Wien, 19.09.2016,
22:57 mez
Liebe
freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
na
also letzte woche haben sich die ereignisse ja überschlagen im österreichischen
volleyballsport, so überschlagen sogar, dass ich heute – wenn ich mich richtig
erinnere – zum ersten mal später dran bin mit meiner einschätzung einer
sensation im österreichischen volleyball als einige kommentatoren, die bereits
am tag des raketenstarts – also die metapher habe ich mir von uhpir
höchstpersönlich geborgt und auf die komme ich später noch zurück, ich würde ja
eher von einem mit heißer luft gefüllten flugkörper, also von einem
heißluftballon sprechen – hier eifrig kommentare dazu ablieferten. Das ist halt
der nachteil des fixen erscheinungstermins meiner einträge, ich bin dann halt
nicht flexibel und ab und zu werde ich von der realität des faktischen
gnadenlos überholt. Aber alles hat auch seine guten seiten, wie meine werten
leserinnen und meine werten leser gleich herausfinden werden. In der seit
letztem dienstag vergangenen zeit konnte man die weitere flugbahn der rakete
ganz gut beobachten.
Also
was genau ist da am vergangenen dienstag passiert? Es hat ein gewaltiges
medienecho gegeben, vom orf über krone und kurier bis zum standard wurde
überall von der sensation berichtet, dass die österreichische
herrennationalmannschaft ab 2017 in der weltliga spielen wird, zwar in der anfängergruppe,
also in der untersten von drei kategorien, aber immerhin (http://sport.orf.at/stories/2260116/,
http://derstandard.at/2000044307332/Volleyball-Oesterreichs-Herren-ab-2017-in-Weltliga,
http://www.krone.at/sport-mix/volleyball-herren-ab-2017-sensationell-in-weltliga-rakete-fuer-sport-story-529351,
https://kurier.at/sport/volleyball-oesterreichs-herren-nationalteam-ab-2017-in-weltliga/221.037.814,
http://www.laola1.at/de/red/sport-mix/volleyball/nationalmannschaft/oevv-team-ab-2017-in-weltliga/).
Vor lauter aufregung hat man sich offenbar beim övv beim erstellen der
pressemeldung bei der anzahl der in der weltliga spielenden teams vertan, es
spielen dort nämlich nicht 32 sondern, wie dann unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/09/0000090917
richtiggestellt, 36 teams und zwar in drei zwölfergruppen (http://worldleague.2016.fivb.com/en).
Und wie ist es dazu gekommen, dass die herrennationalmannschaft, die es ja
sportlich nicht schaffte, sich für die weltliga zu qualifizieren – dazu hätte
man heuer die ohnehin eher mickrig besetzte holli knolli ferienliga aka
european league gewinnen müssen – sich doch noch in die weltliga drängeln
konnte? Das ist natürlich wieder einmal das verdienst von uhpir. Hat er es doch
im alleingang geschafft die österreichische herrennationalmannschaft – die
aktuelle nummer 94 der welt (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2016-08.asp)
auf den durch den rückzug von puerto rico freiwerdenden platz zu hieven.Und dazu gratulieren ihm seine freunde überschwänglich, wie man auf der facebookseite von uhpir nachlesen kann. Und die bescheidenheit, mit der uhpir diese huldigungen entgegennimmt ist berührend.
Das
hat er ja schon im kleinen ausreichend geübt, das hineinmanövrieren von
mannschaften in ligen, in denen sie sportlich nicht spielberechtigt sind. Man
denke nur an die spielgemeinheiten der hotvolleys mit bisamberg in der
vergangenen saison und heuer mit amstetten. Ah ja und seine erfahrung und sein
geschick was die erwirkung von ausnahmegenehmigungen für für einen bestimmten
bewerb nicht zugelassene hallen betrifft wird er für den weltligaausflug auch
noch brauchen.
Ich
tue mir schwer eine weltligakonforme halle in österreich auszumachen. Und je
nach lesart sollte diese halle mindestens 3000 oder 5000 zuschauerInnen platz
bieten. Da wird es mit enns oder amstetten oder der sporthalle brigittenau eher
nichts werden. Na vielleicht kann man das multiversum für volleyball
reaktivieren. Das hätte den vorteil, dass die dort sicher noch ein paar hundert
meter an schwarzen stoffbahnen haben, zum abdecken der leeren tribünen. Aber
genug zu den vermutlich auftretenden organisatorischen problemen, die die
ausrichtung eines heimturniers im rahmen der wetliga aufwerfen wird. Richtig
drollig wird es dann ja, wenn man lesen darf, dass die österreichische
herrennationalmannschaft aufgrund der jüngsten erfolge – ja so steht das in der
pressemitteilung wirklich, und die diversen printmedien und auch der orf
übernehmen das traurigerweise einfach unhinterfragt – eingeladen wurde in der
weltliga mitzuspielen (http://sport.orf.at/stories/2260116/).
