Wien, 20.10.2014, 22:26 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
also irgendwie
bin ich ja schon enttäuscht von uhpir. Ich hätte ja erwartet, dass er den 2. platz
des övv im ranking der sportfachverbände medial besser verwertet. Und was ist
passiert seit letzter woche? Nichts! Es bleibt bei dem einen kurzen, um nicht
zu sagen mickrigen artikel auf der övv website unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/10/0000087405.
Das ist schawach, vor allem wenn man bedenkt, dass das faktum, dass ein paar
spielerinnen und der cotrainer des neuen weltmeisters usa vor ein paar jahren
bei svs/post zugange waren den leserinnen und lesern der övv website in
zahlreichen begleitartikeln zur damen-wm immer und immer wieder in erinnerung
gerufen wurde. Also woher kommt denn diese ungewohnte bescheidenheit, wenn es
um das ranking des bundessport förderung fonds geht? Will man da beim övv keine
wellen schlagen, kein aufsehen erregen, weil man vielleicht sogar beim övv an
den bewertungskriterien zweifelt, nach denen beispielsweise die von mir hier
immer wieder – und ich bin nach wie vor der überzeugung – zurecht als beispiel
für einen erfolgreichen verband einer randsportart erwähnten handballer sich am
37. platz in besagtem ranking wiederfinden?
Dieses ranking
und die ihm zugrunde liegenden – na sagen wir es vorsichtig –
diskussionwürdigen bewertungskriterien haben ziemlich viel staub in den medien aufgewirbelt.
Den anfang machte ein artikel, der sich primär dem medaillenkader für rio
widmet, auf den ich später noch zurückkommen werde, dessen letzter absatz sich
aber sehr kritisch mit dem ranking der sprortfachverbände und seinem
zustandekommen auseinander setzt (http://derstandard.at/2000006865533/Jukic-und-Schrott-aus-Rio-Medaillenkader-verbannt).
Und nur einen tag später ortet fritz neumann in einem kommentar im standard in
dem zusammenhang handlungsbedarf bei sportminister klug (http://derstandard.at/2000006886713/Dilemma-Sportfoerderung-Klug-hat-Handlungsbedarf).
Besonders kritisiert neumann völlig zurecht, dass sich die förderer zum teil
selbst fördern, weil verbandspräsidenten in den für die mittelvergabe
zuständigen kommissionen und gremien sitzen. Und nein, uhpir ist hier
ausdrücklich nicht gemeint. Es handelt sich um die präsidenten peter
schröcksnadel vom ösv, leo windtner vom öfb, ralph vallon vom
leichtathletikverband und die präsidentin des bob- und skeletonverbandes astrid
stadler, deren verbände alle unter den top 25, also den geförderten,
aufschienen. Und in einem artikel, den die kleine zeitung veröffentlichte, wird
es dann ziemlich heftig. Da überlegt der präsident des österreichischen
handballbundes eine schadenersatzklage gegen den bundes-sportförderungsfonds
einzubringen (http://www.kleinezeitung.at/sport/mehrsport/3772759/erste-praesident-denkt-schon-klage.story).
Die handballer fielen beispielsweise um das bewertungskriterien rangliste um,
weil weder der europäische noch der welthandballverband ein solches bis jetzt
veröffentlicht hatte. Unter http://www.laola1.at/de/sport-mix/mehr-sport/sonstiges/sportfoerderungsfonds-verbandsranking-aufruhr/page/96268-320-107-189-.html
findet sich ebenfalls ein sehr lesenswerter und kritischer artikel zum thema,
in dem beispielweise auch die nicht gerade unüppige aufwandsentschädigung von
500€ für die teilnahme an einer sitzung der bundes-sportkonferenz, die ein
besonders geschicktes mitglied zumindest laut laola dreimal täglich kassieren
konnte, erwähnt wird. Und natürlich kommen auch die handballer wieder zu wort,
die sich als durch die veröffentlichung des kompletten rankings massiv
geschädigte sehen und fürchten, dass ihnen sponsoren und unterstützer abhanden
kommen werden. Der präsident des handballbundes, gerhard hofbauer, findet da
ganz klare worte und spricht von rufschädigung. Und der generalsekretär des
handballbundes, martin hausleitner, den meine geschätzten leserinnen und meine
geschätzten leser ja aus einem kürzlich hier veröffentlichten interview kennen,
zeigt die ganze skurrilität des rankings auf, wenn er darauf hinweist, dass die
qualifikation der handballer für eine wm gleich viele bewertungspunkte bringt
wie wenn ein tennisspieler sich für die erste runde eines grand-slam turnieres
qualifiziert. In zwei jahren, die für die bewertung herangezogen werden, gibt es
acht grand-slam turniere aber nur eine handball-wm (http://www.laola1.at/de/sport-mix/mehr-sport/sonstiges/sportfoerderungsfonds-verbandsranking-aufruhr/page/96268-320-107-189-.html).
Absolut lesenswert ist auch noch ein auf laola veröffentlichter kommentar des
langjährigen top-handballers conny wilczynski, der sich auch diesem thema
widmet und unter anderem einen mangel an transparenz beim zustandekommen des
rankings beklagt (http://www.laola1.at/de/sport-mix/handball/hla/blog/westwien-corner-21/page/96277-313-99-114-.html).
