Wien, 24.02.2014, 23:08 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
diesmal möchte
ich meinen blog mit einem zitat beginnen, das vermutlich die meisten meiner
geschätzten leserinnen und meiner geschätzten leser kennen. „Football is a simple
game. Twentytwo men chase a ball for ninety minutes and at the end the Germans
always win“ sagte der englische fußballer gary lineker dereinst und brachte
damit die essenz des kickens auf den punkt (http://www.brainyquote.com/quotes/quotes/g/garylineke422219.html).
Ich möchte dieses zitat ein wenig abwandeln und damit die situation des
österreichischen volleyballsports zusammenfassen: volleyball ist ein einfaches
spiel. Sechs männer versuchen den ball in der hälfte des gegner auf den boden
zu bringen und am ende gewinnt immer uhpir. Voriges jahr machte der övv die
erste saisonhälfte durch ein, gelinde gesagt, mehr als eigenwilliges regelwerk
zur farce, das es hhvmir erlaubte im ersten teil der saison mit einer
kindertruppe als watschenbaum der liga
aufzutreten da es ohnehin völlig wurscht war wie oft man verlor, weil die
punkte aus dem grunddurchgang nicht in die zweite saisonhälfte mitgenommen
wurden. Und mit dem ersparten geld hat sich hhhvmir dann eine legionärstruppe –
achtung reizwort für uhht, auf den ich heute auch noch zu sprechen kommen werde
– zusammengeramscht. Die hat dann seine erwartungen zwar nicht wirklich erfüllt
und am ende hat nur ein fünfter platz herausgeschaut für hhvmir. Also stimmt
mein abgewandeltes zitat zumindest für den sportlichen bereich glücklicherweise
doch nicht so ganz. Aber dafür stimmt’s in anderen belangen – auch heuer wieder
- umso mehr. Wenn man sich die austragungsorte der viertelfinalspiele der avl
ansieht, kommt man als unbedarfter beobachter der österreichischen
volleyballszene aus dem staunen nicht heraus. Da findet doch die gesamte
spielserie zwischen hartberg und der sg union raiffeisen waldviertel im
budocenter statt, in der gralsburg, im olymp oder wie es stefan krejci in
seinem letztwöchigen kommentar zu meinem eintrag bezeichnet hat, im mekka des
österreichischen volleyballsport. Und als gipfel der absurdität trug amstetten
sein heimspiel (!) gegen die hotties ebendort aus, wie user otto kar richtig
anmerkte. Das wird die sponsoren der betroffenen vereine so richtig freuen und
die bereitschaft steigern auch nächstes jahr wieder reichlich geld ins
volleyball in hartberg, arbesbach und amstetten zu stecken. Mich würde noch
interessieren, ob die vereine an hhvmir hallennutzungsgebühren bezahlen müssen,
das würde dem ganzen ja noch einen zusätzlichen interessanten spin verleihen.
Die preise für die hallennutzung werden auf der website unter http://budocenter.at/preisliste/
leider
schamhaft verschwiegen, können aber direkt bei den hotties erfragt werden, wie
man hier unter http://budocenter.at/kontakt/
lesen kann. Ein ganz durchtriebener schelm, wer hier wieder einmal böses denkt.
Und das ganze
theater lässt man sich von vereinsseite so einfach gefallen? Und wo bleiben die
landespräsidenten? Der gute herr ingenieur mayer, seines zeichens
niederösterreichischer landespräsident ist zwar mutig genug die waldviertler
gegen einen zündelnden blogger wortgewaltig zu verteidigen, aber sich zum wohle
zweier von dieser absurden hallenregel betroffenen niederösterreichischer
mannschaften mit uhpir anzulegen, dazu fehlt im offensichtlich die courage. Und
bei aller freundschaft und wohlwollen, die ich hier dem steirischen volleyball
entgegenbringe, sich so an uhpir bzw. hhvmir anzubiedern wie es lukas
schützenhofer unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/02/0000085524
tut, geht über die grenzen des guten geschmacks hinaus. Sollte ein spiel im
budocenter für schützenhofer tatsächlich nicht zu toppen sein – so wird er in
dem oben genannten beitrag zitiert – dann ist er offenbar beim falschen verein.
Aber wenigstens waren beim spiel der hartberger gegen arbesbach laut data
volley immerhin 230 leute in der halle, beim vorspiel der amstettner gegen die
hotties waren es null (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/13536/59411,
http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/13536/59416).
Also kommen die hundert aufrechten offenbar immer nur zu den heimspielen der
hotties, und nicht zu deren auswärtspartien, selbst wenn sie im budocenter
stattfinden.