Jüngste erfolge? Äh... habe ich da etwas versäumt? Die siege beim alba regia kaffeekränzchen
gegen weltmächte des volleyballs wie schweden und ungarn und bulgarien d? Die
siege gegen spitzenteams wie moldawien, luxemburg und litauen in der ersten
qualirunde für die eurovolley 2017 etwa (http://www.cev.lu/Competition-Area/Competition.aspx?ID=840&PID=1421)?
Die siegeserie in der holli knolli ferienliga nochmals gegen luxemburg,
dänemark und – obacht, das einzige team, das vor den österreichern in der
weltrangliste liegt – weißrussland und nochmals gegen bulgarien d (http://www.cev.lu/Competition-Area/competition.aspx?ID=939&PID=-2)?
Beeindruckend, in der tat. Was da die fivb noch so alles beeindruckt hat an der
österreichischen nationalmannschaft und an uhpir, darüber kann man nur
spekulieren. Und vollends abstrus wird es dann, wenn uhpir sich darüber nicht
mehr einkriegt, dass österreich im konzert der besten 32 (sic!) teams der welt
mitspielt. Also wenn man dort mitspielt gehört man ja zu diesen besten teams
der welt. Na das ist dann wohl doch eine eher gewagte schlussfolgerung. Ah ja
und eine rakete sei dieses antreten in der weltliga, für den heimischen
volleyballsport, sagt uhpir ebenfalls. Also bei dem raketenvergleich würde ich
ein bisschen vorsichtig sein. Fehlerhafte raketen können ziemlich abstürzen und
dann ziemlich tiefe krater und viel verbrannte erde hinterlassen wie man unter https://www.youtube.com/watch?v=zVeFkakURXM.
Nur eine kurze anmerkung für meine werten leserinnen und meine werten leser:
niemand kam bei diesem raketenfehlstart zu schaden, die rakete war unbemannt.
Und in
der kommenden woche hat sich dann gleich einmal in der zweiten qualirunde für
die eurovolley 2017 bestätigt, dass für den für uhpir ja sowas von typischen
übertriebenen optimismus aber sowas von kein anlass besteht und dass man eher
befürchten muss, dass die österreichische herrennationalmannschaft ähnlich wie
in diesem qualiturnier auch in der weltliga als
unguided missile – wie die anglikaner sagen – auftreten wird oder als
ballon gefüllt mit der von dampfplauderern im övv produzierten heißen luft.
Drei 1:3 niederlagen gegen die türkei, weißrussland und holland beim ersten
qualiturnier der zweiten runde sprechen eine leider allzu deutliche sprache,
eine deutlichere zumindest als die, die uhtztt, der didi constantini des
österreichischen volleyball, findet. Mir ist es jetzt schon zu fad auf die
sprechblasen von uhtztt im detail einzugehen, aber ein paar zitate muss ich meinen
geschätzten leserinnen und meinen geschätzten lesern unbedingt nahebringen. Zur
niederlage gegen weissrussland gibt uhtztt folgendes zum besten (http://www.laola1.at/de/red/sport-mix/volleyball/nationalmannschaft/volleyball-em-quali-oevv-weissrussland/):
„Der gegner (die weissrussen, anm. des bloggisten) hat bewiesen, dass er
nicht umsonst bei der vergangenen em dabei war.“ Echt? Wirklich? Aber geh,
hätten die österreicher nicht auch etwas zu beweisen gehabt? Dass sie es sich
verdient haben in der weltliga zu spielen, vielleicht? Aber dazu komme ich noch
später. Und unter http://sport.orf.at/m/stories/2260354
bilanziert der trainer positiv, steht zumindest so dort, nach der dritten
niederlage. Da darf man sich dann doch fragen wie nahe an der realität solche
bilanzen liegen. Nach dem 1:3 gegen holland spricht micha warm davon, dass die
mannschaft trotz der niederlage eines ihrer besten spiele geliefert hätte und
dass man nicht vergessen darf, dass die holländer in der weltliga toll gespielt
hätten. Äh, wie war das? Spielen wir – also das kollektive
kronenzeitungs-österreich-heute wir ist das jetzt – ab nächstem jahr nicht auch
in dieser liga mit, im konzert der besten 32 teams, die in wahrheit ja 36 sind?