Na ich bin dann schon einmal gespannt, wie sich die ganze geschichte
weiterentwickelt und es stellt sich die frage, ob sich die fast 400k€ für den
övv nicht nachträglich als danaergeschenk erweisen werden.
So, aber nach
dieser ausführlichen presseschau komme ich jetzt doch noch zum volleyball. User
cpt. blob hat sicher nicht ganz unrecht, wenn er die stärke bestimmter in der
weltrangliste geführter
volleyballnationalmmannschaften aus sehr armen und/oder sehr kleinen meist
exotischen ländern in frage stellt. Na dann machen wir es anders, wir nehmen
aus der weltrangliste der fivb alle nichteuropäischen länder heraus, und
schwupp diwupp schon sind wir an 27. stelle unter 43 nationen, falls ich mich
um 23 uhr 37 nicht verzählt habe. Um das ganze dann doch ein wenig zu
relativieren sei noch erwähnt, dass wir uns den 27. platz mit israel, lettland,
luxemburg und montenegro teilen, und dass unter den 12 hinter uns platzierten
teams drei aus goßbritannien, nämlich schottland, nordirland und england und
ein kleinstaat wie andorra zu finden sind (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2014-09.asp).
Ah ja, a propos
weltrangliste der fivb, da sei mir ein kleiner seitensprung in die sandkiste
erlaubt. Uhpir freut sich wie unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/10/0000087464
zu lesen ist, dass im medaillenkader-rio 2016 zwei beach paare, nämlich clemens
doppler und alexander horst sowie barbara hansel und stefanie schwaiger zu
finden sind. Also auch auf die gefahr hin mich auch in der beachszene unbeliebt
zu machen, darf man sich schon fragen, mit welchen leistungen der verbleib von
stefanie schwaiger und die neuaufnahme von barbara hansel in ebendiesen kader gerechtfertigt
wird (http://derstandard.at/2000006865533/Jukic-und-Schrott-aus-Rio-Medaillenkader-verbannt). Dass stefanie schwaiger ihre schwester als
partnerin abhanden kam, kann man ebenso als pech sehen wie die verletzung von
beate schrott, die aber im gegensatz zu stefanie schwaiger aus dem kader flog. Und
die weltranglistenpositionen 95 für das team hansel/schwaiger bzw. die einzelpositionen
61 für stefanie schwaiger und 104 für barbara hansel gehen wohl auch nicht
gerade als starkes argument für die nominierung in den medaillenkader durch (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/PlayersRanking_W.asp).
Aber jetzt schnell wieder zurück in die halle. Die meisterschaft läuft
weiter und schon nach wenigen runden kristallisiert sich eine drei-klassen
gesellschaft heraus. Vorne tirol und vermutlich auch aich/dob – zu aich/dob
gibt’s übrigens auch noch ein zwar verspätetes aber durchaus interessantes a
propos - am ende die beiden familienbetriebe pellinger und frübauer/huber aus
enns bzw. klagenfurt und dazwischen all die anderen. Interessant ist nach wie
vor das auf der övv website angebotene sogenannte live-scoring, das zum teil
aus der einblendung des data volleyblattes mit den bisherigen satzergebnissen
besteht. Und noch interessanter ist die tatsache, dass das datavolleyblatt dann
nach ende des spiels sehr schnell verschwindet. Hat da der zweiterfolgreichste
verband die lizenzgebühren nicht bezahlt, oder fürchtet man sich, dass der böse
blogger auf den blättern eingetragene zuschauerzahlen verbreitet? Nein, nein,
schluss mit der selbstüberschätzung. Das ist wahrscheinlich nur ein fehler der
gestaltung bzw. der verlinkung der website, den man sicher im sinne einer
besseren informationsweitergabe an die leserinnen und leser der website
schnellstens korrigieren wird.
Wie das mit den datavolleyblättern und deren veröffentlichung funktioniert,
demonstrieren dankenswerterweise die ligen, in denen sophie, srna und unsere
sieben stars beschäftigt sind. Das ermöglicht mir einen meinen werten
leserinnen und meinen werten lesern einen gewissen informationsvorsprung vor
der webiste des övv zu bieten, da meine lieblingserie ja immer erst am
donnerstag online zu lesen ist. Und wie ist es sophie, srna und den sieben
stars in der letzten woche ergangen? Sophie wallner hat beim 3:0 sieg von
engelholm gegen göteborg durchgespielt und war mit 12 punkten drittbeste
scorerin ihre mannschaft (http://iof3.idrottonline.se/SvenskaVolleybollforbundet/Elitserien/Resultat/?selected=Grundserien+Damer).
Für srna markovic beginnt die meisterschaft mit aachen diese woche. In spanien
hat unicaja almeria gegen cran canaria 3:0 gewonnen. Thomas zass hat
durchgespielt und war mit 14 punkten topscorer seines teams (http://rfevb-web.azurewebsites.net/MatchStatistics.aspx?mID=3031&ID=21&CID=62&PID=37&type=LegList).
