidl schon in der
gruppe als vierter und letzter ohne sieg und ohne satzgewinn hängenbleiben (http://worldtour.2017.fivb.com/en/wpol2017/women/results/qualifications,
http://worldtour.2017.fivb.com/en/mpol2017/men/results/maindraw).
Hat sich das der siegergenetiker so ausgedacht? Das gibt sicher selbstvertrauen
für alle beteiligten spielerInnen für die kommenden aufgaben bei der wm. Und ganz
gratis war das ja bestimmt auch nicht. Ah ja und die seit kurzem auf der övv-website
gehypten jungstars ermacora/pristauz – die gründe für den rechtfertigungshype kennt nur der schelm,
der böses denkt, und vermutlich auch der xandi huber – hat es ziemlich flott aus der
vom övv-schreiberling so bezeichneten erfolgsspur geschmissen. Nach überstandener
quali und einem sieg im hauptbewerb und zwei darauf folgenden niederlagen ist
es dann in der endwertung platz 17 geworden (http://oevv.volleynet.at/News/0000091594,
http://worldtour.2017.fivb.com/en/443/men/standings).
Und die eindrucksvolle erfolgsserie der – laut uhpir weltklassenation – beginnt
sich auch im ranking niederzuschlagen. Bei den herren liegen doppler/horst auf
platz 18, kunert/dressler auf platz 34, ermacora/pristauz auf 36 und
seidl/winter auf position 43 (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WRanking_m.asp).
Bei den damen schaut es mit den rängen 39 für strauss/straus, die übrgens in
dieser zusammensetzung zur zeit nicht spielen, 41 für schwaiger/schützenhöfer
und 107(!) für plesiutschnig/rimser noch trister aus (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WRanking_w.asp).
Und das trotz des segensreichen wirkens des siegergentikers seit jahresbeginn (https://kurier.at/sport/volleyball-stelian-moculescu-neuer-oevv-chefcoach/239.231.549).
Also ich bin ja schon sehr gespannt, ob man sich von dem herren dann, wenn die
beach-wm für den övv so abläuft, wie es sich jetzt abzeichnet, nämlich eher
erfolgsarm, trennt. Hoppala, da hab’ ich doch die perspektive vergessen, also
die perspektive olympische spiele 2020 in tokyo. Dort will man ja die in 2016
in rio angestrebte, aber nicht geholte goldmedaille im beachvolleyball
verteidigen. Nein, das ist kein witz, das steht tatsächlich unter http://oevv.volleynet.at/volleynet_work/indoor/upload/download/oevv2/sonst/OeVV_Struktur-%20und%20Strategiekonzept_20140403.pdf
im strategiekonzept des övv nachzulesen.
Ah ja, erfolgsarm und so. Also wenn
es mit den erfolgen nicht so recht klappen sollte für die österreichischen
spielerinnen und spieler bei der beach-wm, dann wird dort wenigstens eine party nach der anderen
geschmissen, wie die interessierte leserin und der interessierte leser unter http://oevv.volleynet.at/News/0000091597
erfährt. Also wenn ich mir das so anschaue, dann hab’ ich ja irgendwie den
verdacht, dass da der sport zur nebensache degradiert wird. Und ja, jetzt kann
mich dann mein neuer bester freund, der gute rafi dobler, wieder als spaßbremse
bezeichnen, aber ich bleibe dabei, ich halte das für eine fehlentwicklung um
nicht zu sagen für eine pervertierung des sportgedankens. Und ich bin damit
nicht alleine. Nein, es gibt zumindestens einen treuen leser, der, wie er mir
das in einer heutigen e-mail bestätigt, das ganze sehr ähnlich sieht. Er
bezeichnet sich übirgens, ganz in anglikanischer tradition, als old-fashioned.
Ich schließe mich dem an und erlaube mir darauf auch noch stolz zu sein.
Na gut, bevor ich mir da wieder
verbale prügel der spaßfraktion einhandle, bietet mir das oben genannte
strategiekonzept, das ja bei genauerer durchsicht ein quasi unerschöpflicher
quell der erheiterung ist auch was die perspektiven und strategien im
hallenvolleyball angeht, damit die fluchtmöglichkeit von diversen beachparties
in die halle. Das hallenvolleyball steht ja zur zeit im schatten der von uhpir
so sehr gehypten beach-wm. Und wenn man da ein wenig näher hinsieht, versteht
man auch ganz schnell, warum der herr kommerzienrat im moment gerade über
hallenvolleyball gar nicht öffentlich reden möchte. Aber den maulwürfinnen und
maulwürfen sei es gedankt, ich kann meinen werten leserinnen und meinen werten
lesern einen e-mail austausch zwischen martin micheu und dem övv in gestalt von
uhpir präsentieren in dem es um – na wie soll ich sagen – die gewagte
terminplanung der anstehenden hallensaison 2017/2018 geht. Und ich kann es nur
so ausdrücken, wie es die anglikaner tun würden. Der martin micheu ist über die
terminerstellung und den ablauf der meisterschaft absolutely not amused, und
wahrscheinlich ist er mit dieser haltung nicht alleine.
