Wien, 04.11.2013, 22:27 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
na ähnlich erfolgreich wie in der ersten europacup-woche ist es in der
zweiten für die österreichischen teams weitergegangen. Fünf niederlagen in
sechs spielen sprechen ein mehr als deutliches urteil über den
leistungsstandard des österreichischen volleyballsports. Bei den herren fahren
aich/dob und hypo tirol jeweils die zweite niederlage im zweiten gruppenspiel
der championsleague ein, die hotvolleys und amstetten verabschieden sich mit
einer heim bzw. auswärtsniederlage aus dem cev-cup und dürfen als belohnung im
challenge-cup, der daher eigentlich besser als loser-cup bezeichnet werden
sollte, weiterspielen (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084295,
http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084277).
Die idee dahinter verstehe wer wolle, mir erschließt sich der sinn, warum die
verlierer der ersten runde des cev-cups weiter im internationalen geschäft
bleiben, die verlierer der zweiten runde des cev-cups aber definitiv aus den
internationalen bewerben fliegen, nicht. Bei den damen schaffte svs/post den
einzigen sieg der zweiten wettkampfwoche auf internationaler ebene und fixierte
damit den aufstieg in die zweite runde (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084295).
Verliert man dort, siehe oben. Die zweite mannschaft, linz/steg, die bei den
damen im cev-cup spielte, erlitt innerhalb einer woche die zweite 0:3 klatsche
gegen olomuc (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084301,
http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=25982&ID=679,
http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=25966&ID=679).
Das ausmaß der niederlagen wird am punkteverhältnis noch deutlicher. In sechs
sätzen erzielten die oberösterreicherinnen gerade einmal 83 punkte, das sind
für alle, die gut mathematik können – copyright uhpir - gerade einmal 13.8 (!)
punkte pro satz. Das ist wohl ein wenig peinlich und da darf man dann wohl auch
die frage stellen, ob man für ein solches niveau tatsächlich eine 9 meter hohe halle
benötigt. Ich erlaube mir einmal die feststellung, dass die frau
vizebürgermeisterin recht hatte, als sie uhpir in dieser angelegenheit
abblitzen ließ. Aber damit sich die armen oberösterreicherinnen nicht zu sehr
kritisiert fühlen, möchte ich hier auch noch ein paar sätze über den
rekordmeister svs/post verlieren. Dort geht man jetzt ja auch den
österreichischen weg (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084004).
Nach jahren, in denen man mit legionärstruppen vorerst aus osteuropa und dann –
auf anraten des experten für eh alles und managers des damaligen
spielgemeinheitspartners hhvmir – aus den usa, international eher erfolglos agierte, setzt
man jetzt vermehrt auf junge österreichische spielerinnen, wobei aber
spielerinnen wie sonja katz, lisa chukwuma oder srna markovic nicht aus dem
eigenen nachwuchs kommen. Und wer jetzt
glaubt, dass dieser sinneswandel bei svs/post finanzielle gründe hat, die
möglicherweise mit dem finanzdesaster rund um das multiversum, das dem
schwechater bürgermeister hannes fazekas kürzlich den job kostete, zu tun
haben, der ist entweder ein ganz, ganz böser mensch oder er hat seine pulverln
nicht rechtzeitig genommen, die rosaroten, gegen die paranoia (http://noe.orf.at/news/stories/2612230/).
Mich erinnert die vorgehensweise und auch die argumentationslinie bei svs/post
zur zeit ja frappant an die linie der großen experten und ehemaligen
spielgemeinheitspartner aus dem budo-center. Dort hat ja der in finanznot
geratene hhvmir ebenfalls den österreichischen weg propagiert, den er dann bei
nächster (sponsor)gelegenheit flugs wieder verlassen hat. A propos
spielgemeinheit svs/hotvolleys. Die wurde ja offenbar wegen allzu großen
erfolges beendet. Neben der liquidierung der herrenmannschaften von svs/sokol
bis hinunter in die landesliga – die neigungsgruppe soukop ist dort nach
gefühlten hundert jahren nicht mehr genannt und spielt angeblich in der
sogenannten einsteigerliga – ist das andere erbe dieser königsidee ein sportdirektor
antunovic, der in dieser funktion sowohl bei svs/post wie auch bei den
hotvolleys auftritt (http://wvv.volleynet.at/Teams).