In frankreich verlor montpellier gegen cannes mit 1:3, philipp kroiss und
philip schneider spielten durch und letzterer war 18 punkten topscorer seiner
mannschaft (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM002-1415.pdf).
Nantes verlor gegen paris ebenfalls mit 1:3, alex berger erzielte 21 punkte,
war topscorer und hatte mit 63% eine sensationelle erfolgsquote im angriff (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM005-1415.pdf).
Maximilian thaler kam bei der 2:3 niederlage von poitiers gegen harnes zu zwei
kurzeinsätzen ohne auf dem score sheet spuren zu hinterlassen (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LBM004-1415.pdf).
In italien gewann molfetta gegen revivre milano 3:0, aleks – ich nehm mir dann
mal eine auszeit – blagojevic kam nicht zum einsatz (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=27170).
Und in deutschland gewann bühl gegen düren 3:0, paul buchegger wurde nicht
eingesetzt (http://live.volleyball-bundesliga.de/2014-15/Men/&1001.pdf).
So einfach geht das, wenn man datavolley statistiken ins netz stellt und damit
für interessierte leicht zugänglich macht. Ich bin ja schon gespannt, wie lange
es dauern wird bis ich da mit meinen einträgen der resultate jemanden wieder um
seine oder ihre wohlverdiente nachtruhe am sonntag bringen werde, der oder die
dann, um mir zuvor zu kommen, ganz schnell sonntag spätnächtens die resultate
von sophie, srna und den sieben stars auf die övv website stellen muss.
So und jetzt zu zwei nachträgen. Der eine betrifft, wie schon oben
angekündigt, aich/dob. Ein aufmerksamer leser hat mir folgenden link zu einem
artikel geschickt, der es nur in den kärtner lokalteil von orf.at schaffte.
Unter http://kaernten.orf.at/news/stories/2666603/
kann man lesen, dass gegen zwei ehemalige funktionäre von aich/dob anklage
wegen amtsmissbrauch, untreue, bestechlichkeit und abgabenhinterziehung erhoben
wurde. Auch in der kleinen zeitung und bei laola konnte man darüber lesen, auf
der övv website, die ja nur über die schönnen dinge des lebens berichet
hingegen fand sich dazu nichts (http://www.kleinezeitung.at/sport/mehrsport/3730389/offenbar-anklage-gegen-zwei-aich-dob-funktionaere.story,
http://www.laola1.at/de/sport-mix/volleyball/sonstiges/news/korruptionsskandal-bei-aich/dob/page/93308-315-101---794.html).
Und er zweite nachtrag betrifft den tag des sports und einen seiner
prominenten sponsoren. Wie man letzten freitag in der sendung am schauplatz mit
dem titel volksdroge zucker sehen und hören konnte ist einer der
hauptsponsoren, des auch auf der övv website beworbenen tag des sports coca
cola (http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/09/0000087226).
Der beitrag ist noch diese woche in der videothek des orf unter http://tvthek.orf.at/program/Am-Schauplatz/1239/Am-Schauplatz-Volksdroge-Zucker/8606393/Am-Schauplatz-Volksdroge-Zucker/8606414 zu sehen. Der beitrag ist schon allein wegen
des statements des verteidigungs- und sportministers gerald klug absolut
sehenswert, der es, ganz am schluss auf zweimaliges nachfragen der orf
reporterin ob denn coca cola gesund sei und wie das zum tag des sports passe, nicht
zustande bringt auch nur einen kritischen halbsatz zu dieser mesalliance über
die lippen zu bringen. Auf die frage ob er coca cola gesund finde antwortet der
herr minister allen ernstes, dass er es gut finde, dass firmen wie coca cola
den tag des sports unterstützen und dabei bleibt er auch beim nochmaligen
nachfragen. Na mutig ist das nicht gerade herr minister, ich würde sogar soweit
gehen zu sagen, dass das ziemlich schawach ist. Von uhpir ist in dieser
richtung ja auch nicht wirklich viel zu erwarten, der kampagnisiert weiter für
die tägliche turnstunde - da eckt man nirgends an wo es wehtun könnte - und der
stellt auch so lustige fotos auf seine facebookseite, als fundstück der woche,
extra für mich.
Ja wie lustig ist das denn, die dicke ist gesundheitsministerin aus belgien
und dann heißt die noch maggie de block, pruhaha, ich pack es nicht. Und die
lustigen kommentare diverser freunde von uhpir. Innere werte und so, haha, der
war aber wirklich gut. Und rund und xund, noch dazu mit x, wie originell und
kreativ. Sich mit solchen aktionen im stile einer freak-show über jemanden, der an einer krankheit
leidet, lustig zu machen ist einfach nur geschmacklos und widerwärtig. Und
diese herrschaften soll man ernst nehmen, als wahre kämpfer gegen
fettleibigkeit und übergewicht? Na danke, die haben sich demaskiert und damit disqualifiziert.
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten
396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso
geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die
werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER
LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs
möglichst schnell etwas ändern sollte.
Wien 21.10.2014, 01:44 mez
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