Aber im ernst:
da begeben sich die vereine freiwillig in die geiselhaft von uhpir und
seiner - das adjektiv erspare ich mir
lieber – idee der verpflichtenden neun meter hohen hallen für jeden
erstligaverein. Hat irgendjemand von vereinsseite oder aus der riege der
landespräsidenten den mut gehabt diese idee von uhpir zu hinterfragen? Hat
irgendjemand vielleicht angemerkt, dass für ein land mit knappen 8 millionen
einwohnern die neun meter hohen hallen in wien, schwechat, innsbruck, bleiburg
und klagenfurt eigentlich reichen sollten. Hat sich irgendjemand überlegt wie
man diese hallen mit zuschauern füllt und damit dann auch kostendeckend
betreibt? In dem zusammenhang könnte man jetzt sicher interessantes von uhvp
über den betrieb des multiversums in schwechat erfahren. Und hat vielleicht
irgendjemand irgendwann ganz leise angemerkt, dass man das geld, das jetzt
allerorten in hallenneubauten und –adpatierungen hineinsteckt auf andere und für
die weitere entwicklung des volleyballsports in österreich viel sinnvollere art
und weise verwenden hätte können? Wir brauchen keine prestigebauten, quais als
volleyballerisches äquivalent zum koralmtunnel, zur höheren ehre von uhpir, wir
brauchen auch keine gleichfarbigen socken, wir brauchen auch keine iPads für
das nationalteam – auf die komme ich noch zu sprechen – die vereine brauchen
geld um guten und engagierten trainer und trainerinnen für den nachwuchs ein
faires und grechtes gehalt bezahlen zu können, sonst stirbt der volleyballsport
in österreich. In wien ist er ja schon klinisch tot bzw. im koma, trotz einer
akademie. Ja, hhvmir, nicht jeder hat eine solche üppig geförderte akademie
nebst dort tätigen trainern und trainerinnen.
Und wenn ich dann auf der
homepage der hotties in einem beitrag lesen darf, dass die verpflichtung von
landesligavereinen nachwuchsmannschafte zu führen keinen erfolg hatte, dann
setzt bei mir abrupt die antiperistaltik ein. Geht’s noch? Hat man sich da eine
einzige sekunde lang überlegt, wie landesligamannschaften dieser verpflichtung
nachkommen sollen? Und im gleichen artikle geht’s brechreizerregend weiter. Da
wird doch glatt darüber gejammert, dass in den wiener nachwuchsmeisterschaften
der burschen in allen kategorien – außer u11 - maximal drei mannschaften
spielen, wobei ab u15 und jünger die meisterschaft nur gespielt werden kann,
weil zusätzlich zu den dort spielenden döblingern die hotties zwei und im
u11-bewerb drei mannschaften stellen. Details finden sich hier unter http://wvv.volleynet.at/Ligen/9039.
Das fällt
einem jetzt auf? Ohne mich hier im detail selbst zu zitieren, werden sich meine
werten leserinnen und meine werten leser erinnern, dass ich seit jahren immer
wieder auf den beschämenden zustand des männlichen nachwuchses in der
1.8-millionen stadt wien hinweise. Das ist eine schande und ein armutszeugnis
für den wiener verband und eigentlich ein grund für dessen freiwillige
selbstauflösung. Und in weiterer folge ist der zustand des volleyballs in wien
auch eine ebensolche schande für den övv und seinen präsidenten. Das gejammere
auf der homepage des vereins seines alter egos ist jedenfalls an
scheinheiligkeit nicht zu überbieten.
Und wenn ich
dann in einem weiteren beitrag auf der homepage der hotties von der geballten
übermacht der drei u11 mannschaften der hotties lese, dann kommt mir trotz
aller antimimetika jetzt wirklich das kotzen.
Aber jetzt zu
den schon oben erwähnten ipads. Die hat uhtt bei seinem aufenthalt in den usa
bewundern dürfen, sogar mit stativ, wie man in dem sehr aufschlussreichen und
gewohnt kritischen interview unter http://oevv.volleynet.at/News/0000085546
lesen kann. Na das wär’ doch was, so ein paar ipads für das trainerteam des
nationalteams. Die könnten dann sicher auch dank gewisser personeller
verbindungen ganz leicht ihren weg ins budocenter finden um dort vom
trainerlehrling des nationalteams und co-tariners der hotties nutzbringend
verwendet zu werden. Ooops, das war jetzt aber wirklich gemein. Also gut, weg
von den gemeinheiten und hin zu einigen kritischen anmerkungen zum interview
mit uhtt. Interessant ist die parallele, die uhtt zwischen der situation in den
usa und in österreich dahingehend sieht, dass beide nationen versuchen müssen
talentierte spieler im ausland unterzubringen. Das hat ja im falle von aleks
blagojevic und marcus guttmann ganz prima geklappt, wie man in den letzten
wochen miterleben konnte. Dazu wurde uhtt im interview allerdings nicht
gefragt. Komisch, aber auch. Was ich auch noch sehr interessant fand, war die
aussage von uhtt, dass es den amis besser gelänge, die spieler länger beim
volleyball zu halten. Das könnte uhtt einmal mit seinem präsidenten
diskutieren. Der ist ja da bei seinem verein gerade in dieser, aber nicht nur
in dieser beziehung nicht gerade überaus erfolgreich. Ich muss mich da gar
nicht besonders anstrengen eine mannschaft aus jungen spielern, die durch die
sogenannte hotvolley-kaderschmiede gingen, die bundesligaerfahrung hatten und
die sich alle in den letzten zwei jahren aus dem volleyball verabschiedet
haben, zusammenzustellen. Auf die schnelle fallen mir da aleks blagojevic, maximilian
doboczky, maximilian haslauer, marcus guttmann, markus knaus, aleks kamenica, stefan
lechner, florian mettenheimer, florian reisinger und benjamin waldmann ein.
