Wien, 27.10.2014, 22:53 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
so jetzt bin ich gerade von der viennale nachhause gekommen und irgendwie
bin ich schon ein wenig müde. Da wird der blogeintrag heute wohl ein bisschen
kürzer ausfallen, noch dazu wo sich letzte woche nicht so viel aufregendes
getan hat im österreichischen volleyball. Ich vermute ja, dass das damit zu tun
hat, dass der hauptakteur nicht in österreich weilte. Uhpir war bei der 35.
cev-generalversammlung im türkischen antalya. Einen bericht über dieses welt-
oder zumindest europabewegende ereignis finden meine geschätzten leserinnen und
meine geschätzten leser unter http://www.cev.lu/News.aspx?NewsID=18669&ID=1.
Sehr aussagekräftig ist der bericht über die generalversammlung nicht gerade,
unter anderem erfährt man, dass dort auch die jahresberichte der sogenannten
zonal associations, zu denen meines wissens nach ja auch die kaum mehr
existente mevza gehört, präsentiert wurden. Na da wäre ich gerne mauserl
gewesen oder die berühmte fly on the wall, wie die anglophonen sagen, als da
darüber gesprochen wurde, dass die damen mevza aus nunmehr gerade noch vier
teilnehmenden mannschaften besteht und die herren mevza offenbar aus mangel an
teilnehmern heuer überhaupt nicht zustande kommt (http://mevza.volleynet.at/News). Aber
das ist ja alles egal, das wird einfach nicht erwähnt, nicht auf der
cev-website und schon gar nicht auf der website des övv. Das ist es doch viel
wichtiger, dass man unter http://cev.eventolive.it/XXXVGeneralAssembly/index.php
eine üppige bilddokumentation der veranstaltung finden kann. Auf gezählten 452
fotos kann man das who is who, also was sag’ ich da, na die creme de la creme der
europäischen volleyballfunktionäre beim dinieren, beim ernst schauen und sogar
beim reden – leider halt ohne ton, wie das so ist bei einem foto - bewundern. Na
die eitelkeit ist halt schon ein hund ein ziemlich schiacher. Ah ja, und auf
ein paar fotos ist doch tatsächlich auch uhpir zu sehen. Ich bin mir sicher,
dass wir das eine oder andere davon in kürze auf seiner facebookseite bestaunen
werden dürfen. Was da geredet wurde, findet sich leider nirgends, aber das ist
ja vermutlich für das gemeine volk der volleyballinteressierten ohnehin nicht
so interessant. Aber eines fällt einem schon auf, wenn man nichts besseres zu
tun hat als sich durch das fotoalbum der cev zu klicken. Nicht nur der wiener
volleyballsport hat ein nachwuchsproblem.
Also manchmal bin ich ja richtig stolz, wie mir bestimmte überleitungen
gelingen. A propos nachwuchsproblem beim volleyball in wien. Jetzt braucht man
sich bald keine sorgen mehr zu machen um den männlichen volleyballnachwuchs in
der 1.8 millionenstadt wien (http://www.volleyball-wien.at/tabellen/nachwuchs-burschen).
Den gibt es nämlich bald nicht mehr. Der u19 bewerb der burschen wird von drei
mannschaften bestritten, den hotvolleys, uww
und zum drüberstreuen aus einem dreier-ziegel, einer spielgemeinheit aus
döbling, uab und arbesbach. Was uab da in dieser sg macht erschließt sich mir nicht
wirklich. Haben die plötzlich ihre verantwortung für die pflege des nchwuchses
entdeckt oder erspart man sich auf diese art und weise nicht sehr elegant eine
strafzahlung? Noch besser wird die situation im u17 und im u15 bewerb der
burschen; dort finden sich neben der schon erwähnten dreiermogelpackung aus
zweimal wien und einmal waldviertel, auch noch die hotvolleys, die wohl, um
verwechslungen vorzubeugen oder aus sentimentaler erinnerung an bessere zeiten,
als hotvolleys 1(!) in den tabellen aufscheinen. Na da hat wohl die akademie
auch schon größeren andrang erlebt. Und wo der großteil der noch im august ins
trainingslager der experten aus der gutheil-schoder-straße drägenden „ca. 40
burschen“ geblieben ist werden wir wohl nicht erfahren.