Und auch bei beiden kassiert?
Aus gegebenem anlass, ein kurzer side step zurück in die sandkiste. Da
wurden die schwaiger sisters von den österreichsichen sportjournalisten zum
team des jahres gewählt, das ist sehr schön und auch – wegen des em-titels – verdient.
Und dazu gratuliere ich auch ganz herzlich. Aber wie uhpir krampfhaft versucht
auch ein wenig des ruhmes zu erhaschen ist mehr als peinlich. Neben einem
unscharfen foto auf dem sich ein grinsender uhpir zwischen die beiden schwaiger-schwestern
drängt, schwärmt uhpir von einer „ungeheuren wertschätzung“, die dem
volleyballsport entgegengebracht wird (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/11/0000084311).
Damit diese gelegenheit sich entsprechend zu präsentieren nicht ungenützt
bleibt, gibt es den selben präsidialen artikel gleich zweimal - sozusagen mit verdoppelter Wertschätzung - auf der homepage
der hotvolleys, und damit man auch versteht, wem da ungeheure wertschätzung
entgegengebracht wird und entgegengebracht werden muss, wird dort das den
artikel begleitende foto der schwaigers durch eines von uhpir ersetzt.
Und noch ein kurzer nachtrag zum beachvolleyball: das duo huber/seidl
belegte am saisonende den sensationellen 7. platz in der weltrangliste (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WorldRanking_M.asp,
http://kurier.at/sport/sportmix/beachvolleyball-huberseidl-nach-toller-saison-weltranglisten-7/32.731.555).
Da ist es dann schon ein wenig verwunderlich, dass alex horst im kader für das
vom sportministerium geförderte projekt „rio 2016“ steht und nicht die beiden jungen burschen (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/09/0000083800).
Eine kleine kritik möchte ich trotz der tollen erfolge des teams huber/seidl
doch noch anbringen. Beim letzten grand slam turnier waren die beiden zum
letzten gruppenspiel, vor dem sie bereits als gruppensieger feststanden, nicht
mehr angetreten. Was war der grund? Eine verletzung, wie es auf der website
steht (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Competitions/WorldTour/2013/Event/Results.asp?TournCode=MXIA2013&Phase=2)
oder doch eher taktik um sich für die am nächsten tag auf dem programm
stehenden eliminationsspiele zu schonen? Sollte zweiteres der fall gewesen
sein, ist das nicht sehr sportlich. Aber wie heißt es so schön: in dubio pro
re.
Aber jetzt wieder schnell zurück in die halle. Die qualigruppen für die
europameisterschaften 2015 wurden ausgelost. Österreichs herren bekommen es mit
finnland und portugal und einem dritten, noch nicht feststehenden team zu tun (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084291,
http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084224).
Die gruppe wird dort zur „hammergruppe“ hochstilisiert. Nur um das alles in die
richtige perspektive zu rücken: finnland ist nummer 30, portugal nummer 38 der
welt. Dass österreich nur die nummer 70 ist und nicht wie von uhtt prognostiziert
unter den top 40, hat mittleweile auch uhpir zur kenntnis genommen. Vielleicht
hat er sich ja hier im blog darüber informiert. Die damen treffen übrigens auf
rumänien und die slowakei und eine dritte, ebenfalls noch nicht feststehende
mannschaft.