Eindrucksvoll, oder?
Etwas vermisse
ich allerdings schmerzlich in dem interview, nämlich die frage, wieviele
ausländer in den amerikanischen teams spielen und ob es das vielleicht gar eine
beschränkung gibt. Das hätte mich tatsächlich mehr interessiert als die auf
stative montierte ipads. Aber wahrscheinlich wollte uhtt das böse l-wort nicht
über die lippen kommen und hätte der inerviewer das l-wort ausgesprochen, dann
hätte uhtt reflexartig den mahnenden zeigefinger ausgefahren. A propos l-wort,
also legionäre: ich möchte hier wieder einmal eine idee zu diesem thema zur diskussion
stellen; die idee ist nicht von mir, sondern von jemandem, von dem ich mit fug
und recht behaupten kann, dass er sehr viel mehr vom volleyball versteht als
ich. Und ich bitte jetzt besonders die herrschaften, die mich der
ausländerfeindlichkeit bezichtigen, sich besonders zu bemühen das folgende ganz
langsam aber dafür sinnerfassend zu lesen: Um eine regelung zur beschränkung
der spielberechtigten ausländer weniger abrupt einzuführen, könnte man das
ganze schleifend machen. Im ersten jahr dürfen noch maximal fünf legionäre auf
dem feld stehen, im zweiten jahr vier und im dritten jahr nur mehr drei. Hab’
ich mich verständlich ausgedrückt? Sinn erfasst, uhtt?
Und zum
schluss als ergänzung zum unter http://oevv.volleynet.at/News/0000085587
Erschienen
kurzbericht zum abschneiden der mannschaften mit österreichsichen spielern
einige fakten. Interessanterweise hat der schreiber dieses mal syros vergessen,
die gewannen gegen aek mit 3:2, thomas zass kam diesmal auf 10 punkte und war
damit viertbester scorer seines teams (http://www.volleyleague.gr/index.php/season/2013-14/program-results).
Montpellier verlor schon wieder, dieses mal mit 1:3 gegen st. nazaire. Philipp
kroiss und philip schneider spielten durch, letzterer war mit 14 punkten zweitbester
scorer seiner mannschaft (http://datavolley.lnv.fr/2013/DataVolley/Men/&LAM138-1314.pdf).
In deutschland verlor tv ingersoll bühl gegen unterhaching 2:3. Florian
ringseis spielte im 1., 3., 4. und 5.satz durch, hatte aber bei 26 annahmen 5
annahmefehler zu verzeichnen (http://live.volleyball-bundesliga.de/2013-14/Men/&1115.pdf).
Übrigens heißt es jetzt auf der övv-seite schon „in deutschland gab es eine
niederlage für florian ringseis und den tv bühl bei unterhaching.“ Weiter so,
das wird schon noch. Offenbar sickert es doch bis zum schreiber dieses artikels
durch, dass es sich beim volleyball im gegensatz zu beipielsweise tennis, um
einen mannschaftssport handelt. Farciennes siegte in belgien michelbeke mit
3:0, über einsatzzeit und punkte von sophie wallner kann ich mangels
detaillierter information wieder nichts berichten (http://www.oxyjeunesfarciennes.be/resul-DH.html).
Und das
fundstück der woche ist diesmal ein expertentipp eines vizepräsidenten des övv an
die fivb. Herr potyka findet, dass die fivb anstelle der regeln das marketing
des beachvolleball ändern sollten. Woran er dabei im detail denkt verrät uns potyka leider nicht. Vielleicht greift er meinen vor einiger zeit gemachten vorschlag, die herren in mankinis nach der art von borat antreten zu lassen auf.
Glückliches österreich, dass solche experten für den övv tätig sind. Die erfolgreiche vermarktung des österreichischen volleyballsports kann man ja – siehe viertelfinale der avl – jede woche aufs neue bestaunen (http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/02/0000085533). Da muss der övv auf der hut sein, dass uns die fivb diesen experten nicht abwirbt.
Glückliches österreich, dass solche experten für den övv tätig sind. Die erfolgreiche vermarktung des österreichischen volleyballsports kann man ja – siehe viertelfinale der avl – jede woche aufs neue bestaunen (http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/02/0000085533). Da muss der övv auf der hut sein, dass uns die fivb diesen experten nicht abwirbt.
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso
geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die
werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar
ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas
ändern sollte.
Wien 25.02.2014, 02:11 mez