Die restlichen sprechblasen von uhtztt zu den drei niederlagen kann man, falls
man dringendes verlangen danach spürt unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/09/0000090923,
da ist auch vom fanatischen türkischen publikum zu lesen – ja dürfen’s den des
hätte der kaiser franz joseph vermutlich gefragt, unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/09/0000090925,
da wundert sich uhtztt über extrem motivierte weißrussen, die
hinterhältigerweise mit einem anderen aufspieler als in der kaschperliga
angetreten waren und unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/09/0000090929,
da geht’s wieder um die tolle leistung und die ach so starken holländer, lesen.
Und nirgends steht auch nur ein satz darüber, dass mit diesen drei niederlagen
mit fast an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit die nächste qualifikationsmöglichkeit
für ein großes internationales turnier in den sand gesetzt wurde, und das quasi
als geburstagsgeschenk für uhpir. Happy birthday, peter kleinmann, happy
birthday, kann ich da nur sagen. Ah ja, realisiert dürfte man die
chancenlosigkeit des unterfangens quali für die eurovolley 2017 beim övv doch
haben, da, wenn man gerüchten glauben darf, alex berger die reise zum zweiten
qualiturnier am kommenden wochenende nach holland nicht mitmachen wird.
Sieht
man sich die aufstellungen in den drei spielen an, fällt eine gewisse
konzeptlosigkeit auf, die sich offenbar aus der verzweiflung nährt. Da spielt
philip schneider einmal mittelblocker, dann wieder außen, dort spielen dann
auch noch abwechselnd toni menner und david michel, paul buchegger darf einmal
als back-up für thomas zass diagonal ran und muss dann wieder sein talent auf
der mittelblockerposition verschwenden. Als zweiten gelernten mittelblocker hat
uhtztt nicolai grabmüller im kader, von dem vermutlich nur micha warm selbst
weiß, warum er ihn ins herrenationalteam einberuft. A propos mittelblocker: Was
ist eigentlich mit clemens unterberger passiert, ist der in ungnade gefallen
oder hat der selbst die reißleine in sachen nationalteam gezogen? Insgesamt
fällt mir, wenn ich mir die bilanz der österreichischen
herrennationalmannschaft unter micha warm ansehe, das zitat von der hilflosen
mannschaft und dem hilflosen trainer ein, das uhpir als er noch hhvm war,
anlässlich einer niederlage der hotties gegen tirol prägte (http://www.volleynet.at/News/All/2009/02/_A00006248).
Der angesprochene hilflose trainer war übrigens claudio cuello. Und der war
dann nicht mehr lange trainer der hotties.
Ah ja
und noch ein beleg dafür, wie weit traum und wirklichkeit für uhtztt offenbar
schon auseinander liegen, wenn es um seine einschätzung leistungsstärke der
österreichischen herrennationalmannschaft und ihrer spieler geht ist unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/09/0000090920
dokumentiert. Dort phantasiert uhtztt davon, dass es sich die spieler verdient hätten in der weltliga zu spielen, und dass sie ja schließlich dorthin gehörten. Etwas
mehr realitätssinn zum abschneiden der herren in der euroquali zeigt man beim
orf (http://sport.orf.at//stories/2260298/).
Ein pleite ist eine pleite ist eine pleite. Oder wie die anglikaner sagen: „if it
lucks like a duck and walks like a duck it is a duck (http://idioms.thefreedictionary.com/If+it+looks+like+a+duck+and+walks+etc.+like+a+duck,+it+is+a+duck).
Und
sogar auf laola nennt man die dinge beim namen. Also uhpir, bitte übernehmen
sie, so geht’s doch nicht weiter mit dem manipulieren.
Na wenigstens waren bei den niederlagen gegen weißrussland und holland nicht sehr viele zuschauer und zuschauerinnen in der halle live dabei. Der besucheransturm hat mich irgendwie ans budocenter im endstadium seiner nutzung durch uhpir erinnert.