Ah ja und noch einen e-mail verkehr
kann ich meinen interessierten leserinnen und meinen interessierten lesern
anbieten, und den hab’ offenisichtlich ich angezettelt mit meiner e-mail an die
landesverbandspräsidenten in sachen mordrohung und standardartikel und so
weiter. Der kärntner landesverband stellt in seiner e-mail
unbequeme fragen in dieser angelegenheit und die antwort des herrn
kommerzienrates spricht für sich. Besonders interessant ist an dieser
e-mail-konversation auch noch, dass der herr kommerzienrat der erste ist, der den
betroffenen spieler namentlich nennt.
Wie gesagt, die e-mail des herrn
kleinmann als reaktion auf die
berechtigten fragen des kärntner landesverbandes spricht für sich. Antworten
bleibt der herr kommerzienrat, wie üblich, bei für ihn unangenehmen dingen,
schuldig. Was passiert mit einem ehrenamtlichen rechtsreferenten, der
offensichtlich so mit arbeit eingedeckt ist, dass er seiner ehrenamtlichen
funktion nur dann nachkommen kann, wenn es darum geht eine unbotmäßige
vollmacht für ungültig zu erklären, aber wichtige e-mails mehr als ein halbes
jahr unbearbeitet liegen lässt? Was passiert mit einem spieler, der eine
schiedsrichterin mehrfach mit dem umbringenbedroht? Und was passiert mit einem
präsidenten, der dem verband vorsteht, in dem solche dinge passieren?
Ah ja und was passiert mit einem
präsidenten eines sportverbandes, der in seinem facebook account auf unglaublich primitive
art und weise den ekelhaften ausdruck „schwuchteln“ verwendet? Genau das
gleiche, das mit einem präsidenten passiert, der einen funktionär als arschloch
und als richtige sau bezeichnet und der nicht in der lage ist einen
watschenausteilenden vizepräsidenten zum rücktritt zu bewegen? Nichts. Nada.
Niente. Wir sprechen ja vom övv, dort ist das alles möglich. Konsequenzen
gibt’s net, hom ma net, brauch ma net. Und aus und schluss.
Nochmals ah ja. Ah ja, weil gerade so was wie das
sommerloch den hallenvolleyballsport betreffend herrscht, habe ich mir, wie
jedes jahr, wieder die mühe gemacht – am sonntag, herr kleinmann, bitte nicht
nervös werden, also in meiner freizeit – die ergebnisse der
nachwuchsmeisterschaften bei den burschen zusammenzufassen.
Die hotvolleys waren mit drei titeln
der erfolgreichste verein, gefolgt von döbling mit zwei. Irgendwie ist das dann
schon frustrierend, dass die offensichtlich gute jugendarbeit in wien sich –
aus welchen gründen auch immer - nicht im erwachsenenbereich umsetzen lässt. Einen
titel holte aich/dob. Dort tut sich offenbar nach jahren der
nachwuchsmeisterschaftsabstinenz zumindest im bereich u11, u12 und u13 etwas,
was zu der hoffnung anlass gibt, dass man endlich auch beim vizemeister die
wichtigkeit der nachwuchsarbeit erkannt hat. Das kann man vom meister tirol
nicht gerade behaupten. Klagenfurt und graz machen wie gewohnt ordentliche und
gute nachwuchsarbeit, die sich in den teilnahmen und ergebnissen niederschlägt.
Das kann man wiederum traditionellerweise weder von enns und – ui jetzt wird der gute
michal peciakowski hoffentlich nicht wieder eine blutdruckspitze erleben müssen
– noch von arbesbach beim besten willen sagen. Und der absteiger der
saison ist der mehrfache medailllengewinner des vorjahres, der verein des
schlagfertigen multifunktionärs, amstetten. Also erfolgreiche nachwuchsarbeit
sieht ein wenig anders aus.
So, und fast zum schluss möchte ich meinen werten leserinnen
und meinen werten lesern eine e-mail präsentieren, die mir ein ehemaliger
spieler des sv salzburg geschickt hat und die ein bild zeichnet, das für kleine
volleyballvereine in österreich nichts gutes verheißt.