Und schon wieder eine gelungene überleitung. Weil ich ja immer wieder über
die serie sophie, srna und die sieben stars aka „unsere stars in europa“
spotte, habe ich mir gedacht es wäre anhand dieser schon seit ein paar jahren
laufenden serie interessant, herauszuarbeiten was aus den sogenannten stars
geworden ist bzw. wo sie – achtung überleitung - geblieben sind. Also los
geht’s:
Um es optimistisch anzugehen möchte ich mit den erfolgsstories beginnen:
Thomas zass hat nach mäßig erfolgreichen gastspielen in frankreich und
deutschland mit wenig einsatzzeit eine saison als stammspieler in griechenland
gespielt und spielt in der heurigen saison bei unicaja almeria ebenfalls in der
grundaufstellung.
Philipp kroiss hat sich nach einem jahr in der schweiz erfolgreich als
libero bei montpellier etabliert. Er ist dort mannschaftskollege von philip
schneider, der auf eine jahrelange erfolgreiche karriere in frankreich zurückblicken
kann.
Peter wohlfahrtstätter ist nach zwei guten jahren in belgien, in denen er
sich einen platz in der stammsechs seiner mannschaft gesichert hatte, nach
österreich zurückgekehrt und ist bei aich/dob der einzige österreicher im kader
und hat dort die möglichkeit international, in der champions league weiter
erfahrung zu sammeln.
Sophie wallner spielte eine saison als stammspielerin in belgien und ist
jetzt auch bei ihrer schwedischen mannschaft wieder in der grundsechs.
So und das war’s auch schon mit den erfolgsstories, jetzt also zu den nicht
ganz so erfolgreichen auslandskarrieren unserer stars in europa:
Simon frühbauer gibt nach einem – vorsichtig formuliert – mäßig
erfolgreichen kurzgastspiel in deutschland den alleinunterhalter beim
familienunternehmen frühbauer/huber aus klagenfurt.
Marcus guttmann hat nach zwei jahren, eines davon in der ersten, das zweite
dann nur noch in der zweiten italienischen liga, mit wenig einsatzzeit die lust
am volleyball verloren und hat seine karriere in jungen jahren beendet.
Philip ichovski bekam in seinem jahr in deutschland auch nicht gerade viel
einsatzzeit, kehrte nach amstetten zurück und scheint dort– zumindest bisher in
dieser saison – nicht mehr in der kampfmannschaft auf.
Olli binder war mannschaftskollege und leidensgenosse von philip ichovski
in deutschland. Nach gutem beginn wurden die einsatzzeiten immer geringer. Olli
binder kehrte letzte saison nach österreich zurück und durfte bei aich/dob, wo
er sich gegen rok satler nicht durchsetzen konnte, gerade einmal ein paar sätze
spielen und ein paar mal als wechselspieler aufschlagen. Was olli binder jetzt
volleyballerisch so treibt, wird auf der övv homepage streng geheim gehalten.
So geheim hielt der övv auch die eskapen von aleks blagojevic genauso wie
die umstände seiner rückkehr zu seinem verein molfettta in der ersten
italienischen liga, von dem er sich im vorjahr ohne abmeldung nach einer halben
saison mit wenig einsatzzeit offenbar frustriert abgesetzt hatte.
Bleibt noch florian ringseis, der nach zwei mäßig erfolgreichen saisonen
mit wenig spielpraxis in deutschland bei seinem verein – wie es dort hieß - sparmaßnahmen
zum opfer gefallen ist und jetzt bei hartberg untergekommen ist, als einer von
zwei spielern der mannschaft mit der berufsbezeichnung profi, wenn man der
website der hartberger glauben darf (http://volleyball.tsv-hb.net/spieler/florian-ringseis/).
Ah ja, und noch etwas, alle gerade genannten spieler, deren
auslandskarrieren wohl nicht so toll wie erhofft verlaufen sind, waren übrigens,
mit ausnahme von florian ringseis, im kader der österreichischen
nationalmannschaft für die eurovolley 2011 (http://www.eurovolley2011.com/teams/team/1/1.html).
Na und wie ist es sophie, srna und den sieben stars letzte woche ergangen.