Und nun zu meiner so geschätzten serie „unsere stars in europa.“ Beim lesen
der neunten folge dieser serie habe ich kurz gedacht herr oder frau övv hätten es endlich
geschnallt, they finally got the point. Da stand doch glatt zu lesen „die teams
der beiden italien-legionäre...“ Aber nein, zu früh gefreut. Im übernächsten
absatz kommt es schon wieder wie gewohnt daher, dieses hypertrophe, großmäulige
„sehr erfolgreich ist derzeit florian ringseis mit dem tv ingersoll bühl.“ Nur
zur erinnerung: der gute flo ringseis hat laut data volley statistik zweimal
serviert und einmal angenommen. Da wäre doch ein etwas anderer wortlaut
realitätsnäher. Und wie sah es an diesem wochenende aus? Bleiben wir doch
gleich in deutschland. Der tv ingersoll bühl ist weiter erfolgreich, allerdings
größtenteils ohne florian ringseis. Der wurde beim 3:2 erfolg gegen den moerser
sc mehrfach eingewechselt, servierte insgesamt sechsmal und machte einen punkt
(http://live.volleyball-bundesliga.de/2013-14/Men/&1019.pdf).
In italien verlor molfetta gegen trentino 0:3, aleks blagojevic wurde im
dritten satz eingewechselt, hinterließ aber keine bleibenden spuren auf dem
data volely sheet (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=26156).
Anders lief es für markus guttmann der spielte beim 3:1 erfolg seiner
mannschaft frusinate gegen cantu durch und war mit 20 punkten topscorer (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=26285).
In frankreich verliert montpellier gegen ajaccio 1:3, philipp kroiss spielt
durch, philip schneider spielt in den ersten drei sätzen und erzielt 7 punkte (http://datavolley.lnv.fr/2013/DataVolley/Men/&LAM040-1314.pdf).
In griechenland gewinnt foinikas syros gegen panahaiki patra 3:0, thomas zass
spielt durch und ist mit 15 erzielten punkten topscorer. In belgien verliert
farciennes gegen zoersel 1:3 und liegt mit einem sieg aus sieben spielen auf
dem letzten tabellenplatz. Ob sophie wallner spielte geht aus den mir
zugänglichen informationen nicht hervor (http://www.oxyjeunesfarciennes.be/resul-DH.html).
Eine serie,
nämlich die kommentierung bzw. einschätzung der herrenteams der 1. bundesliga
geht hier und heute mit den letzten beiden mannschaften in der liste zu ende.
Der vbc weiz setzt mit ausnahme eines legionärs, auf österreichische spieler,
setzt dabei auch junge spieler ein, die aus dem grazer nachwuchsreservoir
kommen, und bietet ihnen spielpraxis in der obersten österreichischen
spielklasse (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-15409).
Erfolgsaussichten: nicht sehr groß, die mannschaft wird sich wahrscheinlich mit
enns und klagenfurt um den sechsten platz und dem damit verbundenen fixen
klassenerhalt im grunddurchgang duellieren; wert für den österreichischen
volleyballsport: gut, vor allem als aus- bzw. fortbildungsplatz für junge
österreichische talente. Der vbk klagenfurt setzt heuer im gegensatz zu den
letzten jahren, so wie tabellennachbar enns, und vermutlich auch aus ähnlichen
gründen, nämlich wirtschaftlichen, auf österreichische spieler (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-15410).
Nur mehr ein legionär steht im kader. Erfolgsaussichten: sehr gering,
vermutlicher fixkandidat gemeinsam mit enns für das aufstiegsplayoff; wert für
den österreichischen volleyballsport: wiederum ähnlich wie enns, als
privatinitiative der familien frühbauer/huber und als spielort für einen
ex(?)-nationalteamspieler, in der jetzigen situation bestenfalls füllmaterial
für eine zehnerliga. Und gerade in dem zusammenhang erscheint die neben
dem klassenerhalt als saisonziel
angeführte ausbildung junger spieler zum volleyball, gelinde gesagt, ein wenig
hochtrabend (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000083923).
Wenn ich mir die situation des österreichischen volleyballs kritisch ansehe,
dann kann ich jungen spielern nur den ernsten rat geben, neben ihrem sport auf
gar keinen fall ihre ausbildung zu vernachlässigen und sich nicht, von wem auch
immer, dazu verleiten zu lassen, eine solide ausbildung einer unsicheren
profikarriere unterzuordnen.