Das schicksal des
vc salzburg fügt sich damit nahtlos ein in die schicksale einer reihe von
ehemaligen erstligavereinen, die entweder in spielgemeinheiten auf- bzw.
untergegangen sind, und damit aufgehört haben als eigenständiger verein zu
existieren, wie gleisdorf oder südstadt/perchtholdsdorf oder - schon vor
längerer zeit - döbling, oder, die sich in die zweit- bzw. gar drittklassigkeit
verabschiedet haben ohne reelle chance sich wieder in die erste oder zweite liga
hochzuarbeiten, wie hotvolleys, hartberg, sokol und bisamberg. Auffallend ist
dabei, dass es sich mit ausnahme der hotties um vereine gehandelt hat, die wie
der vc salzburg ohne oder fast ohne - achtung reizwort - legionäre spielten.
Auffallend ist weiters, dass unter diesen vereinen wiener vereine bzw. vereine
aus der umgebung wiens überrepräsentiert sind, was dazu geführt hat, dass viele
gut ausgebildete wiener spieler im besten alter nur noch die möglichkeit haben
„gehobenes hobbyvolleyball“ in der wiener landesliga zu spielen. Die
schilderung der zustände in salzburg in dieser e-mail anhand der beispiele
oberndorf und psv lassen für salzburg ähnliches, und damit leider nichts gutes,
befürchten.
Wie meine werten leserinnen und
meine werten leser wissen, schätze ich ja serien, also beispielsweise game of
thrones und house of cards. Aber die sind ja ein lercherlschas gegen die
serien, die in unregelmäßigen abständen auf der övv-website auftauchen.
Legendär ist ja die „unsere stars in – je nach lokalisation – europa bzw. im
ausland“ betitelte serie, die es wegen des großen erfolges schon auf 5 staffeln
gebracht hat. Großartig auch die serie „austria volleyteam blo(ck)ggt“, allein
das wortspiel im titel hätte sich den pulitzerpreis verdient. Leider wurde
diese serie trotz überschriften wie „thaller: richtigen topfen gespielt“ (http://www.volleynet.at/News/0000078658)
oder „zass: moculescu hat mich beobachtet“ (http://oevv.volleynet.at/News/0000078893)
oder – fast schon österreich- krone oder heute-reif - „ichovski: wir waren
unglaublich heiß“ (http://oevv.volleynet.at/News/0000078729)
nach nur einer saison eingestellt. Unter http://oevv.volleynet.at/Inhalt/203
findet sich übrigens jede einzelne episode zum nachlesen, quasi für zukünftige
generationen konserviert im internet. Meine absolute lieblingsserie waren
allerdings die spielerportraits, die unter http://oevv.volleynet.at/Inhalt/269
ebenfalls der nachwelt erhalten geblieben sind. Wir erfuhren von der paläodiät
des max thaller, wir erfuhren, dass clemens unterberger gerne nüsse isst und dass
alex tusch einen lieblingswitz hat und wir durften noch eine ganze reihe
anderer interessanter dinge aus der lektüre dieser hochinteressanten,
literarischen vignetten mitnehmen. Aus nachvollziehbaren gründen, haben sich
nur fünf spieler für diesen chimborazo an peinlichkeit hergegeben und so blieb
die volleyballinteressierte öffentlichkeit von
essgewohnheiten, lieblingswitzen und –tieren der restlichen teamspieler
und diese selbst von weiteren peinlichkeiten verschont. Aber mit der neue serie
mit dem titel beach wm countdown gibt es einen würdigen nachfolger, die
anglikaner würden das wohl als sequel bezeichen. Auch dort erfährt die
volleyballinteressierte leserin und der volleyballinteressierte leser neben
platitüden, dinge, die sie oder er bestimmt schon immer wissen wollten. Also ob
jetzt der herr ermacora oder die frau schützenhöfer zuerst duschen geht und was
die frau schwaiger oder der herr pristauz im flugzeug tut. Spannend, und mit so
viel liebe und sorgfalt gemacht, dass die erste und die dritte folge offenbar
im internetnirwana verschwunden sind – oder wurden sie gar von den darin beschriebenen
spielerInnen ob der darin enthaltenen peinlichkeiten zurückgerufen – und dass
man bei einer einem herrenduo gewidmeten folge vergisst aus der partnerin einen
partner zu machen.
Wann tritt micha henschke von all seinen funktionen
beim övv und bei vca amstetten zurück?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den
olympischen spielen nach rio finanziert?
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen
mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen
ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der
werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der
spitze des övv UND DER
LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen
volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.
Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen
volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als
övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem
österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.
Wien, 25.07.2017, 01:08 mez