Also
es geht doch nicht, dass der orf einfach so ungestraft nicht den beinahegewinn
des ersten satzes der damennationalmannschaft in der zweiten runde der euroquali
gegen die ukraine sondern die niederlage
gegen die ukraine in den vordergrund, also in die überschrift, stellt (http://sport.orf.at//stories/2260280/,
http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/09).
Und dass die damen den zweiten und den dritten satz jeweils auf 13 (!) verloren
haben muss man doch wirklich nicht an die große glocke hängen. Gegen italien
haben die damen dann auch mit 0:3 verloren. Und mit dem 3:2 sieg gegen
lettland, die nummer 28 in europa, feierten die österreichischen damen, zur zeit
nummer 25 in europa, den einzigen sieg
der beiden österreichischen nationalteams in insgesamt sechs spielen (http://oevv.volleynet.at/News/0000090933,
http://www.cev.lu/Rankings/Women.aspx).
Von einem weiterkommen in die nächste qualirunde hat man sich auch bei den
damen schon verabschiedet.
So und
jetzt breche ich mein versprechen schon wieder, und begebe mich nochmals kurz
in die sandkiste. Endlich hat man auch noch beim övv, trotz fehlender
österreichischer beteiligung entdeckt, dass in toronto die fivb tour finals
gespielt wurden. Gewonnen haben bei den damen wie bei den herren die
olympiasiegerinnen und die olympiasieger, ludwig/walkenhorst und alison/bruno (http://oevv.volleynet.at/News/0000090935,
http://worldtour.2016.fivb.com/en/417).
So und
zum schluss noch ein link zu einer idee aus der schweiz, den mir ein treuer
leser dieses blogs geschickt hat. Unter http://www.volleyball.ch/index.php?id=topscorer kann man über eine auszeichnung für den
jeweiligen topsorer einer mannschaft lesen. Eine idee, die, einen willigen
sponsor vorausgesetzt, auch in österreich dazu beitragen könnte, die liga
ein wenig attraktiver zu machen.
Wie
wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio
finanziert?
Nach
welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten
396.700,00€ verteilt?
Ist
uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo
bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer
ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für
die eurovolley kreiert hat?
Kann
der övv pleite gehen?
Im
übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER
LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs
möglichst schnell etwas ändern sollte.
Herr
kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes
und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren
övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen
neuen weg in die zukunft zu öffnen.
Wien, 20.09.2016,
02:18 mez
Liebe Volleyballfreunde,
AntwortenLöschenich freue mich schon auf den heutigen Blog, der sich sicher wieder mit der tollen Weiterentwicklung des Teams beschäftigen wird.
Persönlich bin ich ja gespannt, ob bald ein Team, das schlechter als Platz 100 qualifiziert ist, nächstes Jahr Weltliga spielen darf... Wobei - ich wünsche mir persönlich nicht noch einen weiteren Abstieg und zwar der Spieler wegen.
Die Atlethen haben offensichtlich beim ÖVV gar nichts zu sagen (Spielervertreter im Vorstand hin oder her). Hat irgendjemand auch nur ein Wörtchen von den Spielern nach 6 Qualispielen und 6 Niederlagen gehört. Oder ein Wort von Alex Berger, der bei seinem Verein ist. Warum muss da der Gott sei bei uns Kleinmann mitteilen, wie sehr Alex unter dem Druck gelitten hat?
Man stelle sich eine entwickelte Sportart wie Fußball vor, wo es eine Niederlage nach der anderen gibt aber die Spieler sagen dazu nichts, gar nichts, nicht ein einziges Wort - oder hab ich was verpasst??
Ach ja und lieber Bloger - vielleicht hast Du eine Gesamtbilanz über Sieg und Niederlage, gewonnenen und verlorene Sätze - geteilt in Teams die 20 Plätze vor/hinter uns in der Weltrangliste liegen und das gleiche im Vergleich zu Teams die mehr als 20 Plätze vor uns in der Weltrangliste liegen.
Also das Theater von der guten ersten Saisonhälfte mit einer Qualirunde in der ein Weltligateam nicht einmal ansatzweise teilnehmen sollte (wegen der Platzierung nämlich) und der Bronzemedaille bei der Ferienliga finde ich traurig.
Man sieht übrigens - die Weißrussen tauschen - wenn ich dem letzten Blog glauben schenken darf - einen einzigen Spieler aus und gewinnen 2 x gegen Österreich - ein Spieler und ein Turnier in dem es um etwas geht...
Bin jedenfalls gespannt auf meine morgige Lektüre...
Stefan Krejci