Zum schluss
habe ich noch ein ganz besonderes schmankerl für meine werten leserinnen und
meine werten leser. Da findet sich doch auf der homepage der hotties ein
bericht über einen zweiten platz, den die u13 burschen bei einem turnier in
dresden erreichten. Da ist ja nichts zu kritisieren. Aber dann kommt das dicke
ende. Da steht doch dann glatt, dass die u13 burschen zu einem turnier nach
warschau reisen, weil mangels konkurrenz in wien – ja das steht tatsächlich so
da – herausforderungen auswärts gesucht werden müssen.
Das ist derartig ungeheuerlich, präpotent und arrogant, dass die
antiperistaltik einsetzt. Da kommt einem doch tatsächlich das kotzen. Jahrelang
hat man subventionen in eine vereinsakademie kanalisiert und anderen vereinen
alle burschen, die unfallfrei zwei schritte gehen konnten abgeworben und jetzt
trauert man der nicht vorhandenen konkurrenz nach? Toll schaut sie jetzt aus, die
nachwuchsituation bei den burschen in wien, nachzulesen unter http://wvv.volleynet.at/Ligen/12720
unter dem menupunkt nachwuchs: u19 und u17, je drei teams, u15 zwei(!) teams,
u13, u12 und 11 noch(?) kein einziges team. Und was sagt da der wiener verband
dazu? Nichts! Und ufvp, die ja, wenn ich nicht irre, auch im wiener verband
aktiv ist? Nichts! Ah, ja nur so als beispiel, zum lernen, so schaut es im
männlichen nachwuchs in der steiermark aus (http://stvv.volleynet.at/Ligen/3977):
u19 elf teams, u17 acht teams, u15 elf teams. Der u13 bewerb wird aufgrund der
zahlreichen mannschaften in einem a- und in einem b-bewerb geführt. Vielleicht
sollte man da einmal eine exkursion aus wien nach graz organisieren, oder
besser nicht, sonst ruinieren die wiener gar noch das steirische
volleyballwunder.
Beim stöbern und stierln auf den websites der landesverbände bin ich übrigens
über etwas gestolpert, was ich hier öffentlich machen möchte, weil es mir ein
wenig eigenartig erscheint und möglicherweise nicht dem regulativ entspricht.
Da spielt ein spieler, nämlich moritz kindl, in dieser saison bei zwei
verschiedenen mannschaften (hotvolleys, akademie graz), in zwei verschiedenen
ligen (wiener landesliga, 2. bundelsiga ost) und in zwei verschiedenen bundesländern (wien, steiermark). Wissen das
meine freunde in graz? Gibt es da vielleicht eine überregionale spielgemeinheit
zwischen graz und den hotties? Na letzteres war jetzt nicht ganz ernst gemeint,
aber auf eine erklärung bin ich trotzdem sehr gespannt.
Und nun zum ersten fundstück der woche, das die von hhvmir immer wieder so
hochgehaltene professionalität bei den hotties dokumentiert. Da essen die profispieler
(!) vor dem spiel gegen arbesbach am letzten sonntag doch tatsächlich bei mcdonald’s
(leider kann man nicht erkennen, ob sie alle wenigstens gleichfarbige socken
trugen). Das war zu meiner zeit, als ich noch technischer direktor der
spielgemeinheitsmannschaft svs-sokol/hotvolleys war aber so was von verboten.
Aber seit bei mcdonald’s werbematerial für die unsägliche turnstunde aufgelegt
wurde, hat sich offenbar das image des fast food Anbieters bei bestimmten personen entscheidend
geändert.
Und ein zweites fundstück habe ich
auch, das sehr schön zeigt, dass auch andere leute ein freches mundwerk haben.
Gut. So.
Und da aller guten fundstücke drei sind, nochmals das bild der letzten
woche. Niemand konnte mir mitteilen, wer da mit uhpir – oder ist es gerade
hhvmir – auf dem foto ist. Sind das vielleicht gar „idalenische“ bauunternehmer
und diamantenhändler oder andere sponsoren. Bitte um zweckdienliche hinweise an
den bloggisten. Als belohnung gibt es ein sechsertragerl ottakringer!
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die
werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar
ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas
ändern sollte.
Wien 05.11.2013, 02:02 mez
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