Das was die werten lesserinnen und werten leser unter http://oevv.volleynet.at/News/0000087524
am letzten donnerstag lesen konnetn, haben sie vermutlich schon hier am letzten
dienstag gelesen. Natürlich ohne insiderinformation, wie beispielsweise die
tatsache, dass aleks – ich nehm mir jetzt mal eine auszeit – blagojevic jetzt
wegen eines fehlenden zweiten zuspielers und der damit fehlenden möglichkeit
eine doppelwechsels leider nicht zum einsatz kam. Aber dafür gibt’s hier links
zu den datavolley blättern, und die sind dann wohl doch ein wenig
aufschlussreicher und interessanter als irgendwelche homestory-artigen
berichte.
In spanien gewinnt almeria gegen teruel 3:2, thomas zass spielt durch und ist
mit 14 punkten zweitbester scorer seiner mannschaft (http://rfevb-web.azurewebsites.net/MatchStatistics.aspx?mID=3080&ID=21&CID=62&PID=37&type=LegList).
In frankreich gewinnt montpellier gegen tours 3:2, philipp krois spielt durch,
phlip schneider ebenfalls, er wird mit 14 punkten drittbester scorer seiner
mannschaft (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM014-1415.pdf).
Nantes verliert gegen toulouse 1:3, alex berger spielt durch und ist mit 13
punkten zweitbester scorer seines teams (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM012-1415.pdf).
Poitiers gewinnt gegen st. quentin mit 3:2, max thaller kommt zu einem kurzeinsatz
im ersten satz und macht dabei einen blockpunkt (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LBM013-1415.pdf).
Molfetta gewinnt gegen altotevere 3:1, aleks – ich nehm mir jetzt mal eine
auszeit – blagojevic kommt zu zwei kurzeinsätzen, hinterlässt aber keine spuren
auf datavolley (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=27176).
Bühl gewinnt in deutschland gegen dresden 3:0, paul buchegger spielt den
dritten satz durch und erzielt zwei punkte (http://live.volleyball-bundesliga.de/2014-15/Men/&1009.pdf).
Aachen verliert gegen vilsbiburg 2:3, srna markovic spielt durch und ist mit 21
punkten topscorerin ihrer mannschaft. In schweden gewinnt engelholm gegen
kathrinenholm mit 3:0, sophie walner spielt durch und ist mit 11 punkten
zweitbeste scorerin ihres teams (http://iof3.idrottonline.se/SvenskaVolleybollforbundet/Elitserien/Resultat/?selected=Grundserien+Damer).
So und nach soviel statistik und datavolley kommt jetzt, weil aller guten
dinge drei sind, die dritte gelungene überleitung. Seit letzter woch sind die datavolley
blätter wieder online auf der övv website. Und nein, das hat sicher nichts
damit zu tun, dass deren verschwinden hier letzte woche thematisiert wurde.
Mit der hier erwähnten dreiklassengesellschaft in der avl der herren dürfte
ich allerdings auch nicht so falsch liegen, wenn man sich die resultate des
letzten wochenendes anschaut. Wobei man die sinnhaftigkeit eines spiels hypo
tirol gegen vbk klagenfurt wohl in frage stellen darf. Bei satzergebnissen von
25:11, 25:12 und 25:12 war neben der sinnhaftigkeit einer solchen begegnung
vermutlich auch der spaß sowohl bei den siegern als auch bei den verlierern
eher enden wollend (http://oevv.volleynet.at/News/0000087538).
Und dass beim spitzenspiel zwischen tirol und aich/dob ganze zwei und am ende
dann nur mehr ein österreicher auf dem platz stand, ist für mich, und da wird
der mahnende zeigefinger von uhtt gleich wieder zucken, ein absolutes
armutszeugnis (http://oevv.volleynet.at/News/0000087521).
Und international hat der zweiterfolgreichste sportfachverband österreichs
gerade in gestalt von svs/post im cev challenge cup gegen den vetreter der
volleyballgroßmacht ungarn im bewerb, gödöllo, sang und klanglos mit 0:3
verloren (http://oevv.volleynet.at/News/0000087548).
Ah ja, und die im ranking der sportfachverbände nicht ganz so erfolgreichen
handballer wehren sich mit recht und ziemlich heftig und waren sogar im sport
am sonntag vertreten was sich man unter http://tvthek.orf.at/program/Sport-am-Sonntag/2279179/Sport-am-Sonntag/8658788
anhören und ansehen kann.
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten
396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso
geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die
werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER
LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs
möglichst schnell etwas ändern sollte.
Wien, 28.10.2014, 01:26 mez